Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, die Herausforderungen, die sich in der Unternehmensbewertung bezüglich einer Überschuldungsmessung ergeben, zu analysieren und darzustellen. Aufgrund einer negativen Fortbestehensprognose werden die Aktivposten in der Überschuldungsbilanz unter dem Grundsatz der Veräußerbarkeit ermittelt. Dabei stellt sich die Frage, wie sowohl ein Geschäfts- oder Firmenwert als auch eine Unternehmensbeteiligung anzusetzen und zu bewerten sind. Aus der Notwendigkeit heraus, eine Bemessung des Geschäftswertes und der Beteiligung vorzunehmen, wird eine Gesamtunternehmensbewertung erforderlich, die unter dem Aspekt der Unternehmenskrise eine bewertungsmethodische Anpassung verlangt. In dieser risikobehafteten Überschuldungssituation wäre es möglich, dass ein Wert für den Geschäfts- oder Firmenwert sowie für die Beteiligungen berechnet werden kann, der in der Überschuldungsbilanz angesetzt wird und dadurch eventuell eine Insolvenzeröffnung wegen Überschuldung verhindert werden könnte. In dieser Arbeit wird ausschließlich auf die Unternehmensbeteiligungen sowie den positiven Geschäfts- oder Firmenwert ausführlich eingegangen. Des Weiteren liegt der Fokus auf den Unternehmensrechtsformen, die für den Überschuldungstatbestand maßgeblich sind.
Diese Arbeit ist in drei Teile gegliedert. In Kapital 2 wird zunächst der Tatbestand der Überschuldung nach § 19 InsO dargestellt, um anschließend die ausführliche Feststellung dieses Insolvenzeröffnungsgrundes aufzuzeigen. Bereits hier erfolgen Erläuterungen zum Ansatz und Anhaltspunkte zur Bewertung des Firmenwertes und der Beteiligungen. Kapitel 3 behandelt die Grundsätze der Unternehmensbewertung und stellt die für die Praxis gängigen Bewertungsverfahren und die möglichen Beeinflussungen auf die Kalkulation dar. Schließlich folgt in Kapitel 4 eine Zusammenführung der vorangegangenen Themen aus Kapitel 2 und Kapitel 3. Dabei wird die Problematik der Bewertungsmethodik von Unternehmensbeteiligungen und dem Geschäfts- oder Firmenwert vor dem Hintergrund eines insolvenzgefährdeten Unternehmens aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Aufbau
- Überschuldungstatbestand
- Die Grundlagen des Überschuldungstatbestandes
- Der Überschuldungsbegriff und sein historischer Wandel
- Eine Abgrenzung zu weiteren Insolvenzeröffnungstatbeständen
- Die Organpflicht und die Intention des Überschuldungstatbestandes
- Die Überschuldungsfeststellung
- Die Fortbestehensprognose
- Unternehmenskonzept
- Finanzplanung
- Gesamtbeurteilung der Fortbestehensprognose
- Überschuldungsstatus
- Ansatz in der Überschuldungsbilanz
- Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes
- Ansatz der Beteiligungen
- Bewertung in der Überschuldungsbilanz
- Grundlagen der Unternehmensbewertung
- Eine Einführung in die Unternehmensbewertung
- Die Wertkonzeptionen
- Funktionen der Unternehmensbewertung
- Bewertungsanlässe
- Die Bewertungsmethodik
- Substanzwertverfahren
- Ertragswertverfahren
- Ertragsüberschüsse des betriebsnotwendigen Vermögens
- Einflüsse auf finanzielle Überschüsse bei objektivierter Bewertung
- Einflüsse auf finanzielle Überschüsse bei subjektiver Betrachtung
- Ertragsüberschüsse des nicht betriebsnotwendigen Vermögens
- Ermittlung eines Kalkulationszinssatzes
- Bei objektivierter Wertkonzeption
- Bei subjektivem Entscheidungswert
- Kapitalisierung der zukünftigen Erfolgsgrößen
- Discounted Cash Flow-Verfahren
- Weighted Average Cost of Capital-Ansatz
- Bestimmung der FCF und des Residualwertes
- Ermittlung des gewogenen Kapitalkostensatzes
- Marktwert des Eigenkapitals
- Adjusted Present Value-Ansatz
- Herausforderungen der Unternehmensbewertung in der Überschuldungsmessung
- Auswirkungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert
- Auswirkungen auf die Bemessung der finanziellen Überschüsse
- Einfluss aus Synergieeffekten
- Auswirkungen auf die Finanzierungsannahmen
- Auswirkungen auf geplante Maßnahmen
- Einfluss auf Managementfaktoren
- Probleme bei der Ermittlung des Kapitalisierungszinssatzes
- Betrachtung der ewigen Rente
- Abschließende Würdigung der Einflüsse auf den Geschäftswert
- Auswirkungen auf die Beteiligungen
- Einfluss auf künftig entziehbare Zahlungsüberschüsse
- Auswirkungen auf den Kapitalisierungszinssatz
- Abschließende Würdigung der Beteiligungsbewertung
- Subjektiver vs. objektivierter Unternehmenswert
- Die Zirkularitätsproblematik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Unternehmensbewertung im Rahmen des Überschuldungstatbestandes. Sie analysiert die Herausforderungen, die sich aus der Anwendung von Bewertungsmethoden im Kontext der Überschuldungsmessung ergeben.- Die Bedeutung der Unternehmensbewertung im Insolvenzrecht
- Die verschiedenen Bewertungsmethoden und ihre Anwendbarkeit im Kontext der Überschuldungsmessung
- Die Herausforderungen bei der Berücksichtigung von spezifischen Faktoren im Rahmen der Überschuldungsbewertung
- Die Bedeutung der subjektiven vs. objektiven Wertkonzeptionen
- Die Auswirkungen der Überschuldungsbewertung auf die Beteiligungen
Zusammenfassung der Kapitel
* **Einleitung**: Dieses Kapitel erläutert die Problemstellung und die Zielsetzung der Masterarbeit. Es stellt den Aufbau der Arbeit dar und liefert eine Einführung in das Thema der Unternehmensbewertung im Rahmen des Überschuldungstatbestandes. * **Überschuldungstatbestand**: In diesem Kapitel werden die Grundlagen des Überschuldungstatbestandes, die Überschuldungsfeststellung und die Bewertung des Unternehmens im Kontext der Überschuldung analysiert. * **Grundlagen der Unternehmensbewertung**: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die verschiedenen Wertkonzeptionen und Bewertungsmethodiken. Es werden sowohl die Substanzwert- als auch die Ertragswertverfahren und die Discounted Cash Flow-Verfahren vorgestellt und ihre Anwendung im Kontext der Unternehmensbewertung erläutert. * **Herausforderungen der Unternehmensbewertung in der Überschuldungsmessung**: Dieses Kapitel untersucht die Herausforderungen, die sich aus der Anwendung von Bewertungsmethoden im Kontext der Überschuldungsmessung ergeben. Es analysiert die Auswirkungen der Überschuldungsbewertung auf den Geschäftswert, die Beteiligungen und das Zirkularitätsproblem.Schlüsselwörter
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Unternehmensbewertung im Rahmen des Überschuldungstatbestandes, wobei die Fokuspunkte auf den Bewertungsmethoden, den Herausforderungen der Anwendung im Kontext der Überschuldungsmessung und den Auswirkungen auf den Geschäftswert und die Beteiligungen liegen. Weitere wichtige Begriffe sind Wertkonzeptionen, Substanzwertverfahren, Ertragswertverfahren, Discounted Cash Flow-Verfahren, Überschuldungsbilanz, Fortbestehensprognose, Kapitalisierungszinssatz, Zirkularitätsproblem, subjektiver vs. objektiver Wert, Synergieeffekte, Finanzierungsannahmen und Managementfaktoren.- Citation du texte
- Kristina Schweigert (Auteur), 2013, Unternehmensbewertung im Rahmen des Überschuldungstatbestandes. Auswirkungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert sowie auf die Beteiligungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/368181