Die "friedliche Revolution" in der DDR. Die Wirkung eines Diskurses auf das kollektive Bewusstsein der Deutschen in den Wendejahren 1989/90


Examination Thesis, 2009

137 Pages


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Theoretische Grundlagen
2.1 Die historische Diskursanalyse als Demaskierung von Sagbarkeitsfeldern
2.2 Begriffsdefinitionen

3. Vorgehensweise: Die „friedliche Revolution“ im Licht historischer Diskursanalyse
3.1 Gegenstand der Arbeit
3.2 Thematische Fragestellungen
3.3 Untersuchungsschritte

4. Der Diskurs um die „friedliche Revolution“ in den westdeutschen Printmedien
4.1 „Am Leben bleiben“: Der Systemdefizitdiskurs
4.1.1 Die DDR wird als totalitärer Unrechtsstaat entlarvt
4.1.2 Widersprüche, Gegensätze und Menschenrechtsverletzungen prägten die DDR-Gesellschaft
4.2 „Die DDR läuft aus“: Der Flüchtlingsdiskurs
4.2.1 Unzufriedenheit und Perspektivlosigkeit als Ursache für die Ausreisewelle
4.2.2 Die DDR-Flüchtlinge und das „gelobte Land“ Bundesrepublik
4.3 „Das Volk siegt“: Der Revolutionsdiskurs
4.3.1 Das produzierte Bild: Volk versus Herrscher
4.3.2 Zugeständnisse und Ankündigung von Reformen: Die SED kämpft um die Macht
4.3.3 Die alte SED in neuem Gewand: Stimmungsmache gegen die SED-PDS
4.4 „Wege zur deutschen Einheit“: Der Wiedervereinigungsdiskurs
4.4.1 Wiedervereinigung als einzige Möglichkeit: Der Sozialismus ist gescheitert
4.4.2 Das Thema „Wiedervereinigung“ bestimmt den westdeutschen Diskurs

5. Der Diskurs um die „friedliche Revolution“ in den ostdeutschen Printmedien
5.1 „Denken – streiten – handeln!“: Der Reformdiskurs
5.1.1 Trotz aller Probleme: Am Sozialismus wird festgehalten
5.2 „Chronik einer ’sanften’ Revolution“: Der Revolutionsdiskurs
5.2.1 „Revolutionäre Erneuerung“ des Sozialismus
5.3 „Deutschland, einig Vaterland“: Der Adaptionsdiskurs
5.3.1 Die Angst vor der kapitalistischen Bundesrepublik
5.3.2 Auf der Suche nach einer eigenen „DDR“-Identität

6. Die Wahrnehmung der „friedlichen Revolution“ in der Bundesrepublik: Ein Diskurs drängt auf die deutsche Einheit
6.1 Vergleiche mit der Französischen Revolution: Revolution als Befreiung von Despotismus und „Ancien Régime“
6.2 Die Revolution als Einsicht: System-Überlegenheit und deutsche Einheit

7. Die Wahrnehmung der „friedlichen Revolution“ in der DDR: Gewonnenes Selbstbewusstsein und verlorene Identität
7.1 Zwischen Reformprozess und Vereinigungswünschen: Die Kontroverse zwischen den Intellektuellen und dem Volk auf der Straße
7.2 Die unterschiedliche Bedeutungsperspektive: „Wende“ oder „friedliche Revolution“?
7.2.1 War die „friedliche Revolution“ überhaupt eine Revolution?
7.2.2 Die Bedeutung des Revolutionsbegriffs
7.2.3 „Friedliche Revolution“ und Identität: Ein Problem, das bis heute wirkt

8. Fazit: Die Wirkung des Diskurses auf das kollektive Bewusstsein der Deutschen in den Wendejahren 1989/90

9. Literatur- und Quellenverzeichnis
9.1 Monographien
9.2 Aufsätze und Zeitschriftenbeiträge
9.3 Lexikonartikel und Nachschlagewerke
9.4 Elektronische Quellen
9.5 Verzeichnis der analysierten Zeitschriften- bzw. Zeitungsartikel (chronologisch)
9.5.1 DER SPIEGEL
9.5.2 FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
9.5.3 WOCHENPOST
9.5.4 SONNTAG

1. Einleitung

„Das hatten Kapitalisten und Kommunisten immer gemein: die vorbeugende Ver­dammung eines dritten Weges. Deshalb wird jeder Hinweis auf die nunmehr erstrittene Eigenständigkeit der DDR und ihrer Bürger sogleich mit Umsiedler­zahlen verschüttet. Selbstbewußtsein, das sich trotz vierzig Jahre währender Un­ter­drückung leidend entwickelt und schließlich revolutionär behauptet hat, darf nur kleingedruckt Platz beanspruchen. So soll der Eindruck entstehen, daß in Leipzig und Dresden, in Rostock und Ost-Berlin nicht das Volk der DDR, sondern auf ganzer Linie der westliche Kapitalismus gesiegt hat.“1

„Leipzig – Hauptstadt der Revolution“2, so titelt das Hamburger Nachrichten­magazin „Der Spiegel“ in seiner Ausgabe am 27. November 1989. Die damals auflagenstärkste Wochenzeitung der DDR, die „Wochenpost“, präsentiert am 5. Januar 1990 ihre „Chronik einer ‚sanften’ Revolution“3.

Die Frage, ob es sich bei den beschriebenen Ereignissen wirklich um eine Re­volution4 handelt – gemessen an wissenschaftlichen Maßstäben –, wird noch zu erörtern sein, soll aber nicht im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen. Aus historischer Sicht erscheint die Beantwortung der Fragen interessanter, warum und von wem die politisch-gesellschaftlichen Umbrüche als „friedliche Revolution“ wahrgenommen werden und welche „Wahrnehmungskategorien, Bedeutungskonstruktionen und Identitätsstiftungen“5 hinter dieser Be­zeichnung stehen.

Offensichtlich geht es bei der „friedlichen Revolution“ um ein Ringen um Macht: Die Bürger der DDR fordern politische Teilhabe und, damit einher­gehend, eine Veränderung ihrer Lebensverhältnisse. Nach Hannah Arendt kann niemand Macht besitzen, sondern „sie entsteht zwischen Menschen, wenn sie zusammen handeln, und sie verschwindet, sobald sie sich wieder zerstreuen“6. Auch „Volksaufstände gegen die materiell absolut überlegenen Gewaltmittel eines Staates“ könnten „eine fast unwiderstehliche Macht erzeugen, und zwar gerade, wenn sie sich selbst der Gewalttätigkeit enthalten, in der sie ohnehin die Unterlegenen wären“.7 Dieses Machtmittel könne nur durch staatlichen Terror unterdrückt werden. Das wichtigste Instrument beim kollektiven Handeln in Volksaufständen aber – so kann man den Gedanken Hannah Arendts weiterführen – ist die intensive sprachliche Kommunikation, die dauernde Verständigung auf die jeweils nächsten Schritte.

Neubert macht darauf aufmerksam, dass „ein Großteil der Erinnerung an die Revolution an Sprachereignisse geknüpft“ sei und führt einige Sprechchöre der Teilnehmer an den Montagsdemonstrationen an, wie zum Beispiel: „Wir wollen raus“, „Wir bleiben hier“, „Wir sind das Volk“ oder „Wir sind ein Volk“.8 Die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche in der DDR des Jahres 1989 folgen also einer vorausgegangenen Emanzipation von der „SED-Sklavensprache“9, die in der Verwendung des Begriffs „friedliche Re­volution“ ihren Kulminationspunkt erreicht zu haben scheint. Von ent­schei­dender Bedeutung bei der Ausbildung des Vokabulars gesellschaftlicher De­batten, aber auch für die Vorbereitung von Begriffsstrategien, die helfen, hin­sichtlich gesellschaftlicher Ereignisse Partei zu ergreifen, sind in moderner Öffentlichkeit die Massenmedien. Sie wirken durch die sprachliche Form ihrer Berichterstattung und Kommentare in starkem Maße auf den Prozess der Bewusstseins- und Strategiebildung im öffentlichen Diskurs ein.

Man muss mit Heinrich Oberreuter davon ausgehen, dass „Berichte über die Wirklichkeit tatsächlich Konstruktionen mit und aus Merkmalen sind, die zum Teil in die Wirklichkeit hineinprojiziert werden, aus Merkmalen also, die abhängig sind von Personen und ihren politischen Wertorientierungen.“10 Nach Oberreuter nehmen die „Wirklichkeitsvermittler“, gemeint sind hier in erster Linie die Journalisten, dabei eine Schlüsselposition ein.11

Die Bezeichnung „friedliche Revolution“ ist auch Symptom für die „struk­tur­bedingte Neophilie“, die „Neuigkeitssucht der Massenmedien“.12 Sie „hält nur solche Elemente der Wirklichkeit für nachrichtenfähig, die eine Ver­än­derung anzeigen.“13 Die Gefahr einer solchen Berichterstattung liegt eindeutig in dem „künstlich dynamisierte[n] Bild einer sich rastlos verändernden Welt.“14 Diese Entwicklung könne soweit gehen, dass mittel­fristig auch traditionelle Normen und Werte von dieser Dynamisierung in Frage gestellt werden:

„Wenn das von der Norm Abweichende ständig größere Chancen öffentlicher Auf­­merksam­keit und Erörterung besitzt, muss der Empfänger irritiert und wankend werden. Aus dem Gefühl, das Normale sei zur Ausnahme geworden, übernimmt er die anderslautenden Botschaften, nicht etwa aus intellektueller Ein­sicht. Schließlich will er sich sozial nicht isolieren.“15

Auch „Verfahrensregeln und die normale politische Willensbildung“ seien von dieser „Krankheit“ betroffen: Der Blick der Massenmedien wende sich ver­stärkt „aktiven Minderheiten und ihren unkonventionellen Organisations- und Protestformen“ zu.16 Demokratische Institutionen, die der Konventionalität und Normalität entsprächen, also für die Medien weniger interessant er­schie­nen, würden dadurch geschwächt, da vor allem ihren Gegnern Auf­merksam­keit geschenkt werde.17 Die Aufmerksamkeitsschwelle sinke und ernst zu nehmende Gefahren für die demokratische Ordnung würden aufgrund stän­di­ger Sensationspräsenz nicht mehr erkannt.18 Also gilt auch der Umkehr­schluss: Die Ausnahme gerät in den Bereich der Normalität!

Der Hang zur Sensationslust, erkennbar an der Präferenz für griffiges Vo­kabular und spektakuläre Schlagzeilen, ist auch in der Berichterstattung zur „friedlichen Revolution“ in der DDR zu spüren. Schon diese sprachliche Formel, die als Oxymoron oder gar als Paradoxon aufgefasst werden kann, macht aus dem überraschenderweise friedlich verlaufenden Ereignis etwas Spek­takuläres. Wenn Sensationsmeldungen zum Alltag, zur Normalität werden, muss dies zwangsläufig dazu führen, dass auch Begriffe, die außer­ge­wöhnliche Ereignisse wie eine „Revolution“ beschreiben, am Ende immer unbefangener in den Mund genommen werden. Die exakte, wissen­schaftlich fundierte Definition eines solchen Begriffs tritt dann zwangsläufig in den Hintergrund. Zugleich erhöht sich der Grad der „Abnutzung“ des Begriffs, was sich darin äußert, dass dessen Inhalt zunehmend verschwimmt, indem er sich mehr und mehr einer eindeutigen Definition und Abgrenzung entzieht. Die verwendeten Begriffe selbst prägen sich allerdings umso mehr ein, je selbst­ver­ständlicher sie von den Diskursteilnehmern und den Re­zipienten der Dis­kurs­ergebnisse mehrheitlich akzeptiert und angewandt werden, und finden so ihren Platz im „kollektiven Gedächtnis“19.

Medien schreiben also im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte. Der Diskurs um die „friedliche Revolution“ ist stark angereichert mit Begriffen, durch die die Ereignisse im Herbst 1989 und im Frühjahr 1990 interpretiert und auf den Punkt gebracht werden sollen. Es sind Begriffe, die im Gedächtnis haften blei­ben.

Die Art und Weise, wie über die „friedliche Revolution“ berichtet wurde, welche Interpretationen mit ihr einhergehen und welche Wirkung wiederum Be­richt und mediale Bewertung auf das kollektive Bewusstsein der Deutschen hatten, soll im Rahmen einer historischen Diskursanalyse untersucht werden, auf deren Merkmale im folgenden Kapitel kurz eingegangen wird.

2. Theoretische Grundlagen

2.1 Die historische Diskursanalyse als Demaskierung von Sagbarkeits­feldern

Die Diskursanalyse ist eine Untersuchungsmethode, die beispielsweise in den Politik- und Sozialwissenschaften sehr häufig angewendet wird, aber in jüng­ster Zeit auch Einzug in die Geschichtswissenschaft gehalten hat. Gegen­über traditionellen Methoden der Geschichtswissenschaft mit ihren deskrip­ti­ven Verfahren, für die exakte Quelleninterpretation die unverzicht­bare Grund­lage ist, um Näheres über geschichtliche Ereignisse sagen zu können, stehen bei der historischen Diskursanalyse die Quellen selbst und deren ver­bor­gene Denkstruktur im Mittelpunkt des Interesses.20

Zugrunde liegt der Diskursanalyse die Fragestellung, „wie wir überhaupt etwas wissen können und wie sich Sicherheit über die eigene Wirklichkeit gewinnen lässt“21. Diese Fragestellung ist in den verschiedenen Wissen­schaften aus unter­schiedlicher Perspektive gestellt worden und beruht auf der Grundüberzeugung, dass es das „unbezweifelbare Wissen von der objektiven Wirklichkeit“22 nicht gibt.

Der wichtigste Untersuchungsgegenstand ist dabei die Sprache. Sowohl in der mündlichen wie der schriftlichen Form gibt sie uns die Möglichkeit, Ge­schehnisse aus der Vergangenheit zu erfahren und deutbar zu machen. Dabei muss sich der Rezipient historischer Quellen aber immer darüber im Klaren sein, dass die beschriebene Wirklichkeit – indem sie in die sprachliche Form der Darstellung gebracht wird – immer schon explizit gedeutet worden ist oder die Beschreibung den unausgesprochenen Regeln impliziter Deutung ge­horcht.

Auf dem Gebiet der Geschichtswissenschaft war die „Annales“-Schule, die nach der 1929 gegründeten Zeitschrift „Annales“ benannt wurde, von Marc Bloch und Lucien Febvre über Fernand Braudel, Georges Duby, Jacques Le Goff, Emmanuel Le Roy Ladurie bis hin zu Roger Chartier, der Vorreiter einer neuartigen wissenschaftlichen Vorgehensweise.23 Diese Schule förderte die inter­disziplinäre Zusammenarbeit und wollte unter anderem „die Ver­bin­dungen zwischen Sprache und Gesellschaft in ihrer historischen Situiertheit aufzeigen“24.

Eine reine Wortgeschichte, die lediglich den Bedeutungswandel eines Begriffs im Laufe der Zeit aufzeigt, wird von ihren Vertretern weitestgehend abgelehnt. Ihnen kommt es vielmehr darauf an, das „Wie und Warum sprachlicher Veränderungen zu erklären“, die „nicht allein durch den jeweiligen Wort­schatz, sondern ebenso durch die sozialen Verhältnisse“ zu erklären seien.25 Ein wichtiger Begriff in diesem Zusammenhang ist der des „linguistic turn“26, der 1967 aufkam und eine verstärkte Hinwendung zur Sprache bezeichnet. Die „konstitutive Rolle“27 der Sprache beziehungsweise von Symbolsystemen wurde zum Gegenstand einer zunehmend kritischen Untersuchung.

In erster Linie ist es dem Philosophen und Historiker Michel Foucault zu ver­dan­ken, klar aufgezeigt zu haben, dass die modernen Wissenschaften selbst Teil „sozialer Konstruktionsprozesse“28 sind. Landwehr meint mit diesem Be­griff den Einfluss von „Bedeutungsmustern“ in jeder Gesellschaft, der dafür sorge, dass „bestimmte Sichtweisen auf diese Umwelt als Wissen“ anerkannt würden und andere nicht.29 Das Problem liege darin, dass Wirklichkeit und Wissen, die Produkte sozialer Konstruktionsprozesse seien, „üblicherweise als Gegebenes hingenommen“30 und daher nicht mehr hinterfragt würden. Er führt hierfür als einleuchtendes Beispiel die gängige Unterscheidung zwischen Glauben und Aberglauben an, die durch soziale Konstruktionsprozesse (bei ent­­schei­dender Mitwirkung der Kirchen) derart selbstverständlich „ob­jekti­viert“ worden sei, dass „man ihr nicht mehr ansehen kann, dass sie his­torisch entstanden und alles andere als naturnotwendig ist.“31

Foucault, der als Initiator der Diskurstheorie gelten kann, geht davon aus, dass in jeder Gesellschaft „die Produktion des Diskurses zugleich kontrolliert, se­lektiert, organisiert und kanalisiert wird – und zwar durch gewisse Pro­zeduren, deren Aufgabe es ist, die Kräfte und die Gefahren des Diskurses zu bändigen, sein unberechenbar Ereignishaftes zu bannen, seine schwere und bedrohliche Materialität zu umgehen.“32

Was Foucault das „Prinzip der Ausschließung“33 nennt, sind die Normen, denen eine Gesellschaft unterliegt. Nur wer sich innerhalb der Grenzen einer bestimmten Normativität bewege, werde wahrgenommen und könne an dem Diskurs teilnehmen. Zu diesem Prinzip gehöre beispielsweise folgendes Ver­bot:

„Man weiß, dass man nicht das Recht hat, alles zu sagen, dass man nicht bei jeder Gelegenheit von allem sprechen kann, dass schließlich nicht jeder be­liebige über alles beliebige reden kann. Tabu des Gegenstandes, Ritual der Umstände, bevorzugtes oder ausschließliches Recht des sprechenden Subjekts – dies sind die drei Typen von Verboten, die sich überschneiden, verstärken oder ausgleichen und so einen komplexen Raster bilden, der sich ständig ändert.“34

Aber auch die „Grenzziehung“ und die „Verwerfung“ seien wichtige Bestand­teile dieses Prinzips.35 Als Beispiel nennt Foucault die von Men­schen­hand gezogene Trennlinie zwischen „Vernunft und Wahnsinn“36. Der für wahn­­sinnig Erklärte „kann vor Gericht nichts bezeugen, kein Rechts­geschäft und keinen Vertrag beglaubigen“37 – sein Wort findet keine Beachtung. Der Wahnsinnige befindet sich außerhalb des Diskurses: Er darf nicht daran teil­nehmen, weil er sich nicht an die gegebenen, von der Gesellschaft erzeugten Normen hält. Solche Grenzziehungen, die in der Regel von In­stitutionen getragen werden, können sich im Laufe der Zeit zwar verschieben, bleiben aber meist in ihrer Substanz unangetastet.

Ein weiteres System von Ausschließung durch Grenzziehung begründet die Unterscheidung zwischen „Wahrem und Falschem“38. Foucault meint damit den „Willen zur Wahrheit“39, der „seit Jahrhunderten unsere Diskurse durch­dringt“40, und den ebenso deutlichen „Willen zum Wissen“41. Diese beiden prinzipiellen Formen von Willensäußerung seien im Laufe der Philosophie- bzw. Diskurs­geschichte immer differenzierter untersucht worden: So habe der „Wille zur Wahrheit“ mit der Zeit eine ganz eigene Geschichte entwickelt: „eine Geschichte der Ebenen der Erkenntnisgegenstände, eine Geschichte der Funktionen und Posi­tionen des erkennenden Subjekts, eine Geschichte der materiellen, technischen, instrumentellen Investitionen der Erkenntnis“.42

Entscheidend seien immer die Fragen (gewesen), die der jeweilige Diskurs­teilnehmer stelle, die Mittel, mit denen er ein bestimmtes Thema bearbeite, sowie die Ziele, die er mit seinem Beitrag verfolge.

In Foucaults Gedankengang spielt auch die Beziehung zwischen Wissen und Macht eine entscheidende Rolle. Jedes Individuum unterliegt danach be­stimmten gesellschaftlichen Machteinflüssen, denen es sich nur schwer ent­ziehen kann. Der französische Philosoph geht sogar davon aus, dass „die Individualität […] heute vollständig von der Macht kontrolliert“43 wird. Indikator dieser Kontrolle sei, dass es immer „irgendeine Behörde“ gebe, „die jederzeit sagen kann, wer jeder von uns ist“, und die Informationen über die Vergangenheit eines jeden Bürgers speichere.44 Würde die Anpassung des Ein­zelnen an die institutionell behaupteten Normen der Gesellschaft aber als selbstverständlich hingenommen, unterwerfe man sich blind diesen Macht­strukturen.

An diesem Punkt setzt kritische Diskursanalyse an: Sie möchte sichtbar machen, was (zu Unrecht) für selbstverständlich gehalten wird.

Wenn Diskurse gewisse Aussagepotenziale bewusst ausschließen und sich an vorgegebene Strukturen anpassen, tragen sie dazu bei, bestimmte Macht­ein­flüs­se in einer Gesellschaft zu stärken. Wer also Diskursanalyse betreibt, ist dazu aufgerufen, nicht nur Wissens-, sondern auch Machtkritik zu betreiben.45 Dies soll aber nicht heißen, dass ein Diskurs von einem Einzelnen oder einer Gruppe bestimmt werden kann. Obwohl jeder die Möglichkeit hat, daran teil­zu­­nehmen, sind doch Entwicklung und Ausgang des Diskurses nicht wirklich steuer- bzw. kontrollierbar: Keiner kann vorhersagen, „was letztlich dabei heraus­kommt“46.

Das konkrete Handeln des Subjekts in seinem jeweiligen geschichtlichen Kon­text ist grundsätzlich nachvollziehbar, wenn man eine genaue Anschauung von der Gesellschaft hat, in der es lebt. Es wird sich der Spielregel des vor­herr­schenden öffentlichen Diskurses unterwerfen müssen, wenn es sich an ihm be­teiligen möchte, und es „tut dies […] im Rahmen eines wuchernden Netzes diskursiver Beziehungen und Auseinandersetzungen“47. Die verschiedenen, jeder­zeit aber auch wieder veränderbaren Positionen eines Subjekts werden durch die Rezeption der dominierenden Positionen in der öffentlichen Debatte bestimmt, „durch dauerhafte und sich über lange Zeiträume erstreckende Kon­fron­tation mit immer den gleichen oder doch sehr ähnlichen Aussagen“48.

Wie Margarete und Wolfgang Jäger richtig bemerken, ist eine Diskursanalyse also immer auch gleichzeitig eine Wirkungsanalyse.49 Die Wirkung eines Diskurses ist aber nicht an singulären Aussagen oder Symbolen festzumachen, sondern bestimmt sich durch Spezifika, die sich ständig wiederholen und immer wieder aufgegriffen werden. Diese Rekurrenzen sind die Merkmale eines Diskurses, und an ihnen lässt sich wiederum sein Verlauf ablesen und unter­suchen. Nur so, meinen die beiden Duisburger Sprach- und Sozial­for­scher, werde Wissen im kollektiven Bewusstsein gespeichert und zu einem fes­ten Bestandteil der Erfahrung gesellschaftlicher Wirklichkeit.50 Die Fol­gerung daraus ist, dass der Diskurs, der immer überindividuell ist, durch seine Rekursivität somit als „regulierende Instanz“51 gesehen werden kann.

Das Ergebnis einer historischen Diskursanalyse sollte also sein, „die Er­kennt­nis­­grundlagen einer Zeit und einer Kultur zu beleuchten“ und die für den untersuchten Zeitraum „unhinterfragten, weil selbstverständlichen Wis­sens­­be­stän­de“ offen zu legen.52

Eine wichtige Rolle spielt bei der Untersuchung dieses Prozesses der Zeit­punkt, an dem ein Diskurs „einen solchen Grad an Selbst­verständlich­keit erreicht, dass er nicht mehr grundsätzlich in Frage gestellt wird, dass er jeg­liche Zweideutigkeit verliert und nicht mehr konkurrierenden Weltsichten ausgesetzt ist“53. Landwehr spricht in diesem Fall von einer „Naturalisierung des Diskurses“54. Gerade bei einer historischen Diskursanalyse ist der Zeit­punkt der Naturalisierung eines Diskurses oftmals sehr gut nach­vollziehbar, da die untersuchten Ereignisse schon einige Zeit zurückliegen und der Diskurs da­durch vielleicht schon abgeschlossen, in jedem Fall aber weit fortgeschritten ist.

Die historische Diskursanalyse ist eine sehr effektive Methode, um einerseits die Machtstrukturen, die einer Gesellschaft zu einer bestimmten Zeit auf­ge­prägt werden, zu erforschen und andererseits die Fragen und Probleme ein­zu­fangen, die die Menschen in diesem Zeitraum beschäftigt haben.

2.2 Begriffsdefinitionen

In Fragen der Terminologie orientiert sich diese Arbeit vor allem an dem von Margarete und Siegfried Jäger vorgestellten Modell55. Die beiden Wissen­schaft­ler haben Begrifflichkeiten entwickelt, um Ordnung in „diskursives Ge­wim­mel“ und das „Wuchern der Diskurse“ zu bringen.56

„Thematisch einheitliche Diskursverläufe“ als ein Teil des gesellschaftlichen Gesamtdiskurses werden von ihnen „Diskursstränge“ genannt.57 Zu den Dis­kurs­­strängen zählen alle Untersuchungsmaterialien, die ein gemeinsames The­ma zum Gegenstand haben. Eine Analyse von Diskurssträngen wiederum er­mög­licht das Herausarbeiten der Besonderheit von Aussagen, wobei die eher belanglosen „zufällige[n] Äußerungen (‚Geplapper’)“58 von den festen Aus­sagen, die sich ständig wiederholen und immer wieder aufgegriffen wer­den, zu unterscheiden sind.

Auf der darunter liegenden Ebene befindet sich das „Diskursfragment“59. Mit diesem Begriff ist ein Text oder Textteil gemeint, „der ein bestimmtes Thema behandelt“60. In den meisten Fällen gibt es innerhalb eines Textes thematische Überschneidungen, also Diskursfragmente, die unterschiedlichen Diskurs­strän­gen zuzuordnen sind. Diese nicht seltenen Phänomene werden als „Diskurs­(strang)­verschränkungen“61 bezeichnet.

Eine weitere Kategorie bilden „diskursive Ereignisse und diskursiver Kon­text“62. Ein Ereignis kann derart einschneidend sein, dass es auch den Diskurs tief greifend verändert. Im Zusammenhang mit dem Thema dieser Arbeit denke man beispielsweise nur an die plötzliche und zu diesem Zeitpunkt uner­wartete Öffnung der DDR-Grenze zur Bundesrepublik am 9. November 1989. Mit diesem einschneidenden Ereignis nahm der Diskurs um die Deutsche Einheit eine neue Gestalt an.

Ein Diskurs bewegt sich mit seinem Thema auf verschiedenen „Diskurs­ebe­nen“63. Hiermit werden diskursive Teilbereiche wie Wissenschaft(en), Poli­tik, Medien, Literatur, Erziehung, Alltag, Geschäftsleben, Verwaltung usw. angesprochen. Margarete und Siegfried Jäger bezeichnen diese Ebenen auch als soziale Orte, „von denen aus jeweils gesprochen oder geschrieben wird“64.

Der Standpunkt einer Person oder eines einzelnen Mediums ist eine „Diskurs­position“65. Die Zersplitterung in Positionen hilft, „die Viel­stimmigkeit der unter­suchten Diskurse bestimmen zu können“66. Eine Diskurs­position ist das „Resultat der Verstricktheiten in diverse Diskurse, denen das Individuum aus­ge­setzt war und die es im Verlauf seines Lebens zu einer bestimmten ideo­lo­gischen bzw. weltanschaulichen Position […] verarbeitet hat“67. Das Sub­jekt ist also ein Produkt seiner Erfahrungen, und aus ihnen heraus handelt es.

Der letzte in diesem Zusammenhang wichtige Begriff ist die „Diskurs­gemein­schaft“68: Dabei handelt es sich „um Gruppen, die durch die An­erkennung und Befolgung relativ homogener Aussagesysteme (Doktrinen, Ideologien, Dis­kurs­positionen, ‚Wahrheiten’) zusammengehalten werden“69. Ein konkretes Sub­jekt kann aber dadurch, dass es einer Religion, einer Nation, einer sozialen Klasse oder einer Partei angehört, auch durchaus gleichzeitig verschiedenen Dis­kurs­gemeinschaften angehören.

Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt bei Margarete und Siegfried Jäger das „System der Kollektivsymbolik“, von ihnen kurz „Sysykoll“ genannt.70 Kol­lektiv­­symbole seien daher ein so wichtiger Untersuchungsgegenstand bei einer Diskurs­analyse, weil sie einerseits „rational wie auch emotional ge­färbtes Wis­sen“ erzeugen und andererseits „komplexe Wirklichkeiten simplifizieren, plau­sibel machen und damit in spezifischer Weise deuten“.71 Sie treffen also meis­tens genau den Kern einer Aussage und versuchen ihn zugleich zu veran­schau­lichen. Dies führt dazu, dass sie dem Rezipienten oft eher in Erinnerung bleiben als ein seitenlanger Text. Eine Betrachtung von Kollektivsymbo­len kann zwar nicht von einer vertiefenden Textanalyse entbinden, doch lässt sie eine klare Tendenz erkennen und eignet sich daher sehr gut als Unter­suchungs­gegenstand.

Die vorgestellten Termini werden helfen, Ordnung in die hier beabsichtigte Dis­kursanalyse zu bringen, indem sie diese strukturieren. Zudem kommt eine dermaßen differenzierte Begrifflichkeit denkbaren Ungenauigkeiten zuvor und trägt so zu einem besseren Verständnis der gewonnenen Ergebnisse bei.

3. Vorgehensweise: Die „friedliche Revolution“ im Licht histo­rischer Diskursanalyse

3.1 Gegenstand der Arbeit

Im vorangegangenen Kapitel ist angedeutet worden, wie fruchtbar historische Diskursanalyse sein kann. Nun gilt es, den Untersuchungsgegenstand der Ar­beit mit dieser wissenschaftlichen Methode zu verknüpfen, damit die Unter­suchung selbst gedeihen kann und in Form origineller Einsichten Früchte trägt.

Ein Diskurs umfasst alle „textlichen, audiovisuellen, materiellen und prak­tischen Hervorbringungen […], die das Thema des Diskurses in irgendeiner Weise behandeln oder auch nur nebenher streifen“72. Im Rahmen einer Unter­suchung des zeitgenössischen Diskurses zur „friedlichen Revolution“ in der DDR kann es nun nicht darum gehen, jeden einzelnen öffentlich publizierten Bei­trag zu diesem Thema zu berücksichtigen: Dafür wäre einerseits das aufzu­arbeitende Material zu einem so epochalen Ereignis zu umfangreich. Anderer­seits wäre eine solche quantitative Untersuchung auch nicht sinnvoll, weil der „hege­moniale Diskurs“73 an den „großen“, das heißt auflagenstärksten und da­mit auch einflussreichsten Medien abzulesen ist.

Eine in der Breite ausufernde Untersuchung würde zudem Gefahr laufen, das eigent­­liche Ziel aus den Augen zu verlieren und zu diffusen Resultaten zu führen, während die Ergebnisse, die bei der Untersuchung des vor­herrschen­den Diskurses gewonnen werden, im Großen und Ganzen vermutlich zuei­nander passen würden. Wie Landwehr richtig bemerkt, ist es daher auch Auf­gabe des Analytikers „von dieser Gesamtheit an Äußerungen zum Diskurs“, die er als „imaginären Korpus“ bezeichnet, durch „gezielte Sam­mlung, Sich­tung und Gewichtung die Auswahl eines konkreten Korpus vorzunehmen“.74

Aus diesem Grunde beschränkt diese Arbeit ihre Untersuchung auf eine poli­tische Wochenzeitschrift und eine Tageszeitung aus der Bundesrepublik sowie auf zwei wöchentlich erscheinende Zeitungen aus der DDR. Im Blickpunkt stehen auf west­deutscher Seite „Der Spiegel“75 und die „Frankfurter All­gemeine Zei­tung“76, auf ostdeutscher Seite die „Wochenpost“77 und der „Sonn­tag“78. Alle ge­nann­ten Printmedien wurden unter dem Aspekt aus­gewählt, dass sie sich in ihrer politischen Grundausrichtung deutlich unter­scheiden, in hoher Auflage ge­druckt und verbreitet wurden sowie in dem für die Analyse ausgewählten Zeitraum trotz kleinerer oder größerer Schnitt­mengen unterschiedliche Leser­gruppen und insgesamt eine breite Leserschaft erreicht haben.

Hinzu kommt die Erfahrung, dass sich nicht nur kleinere Zeitungsredaktionen bei Bezugnahme auf den aktuellen Diskurs von den „großen“ journalistischen Meinungsführern leiten lassen, sondern auch Medien wie das Fernsehen oder das Internet. Umgekehrt müssen die genannten Medien natürlich auf neue Entwicklungen im öffentlichen Diskurs eingehen, wenn sie immer auf dem neuesten Stand sein und den Leser ausreichend informieren wollen.

Zeitungen und Zeitschriften haben gegenüber anderen Medien wie zum Bei­spiel dem Fernsehen den Vorteil, dass sie umfassender informieren: „Der Text einer Nachrichtensendung füllt kaum eine Zeitungsseite“, meint Ober­reuter.79 Zu­dem sorgten „ständig dramatisierende Optik, Authentizität vor­täuschende Bil­der­folgen und vereinfachende Inhalte“80 in Fernsehsendungen für ein ver­zerrtes Weltbild. Printmedien hingegen seien „inhaltlich rationaler“, richteten sich „deutlicher an das Urteilsvermögen und die analytischen Fähig­keiten des Em­pfängers.“81

Der Diskurs um die deutsche Einheit ist nicht nur wegen der Gleichzeitigkeit von­einander abweichender Ansätze schwer zu überschauen, sondern stellt sich auch bei diachroner Betrachtung als höchst vielgestaltig dar. Die unzähligen Ver­öffentlichungen allein im zwanzigsten Jubiläumsjahr des Mauerfalls wie­sen auch darauf hin, dass ein Ende des Diskurses noch lange nicht ab­zusehen ist. Eine historische Diskursanalyse wird also auch immer einen Zeit­raum ab­stecken, für den eine nähere Untersuchung durchgeführt werden soll.

Diese Arbeit legt ihren Schwerpunkt auf die Monate zwischen Oktober 1989 und März 1990. Die für den Vergleich notwendige Betrachtung des Diskurses in der DDR erscheint erst ab Oktober 1989 sinnvoll, da vorher unter Be­din­gun­gen einer Zensur der DDR-Presse die unabhängig-kritische Bericht­erstat­tung, geschweige denn eine differenzierte Auseinandersetzung mit der po­li­tischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit nicht möglich war.

In dieser Arbeit geht es um Begriff und Substanz der „friedlichen Revolution“ und deren Entstehungszusammenhang. Aus diesem Grund setzt diese Analyse bei der Untersuchung der genannten westdeutschen Medien schon vor den Ereignissen im Herbst des Jahres 1989 an. Denn genau wie die Ereignisse hat auch dieser Begriff selbst eine Vorgeschichte.

Als Zäsur können die ersten freien Wahlen am 18. März 1990 betrachtet werden, bei denen sich die DDR-Bürger mit großer Mehrheit für die Parteien aussprachen, die eine Wiedervereinigung vorangetrieben haben. Daher bietet es sich an, die Betrachtung der Diskurse mit diesem Zeitpunkt enden zu lassen.

3.2 Thematische Fragestellungen

Der gesamtgesellschaftliche Diskurs, um den es in dieser Arbeit gehen soll, ist Teil eines globalen (Welt-) Diskurses. Interessant ist auf globaler Ebene, dass sich dieser Weltdiskurs „seit 1989 zugleich homogenisiert (in der westlichen Welt) und umgepolt […] (von West gegen Ost tendenziell zu West gegen Orient, Islam)“82 zu haben scheint.

Daher stellt sich die Frage, ob man vor dem November 1989 angesichts zweier deutscher Staaten, die sich konkurrierenden Weltanschauungen hingegeben und erst nach dem Mauerfall langsam begonnen haben sich anzunähern, über­haupt von nur einem Diskurs sprechen kann, an dem beide Seiten teil­nehmen. Handelt es sich vielleicht um zwei parallel oder sogar in verschie­dene Rich­tungen laufende Diskurse? Ein gezielter Diskursvergleich auf der Basis ausge­wählter Beiträge aus der Bundesrepublik und aus der DDR soll helfen, diese Fra­gen zu beantworten. Er soll zum einen die Differenzen und evtl. eine ge­gen­seitige Annäherung oder sogar Verschmelzung der Diskurse aufzeigen, zum anderen die Emanzipierung der DDR-Medien von Zensur und SED-Par­tei­­linie aufdecken. Vor diesem Hintergrund drängt sich nicht nur die Frage auf, warum die politische Wende in der DDR als „Revolution“ wahr­genom­men wurde, sondern auch von wem, und welche Bedeutung diese Auslegung der damaligen Ereignisse für viele Menschen hatte.

Wie es scheint, hat das Bicentenaire der Französischen Revolution dazu bei­ge­tra­gen, dass die gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen in der DDR das Prädikat „Revolution“ erhielten. Daher darf auch die bedeutendste aller Revo­lutionen der neueren und neuesten Geschichte nicht unbeachtet bleiben, zu­mal sie im Jahr 1989 nach 200 Jahren medial eine Wiedergeburt feierte.

Besonders das Zusammenspiel der Diskursstränge „friedliche Revolution“, „Wende“ und „Wiedervereinigung“, die untrennbar miteinander verbunden sind, spielt eine wesentliche Rolle in dieser Arbeit. Eine intensive Betrachtung des Verwendungskontextes dieser Begriffe soll aufzeigen, welch unter­schied­liche Bedeutung sie für die Menschen in der Bundesrepublik und in der DDR hatten. Vor allem der andersartige Gebrauch und die verschiedenen Be­deu­tungs­­muster von „Wende“ und „Revolution“ erscheinen bei dieser Gegen­überstellung interessant. Aber auch die Fragen, ob und wenn ja, auf welche Weise zwischen den Begriffen „friedliche Revolution“ und „Wiederver­ei­nigung“ eine Kausalität konstruiert wird, ist von Bedeutung: War die „fried­liche Revolution“ in der DDR wirklich nur die Vorbedingung für die deutsche Einheit, wie man aus heutiger Sicht vermuten könnte? Hängt diese Frage mit der womöglich zweifelhaften Erkenntnis zusammen, dass mit der DDR auch der Sozialismus gescheitert ist?

3.3 Untersuchungsschritte

Der Diskurs zur „friedlichen Revolution“ in den Jahren 1989 und 1990 soll mehr­eren Untersuchungsschritten folgen: Zunächst bietet es sich an, die unter­schiedlichen Diskursstränge zu isolieren. Durch diese Betrachtung können die Merkmale eines bestimmten Strangs besser herausgestellt werden. Die Cha­rakter­istika der Diskursstränge bilden bei dieser Mikro- und Makroanalyse die Kapitelüberschriften. Diese sollen dem Leser zum besseren Verständnis der darauf folgenden Diskursanalyse einen leichteren Rückgriff auf die zuvor ge­won­nenen Einblicke ermöglichen.

Da sich aber die Diskurse in Ost- und Westdeutschland keineswegs parallel ent­­wickeln, sondern teils unabhängig voneinander verlaufen, teils andere the­matische Schwerpunkte setzen, müssen zunächst beide Seiten getrennt von­einander betrachtet werden. Besonders interessant ist bei dieser Gegen­über­stellung die Beobachtung, welche vorherrschenden Themen die Diskurse be­stimmen. Die einzelnen Diskursstränge sind unterschiedlich lang und ver­lau­fen teilweise parallel, daher dürfen sie nicht als Teile einer einsinnigen chro­no­logischen Abfolge betrachtet werden.

Die Analyse der Zeitschriften- bzw. Zeitungsartikel soll auf zwei Ebenen ge­schehen: In einem ersten Schritt richtet sich der Fokus auf die Makrostruktur eines Diskursfragments. Hierbei sollen die elementaren Kernaussagen ge­sam­melt werden, von denen der Diskurs bestimmt wird. Sie lassen sich vor allem in der Textur finden. Die Textur umfasst die Anordnung und den Aufbau eines Textes und die gestalterische Form, zu der Bilder, Fotos oder Grafiken ge­hören. Außerdem können bei der Makroanalyse die Darstellungsprinzipien eine große Rolle spielen, unter denen „Vermittlungsstrategien zu verstehen“ sind, welche das Geschilderte „den Rezipienten plausibel machen sollen“, wie zum Beispiel die bewusste Verwendung einer metaphernreichen Sprache.83

Die Untersuchung der Mikrostruktur kann angesichts des umfangreichen Text­korpus nur stichprobenartig durchgeführt werden. „Argumentation, Sti­lis­tik und Rhetorik“84 sind hier Gegenstand des Interesses. Besonderer Wert muss da­bei auf die Rhetorik, die fälschlicherweise oft nur als „schmückende Spie­lerei sprachlichen Ausdrucks“ wahrgenommen wird, gelegt werden, weil sie ein „Instrument gesellschaftlicher und politischer Manipulation und Kon­trolle“ ist.85 Mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgt sie den Zweck, die Argumentation zu verdeutlichen und zu verstärken. Weil die Rhe­torik eine beschreibbare Funktion erfüllt, lassen sich aus der Analyse rheto­rischer Mittel oftmals dezidierte Einsichten in die Diskursstruktur gewinnen.

Laut Landwehr verfolgt die Rhetorik dabei zwei entgegengesetzte Ziele: Ent­weder sie versucht „auf rationaler Ebene strittige Sachverhalte mit sach­lo­gischen Über­zeugungs­mitteln in Rede und Gegenrede“ aufzulösen, oder „der Opponent soll in der Argumentation auf pragmatischer Ebene bloßgestellt, be­siegt oder entlarvt werden“.86 Bei letzterer Vorgehensweise bedient sich der Red­ner bzw. in diesem Fall der Verfasser des Textes zum Beispiel der „Ver­harm­losung, Übertreibung, Leugnung, Schwarz-Weiß-Malerei oder Dif­famie­rung“87.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Mikroanalyse wird die Untersuchung des Gebrauchs von einzelnen Wörtern sein, die meist in eindeutigerem Maße Aussagen transportieren als ganze Sätze. Man denke dabei nur an den Gehalt des für diese Untersuchung zentralen Begriffs: „friedliche Revolution“. In wel­chem Kontext stehen die untersuchten Wörter – in einem positiven oder ne­gati­ven? Und welche Konnotationen sind an diesen Begriff geknüpft?

Aber nicht nur feststehende Begriffe und Substantive, auch alle anderen Wort­arten können ihren Teil dazu beitragen, Aussagen zu machen: Adjektive zum Beispiel können einen Vorgang oder Umstand bewerten und Verben eine Tätig­keit oder Handlung treffend charakterisieren. Adverbien bauen Brücken zwischen ver­schiedenen Satzteilen und stellen dadurch auf verschiedenen Ebenen „Zu­sammen­hänge her, die sich auf den Ort, die Zeit, die Art und Weise sowie die Begründung beziehen“88.

Aufschlussreich kann auch eine Betrachtung der Wortgruppen sein, „deren Verwendung bestimmte kontextuelle Normen einschließt“89. Der häufige Ge­brauch von Wortgruppen wie Fachsprachen, Neologismen, Dialekten oder Fremd­­wörtern lässt Aussagen über den Verfasser, seine Umwelt und Herkunft sowie über die zeitlichen Umstände, in denen der Text entstanden ist, zu.

Zu guter Letzt muss noch darauf hingewiesen werden, dass Aussagen auch auf parasprachlicher Ebene zu finden sein können. Hierzu zählen nicht nur Inter­punktion und Typographie, sondern auch visuelle Darstellungen wie Bilder, Statistiken oder Karten.90

Bei Makro- und Mikroanalyse darf aber der Kontext nicht außer Acht gelassen werden: Die Analyse geht schließlich der Frage nach, wie der Diskurs mit den bedingenden Fakten des gesellschaftlichen Umbruchs zusammenhängt. Denn der Diskurs ist – wie bereits deutlich wurde – nicht nur eine beliebige Ereignis- oder Zustandsbeschreibung, sondern er ist selbst Teil der Geschichte, wirkt auf die Zeitgenossen ein und beeinflusst ihr Handeln maßgeblich. Der histo­rische Kontext muss also zwangsläufig in die Analyse einschlägiger Texte einfließen. Zur Herstellung des historischen Kontextes gehört auch eine Ein­ordnung der untersuchten Quellen in die gesellschaftlichen Strukturen, denen die Presse in der alten Bundesrepublik bzw. in der DDR sich zuordnen musste.

Die dargestellten Untersuchungsschritte lassen die Strukturen des Diskurses sichtbar werden und kennzeichnen die Merkmale des gesamtgesellschaftlichen Diskurses. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass – wie Landwehr richtig bemerkt – nicht etwa die Aussagen den Diskurs ausmachen, sondern dass beide Ebenen sich gegenseitig beeinflussen und voranbringen.91

Auf die Mikro- und Makroanalyse der beiden Diskurse in West- und Ost­deutsch­land folgt eine Diskussion, die den aktuellen Forschungs­stand in Bezug auf die Verwendung des Begriffs „friedliche Revolution“ mit einbeziehen soll. Die Klärung dieser Frage stellt eine entscheidende Voraus­setzung dar, um den impliziten Bedeutungsstrukturen und Identitätsstiftungen auf den Grund zu gehen92.

Die in der Einzelanalyse offen gelegten Strukturen sollen die Richtung auf­zei­gen, die der Diskurs in dem untersuchten Zeitraum eingeschlagen hat. Ein­fluss, (Aus-) Wirkung und Bedeutung des Diskurses für das kollektive Be­wusst­­sein werden im Zusammenhang mit den thematischen Fragestellungen dieser Arbeit diskutiert, wodurch die wichtigsten Strömungen bis zu den Wah­len am 18. März 1990 sichtbar werden. Die einzelnen Merkmale des histo­rischen Prozesses und deren Ver­änderungen im Laufe der „friedlichen Revo­lution“, die durch die Einzelanalyse herausgearbeitet werden, sollen schließ­lich zeigen, wie damals Wirklichkeit konstruiert wurde und welchen Macht­ein­flüssen das „Wissen“ der Menschen unterlag93.

4. Der Diskurs um die „friedliche Revolution“ in den west­deutschen Printmedien

4.1 „Am Leben bleiben“: Der Systemdefizitdiskurs

4.1.1 Die DDR wird als totalitärer Unrechtsstaat entlarvt

Die Aussage von George Bush, der die Berliner Mauer bei seinem Deutsch­land-Besuch Ende Mai 1989 „als Monument des Scheiterns des Kom­mu­nismus“94 bezeichnet, wird auf der Titelseite der FAZ abgedruckt. Für den ameri­kanischen Präsidenten ist der „kalte Krieg mit dem Ende der Teilung Europas“ beendet. Er strebe „die Selbstbestimmung für ganz Deutschland an“.95

Die Platzierung auf der ersten Seite zeugt von der Wichtigkeit dieser Aussage für die Menschen in der Bundesrepublik, die das Ziel eines gesamtdeutschen Staates nicht aus den Augen verloren haben. Die „Hoffnungen des Westens“ würden durch den neuen politischen Kurs des russischen Präsidenten Michail Gorbatschow weiter beflügelt: „Glasnost möge ein russisches Wort sein, Of­fen­heit jedoch sei ein westliches Konzept.“96

In der Bundesrepublik hat sich bereits kurz nach dem Krieg ein Diskurs über die DDR etabliert, der mit dem typischen Vokabular des Kalten Krieges immer wieder grundsätzlich den Anspruch der alten „Sowjetzone“ in Frage stellte, ein zweiter deutscher Staat zu sein und – in bewusster Absetzung von dem als postfaschistisch angesehenen „Westdeutschland“ – in ihrer sozia­listischen Gesellschaftsordnung den besten demokratischen Traditionen aus der deutschen Nationalgeschichte zum Durchbruch verholfen zu haben. Im Bezug auf die politische Führung des selbsternannten „Arbeiter- und Bauern­staates“ trug dieser Diskurs in der Regel durchgängig polemische Züge.

Im Jahre 1989 widmen der SPIEGEL wie auch die FAZ – um nur zwei Mei­nungs­führer zu nennen – den aktuellen gesellschaftspolitischen Konflikten in der DDR gesteigerte Aufmerksamkeit. Sie betreiben selbst eine aufwendige Recherche und bieten Dissidenten unterschiedlicher Provenienz in ihren Blät­tern Raum zur Selbstdarstellung. Die durch den Protest gegen die nach­ge­wie­se­nen Wahlfälschungen vom 7. Mai angeheizte und auf einen Kul­mi­na­tions­punkt zu treibende Auseinandersetzung zwischen einer zu­neh­mend selbst­be­wus­ster agierenden mehrgliedrigen Bürgerrechtsbewegung und der Staats­füh­rung rückt in den Fokus der Betrachtung. Stets schwebt bei der Be­richt­­er­stat­tung die Frage im Raum, wie lange die DDR sich als Staat wohl noch behaup­ten kann.

Ein Beispiel dafür sind Darstellungen im SPIEGEL über den ehemaligen SED-Parteifunktionär Rolf Henrich, der in seinem neuen Buch „Der vormund­schaft­liche Staat“97 mit dem politischen System in seinem Land abrechnet.98 Henrich – so der SPIEGEL – führe die Position Rudolf Bahros weiter, der 1977 wegen seiner SED-kritischen Publikation „Die Alternative“99 „zu acht Jahren Ge­fäng­nis verurteilt wurde“100. Aber während Bahro nach Ansicht des SPIEGEL nur den Sozialismus habe reformieren bzw. weiterentwickeln wollen, gehe Henrich einen Schritt weiter: Er „glaubt nicht mehr an Bahros optimistische Prognose“101.

Interessant ist in diesem Zusammenhang der auf Henrich angewandte Begriff des „Dissidenten“102: Der Begriff bezeichnet ursprünglich jemanden, der „au­ßer­­halb einer staatlich anerkannten Religionsgemeinschaft steht“103. Dieser Begriff ist während des Kalten Krieges auch schon zur Bezeichnung politisch Andersdenkender vor allem in sozialistischen Ländern angewendet worden. Er verdeutlicht, dass die offizielle Staatsdoktrin ebenso apodiktisch Forderungen an die Bürger richtet wie eine autoritätsfixierte „dogmatistische“ Religions­gemeinschaft: Auf Veränderung ausgerichtete „Dissidenten“ treffen auf die Härte und Unbeweglichkeit eines staatlichen „Dogmatismus“104. Offen­sicht­lich handelt es sich – da sind sich Henrich und der SPIEGEL einig – bei dem poli­tischen System in der DDR um eine „übertriebene Betonung und Aus­bil­dung der Lehre“, die ein „unselbständiges von Glaubenslehren abhän­gi­ges Denken“ verlangt.105

Im April 1989 berichtet der SPIEGEL in dem Artikel „Notwendiges Ritual“ über die Reaktion der SED auf die Veröffentlichung des Henrich-Buches in der Bundesrepublik: Henrich wurde mit „Berufsverbot und Parteiausschluß“ bestraft, was für den SPIEGEL eine Art „Ritual“, also ein quasi-religiöser Brauch ist, der mit mechanistisch gehandhabter Systemlogik auf alle „Nest­be­schmutzer“ angewandt wird, um die Ordnung im Staat aufrecht zu erhal­ten.106

Das ist nach Auffassung des SPIEGEL ein Indiz dafür, dass das Handeln der DDR-Führung in dieser Zeit immer stärker den Boden rational nach­vollzieh­barer politischer Entscheidungen verliert. Die SED renne dem „Glauben“ an einen funktionierenden Sozialismus hinterher und versuche alle, die sich ihr und dem gemeinsamen (ideologischen) Bekenntnis entgegen­stellen, für „krank“ zu erklären und so aus dem Wege zu räumen. Der „Kranke“ erhalte „ärztlichen“ Beistand von der Partei, die sich dann gelegentlich nach dem „ideologischen Befinden“107 des Genossen erkundige.

Der SPIEGEL möchte unmissverständlich darauf aufmerksam machen, dass der Sozialismus, wie er von der DDR-Propaganda beschrieben wird, nicht realisierbar und weit entfernt von dem tatsächlichen Leben in der DDR ist – ein Spagat, der auf Dauer nicht gelingen könne. Da immer mehr DDR-Bürger die Diskrepanz zwischen Realität und Ideologie spürten, komme es dazu, dass sie „aus dem ganzen Land“ nun zu diesem „Guru […] pilgern“.108 Die auf Hen­rich angewandte Metapher „Guru“ (in Verbindung mit einer Pilgerschaft) kenn­zeichnet die vom „Staatsglauben“, dem Sozialismus, abweichende ver­meintliche „Heilsbotschaft“ Henrichs, der in der DDR nach Meinung des SPIEGEL wie ein „religiöser Lehrer“109 verehrt wird. Das zögerliche und un­sichere Vorgehen der SED gegen ihren ehemaligen Mitarbeiter gebe dem Ver­dacht Nahrung, dass sich selbst im „Sicherheitsapparat der SED Sympa­thisanten“110 für Henrich finden lassen. Die Verhöhnung der DDR-Führung fin­det ihren Höhepunkt in der Feststellung, dass Henrich nun durch das Be­rufs­verbot noch mehr Zeit habe, „seine Kritik am SED-Staat zu ver­tiefen und zu verfeinern“111.

Wie die Demokratie in der DDR funktioniere, erläutert der SPIEGEL vor der Wahl am 7. Mai 1989. Es sei ein Aufbegehren der Bürger gegen die Obrigkeit zu spüren: In einem Dorf namens Neuglobsow hätten die Wähler den Wahl­vorschlag der SED zur Gemeindevertretung nicht akzeptiert. Das sei deswegen von besonderer Bedeutung, weil die „Vorschläge der Nationalen Front zur Kommunalwahl“112 sonst überall akzeptiert worden seien. Der SPIEGEL sieht in dieser Verweigerung einen Hauch von „Glasnost in der DDR“113. Die Bür­ger von Neuglobsow hätten mit ihrer „Revolte“ die SED für ihre Arroganz und den „Filz des Parteiapparates“ abstrafen wollen.114 Die Einheimischen des Dorfes sprächen sogar von der „SED-Mafia“, weil es hochrangigen SED-Funk­tionären aus dem „90 Kilometer entfernten Ost-Berlin“ vielfach erlaubt worden sei, dort „günstige Grundstücke in Seenähe“ zu erwerben.115 Der SPIEGEL ironisiert so in seinem Artikel den nie aufgegebenen Anspruch des an Marx und Engels orientierten Sozialismus, bei allem gesellschaftlichen Han­­­deln das Ziel einer klassenlosen Gesellschaft und einer Beseitigung der „anta­gonistischen“ Klassengegensätze im Auge zu behalten.116

Am 17. April 1989 berichtet der SPIEGEL, dass die SED „Angst vor den Kommunalwahlen“ habe, weil erwartet werde, dass „Mauern und Wände“ mit Parolen gegen die Staats- und Parteiführung beschmiert würden.117 Aus die­sem Grund wolle die SED Freiwillige einsetzen, die vom 5. bis 7. Mai „um alle Wohnbezirke patrouillieren“118 sollten: Weil zudem ausgewählte Partei­mitglieder beauftragt würden, das Verhalten ihrer Nachbarn zu beobachten, ver­gleicht der SPIEGEL diese Maßnahmen mit den Aufgaben „national­sozia­listischer Blockwarte“119.

Die Bezeichnung „DDR-Führer“120 unter einem Bild, das die drei hoch­ran­gi­gen Politbüro-Mitglieder Willi Stoph, Erich Honecker und Horst Sindermann mit erhobenem rechtem Arm zeigt, ist eine vergleichende An­spielung auf den „Führer“ des Dritten Reiches. Auf dem Bild haben die abgelichteten SED-Funktionäre den rechten Arm in einer Stellung, die an die national­sozia­listische Grußgeste „Heil Hitler!“ erinnert.

Der nahe gelegte Vergleich mit dem Nationalsozialismus entspricht dem im Kal­ten Krieg regelmäßig angewandten Verfahren der Gleichsetzung des Stali­nismus, unter dessen Einfluss die DDR in den ersten Jahren nach ihrer Grün­dung und auch nach Stalins Tod 1953 noch lange Zeit stand, mit dem Na­tional­sozia­lismus.121 Die DDR ist für den SPIEGEL ein Staat mit totalitärer Grundstruktur.122

Der SPIEGEL versucht mit sprachlichen Mitteln auch auf Widersprüche und Gegen­sätze in der DDR hinzuweisen. Und wieder begegnen dem Leser dabei Aus­­drücke, die die Staatsfeier zu einem quasi-religiösen Ritual werden lassen: In einem Bericht über das erste „nationale Pfingsttreffen seit fünf Jahren“ zitiert er das FDJ-Lied „Bau auf, bau auf, Freie Deutsche Jugend, bau auf“.123 Der Imperativ von „bauen“ zielt auf eine kollektive Selbstverpflichtung der jungen „Aktivisten“, in der individualistische Ansprüche keinen Platz mehr haben. Nicht einmal die Teilnahme an diesem Treffen, bei dem angeblich 750.000 FDJler zusammenkamen, sei freiwillig, so der SPIEGEL. Es werde von vielen Jugendlichen als ein „notwendiges Übel“124 empfunden, Mitglied der FDJ zu sein.

Diese Aussage wird in Kontrast gesetzt zu den „ritualisierten Lobes­hym­nen“125, die auf dieser Feier vorgetragen werden. Das „zelebrierte […] Fest“ sei für die Jugend eine der wenigen Möglichkeiten, aus der „Alltags­tris­tesse“ herauszukommen.126 Die Massen würden aber Erich Honecker nur „pflicht­schul­dig […] huldigen“127, weil es für sie keine Alternativen gebe.

Von einem zitierten FDJler namens Thomas erfährt der Leser nur sein Alter (21) und dass er „Student in Berlin“ sei.128 Jeder, der nicht in der FDJ sei, bekomme, so wird Thomas zitiert, Probleme „in der Uni, im Betrieb oder in der Schule“129. Auf 100 Mitglieder in der FDJ kämen nur zwei Aktivisten, die dann aber „auch nur Karriere machen“ wollten.130 Dass es unter dieser großen Zahl von FDJlern auch welche geben könnte, die hinter der Staatsideologie stehen und mit ehrlicher Begeisterung dabei sind, schließt der SPIEGEL impli­zit aus.

Ganz bewusst wird zur Sprache gebracht, dass es bei der Auseinandersetzung auch um einen Generationenkonflikt gehe: „Der Alte“131, gemeint ist Erich Honecker, mit seiner „Rentnerband im Politbüro“132 befinde sich in einem schon wegen seines Alters unüberbrückbaren Gegensatz zu den vielen Jugend­lichen bei der FDJ-Versammlung. Der SPIEGEL hält viele Ausdrücke dieser Art für die DDR-Staatsführung parat: So spricht er zum Beispiel von der „Greisenriege im Politbüro“133 oder von den „SED-Geronten“134. Die „Geron­ten“ der DDR stehen allerdings in einem nicht zu übersehenden Kontrast zu den Mitgliedern der „Gerusia“135, des Ältestenrates in der grie­chischen Polis: Sie verkörpern nicht die Weisheit des Alters und einen Reichtum an wertvoller Lebenserfahrung, wie man am abfälligen Ton leicht erkennen kann, sondern stehen für physischen und psychischen Verfall und werden in dieser Hinsicht zu Symbolfiguren der alten DDR. Gegen die „kritisch und distanziert“ auftretende Jugend hätten sie keine Chance: „Noch rebelliert diese Jugend nicht“, aber es handele sich um eine „Generation in Wartestellung“.136

Das Politbüro wird als „SED-Olymp“137 bezeichnet und erinnert die Redak­teure des SPIEGEL somit an den von Sterblichen nicht erreichbaren Ort aus dem griechischen Mythos. Dort leben die unantastbaren, über die irdische Men­schenwelt bestimmenden und unsterblichen Götter. Angewandt auf die po­li­tischen Verhältnisse in der DDR heißt dies wohl, dass die „normal-sterb­lichen“ DDR-Bürger keinen Einfluss auf die Entscheidungen des Polit­büros haben (sollen), den Mitgliedern absoluten Gehorsam schuldig sind und ihnen huldigen müssen, um sie gnädig zu stimmen. Die vermeintliche „Un­sterb­lich­keit“ der DDR-Götter verweist auch auf die Zähigkeit, mit der sie ihre Macht ver­teidigen.

Die FAZ bezeichnet die Mitglieder des Politbüros als „mächtige Partei­für­sten“138.

Honecker selbst erhält viele „Titel“, aber so gut wie keiner entspricht dem eines seriösen und anerkannten Politikers, geschweige denn Staatsmannes – nur vereinzelt ist die Rede von dem offiziellen Titel „Generalsekretär“139. Der SPIEGEL macht aus dem SED-Parteipolitiker sogar einen Adeligen und bezeichnet ihn metaphorisch als „SED-Fürst(en)“140 oder als „Kurfürst(en)“141. Honecker wird somit als ein Herrscher hingestellt, der seine Legitimation nicht vom Volk, sondern von einer „höheren Macht“, der Partei, erhalten hat.

Der Adelstitel „Fürst“ geht auf das lateinische „princeps“ zurück und steht dem „Ersten“ „in einer abgrenzbaren Gruppe“ zu.142 Der Fürst ist also das Ober­­haupt in einer Gruppe privilegierter Personen, die die Macht im Staat innehaben. Dieser Bedeutung entspricht auch die Bezeichnung Honeckers als der „oberste Ostdeutsche“143.

Durch den Vergleich mit der Staatsform der Monarchie wird die DDR implizit als anachronistischer Staatstyp gekennzeichnet. Gerade im Hinblick auf die „Sozialistische Revolution“144 in Russland im Oktober 1917, in deren Tra­dition die Väter der DDR ihren Staat immer sehen wollten, muss diese Be­zeichnung eine Provokation für jeden SED-Genossen sein. Die Oktober­revolu­tion löste schließlich, nach der kurzen Phase einer instabilen demo­kratisch-par­la­mentarischen Ordnung infolge der Februarrevolution, die Auto­kratie ab.145 Der vom SPIEGEL nahe gelegte Vergleich provoziert eine sich als so­zia­­­listisch verstehende Gesellschaft, die auf der ideologischen Grundlage des Historischen Materialismus ihr Handeln bestimmen will und den „kate­gorischen Imperativ“146, menschenunwürdige Verhältnisse umzu­stürzen, zur po­li­tischen Maxime erklärt hat.

4.1.2 Widersprüche, Gegensätze und Menschenrechtsverletzungen präg­ten die DDR-Gesellschaft

Die DDR habe bei „den Menschenrechten nichts dazugelernt“147, meint die FAZ in einem Artikel vom Juni 1989. Sie nennt den letzten Staatenbericht der DDR von 1989, der auf dem Internationalen Pakt „über bürgerliche und po­litische Rechte“ von 1976 beruhe, „ein bemerkenswertes Dokument für die Ver­schleierung des fehlenden Willens, Verpflichtungen aus dem Pakt zu er­füllen“.148 Die Kernpunkte der Kritik: „Selbstbestimmungsrecht als ein­maliger Voll­zug“, „Das Recht auf Leben meint etwas anderes“, „Mit Gewalt gegen das Recht auf Freizügigkeit“, „Selbst Verwandtenbesuche unterliegen Ver­sagungs­gründen“ und „Negative Äußerungen sind staatsfeindliche Hetze“.149

Die FAZ konstruiert das Bild eines Staates, das die (westdeutschen) Leser er­schaudern und tiefes Mitgefühl mit den „Landsleuten“ in der DDR em­pfinden lassen muss. Ähnlich der SPIEGEL: Wie in einem Gefängnis würden die Bürger „zum Ausharren in ihrer Heimat DDR“ gezwungen, weil die „neue Ausreiseverordnung“ nicht praktisch umgesetzt werde.150 Anlass für diesen Ver­gleich ist eine Interviewäußerung des Konsistorialpräsidenten der Evan­gelischen Kirche von Berlin und Brandenburg, Manfred Stolpe – der SPIE­GEL reiht ihn ein in eine Gruppe von „unbotmäßigen Untertanen“151 Erich Honeckers –, dass er mehr Reisefreiheit für die DDR-Bürger gefordert und dafür eine „rüde Attacke“152 der SED-Zeitung „Neues Deutschland“ ausgelöst habe.

Der Verfasser des SPIEGEL-Artikels nimmt Stolpe in Schutz und spricht mit Blick auf seine Kritiker von „einheitssozialistischen Betonköpfen“153. Für ihn sei die Herabwürdigung Stolpes allein schon deswegen nicht gerechtfertigt, weil Stolpe in besagtem Interview sich auch dafür stark gemacht habe, dass die drei Buchstaben DDR in Publikationen des Springer-Verlages nicht mehr in Anführungszeichen gesetzt werden sollten. Der SPIEGEL prangert massiv die fehlende Freiheit der Meinungsäußerung an, ebenso die hohen Strafen für den, der es wage, seine Meinung trotzdem öffentlich kundzutun.

In einem Spiegel-Interview äußert sich der Vorsitzende des Rates der DDR-Rechtsanwaltskollegien, Gregor Gysi, über das „Recht im SED-Staat“154. Ob­wohl Gysi als „Verteidiger systemkritischer DDR-Bürger einen guten Na­men“155 hat, wehrt er sich hier vehement gegen die systemkritischen Fragen der westlichen Journalisten und verteidigt das geltende DDR-Recht.

Das bestimmende Thema des Interviews ist eine neue Ausreiseverordnung. Der SPIEGEL möchte von Gysi wissen, warum diese Verordnung bisher mehr Nachteile als Vorteile für „vergrätzte DDR-Bürger“156 bringe. Für die beiden inter­viewenden Spiegel-Redakteure Jeschke und Schwarz stellt die einge­schränkte Reisefreiheit ein Kernproblem dar, und sie treten hier geradezu als „Anwälte“ der verärgerten Bürger der DDR auf. Die Verwendung des häufig umgangssprachlich gebrauchten Wortes „vergrätzen“157 lässt diese Rolle deut­lich werden.

Auf die durchaus provozierende Frage, ob „es nicht das einfachste“ sei, die DDR schaffe „Verhältnisse, unter denen die DDR-Bürger lieber hier bleiben“, antwortet Gysi, dass die „übergroße Mehrheit der Bevölkerung der DDR […] in diesem Lande verbleiben will“.158 Er relativiert das DDR-Problem, indem er auf die hohe Arbeitslosigkeit als gesellschaftliches Problem der BRD auf­merk­sam macht. Als direkte Entgegnung auf den Vorwurf der begrenzten Ausreise­möglichkeiten für DDR-Bürger argumentiert er mit Verweis auf die Fremden­feindlichkeit in der BRD:

„Ein generelles Auswanderungsrecht hätte ein weltweites Einwanderungsrecht zur Voraussetzung. Deshalb diskutiere ich über diese Fragen lieber mit jenen, die sich aufrichtig für ein solches Recht unabhängig von der Nationalität der Aus- und Einwanderer einsetzen, als mit denjenigen, die keinen Tamilen in der Bundesrepublik sehen wollen, wohl aber alle DDR-Bürger.“159

Die FAZ nimmt Bezug auf diese Aussage Gysis und meint, dass eine „solche Betrachtung“160 nur dazu diene, „das individuelle Recht, seinen Staat zu ver­lassen, beiseite zu schieben“161.

Der SPIEGEL geht in dem Interview nicht auf die geschickt verwendeten rhetorischen Spitzen Gysis ein. Die Gestaltung der Seiten allerdings, auf denen es abgedruckt ist, muss auf den Betrachter wie eine Antwort wirken: Ein Foto mit der Unterschrift „Demonstration von Ausreisewilligen: ‚Die übergroße Mehr­heit will bleiben’“162, auf dem die erste Reihe einer unüberschaubaren Menschenmenge zu sehen ist, lässt die Aussage Gysis als unwahr erscheinen, obwohl festzuhalten ist, dass Gysi durch die nachträgliche Verwendung des ihm im Interview nicht vorliegenden Fotos keine Chance hat, es in seine Argu­mentation einzubeziehen.

Einen ähnlichen Zweck verfolgt die Karikatur eines Ausreiseantragstellers, dem beim Besuch in der zuständigen DDR-Behörde eindringlich vor Augen ge­führt wird, welche Gefahren bei Westreisen auf ihn zukommen: Neonazis, Banküberfälle, Bettlerelend, Babyhandel und Drogenprobleme.163 Die DDR warnt ihre Bürger also vor Reisen in die Bundesrepublik, indem sie die west­deutsche Demokratie als faschistisch, unsozial, menschenverachtend krimi­nell und dekadent hinstellt.

So erreicht der SPIEGEL, dass die Aussagen Gysis letztendlich nicht ernst ge­nommen werden können. Dem Leser des SPIEGEL wird untergründig ver­mit­telt, dass Gysis Worten wenig Gewicht beigemessen werden kann. Die DDR halte einem Vergleich mit der Bundesrepublik nicht stand.

Ein verabredetes Treffen zwischen Funktionären von SPD und SED am Schar­mützelsee in der Märkischen Schweiz nimmt der SPIEGEL zum Anlass, einen direkten Vergleich über die Verwirklichung der Menschenrechte in beiden Ländern anzustellen.164 Die Sozialdemokraten aus dem Westen und die Ein­heits­parteivertreter aus dem Osten hätten sich für ihre Übereinkunft vor­ge­nommen, die Probleme und Versäumnisse bezüglich der Menschenrechte in ihrem Land offen anzusprechen und zu diskutieren.165 Der SED-Professor Max Schmidt sei dieser Abmachung aber nicht nachgekommen und habe eine über­triebene Lobesrede („Eloge“166 ) auf die DDR gehalten. Mit viel Ironie werden die Worte Schmidts begleitet, nach dessen Rede fälschlicherweise davon aus­ge­gangen werden müsse, dass es um die Menschenrechte in der DDR wegen „neuer Reisemöglichkeiten“ und angesichts des Bürgerrechts, „Verwal­tungs­entscheidungen künftig vor Gericht anfechten zu können“, kaum besser be­stellt sein könne.167 Schmidt habe dermaßen viel verschwiegen und anderes beschönigt, dass sich hinterher sogar „ein SED-Mann“ bei Susanne Miller, der Vorsitzenden der Historischen Kommission der SPD, dafür ent­schuldigt haben soll.168 Denn im Gegensatz zu Schmidt habe sie viele „Verstöße gegen Menschenrechte“169 in der Bundesrepublik beim Namen genannt.

Als Ursache für die „Sprachstörungen“ bei dieser Tagung habe das ZK-Mit­glied Erich Hahn einen „Zusammenhang zwischen Meinungsfreiheit und Ar­beits­­produktivität“ konstruiert, und Letztere sei nun einmal in der DDR weit­aus schlechter als in der Bundesrepublik.170 Der SPIEGEL kommentiert diese Aus­sage mit Häme: Erst, wenn die Wirtschaft in Schwung gebracht werde, könne also wieder mehr Meinungsfreiheit zugelassen werden – „beim Ent­wick­lungstempo der DDR-Wirtschaft eine Jahrtausend-Perspektive.“171

Für den SPIEGEL ist der Verlauf dieses Treffens symptomatisch und be­leuch­tet die geistige Erstarrung der politischen Nomenklatura der DDR: Im An­schluss an ein Zitat des SPD-Vordenkers Johano Strasser, in dem dieser die Menschenrechtsverletzungen in der DDR als „Ausfluß des spießigen Gehabes einer Klasse“ bezeichnet, „die durch jede freie Meinungsäußerung ihr Macht­monopol gefährdet sieht“, stellt der SPIEGEL verallgemeinernd fest, dass dies „nicht bloß für die Diskussion am Scharmützelsee“ gelte – ohne diese These aber mit Beispielen zu belegen.172

Die SED-Basis sei hin und her gerissen zwischen der Starrsinnigkeit der SED-Führung und dem Reformdruck, der von der Sowjetunion ausgehe. So erklärt sich der SPIEGEL die in seinen Augen zögerlichen, widersprüchlichen und be­schönigenden Aussagen der SED-Genossen.173

In diesem Artikel kommt die Haltung des SPIEGEL zum DDR-Regime deut­lich zum Ausdruck. Die Sichtweise und die Art der Darstellung können als ty­pisch für die Berichterstattung des Hamburger Nachrichtenmagazins gekenn­zeichnet werden, weil sich die Mischung aus Ironie und Polemik bei Aussagen über die SED, insbesondere die Mitglieder des Politbüros, auch in anderen Artikeln finden lässt. Bei der Recherche fällt auf, dass der SPIEGEL auch gern auf Ereignisse zurückgreift, die auf den ersten Blick wenig berichtenswert erscheinen (zum Beispiel eine „Revolte“ in Neuglobsow). Die Redakteure des Magazins suchen durch solche Berichte ihre These von einer in sich wider­sprüchlichen DDR-Gesellschaftsstruktur und einer nur defensiv agierenden politischen Führung zu erhärten.

[...]


1 Günter Grass, Kurze Rede eines vaterlandslosen Gesellen, in: Ders., Ein Schnäppchen na­mens DDR. Letzte Reden vorm Glockengeläut, Göttingen 1993, S. 7-14. Hier S. 8.

2 Rudolf Augstein (Hg.), Der Spiegel, Nr. 48/27. November 1989, Hamburg: Spiegel-Verlag, S. 1.

3 Brigitte Zimmermann/Klaus Polkehn/Manfred Labahn u. a., Wochenpost, Nr. 1/5. Januar 1990, Berlin: Berliner Verlag, S. 1.

4 Vgl. Theodor Schieder, Theorie der Revolution, in: Revolution und Gesellschaft – Theorie und Praxis der Systemveränderung, Freiburg 1973, S. 13-42. Hier S. 14: „Das Wort ´Re­volution` selbst entstammt dem Bereich der Astronomie und verweist auf die Bewegung der Himmelskörper. Nikolaus Kopernikus hat es in seinem Werk „De revolutionibus orbium coelestium“ (gedruckt Nürnberg 1543) in dieser Bedeutung endgültig durchgesetzt. Mit der kopernikanischen Wende der Naturbetrachtung verbindet sich daher auch die Vokabel ´Re­volution`.“

5 Achim Landwehr, Historische Diskursanalyse, Frankfurt am Main 2008, S. 128.

6 Hannah Arendt, Vita Activa oder Vom tätigen Leben, München 2008, S. 252.

7 Arendt, Vita Activa oder Vom tätigen Leben, S. 253.

8 Ehrhart Neubert, Unsere Revolution. Die Geschichte der Jahre 1989/90, München 2008, S. 18 f.

9 Neubert, Unsere Revolution, S. 18.

10 Heinrich Oberreuter, Der Einfluß der Medien auf die politische Kultur, in: Eugen Biser/ Lothar Bossle/Hans Filbinger, u. a., Die Medien – das letzte Tabu der offenen Gesellschaft. Die Wirkung der Medien auf Politik und Kultur, Mainz 1986, S. 47-59. Hier S. 52.

11 Oberreuter, Der Einfluß der Medien auf die politische Kultur, S. 52.

12 Otto Roegele, zitiert in: Oberreuter, Der Einfluß der Medien auf die politische Kultur, S. 53.

13 Oberreuter, Der Einfluß der Medien auf die politische Kultur, S. 53.

14 Oberreuter, Der Einfluß der Medien auf die politische Kultur, S. 53 f.

15 Oberreuter, Der Einfluß der Medien auf die politische Kultur, S. 53 f.

16 Oberreuter, Der Einfluß der Medien auf die politische Kultur, S. 54.

17 Oberreuter, Der Einfluß der Medien auf die politische Kultur, S. 54 f.

18 Oberreuter, Der Einfluß der Medien auf die politische Kultur, S. 54 f.

19 Vgl. Maurice Halbwachs, Das kollektive Gedächtnis, Frankfurt am Main 1991: Als „kol­lektives Gedächtnis“ bezeichnet Halbwachs das Gedächtnis einer Gruppe von Menschen, das von dem individuellen Gedächtnis jedes Einzelnen zu unterscheiden sei.

20 Margarete Jäger/Siegfried Jäger, Deutungskämpfe. Theorie und Praxis Kritischer Diskurs­ana­lyse, Wiesbaden 2007, S. 15.

21 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 18.

22 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 18.

23 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 27 f.

24 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 28.

25 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 28.

26 Richard Rorty (Hg.), The Linguistic Turn: Recent Essays in Philosophical Method, Chicago 1967.

27 Philipp Sarasin, Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse, Frankfurt am Main 2003, S. 11 f.

28 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 18.

29 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 18 f.

30 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 19.

31 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 19.

32 Michel Foucault, Die Ordnung des Diskurses, in: Ders., Die Ordnung des Diskurses. Mit einem Essay von Ralf Konersmann, Frankfurt am Main 2007, S. 7-49. Hier S. 10 f.

33 Foucault, Die Ordnung des Diskurses, S. 11.

34 Foucault, Die Ordnung des Diskurses, S. 11.

35 Foucault, Die Ordnung des Diskurses, S. 11.

36 Foucault, Die Ordnung des Diskurses, S. 11 f.

37 Foucault, Die Ordnung des Diskurses, S. 12.

38 Foucault, Die Ordnung des Diskurses, S. 13.

39 Foucault, Die Ordnung des Diskurses, S. 15.

40 Foucault, Die Ordnung des Diskurses, S. 14.

41 Foucault, Die Ordnung des Diskurses, S. 15.

42 Foucault, Die Ordnung des Diskurses, S. 15.

43 Michel Foucault, Analytik der Macht, Frankfurt am Main 2005, S. 71.

44 Foucault, Analytik der Macht, S. 71.

45 Vgl. Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 17 f.

46 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 24.

47 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 22.

48 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 22.

49 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 32.

50 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 23.

51 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 23.

52 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 129.

53 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 129.

54 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 129.

55 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe.

56 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 25.

57 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 25.

58 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 26.

59 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 27.

60 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 25.

61 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 29 f.

62 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 27.

63 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 28

64 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 28.

65 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 28 f.

66 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 28.

67 Margret Jäger, Fatale Effekte. Die Kritik am Patriarchat im Einwanderungsdiskurs, Duis­burg 1996, S. 47, zitiert in: Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 28 f.

68 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 30 f.

69 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 31.

70 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 39 f.

71 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 39 f.

72 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 102.

73 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 254.

74 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 102 f.

75 Augstein (Hg.), Der Spiegel, Hamburg: Spiegel-Verlag. Im Folgenden soll die übliche in Ar­tikeln wieder zu findende Schreibweise des SPIEGEL ohne bestimmten Artikel und in Großbuchstaben verwendet werden!

76 Fritz Ullrich Fack/Joachim Fest/Jürgen Jeske u. a., Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frank­furt am Main: F.A.Z.-Verlag. Im Folgenden wird das Kürzel „FAZ“ verwendet!

77 Brigitte Zimmermann/Klaus Polkehn/Manfred Labahn u. a., Wochenpost, Berlin: Berliner Verlag.

78 Wilfried Geißler/Herbert Hensel/Regina General u. a. (Hg.), Sonntag, Berlin: Aufbau-Ver­lag.

79 Oberreuter, Der Einfluß der Medien auf die politische Kultur, S. 53.

80 Oberreuter, Der Einfluß der Medien auf die politische Kultur, S. 53.

81 Oberreuter, Der Einfluß der Medien auf die politische Kultur, S. 53.

82 Jäger/Jäger, Deutungskämpfe, S. 30.

83 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 114.

84 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 117.

85 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 117.

86 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 119.

87 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 119.

88 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 123.

89 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 123 f.

90 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 123 f.

91 Landwehr, Historische Diskursanalyse, S. 127.

92 Am Leben bleiben, in: Der Spiegel, Nr. 24/12. Juni 1989, S. 27-28. Hier S. 27.

93 Gemeint sind hier und in den folgenden Kapitelüberschriften „Diskursstränge“. Aus Grün­den der Vereinfachung und der Ästhetik soll aber nur von „Diskurs“ gesprochen werden.

94 Bush: Der kalte Krieg endet mit dem Ende der Teilung Europas, in: FAZ, Nr. 124/1. Juni 1989, S. 1.

95 Bush: Der kalte Krieg endet mit dem Ende der Teilung Europas, S. 1.

96 Bush: Der kalte Krieg endet mit dem Ende der Teilung Europas, S. 1.

97 Rolf Henrich, Der vormundschaftliche Staat. Vom Versagen des real existierenden Sozia­lismus, Hamburg 1989.

98 „Die Wahrheit öffentlich machen“, in: Der Spiegel, Nr. 13/27. März 1989, S. 77-81. Hier S. 77.

99 Rudolf Bahro, Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus, Frankfurt am Main 1977.

100 „Die Wahrheit öffentlich machen“, S. 77.

101 „Die Wahrheit öffentlich machen“, S. 77.

102 „Die Wahrheit öffentlich machen“, S. 79.

103 Art. Dissident, in: Matthias Wermke/Kathrin Kunkel-Razum/Werner Scholze-Stubenrecht (Hg.), Duden. Band 5: Das Fremdwörterbuch, Mannheim 2007, S. 241.

104 „Die Wahrheit öffentlich machen“, S. 77. Vgl. auch Art. Dogma, in: Paul Grebe (Hg.), Der große Duden. Band 5: Fremdwörterbuch, Mannheim 1960, S. 147: „Dogma […]: festgelegte religiöse od. philosophische Lehrmeinung; (kirchlicher) Glaubenssatz mit dem Anspruch un­be­dingter Geltung; ungeprüft hingenommene Behauptung.“

105 Grebe, Der große Duden, S. 147.

106 Notwendiges Ritual, in: Der Spiegel, Nr. 14/3. April 1989, S. 43.

107 Notwendiges Ritual, S. 43.

108 Notwendiges Ritual, S. 43.

109 Art. Guru, in: Wermke/Kunkel-Razum/Scholze-Stubenrecht (Hg.), Duden. Band 5: Das Fremd­­­­wörterbuch, S. 382: „Guru […]: a) (als Verkörperung eines göttlichen Wesens ver­ehr­ter) religiöser Lehrer im Hinduismus; b) Idol; von einer Anhängerschaft als geistiger Führer verehrte u. anerkannte Persönlichkeit“

110 Notwendiges Ritual, S. 43.

111 Notwendiges Ritual, S. 43.

112 Sex und Suff, in: Der Spiegel, Nr. 14/3. April 1989, S. 114-116. Hier S. 114.

113 Sex und Suff, S. 114.

114 Sex und Suff, S. 114.

115 Sex und Suff, S. 116.

116 Vgl. Hartmut Zimmermann/Horst Ulrich/Michael Fehlauer, DDR-Handbuch. Band 2: M-Z, Frankfurt am Main 1985, S. 1297: Der Staat „ist ein Produkt der Geschichte, das mit dem Zer­fall der Urgesellschaft und dem Auftreten antagonistischer Klassengegensätze ent­stan­den sein und in der klassenlosen kommunistischen Gesellschaft der Zukunft absterben soll.“

117 An sich ernsthaft, in: Der Spiegel, Nr. 16/17. April 1989, S. 113-116. Hier S. 113.

118 An sich ernsthaft, S. 113.

119 An sich ernsthaft, S. 113.

120 „Das droht die DDR zu vernichten“, in: Der Spiegel, Nr. 33/14. August 1989, S. 18-26. Hier S. 21.

121 Vgl. Hans-Ulrich Thamer, Der Nationalsozialismus, Stuttgart 2002, S. 450 f: „Von Anfang an waren die beiden antagonistischen politikwissenschaftlichen Strukturmodelle des Faschismus bzw. Totalitarismus, die der Erklärung moderner Diktaturen dienten, auch politische Kampfbegriffe. […] Das zeigte sich vor allem in der Phase des Kalten Krieges und des Ost-West-Gegensatzes, wo der antitotalitäre Konsens, der Stalinismus und Na­tional­sozialismus gleichsetzte, zum Grundmuster der politischen Normen der westlichen Welt einschließlich der Bundesrepublik wurde, während auf der östlichen Seite der kom­munistische Faschismusbegriff politisch durchgesetzt wurde, der seinerseits bürgerlich-kapitalistische Herrschaften und nationalsozialistische Bewegungen und Systeme in eine enge Beziehung bzw. eine Gleichsetzung brachte.“

122 Art . totalitär, in: Wermke/Kunkel-Razum/Scholze-Stubenrecht (Hg.), Duden. Band 5: Das Fremdwörterbuch, S. 1045: „totalitär […] 2. (abwertend) mit diktatorischen Methoden jegliche Demokratie unterdrückend, das gesamte politische, gesellschaftliche, kulturelle Leben sich total unterwerfend, es mit Gewalt reglementierend“

123 Machtvolles Bekenntnis, in: Der Spiegel, Nr. 21/22. Mai 1989, S. 50-52. Hier S. 50.

124 Machtvolles Bekenntnis, S. 50.

125 Machtvolles Bekenntnis, S. 50.

126 Machtvolles Bekenntnis, S. 50.

127 Machtvolles Bekenntnis, S. 50.

128 Machtvolles Bekenntnis, S. 50.

129 Machtvolles Bekenntnis, S. 50.

130 Machtvolles Bekenntnis, S. 50.

131 Machtvolles Bekenntnis, S. 50.

132 Machtvolles Bekenntnis, S. 52.

133 Ratlosigkeit in Ost und West, in: Der Spiegel, Nr. 38/18. September 1989, S. 14-17. Hier S. 16.

134 Ratlosigkeit in Ost und West, S. 16. Vgl. auch Art. geronto…, Geronto…, in: Wermke/ Kunkel-Razum/Scholze-Stubenrecht (Hg.), Duden. Band 5: Das Fremdwörterbuch, S. 364: „geronto… […] ‚alte Menschen betreffend, auf Alter (u. Erfahrung) beruhend’“

135 Vgl. Gerhard Greifswald, Art. Gerontes, in: Konrat Ziegler/Walter Sontheimer (Hg.), Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike in fünf Bänden. Band 2: Dicta Catonis bis Iuno, München 1979, Sp. 771-772. Hier Sp. 771: „Gerontes […] In vorhom. und hom. Zeit hochbetagte Ratgeber der Könige […], in Troja Greise, die nicht mehr in den Krieg ziehen […]. G. hatten das Recht der Speisung auf staatliche Kosten“

136 Machtvolles Bekenntnis, S. 52.

137 Sehr allein, in: Der Spiegel, Nr. 31/31. Juli 1989, S. 25.

138 Der zweite Mißgriff, in: FAZ, Nr. 261/9. November 1989, S. 1.

139 Segen des Herrn, in: Der Spiegel, Nr. 25/19. Juni 1989, S. 31-32. Hier S. 32.

140 Segen des Herrn, S. 32.

141 „Das droht die DDR zu vernichten“, S. 26.

142 Herbert Zielinski, Art. Fürst, in: Robert-Henri Bautier/Peter Berghaus/Hermenegild Biedermann u. a. (Hg.), Lexikon des Mittelalters. Band IV: Erzkanzler bis Hiddensee, Mün­chen 2003, Sp. 1029-1037. Hier Sp. 1029.

143 Segen des Herrn, S. 32.

144 Manfred Hildermeier, Russische Revolution, Frankfurt am Main 2004, S. 36.

145 Hildermeier, Russische Revolution, S. 11.

146 Vgl. Günter Bartsch, Schulen des Marxismus, Troisdorf 1973, S. 13: „Marx stellte den ka­te­­­go­rischen Imperativ auf, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein ernie­drigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist’.“

147 Günter Wetzel, Bei den Menschenrechten nichts dazugelernt, in: FAZ, Nr. 124/1. Juni 1989, S. 13.

148 Wetzel, Bei den Menschenrechten nichts dazugelernt, S. 13.

149 Wetzel, Bei den Menschenrechten nichts dazugelernt, S. 13.

150 Herber Rückschlag, in: Der Spiegel, Nr. 3/16. Januar 1989, S. 22-23. Hier S. 22.

151 Herber Rückschlag, S. 23.

152 Herber Rückschlag, S. 22.

153 Herber Rückschlag, S. 22.

154 „Wir haben unterschiedliche Gewalten“, in: Der Spiegel, Nr. 11/13. März 1989, S. 36-47. Hier S. 36.

155 „Wir haben unterschiedliche Gewalten“, S. 36.

156 „Wir haben unterschiedliche Gewalten“, S. 36.

157 Vgl. Art. vergrätzen, in: Matthias Wermke/Kathrin Kunkel-Razum/Werner Scholze-Stu­ben­recht (Hg.), Duden. Die deutsche Rechtschreibung, Mannheim 2009, S. 1124: „landsch. für verärgern“

158Wir haben unterschiedliche Gewalten“, S. 39.

159 „Wir haben unterschiedliche Gewalten“, S. 39.

160 Wetzel, Bei den Menschenrechten nichts dazugelernt, S. 13.

161 Wetzel, Bei den Menschenrechten nichts dazugelernt, S. 13.

162 „Wir haben unterschiedliche Gewalten“, S. 39.

163 „Wir haben unterschiedliche Gewalten“, S. 45.

164 Spießiges Gehabe, in: Der Spiegel, Nr. 17/24. April 1989, S. 40.

165 Spießiges Gehabe, S. 40.

166 Spießiges Gehabe, S. 40.

167 Spießiges Gehabe, S. 40.

168 Spießiges Gehabe, S. 40.

169 Spießiges Gehabe, S. 40.

170 Spießiges Gehabe, S. 40.

171 Spießiges Gehabe, S. 40.

172 Spießiges Gehabe, S. 40.

173 Spießiges Gehabe, S. 40.

Excerpt out of 137 pages

Details

Title
Die "friedliche Revolution" in der DDR. Die Wirkung eines Diskurses auf das kollektive Bewusstsein der Deutschen in den Wendejahren 1989/90
Author
Year
2009
Pages
137
Catalog Number
V470775
ISBN (eBook)
9783668950337
ISBN (Book)
9783668950344
Language
German
Keywords
1989, 1990, Deutschland, Friedliche Revolution, Diskursanalyse, Wiedervereinigung, DDR, Kollektives Bewusstsein, Konstruktivismus, Wochenpost, Sonntag, Deutsche Einheit
Quote paper
Oliver Paus (Author), 2009, Die "friedliche Revolution" in der DDR. Die Wirkung eines Diskurses auf das kollektive Bewusstsein der Deutschen in den Wendejahren 1989/90, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/470775

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