Bildungscontrolling - Steuerung von Bildungsprozessen


Trabajo Escrito, 2000

15 Páginas


Extracto


Inhalt

1. Einleitung
1.1 Definition / Herleitung "Bildung"
1.2 Definition / Herleitung "controlling"
1.3 Zusammenführung der Begriffe - Begründungszusammenhang

2. Controlling von Bildungsprozessen
2.1 Einführung
2.2 Kontrollbereiche der Personalentwicklung
2.3 Controllingphasen (nach Olesch)
2.3.1 Weiterbildungsbedarfsanalyse
2.3.2 Konzeption von Weiterbildungsmaßnahmen
2.3.3 Auswahl von Trainern
2.3.4 Ermittlung von Teilnehmenden
2.3.5 Beurteilung der Maßnahme
2.3.6 Kostenkontrolle
2.3.7 Coaching vor Ort

3. Anforderungsprofil "Weiterbildner/in"

4. Literatur

1. Einleitung

Zu Beginn möchten wir uns erst einmal den Begriffen "Bildung" und "Controlling" widmen, schließlich ergeben beide Begriffe zusammen einen neuen Begriff und damit das Thema der heutigen Sitzung "Bildungscontrolling". Ganz kurz und knapp gesagt, es geht um die Kontrolle der Personalentwicklung (PE).

1.1 Definition / Herleitung "Bildung"

Um uns dem Begriff "Bildung" zu nähern, möchten wir zwei Definitionen anführen.

Hartmut von Hentig bezeichnet Bildung als einen Begriff für einen schwer faßbaren Vorgang, einen Prozeß, durch den etwas Gestalt annimmt. (v. Hentig, 1996, Seite 39)

Wilhelm von Humboldt bezeichnet Bildung als die Aneignung aller Kräfte eines Menschen, damit diese sich über die Aneignung der Welt in wechselseitiger Ver- und Beschränkung harmonisch-proportionierlich entfalten und zu einer sich selbst bestimmten Individualität oder Persönlichkeit führen, die in ihrer Idealität und Einzigartigkeit die Menschheit bereichere (Zusammenfassung "Bildung" in Brockhaus Enzyklopädie, 1987 aus v. Hentig, 1996, Seite 40)

1.2 Definition / Herleitung "controlling"

Der Begriff "controlling" entstammt aus dem anglo-amerikanischen und leitet sich aus dem Verb "to control" ab. Oft wird es mit den deutschen Wort "Kontrolle" übersetzt, was aber immer wieder zu Mißverständnissen bzw. negativen Interpretationen führt. Bessere Formulierungen wären lenken, steuern.

Stark vereinfacht kann "controlling" als kontinuierlicher SOLL / IST - Vergleich im Hinblick auf Planerreichung eines Unternehmens umschrieben werden. Anhand vergleichender Analysen zwischen geplanten und tatsächlich entstandenen Kosten soll die Lenkung bzw. Zukunftsplanung des Unternehmens "objektiviert" werden. Controlling bedeutet Planung, Messung, Bewertung und Korrektur. In diesem Rahmen, in dieser Schleife, bedeutet "controlling" betriebswirtschaftliche Erfolgssteuerung. Es ist ein Managementservice, aufgrund von betriebswirtschaftlichen Analysen, auf dessen Basis in einem Unternehmen Entscheidungen getroffen werden.

Eine allgemein verbindliche Definition scheint sich nicht finden zu lassen, der Begriff "controlling" wird als Institution, Führungskonzept und als Aufgabengebiet für unterschiedliche Objekte, Funktionen, Situationen und Problemfelder benutzt.

1.3 Zusammenführung der Begriffe - Begründungszusammenhang

Georg v. Landberg stellt den folgenden Begründungszusammenhang für Bildungscontrolling her:

"Egal wie, wann, wo, wer und wozu: In dem Moment wo Bildung Werte verzehrt, die auch in andere Vermögensformen investiert werden könnten, entsteht Rechenschaftspflicht. Dies ist die Legitimation für Bildungscontrolling."

Personalentwicklung und Weiterbildung besitzen in der Wirtschaft einen hohen Stellenwert, sie werden als Investition in das Humankapital definiert. Allerdings unterliegen sie seit einigen Jahren einem vermehrten Kostendruck. Wie es durch Georg von Landsberg schon ausgedrückt wurde, da wo Gelder verbraucht werden entsteht eine Rechenschaftspflicht. Das Institut der Deutschen Wirtschaft (Köln) errechnete, daß die deutschen Unternehmen Ende der 90er Jahre jährlich 34 Milliarden DM in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investieren (Der Spiegel, 01-2000,Seite 49). 1987 waren es noch 26 Milliarden DM (Menzel, 1997, Seite 224). Angesichts dieser Summe ist die Forderung nach Rechenschaft durchaus gerechtfertigt.

Bildungscontrolling darf dabei keineswegs als Weiterbildungskontrolle verstanden werden, vielmehr steht hierbei ein zukunftsorientiertes Handeln, ein in die Zukunft gerichtetes Steuern von Abläufen und Prozessen. Kontrolle würde sich dagegen nur auf die Vergangenheit konzentrieren. Auf daraus resultierende Probleme gehen wir später noch einmal ein.

Trotz des verstärkten Interesses an Bildungscontrolling wird es häufig immer noch als Teilbereich der betrieblichen Personalarbeit gesehen. Es existieren kaum Stellen in Form eines reinen "Bildungs-Controlers". So wurden 1997 in einschlägigen Tageszeitungen (per Stellenanzeige) 281 (betriebwirtschaftliche) Controller/innen gesucht, jedoch lediglich in zwei Anzeigen waren Positionen ausgeschrieben, die Aspekte des Bildungscontrollings berücksichtigten.

Warum hat das Bildungscontrolling an Bedeutung gewonnen:

- In dem Bedeutungszuwachs kommt eine verstärkte Notwendigkeit des Nachweises eines Nutzens zum Ausdruck.
- Bildungscontrolling dient (vor allem) der Legitimation von Bildungsausgaben.
- Bildungscontrolling ist ein Instrument zur Verbesserung der betrieblichen Bildungsarbeit.

Allerdings werden in der Praxis immer nur einzelne Elemente eines umfangreichen Bildungscontrollings eingesetzt (z.B. nur die Evaluation des einzelnen Angebotes oder die reine Aufstellung der tatsächlich entstandenen Kosten).

In den folgenden Ausführungen wollen wir nun ein umfassendes Modell vorstellen.

2. Controlling von Bildungsprozessen

2.1 Einführung

In Wirtschaft und Industrie werden (nach Olesch) verschiedene Modelle zur Steuerung der Bildungsprozesse angewendet, allerdings greifen viele erst nach Abschluß einer Personalentwicklungsmaßnahme. Dies hat unter Umständen zur Folge, daß

- am Ende einer Maßnahe nur noch festgestellt werden kann, daß eine Maßnahme nicht den gewünschten Erfolg hatte.
- finanzielle Ressourcen und Engagement werden verschwendet.

2.2 Kontrollbereiche der Personalentwicklung

Der Ablauf der Personalentwicklung vollzieht sich wie jedes andere systematische Vorgehen in den Phasen Planung, Durchführung und Kontrolle. Dabei stellt die Kontrollphase einen noch nicht sehr weit entwickelten bzw. stark vernachlässigten Teilbereich im Gesamtkonzept Personalentwicklung dar (Menzel, 1997, Seite223).

Nach den inhaltlichen Schwerpunkten können die folgenden Kontrollbereiche unterschieden werden:

Kostenkontrolle

Richtet sich auf die Wirtschaftlichkeit und vermittelt Aufschluß über Art und Umfang der entstandenen Kosten, informiert über die verursachenden Kostenstellen und erleichtert durch Kostenvergleichsrechnungen die Entscheidung über alternative PE - Maßnahmen.

Erfolgskontrolle

Richtet sich auf die Entwicklungs- und Lernerfolge und soll feststellen, ob es gelungen ist die angestrebten Qualifikationsänderungen zu vermitteln und inwieweit diese Änderungen im Arbeitseinsatz- und verhalten zum Ausdruck kommen.

Rentabilitätskontrolle

Stellt schließlich die Verbindung zwischen Kosten und Erträgen(Kosten-Nutzen-Relation) her, indem sie den Erfolg der Investition PE zu messen versucht.

[...]

Final del extracto de 15 páginas

Detalles

Título
Bildungscontrolling - Steuerung von Bildungsprozessen
Universidad
University of Hannover  (FB Betriebswirtschaft)
Curso
Konzepte und Methoden der betrieblichen Weiterbildung
Autor
Año
2000
Páginas
15
No. de catálogo
V3118
ISBN (Ebook)
9783638118859
ISBN (Libro)
9783638777100
Tamaño de fichero
477 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Bildungscontrolling, Steuerung, Bildungsprozessen, Konzepte, Methoden, Weiterbildung
Citar trabajo
Nadine Wellner (Autor), 2000, Bildungscontrolling - Steuerung von Bildungsprozessen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3118

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Título: Bildungscontrolling - Steuerung von Bildungsprozessen



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