Die libertäre Position beruft sich auf die Willensfreiheit mit gleichzeitiger Ablehnung des Determinismus. Somit stellt sie eine inkompatibilistische Position dar, die in den Kontroversen zwischen Anhängern der Unvereinbarkeitsthese und Kompatibilisten nicht stark auffällt, da sie den Determinismus ablehnt.
Auch wenn ihr in diesem Diskurs nur eine Nebenrolle zufällt, so sind der libertären Position nicht weniger unlogische Gedankengänge, Scheinprobleme und Irrwege eigen als den Anhängern des harten Determinismus. Aus diesem Grund versucht Peter Bieri im siebten Kapitel (Unbedingte Freiheit: eine Fata Morgana) seines Buches „Das Handwerk der Freiheit: Über die Entdeckung des eigenen Willens“ (2001), die Probleme, die ein von libertärer Seite propagierter unbedingt freier Wille mit sich bringt, begriffsanalytisch darzulegen, die Irrtümer, die dieser Denkweise anheimfallen, zu entschlüsseln und die Ursachen, die diesen zugrunde liegen, zu erkunden.
Zuerst soll knapp der Willensbegriff geklärt werden, der gemeint ist, wenn wir von Willensfreiheit sprechen. Wille ist „als konstitutives Moment einer Entscheidung zwischen Alternativen“ (Erb, 2003, S. 280) gemeint. Aus diesen konstitutiven Merkmalen ergibt sich laut Bieri die Urheberschaft des Handelnden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der losgelöste Wille: ein Alptraum
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die libertäre Position in der Willensfreiheitsdebatte und zeigt die Denkfehler auf, die der Ablehnung des Determinismus zugrunde liegen. Sie beleuchtet die Problematik eines unbedingt freien Willens und dessen Konsequenzen für das menschliche Handeln und die Urheberschaft.
- Kritik der libertären Position in der Willensfreiheitsdebatte
- Analyse der Denkfehler, die der Ablehnung des Determinismus zugrunde liegen
- Beurteilung der Konsequenzen eines unbedingt freien Willens für das menschliche Handeln
- Untersuchung der Urheberschaft des Handelnden im Kontext eines unbedingt freien Willens
- Betrachtung der Paradoxie des unbedingt freien Willens
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die libertäre Position als inkompatibilistische Position dar, die den Determinismus ablehnt. Sie führt den Willensbegriff ein und erklärt, was mit Willensfreiheit gemeint ist.
Der losgelöste Wille: ein Alptraum
Dieser Abschnitt analysiert die Konsequenzen eines unbedingt freien Willens. Er argumentiert, dass ein solcher Wille zu einem kausalen Vakuum führen würde, in dem der Mensch keine Urheberschaft für sein Handeln hat. Zudem wird die Paradoxie des unbedingt freien Willens beleuchtet, der durch seine Unbedingtheit unfrei wird.
Schlüsselwörter
Libertäre Position, Willensfreiheit, Determinismus, Unbedingter Wille, Urheberschaft, Kausales Vakuum, Paradoxie, Denkfehler
- Citation du texte
- Engin Devekiran (Auteur), 2014, Kritik der libertären Position in der Willensfreiheitsdebatte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321187