In der aktuellen Entwicklungsphase inklusiver Grundschulen in Bayern stellt aufgrund der sozialpsychologischen Annahme, dass Einstellungen handlungsleitend sind, die Einstellung beteiligter Akteure zu Inklusion einen wichtigen Faktor dar. Vor allem das Handeln von Lehrkräften macht das Wesen der Institutionen aus, dass der Einstellung jener eine besonders große Bedeutung zugesprochen werden kann.
Diese Arbeit möchte einen Beitrag zur Einstellungsforschung leisten, indem folgend auf die theoretische Auseinandersetzung von Inklusion und Einstellungen, der Forschungsstand hinsichtlich ungeklärter Aspekte untersucht wird, um dann mittels einer offenen Befragung im Sinne der qualitativen Untersuchung den Fragen nachzugehen, welche Argumente von Lehrkräften hinsichtlich ihrer kognitiven, affektiven und verhaltens-bezogenen Komponente der Einstellung zu Inklusion berichtet werden und welche dieser selbstberichteten Argumente sich auf allen drei Strukturebenen der Einstellung wiederfinden lassen.
Mit der anschließenden Diskussion unter Einbezug des vorab geschilderten Forschungsstandes und der theoretischen Auseinandersetzung lässt sich eine vorhandene inklusionspädagogische Grundhaltung der Lehrkräfte feststellen, aber eine daraus zu erwartende positive Einstellung zu Inklusion wird vor allem durch Argumente hinsichtlich unzureichender Unterstützungsmaßnahmen und Rahmenbeding-ungen der Grundschule, sowie der damit verbundenen Erwartung eines Mehraufwandes und einer Mehrbelastung untergraben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation
- Aufbau dieser Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Begriffsklärung
- Rechtliche Grundlagen der Umsetzung von Inklusion
- Aktuelle Situation schulischer Inklusion
- Vorstellung einer bayerischen Grundschule mit Schulprofil Inklusion
- Notwendige Verhaltensweisen von Regelschullehrkräfte als Herausforderung
- Gerecht werden der Heterogenität
- Notwendigkeit von Kooperation
- Weiterentwicklung der eigenen Professionalität
- Einstellungen von Lehrkräften als Einflussfaktor
- Einstellungsforschung
- Wirkung von Einstellungen auf das Verhalten
- Funktionen von Einstellungen
- Das Wesen von Einstellungen
- Affektive Einstellungskomponente
- Kognitive Einstellungskomponente
- Verhaltensbezogene Einstellungskomponente
- Messung von Einstellungen
- Forschungsstand von Einstellungen zu Inklusion von Lehrkräften
- Forschungsstand aus quantitativen Studien
- Forschungsstand aus qualitativen Studien
- Forschungslücke und Forschungsinteresse
- Qualitative Untersuchungsmethode als Möglichkeit für Unbeschränktheit
- Transparenz der Einstellung durch selbstberichtete Argumente
- Beachtung aller Einstellungskomponenten
- Empirischer Teil
- Forschungsfragen
- Methodik
- Datenerhebung in Form eines offenen Fragebogens
- Konstruktion des Fragebogens
- Stichprobe
- Durchführung
- Auswertung anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring
- Grundkonzepte und Arbeitsschritte der qualitativen Inhaltsanalyse
- Bestimmung des Ausgangsmaterials
- Richtung der Analyse und Fragestellung
- Ablaufmodell der Analyse
- Festlegung der Analysetechnik
- Bestimmung der Analyseneinheiten
- Analyseschritte der Zusammenfassung mittels des Kategoriensystems
- Darstellung der Ergebnisse
- Diskussion
- Interpretation der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Einstellung von Lehrkräften zu Inklusion an bayerischen Grundschulen. Sie möchte einen Beitrag zur Einstellungsforschung leisten, indem sie die theoretischen Grundlagen von Inklusion und Einstellungen beleuchtet und den Forschungsstand hinsichtlich ungeklärter Aspekte untersucht. Die Arbeit analysiert mittels einer offenen Befragung die Argumente von Lehrkräften hinsichtlich ihrer kognitiven, affektiven und verhaltensbezogenen Einstellungskomponenten zu Inklusion.
- Theoretische Grundlagen der Inklusion und der Einstellungsforschung
- Analyse der Einstellung von Lehrkräften zu Inklusion anhand qualitativer Forschung
- Identifizierung von Argumenten, die sich auf die drei Strukturebenen der Einstellung beziehen
- Bedeutung von inklusionspädagogischem Ethos und dessen Einfluss auf die Einstellung zu Inklusion
- Herausforderungen und Barrieren in der Umsetzung von Inklusion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Motivation und den Aufbau der Arbeit darlegt. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen von Inklusion und Einstellungen erörtert, wobei insbesondere die rechtlichen Grundlagen der Inklusion in Bayern, die aktuelle Situation schulischer Inklusion und die notwendigen Verhaltensweisen von Regelschullehrkräften im Kontext der Inklusion beleuchtet werden. Des Weiteren wird die Einstellungsforschung mit ihren zentralen Komponenten wie Wirkung, Funktionen und Struktur von Einstellungen vorgestellt.
Kapitel 2 schließt mit einer Darstellung des Forschungsstandes zu Einstellungen von Lehrkräften zu Inklusion, wobei sowohl quantitative als auch qualitative Studien berücksichtigt werden. Das dritte Kapitel widmet sich dem empirischen Teil der Arbeit, der sich auf die Methodik und die Auswertung der Daten fokussiert. Hierbei werden die Forschungsfragen, die Datenerhebung in Form eines offenen Fragebogens, die Stichprobe und die Durchführung der Befragung erläutert. Des Weiteren wird die Auswertung der Daten mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring vorgestellt.
Das Kapitel endet mit der Darstellung der Ergebnisse. Das vierte und letzte Kapitel der Arbeit befasst sich mit der Diskussion der Ergebnisse, wobei die Interpretation der Ergebnisse im Vordergrund steht. Außerdem werden Schlussfolgerungen gezogen und ein Ausblick auf zukünftige Forschung gegeben. Die Arbeit endet mit einer Darstellung der Limitationen und Kritik der Arbeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Inklusion an bayerischen Grundschulen und der Einstellung von Lehrkräften zu diesem Thema. Die Arbeit analysiert Argumente von Lehrkräften hinsichtlich der kognitiven, affektiven und verhaltensbezogenen Einstellungskomponenten zu Inklusion. Die Arbeit verwendet dabei qualitative Forschung und die Inhaltsanalyse nach Mayring. Die Arbeit fokussiert auf den inklusionspädagogischen Ethos der Lehrkräfte und die Herausforderungen und Barrieren in der Umsetzung von Inklusion.
- Citar trabajo
- Lilly Steiglechner (Autor), 2016, Inklusion an deutschen Regelschulen. Eine qualitative Studie zu Einstellungen der Lehrer, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/368614