Die EU und die Regierungen weltweit haben sich mit der Unterzeichnung des Pariser Übereinkommens zum Klimaschutz und der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zum Ziel einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft bekannt. Für mehr nachhaltiges Wachstum kommt es auf jeden Einzelnen in der Gesellschaft an. Das Finanzsystem und speziell das Kreditgeschäft sind hiervon nicht ausgenommen. Eine Berücksichtigung von Klimarisiken bei der Kreditvergabe erfolgt von den Kreditinstituten bisher uneinheitlich, da keine aufsichtsrechtlichen Anforderungen existieren. Die Europäische Kommission hat im März 2018 ihre Strategie für ein nachhaltiges Finanzwesen vorgestellt. Diese beinhaltet unter anderem die Einbeziehung der Nachhaltigkeit in die Aufsichtsvorschriften. Während einige Institute übergreifende oder sektorspezifische Nachhaltigkeitskriterien für die Kreditvergabe entwickelt und in ihrer Risikostrategie verankert haben, beschäftigen sich andere Banken und Sparkassen keineswegs mit der Bewertung von Klimarisiken im Kreditgeschäft. Möglicherweise besteht ein Zielkonflikt zwischen den Klimarisiken und den Ertrags-, Kosten- und Kundenzielen des jeweiligen Kreditinstituts. Das Auflösen dieses Konflikts und die damit verbundene Verringerung von denkbaren Reputationsrisiken können durch Dialoge mit Stakeholdern erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Befund und Status Quo
- 2.1 Klima als Nachhaltigkeitsfaktor in der Sparkassen-Finanzgruppe
- 2.2 Der Klimawandel als Kreditrisiko im Firmenkundengeschäft
- 3 Methoden
- 3.1 Berücksichtigung von Klimarisiken im Kreditrating
- 3.2 Nachhaltigkeitsstandards und Richtlinien
- 4 Realisierungschancen
- 5 Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Einbeziehung von Klimarisiken in das Kreditgeschäft deutscher Kreditinstitute, insbesondere der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Zielsetzung ist es, den aktuellen Stand der Praxis zu beleuchten, mögliche Methoden zur Berücksichtigung von Klimarisiken bei der Kreditvergabe aufzuzeigen und die Realisierungschancen zu bewerten.
- Nachhaltigkeit im Finanzwesen und der Sparkassen-Finanzgruppe
- Klimarisiken als Kreditrisiko im Firmenkundengeschäft
- Methoden zur Berücksichtigung von Klimarisiken im Kreditrating und durch Nachhaltigkeitsstandards
- Realisierungschancen und Hindernisse bei der Umsetzung
- Handlungsempfehlungen für die Sparkassen-Finanzgruppe
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein und beleuchtet die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Kontext des öffentlichen Auftrags der Sparkassen-Finanzgruppe. Kapitel 2 analysiert den aktuellen Stand der Berücksichtigung von Klimarisiken im Firmenkundengeschäft und zeigt die Herausforderungen für Kreditinstitute auf. Kapitel 3 stellt zwei mögliche Methoden zur Einbeziehung von Klimarisiken in den Kreditvergabeprozess vor: die Berücksichtigung von Klimarisiken im Kreditrating und die Anwendung von Nachhaltigkeitsstandards. In Kapitel 4 werden die Realisierungschancen dieser Methoden bewertet und mögliche Hindernisse analysiert. Die Arbeit endet mit einem Fazit und Handlungsempfehlungen für die Sparkassen-Finanzgruppe.
Schlüsselwörter
Nachhaltigkeit, Klimarisiken, Kreditrisiko, Firmenkundengeschäft, Kreditrating, Nachhaltigkeitsstandards, Sparkassen-Finanzgruppe, CSR, ESG.
- Citation du texte
- Christopher Roßmann (Auteur), Roman Schins (Auteur), Sebastian Stamm (Auteur), 2018, Berücksichtigung von Klimarisiken im Firmenkundenbereich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/468960