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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Projektorganisation
3 Deutscher Motorik-Test (DMT)
3.1 Aufbau
3.2 Auswertung und Kategorisierung nach Leistungsklassen
4 Fragenkatalog
5 Schlussfolgerungen und Empfehlungen
5.1 Deutscher Motorik-Test
5.2 Fragenkatalog
6 Literaturverzeichnis
7 Anhang
1 Einleitung
Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung und Analyse der im Rahmen des Projekts „Berlin hat Talent“ durchgeführten Untersuchungen zur Ermittlung motorischer und soziologischer Daten von Drittklässlern.
Zu Beginn erfolgt eine theoretische Einführung in die Struktur und den Aufbau des Projekts. Dazu wird zunächst die Projektorganisation beleuchtet und allgemein auf die Projektbestandteile eingegangen. Anschließend werden die Bestandteile detailliert beschrieben und hinsichtlich ihrer Auswertungskriterien dargestellt.
Abschließend werden Empfehlungen zur Optimierung der einzelnen Projektbestandteile ausgesprochen.
2 Projektorganisation
In diesem Kapitel erfolgt eine Beschreibung des Projekts „Berlin hat Talent“, auf welchem die vorliegende Arbeit basiert. Zunächst wird der „Deutsche Motorik-Test (DMT)“, der einen von insgesamt zwei Teilen des Projekts darstellt, beschrieben. In diesem Zusammenhang wird sowohl auf den Testaufbau als auch auf die grundlegenden Inhalte der Testauswertung eingegangen. Anschließend erfolgt ein Einblick in den begleitenden Fragenkatalog und dessen Bezug zum Deutschen Motorik-Test.
„Berlin hat Talent“ ist ein Projekt vom Landessportbund Berlin (LSB), in Zusammenarbeit mit der Berliner Senatsverwaltung und der Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst, die dabei als wissenschaftlicher Partner fungiert. Mithilfe dieses Projekts sollen die motorischen Fähigkeiten und das Sportverhalten von Schülerinnen und Schülern der dritten Klassen in Berlin untersucht und kontinuierlich verbessert werden. In diesem Rahmen wird der wissenschaftlich fundierte Deutsche Motorik-Test, der in Deutschland vollständig Anerkennung findet, für die Untersuchung der motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder eingesetzt. Die ermittelten Daten werden anhand eines Vergleichs mit Normwerten deutscher Kinder desselben Alters in fünf unterschiedliche Leistungsklassen (LKs) unterteilt. Ergänzt wird der Deutsche Motorik-Test um einen Fragebogen, der sich den sozialen und sportlichen Zusammenhängen widmet (vgl. Abraldes Rois & Zinner, 2014, S. 8). Neben den bereits genannten Partnern wird das Projektteam durch weitere Unternehmen komplettiert. Als Marketinggesellschaft des Landessportbundes Berlin verantwortet „TOP Sportmarketing Berlin“ sämtliche Aufgaben rund um die Kommunikation und die Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus erfährt das Projekt finanzielle Unterstützung durch die Berliner Sparkasse sowie die AOK Nordost (vgl. Schmidt, 2015).
In der nachfolgenden Abbildung werden die Zusammenhänge der an dem Projekt beteiligten Unternehmen und Institutionen aufgezeigt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: „Berlin hat Talent“ – Zusammensetzung des Projektteams[1]
Das Projekt „Berlin hat Talent“ ist in Deutschland einzigartig. Da das Aktivitätsniveau der Kinder in Deutschland seit vielen Jahren kontinuierlich abgenommen hat, ist es wichtig dieser Entwicklung entgegenzuwirken (vgl. Schmidt, 2015). Ab dem Jahr 2016 soll das Projekt aus diesem Grund flächendeckend in ganz Berlin eingeführt werden (vgl. Neuendorff, 2015). Es handelt sich um ein nachhaltiges Vorhaben, das sowohl die Unterrichtsqualität des Schulsports verbessern als auch talentierte und weniger talentierte Kinder fördern und fordern soll (vgl. Schmidt, 2015). Diejenigen Kinder, die durch ihre motorischen Defizite auffallen, sollen für den Sport begeistert und in ausgewählte Sportvereine vermittelt werden. Besonders talentierte Kinder werden zu „Talentiaden“ eingeladen, bei denen sie unterschiedliche Sportarten kennenlernen und ausprobieren können. Im Optimalfall werden diese im weiteren Verlauf in Förderprogramme aufgenommen und in einer der drei Eliteschulen des Sports in Berlin gefördert (vgl. Neuendorff, 2015).
In der folgenden Abbildung wird der Weg für talentierte Kinder sowie Kinder mit Defiziten anhand der einzelnen vorgesehenen Stationen genau dargestellt. Das Vorgehen des Projekts „Berlin hat Talent“ lässt sich auf diese Weise aufschlüsseln und im Detail nach-vollziehen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: „Berlin hat Talent“ – Struktur und Aufbau des Projekts[2]
3 Deutscher Motorik-Test (DMT)
3.1 Aufbau
Der Deutsche Motorik-Test stellt ein wissenschaftlich fundiertes Testverfahren zur Untersuchung der sportlichen und motorischen Leistungsfähigkeit von Kindern im Alter von 6 bis 18 Jahren dar. Der Test beinhaltet acht unterschiedliche Stationen, an denen Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination getestet werden. Neben den genannten motorischen Fähigkeiten werden zudem die Größe und das Gewicht der Kinder ermittelt. Die notwendige Komplexität des Testverfahrens, um eine ausführliche Erfassung motorischer Daten zu gewährleisten, wird in Tabelle 4 deutlich (vgl. LfdS, 2012, S. 1).
Abb. 3: Dimensionalität des DMT
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anmerkung: 6-Min (Sechs-Minuten-Ausdauerlauf); SW (Standweitsprung); LS (Liegestütz); SU (Sit-Ups); 20m (20-Meter-Sprint); Bal rw (Balancieren rückwärts auf einem Balken); SHH (Seitliches Hin- und Herspringen); RB (Rumpfbeuge)
Mithilfe des DMT können aussagekräftige Daten zur Leistungsfähigkeit der Schüler erhoben werden, die im Schulsportunterricht auf diese Weise nicht erkannt werden (vgl. LdfS, 2012, S. 1f.).
Für eine reibungslose Durchführung des Deutschen Motorik-Test ist es notwendig, dass eine ausreichend große Sporthalle sowie eine Vielzahl von Testmaterialien vorhanden sind. Die Tester müssen sowohl über die einzelnen Stationen als auch über die einheitliche Dokumentation der Daten genauestens informiert sein. Für die zu testenden Kinder müssen außerdem während der Aufgaben dieselben Voraussetzungen gewähr-leistet sein. Der Aufbau der Stationen kann aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen in den Sporthallen an den einzelnen Schulen immer variieren. Er muss von den durch-führenden Personen an die vorhandenen Gegebenheiten angepasst werden.
In der nachfolgenden Abbildung ist der Testaufbau exemplarisch dargestellt (vgl. LdfS, 2012, S. 2f.).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Beispielhafter Testaufbau[3]
Die Ermittlung der Körpergröße sowie die Feststellung des Körpergewichts sind in der vorliegenden Abbildung nicht eingezeichnet. Üblicherweise werden diese anthro-pometrischen Messungen an der Station der Rumpfbeuge durchgeführt, da die Kinder während hierfür ihre Schuhe ausziehen müssen und dies bei der Rumpfbeuge ebenfalls notwendig ist. Der Test setzt sich aus folgenden acht Aufgaben zusammen (vgl. Bös & Seidel, 2009, S. 9ff.):
1. 20-Meter-Sprint (20m): Aktionsschnelligkeit
2. Rückwärts Balancieren (Bal rw): Koordination bei Präzisionsaufgaben
3. Seitliches Hin- und Herspringen (SHH): Koordination unter Zeitdruck
4. Standweitsprung (SW): Schnellkraft
5. Rumpfbeuge (RB): Beweglichkeit
6. Liegestütz (LS): Kraftausdauer
7. Sit-Ups (SU): Kraftausdauer
8. Sechs-Minuten-Ausdauerlauf (6min): Aerobe Ausdauer
3.2 Auswertung und Kategorisierung nach Leistungsklassen
Bei wissenschaftlichen Untersuchungen werden üblicherweise Normwerte herangezogen, um die erhobenen Daten mit Referenzwerten zu vergleichen. Hierbei kann entweder nach kriterienbezogenen oder statistischen Normen vorgegangen werden. Bei der kriterienbezogenen Normierung werden die Daten nach einem festgelegten Gütemaßstab miteinander verglichen. Bei der statistischen Normierung erfolgt der Vergleich anhand empirischer Datensätze und ermöglicht zudem eine Unterscheidung zwischen Geschlecht und Alter. Bei der zweitgenannten Variante erfolgt die Orientierung entweder an Stichprobenhäufigkeiten (Prozenträngen) oder an Mittelwerten und Standardabweichungen. Hierbei ist die Ermittlung von Z-Werten notwendig, die die Differenz eines Rohwertes vom Mittelwert darstellt. Die erhobenen Daten des Deutschen Motorik-Test werden zur besseren praktischen Nutzbarkeit mithilfe der Z-Werte in fünf Leistungsklassen zusammengefasst (vgl. Bös et al. (a), 2009, S. 51f.).
[...]
[1] Vgl. Berlin hat Talent (o. J.). Das Projektteam.
[2] Vgl. Berlin hat Talent (o. J.). Hintergrundinformationen.
[3] Vgl. LdfS (2012). Durchführungsvarianten für den Deutschen Motorik-Test. S. 2.
- Quote paper
- Anonymous, 2016, "Berlin hat Talent". Ein Projekt zur Beurteilung der sportlichen und motorischen Fähigkeiten von Grundschülern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343079
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