Waldorfschulen galten zum Zeitpunkt der ersten Gründungen deutschlandweit als Vorbild der koedukativen Erziehung. Fast hundert Jahre später spielen neue Geschlechterrollenbilder sowie die öffentliche Akzeptanz und Toleranz von jenseits des klassischen Ideals von Mann und Frau liegenden Identitäts- und Beziehungskonzepten in der allgemeinen Pädagogik eine wichtige Rolle. Vor diesem Hintergrund soll untersucht werden, inwiefern Waldorfschulen den Anforderungen eines geschlechtersensiblen Unterrichts gerecht werden und welche geschlechtergerechten Handlungsweisen mit den Grundsätzen dieser Reformpädagogik vereinbar sind.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- GESCHLECHTERSPEZIFISCHE ANSICHTEN IN DER WALDORFPÄDAGOGIK
- Die Behandlung der Geschlechterfrage in den Veröffentlichungen Rudolf Steiners
- Die Entwicklung von Mädchen und Jungen aus der Sicht der Waldorfpädagogik
- GESCHLECHTERSENSIBLER UNTERRICHT
- Die Waldorfschule als Vorbild der Koedukation
- Geschlechtersensibler Unterricht im erziehungswissenschaftlichen Diskurs
- DIE UMSETZUNG GESCHLECHTERSENSIBLER KONZEPTE IM UNTERRICHT AN WALDORFSCHULEN
- Rahmenbedingungen und Voraussetzungen
- Geschlechterspezifische Beobachtungen
- Handlungsempfehlungen für den Schulalltag an Waldorfschulen
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern die Waldorfpädagogik den Anforderungen eines geschlechtersensiblen Unterrichts gerecht werden kann. Dabei wird der Fokus auf die Ursprünge der Waldorfpädagogik in Bezug auf das Geschlechterbewusstsein gelegt, die aktuellen Erkenntnisse der Genderforschung beleuchtet und diese mit den Tendenzen in waldorfpädagogischen Veröffentlichungen verglichen.
- Die Entwicklung von Geschlechterrollen in der Waldorfpädagogik
- Die Umsetzung geschlechtersensibler Konzepte im Unterricht an Waldorfschulen
- Die Vereinbarkeit von geschlechtersensiblem Unterricht mit den Grundsätzen der Waldorfpädagogik
- Die Bedeutung der Anthroposophie für die didaktisch-methodische Überlegung von Lehrenden in der Waldorfpädagogik
- Die Integration aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse in die waldorfpädagogische Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Gendergerechtigkeit in der Waldorfpädagogik heraus und beleuchtet den historischen Kontext der Koedukation. Im zweiten Kapitel werden die geschlechterspezifischen Ansichten Rudolf Steiners im Kontext seiner Zeit analysiert. Dabei wird deutlich, dass seine Gedanken in Bezug auf Mann und Frau zwar auf einer bipolaren Geschlechtlichkeit basieren, aber gleichzeitig eine umfassende Betrachtung des Menschen, einschließlich seiner seelischen Entwicklung, anstreben. Kapitel drei widmet sich der Entwicklung des Begriffs „Geschlechtersensibler Unterricht" in der erziehungswissenschaftlichen Diskussion. Im vierten Kapitel werden die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für die Umsetzung geschlechtersensibler Konzepte im Unterricht an Waldorfschulen untersucht.
Schlüsselwörter
Waldorfpädagogik, Geschlechterrollen, Gendergerechtigkeit, Koedukation, Geschlechtersensibler Unterricht, Anthroposophie, Rudolf Steiner, wissenschaftliche Erkenntnisse, Schulkonzepte, Schulalltag.
- Citation du texte
- Luisa Gester (Auteur), 2017, Geschlechtersensibler Unterricht an Waldorfschulen als Beispiel für geschlechtergerechtes Handeln in der Waldorfpädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/425401