Diese Studie untersucht den normativen Inklusionsanspruch innerhalb der Berichterstattung zu den Chemnitzer Ausschreitungen im August 2018 in deutschen Online-Nachrichtenmedien. Dabei findet ein Vergleich zwischen Boulevard- und Qualitätsjournalismus statt, vertreten durch die Online-Ausgaben der Süddeutschen Zeitung und der BILD-Zeitung.
Die Grundlage für die normativen Inklusionskriterien stellt dabei die normativ-deliberative Öffentlichkeitstheorie nach Habermas dar. Mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse wird im ersten Schritt die gesamte Bandbreite vorhandener Frames innerhalb des Chemnitz-Diskurses exploriert, um mit Hilfe dieser Ergebnisse im zweiten Schritt die Häufigkeiten und Verteilungen von Medien-Frames und Akteuren innerhalb der Online-Berichterstattung mittels quantitativer Inhaltsanalyse zu untersuchen.
Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass beide Medienvertreter in etwa gleichen Maßen den normativ-deliberativen Inklusionsanspruch erfüllen. Auffällig ist jedoch das politische Ungleichgewicht der Frame-Herkunft in beiden Medien. Dadurch bleibt die Frage offen, welche Ursachen und Auswirkungen diese Leerstellen innerhalb des mitte-rechten Spektrums für den demokratischen Pluralismus und die sich zugehörig fühlende Zielgruppe hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung & Relevanz
- Theoretischer Hintergrund und Forschungsstand
- Die „Hetzjagd von Chemnitz“: Zusammenfassung der Ereignisse
- Demokratie und Öffentlichkeit
- Die vier Modelle von Öffentlichkeit
- Der Inklusionsanspruch der deliberativen Demokratietheorie
- Vom soziologischen Framing-Konzept hin zu Medien-Frames
- Goffman's soziologisches Framing-Konzept
- Framing durch Text-Formulierung
- Framing in der Nachrichtenberichterstattung
- Die Flüchtlingskrise in der Wissenschaft
- Empirisches Vorgehen
- Themenwahl
- Hypothesenbildung
- Operationalisierung von Inklusivität
- Frame-Inklusivität
- Akteurs-Inklusivität
- Qualitative Inhaltsanalyse
- Fallauswahl
- Entwicklung des Untersuchungsinstruments
- Qualitative Datenauswertung
- Quantitative Inhaltsanalyse
- Fallauswahl
- Stichprobenziehung
- Entwicklung des Untersuchungsinstruments
- Pretest des Codebuchs
- Quantitative Datenauswertung
- Forschungsergebnisse
- Qualitative Ergebnisse
- Berichterstattungs-Frame
- Maßnahmen-Frames
- Kritik-Frames
- Kommentar-Frames
- Gesellschafts-Frames
- Demonstrations-Frames
- Gewaltmonopol-Frame
- Wirtschaftsstandort-Frame
- Auslands-Frame
- Frame-Ursprünge im politischen Spektrum
- Quantitative Ergebnisse
- Prozentuale Verteilung der Frames
- Absolute Häufigkeiten der Frames
- Prozentuale Frame-Herkunft
- Prozentuale Verteilung der Akteurs-Kategorien
- Absolute Akteurs-Häufigkeit im direkten Vergleich
- Überprüfung der Hypothesen
- Überprüfung von H1: Frame-Vielfalt
- Überprüfung von H2: Akteurs-Vielfalt
- Überprüfung von H3: Frame-Herkunft
- Überprüfung von H4: Akteurs-Herkunft
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie untersucht den Inklusionsanspruch in der Berichterstattung über die Chemnitzer Ausschreitungen im August 2018 in deutschen Online-Nachrichtenmedien. Sie vergleicht den Boulevard- und Qualitätsjournalismus, repräsentiert durch die Online-Ausgaben der Süddeutschen Zeitung und der BILD-Zeitung, und untersucht die Anwendung normativer Inklusionskriterien, basierend auf Habermas' deliberativer Öffentlichkeitstheorie.
- Die normative Inklusionsdimension in der Berichterstattung über die „Hetzjagd in Chemnitz“
- Der Vergleich zwischen Boulevard- und Qualitätsjournalismus
- Die Analyse von Medien-Frames und Akteurs-Verteilung
- Die Untersuchung der politischen Ungleichgewichte im Framing
- Die Auswirkungen auf demokratischen Pluralismus und die Zielgruppe
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung & Relevanz: Diese Einleitung stellt die Relevanz der Studie vor und beleuchtet die Bedeutung der „Hetzjagd in Chemnitz“ als Ereignis für die Medienlandschaft und den öffentlichen Diskurs.
- Theoretischer Hintergrund und Forschungsstand: Dieses Kapitel liefert den theoretischen Rahmen für die Studie. Es umfasst die Zusammenfassung der Ereignisse in Chemnitz, die Erläuterung von Demokratie und Öffentlichkeit, insbesondere der deliberativen Öffentlichkeitstheorie, sowie die Einordnung des Framing-Konzepts in die Medienberichterstattung.
- Empirisches Vorgehen: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Herangehensweise der Studie. Es beinhaltet die Themenwahl, die Hypothesenbildung, die Operationalisierung des Inklusionsbegriffs, sowie die detaillierte Beschreibung der qualitativen und quantitativen Inhaltsanalyse.
- Forschungsergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie. Es zeigt die qualitative Analyse von Frames und deren Herkunft im politischen Spektrum und die quantitative Auswertung der Frame- und Akteurs-Verteilung.
Schlüsselwörter
Normativer Inklusionsanspruch, Boulevard- und Qualitätsjournalismus, Chemnitzer Ausschreitungen, Online-Nachrichtenmedien, deliberative Öffentlichkeitstheorie, Framing, Inhaltsanalyse, Medien-Frames, Akteurs-Verteilung, politisches Ungleichgewicht, demokratischer Pluralismus.
- Quote paper
- Christian Meradji (Author), 2019, Der normative Inklusionsanspruch im Boulevard- und Qualitätsjournalismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/468202