Märchenfilme wurden in der bisherigen filmwissenschaftlichen Forschung eher missachtet. Vor allem die Märchenfilme der DEFA erhielten bisher wenig Aufmerksamkeit.
Auf den Erkenntnissen dieser und anderer Autoren aufbauend soll in dieser Arbeit durch die Mittel der Literatur- und Filmwissenschaft der Frage nach der literarischen Vorlage des Märchenfilmes vom singenden, klingenden Bäumchen auf den Grund gegangen werden. Zusätzlich zu der Analyse der narrativen Strukturen soll auch auf die bisher eher vernachlässigte Analyse der formalästhetischen und filmkünstlerischen Aspekte eingegangen werden.
Hierzu gliedert sich die Arbeit in drei Abschnitte. Gliederungspunkt 2 ist der erste Abschnitt und liefert eine theoretische Grundlage, indem er die Bedingungen des Medienwechsels von dem literarischen Märchen zu dem Märchenfilm untersucht und die Vergleichsbasis von Transform und Transformation herausstellt. Daran schließt sich Gliederungspunkt 3 an, welcher sich der detaillierten Filmanalyse widmet. Neben allgemeiner filmographischer Daten des Filmes und Beschreibungen der Story, der Fabel und des Themas enthält er auch die Betrachtung des entstehungsgeschichtlichen Hintergrundes und der Rezeption. Dieser Abschnitt befasst sich auch unter der Beachtung der bisherigen Forschung mit der zentralen Frage dieser Arbeit und eröffnet dabei einen neuartigen und eigenen Ansatz, diese zu beantworten. Zusätzlich wird anhand konkreter Beispiele auf die Analyse der visuellen, auditiven und darstellerischen Filmmittel und deren Bezug zu den stilistischen Merkmalen des Märchens eingegangen. Der letzte Abschnitt und damit Gliederungspunkt 4 stellt die Thematik des Filmes in die lange Tradition der Tierbräutigam-Erzählungen und eröffnet damit vorsichtig einen Deutungshorizont aus entwicklungspsychologischer Perspektive.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Der Märchenfilm als Transformation eines literarischen Märchens
- 3. Filmanalyse
- 3.1 Filmographische Daten
- 3.2 Story - Fabel - Thema
- 3.3 Produktionsbedingungen und entstehungspolitischer Kontext
- 3.4 Das singende, klingende Bäumchen als Beispiel eines filmischen Konglomerats verschiedener Erzähltypen und Motive
- 3.5 Ein Feen-Mährchen aus der Braunschweiger Sammlung als konkrete Vorlage?
- 3.6 Die Stilmerkmale des Märchens im Transformationsprozess
- 3.6.1 Lüthis Stilmerkmale
- 3.6.2 Märchenwunder und Filmtricks
- 3.7 Weitere filmästhetische Analyseaspekte
- 3.8 Rezeption des Märchenfilmes
- 3.8.1 Rezeption in den 50er Jahren
- 3.8.2 Rezeption in Großbritannien
- 4. Das singende, klingende Bäumchen in der Tradition der Tierbräutigam-Märchen
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den DEFA-Märchenfilm „Das singende, klingende Bäumchen" als Beispiel für die filmische Umsetzung eines literarischen Märchens. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche literarische Vorlage dem Film zugrunde liegt und wie das Märchen in den filmischen Kontext transformiert wurde.
- Die Transformation des literarischen Märchens in den Film
- Die Analyse der narrativen Strukturen des Films
- Die Untersuchung der formalästhetischen und filmkünstlerischen Aspekte des Films
- Die Einordnung des Films in die Tradition der Tierbräutigam-Erzählungen
- Die Rezeption des Films in unterschiedlichen Kontexten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung beleuchtet das persönliche und wissenschaftliche Interesse an dem Film „Das singende, klingende Bäumchen“. Das zweite Kapitel setzt sich mit der Transformation des literarischen Märchens in den Film auseinander. Der dritte Abschnitt widmet sich der detaillierten Filmanalyse, einschließlich filmographischer Daten, der Story, der Fabel und des Themas sowie des Produktionskontextes und der Rezeption. Unter Berücksichtigung bestehender Forschung widmet sich dieses Kapitel auch der Frage nach der literarischen Vorlage. Es analysiert die visuellen, auditiven und darstellerischen Filmmittel im Hinblick auf die stilistischen Merkmale des Märchens. Das vierte Kapitel setzt die Thematik des Films in die Tradition der Tierbräutigam-Erzählungen und eröffnet einen Deutungshorizont aus entwicklungspsychologischer Perspektive.
Schlüsselwörter
Märchenfilm, DEFA, Transformation, Literaturverfilmung, Filmanalyse, Erzähltypen, Tierbräutigam-Märchen, Rezeption, Stilmerkmale des Märchens, filmästhetische Aspekte, Produktionsbedingungen, entstehungspolitischer Kontext.
- Citation du texte
- Kristin Zabel (Auteur), 2018, Der DEFA-Märchenfilm "Das singende, klingende Bäumchen" als Beispiel einer filmischen Komposition auf Grundlage verschiedener Erzähltypen und Literaturvorlagen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/461705