Haben die Filialbanken noch bis Mitte der 1990er regional gedacht, kamen mit der Internettechnologie Direktbanken hinzu. Diese konnten die Masse der Kunden deutschlandweit mit günstigeren Konditionen, als die in einer Filiale beratenden Banken ansprechen. Das Onlinebanking war entstanden, mit der der Kunde selbständig Transaktionen ausführen konnte. War am Anfang vor allem das Brokerage, also der Wertpapierhandel das Hauptgeschäft dieser Banken, kam nach der Weltwirtschaftskrise 2007 eine neue strategische Ausrichtung hinzu. Mit dem Wunsch nach stabileren Gewinnen wurden Direktbanken zu Vollbanken mit Tagesgeld und Girokonten ausgebaut. Dadurch kamen neben den Einnahmen aus Provisionen für Vermittlungen auch die beständigeren Zinseinnahmen hinzu.
Daher ist die Anpassungsfähigkeit aufgrund der sich ständig verändernder Umwelt immer eine unabdingbare Eigenschaft, die erfolgreiche und langjährige Unternehmen haben mussten. Mit der Digitalisierung verändert sich diese nun in einem nie vorher gekannten Tempo. Neue Technologien, digitale Prozesse und die sich ständig verändernder regulatorischen Anforderungen und eine langanhaltende Niedrigzinsphase sind für Direktbanken eine ständige Herausforderung geworden. Zu diesen äußeren Einflussfaktoren gesellen sich nun auch die durch Venture-Capital getriebenen FinTechs und Technologie Großkonzerne wie Apple und Google, als neue Konkurrenten hinzu. Diese agieren global, sind kundenzentrierter und bieten die neuste IT-Technologie an. Daher empfinden vielfach Direktbanken die fortschreitende Digitalisierung als Bedrohung etablierter Strukturen und Geschäftsmodelle.
Die digitale Transformation für Banken ist somit kein Selbstläufer. Sie müssen vor allem schnell und konsequent ihr Leistungsangebot, sowie die Abwicklungsprozesse an das sich verändernde Kundenverhalten und Marktumfeld anpassen. Ansonsten droht der Verlust von Marktanteilen zugunsten agilerer Wettbewerber.
Eine digitale Transformation des Geschäftsmodells kann jedoch nur dann nachhaltigen Erfolg bringen, wenn vor der Erarbeitung und Implementierung digitaler Modernisierungsprogramme die strategische Ausrichtung der Bank im digitalen Zeitalter definiert wird.
Mit Hilfe der Durchführung einer explorativen Fallstudie (Yin) wird die neue strategische Ausrichtung untersucht und mit einer Hilfe der SWOT-Analyse identifiziert.
Der Fall stellt eine Direktbank dar, der die Digitalisierung in den letzten Jahren nicht vollzogen hat dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Vorgehensweise
- Begriffserklärungen
- Direktbanken
- Digitale Transformation
- Unternehmensstrategie und Strategisches Management
- Externe Analyse
- Interne Analyse
- Strategieformulierung- und Auswahl
- Veränderte Rahmenbedingungen
- Aktuelle Ertragssituation
- Regulatorische Rahmenbedingungen
- Neue Technologien durch die Digitalisierung
- Blockchain-Technologie
- Mobile-Payments
- Künstliche Intelligenz
- Internet der Dinge
- Plattformbanking
- Veränderung der Kundenbedürfnisse
- Marktteilnehmer
- FinTechs
- Technologie Unternehmen
- Direktbanken
- Filialbanken
- Ableitung der Forschungsfrage
- Methodische Vorgehensweise
- Forschungsdesign
- Definition von Case Study Research
- Ablauf von Fallstudien
- Herangehensweise in der Arbeit
- Hauptkategorien
- Fallbeschreibung
- Datenerhebung
- Datenauswertung
- Datenauswertung I: Interviews
- Datenauswertung II: PEST-Analyse
- Ergebnisdarstellung anhand der SWOT Analyse
- Diskussion
- Implikationen zur Praxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der strategischen Ausrichtung von Direktbanken im digitalen Zeitalter. Sie untersucht die Herausforderungen, die sich durch die Digitalisierung und den Aufstieg neuer Wettbewerber wie FinTechs und Technologieunternehmen für das Geschäftsmodell von Direktbanken ergeben.
- Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Finanzwelt
- Veränderte Kundenbedürfnisse und Erwartungen im digitalen Kontext
- Neue Technologien und deren Einfluss auf das Bankgeschäft
- Strategische Herausforderungen für Direktbanken im Wettbewerbsumfeld
- Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken von Direktbanken im digitalen Zeitalter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung ein und beleuchtet den Wandel der Finanzwelt durch die Digitalisierung und das Aufkommen von Direktbanken. Es wird die Notwendigkeit der Anpassung der Geschäftsmodelle von Direktbanken an die neuen Rahmenbedingungen erörtert.
Das Kapitel "Begriffserklärungen" definiert wichtige Begriffe wie Direktbanken, digitale Transformation und Unternehmensstrategie, um dem Leser ein gemeinsames Verständnis zu ermöglichen.
Im Kapitel "Veränderte Rahmenbedingungen" werden die aktuelle Ertragssituation von Banken, regulatorische Rahmenbedingungen und neue Technologien im Finanzsektor beleuchtet. Die Auswirkungen dieser Veränderungen auf das Geschäftsmodell von Direktbanken werden analysiert.
Das Kapitel "Marktteilnehmer" analysiert die verschiedenen Akteure im Finanzmarkt, darunter FinTechs, Technologieunternehmen, Direktbanken und Filialbanken. Der Wettbewerb und die Herausforderungen für Direktbanken im Kontext dieser Marktteilnehmer werden dargestellt.
Das Kapitel "Methodische Vorgehensweise" erläutert das Forschungsdesign der Arbeit, die Fallstudienmethode und die Datenerhebung und -auswertung. Die SWOT-Analyse wird als Werkzeug zur Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Fall-Bank vorgestellt.
Schlüsselwörter
Direktbanken, digitale Transformation, FinTechs, Blockchain-Technologie, Mobile-Payments, Künstliche Intelligenz, Plattformbanking, SWOT-Analyse, Strategische Ausrichtung, Geschäftsmodell, Wettbewerb, Finanzwelt, Digitalisierung, Kundenbedürfnisse, Ertragssituation, Regulatorische Rahmenbedingungen, Fallstudie.
- Quote paper
- Gergely Kovacs (Author), 2019, Der Einfluss der digitalen Transformation auf die strategische Ausrichtung einer online Direktbank, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/501060