Grundlagen der Psychologie. Forschungsmethoden und Berufsbilder


Tarea entregada, 2020

24 Páginas, Calificación: 1,0


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Aufgabe B
1.1. Qualitative und quantitative Forschung
1.2. Wissenschaftliche Hauptgütekriterien
1.3. Psychologische Forschungsmethoden
1.3.1. Experimente
1.3.2. Qualitative Feldstudie
1.3.3. Feldbeobachtung
1.3.4. Laborexperiment
1.3.5. Computersimulation
1.4. Übersicht

2. Aufgabe B
2.1. Die Psychologie als Schnittmenge der Geistes-, Natur- und Sozialwissenschaften
2.2. Der „Königsweg“ der Psychologie
2.3. Das Psychologische Experiment
2.4. Die Vor- und Nachteile des psychologischen Experiments

3. Aufgabe B
3.1. Psychologische Grundlagen- und Anwendungsfächer
3.1.1. Psychologische Grundlagenfächer
3.1.2. Psychologische Anwendungsfächer
3.2. Psychologische Berufstätigkeiten
3.2.1. Rechtspsychologe
3.2.2. Psychologischer Psychotherapeut
3.2.3. Sportpsychologe

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Übersicht über verschiedene psychologische Forschungsmethoden 9

Abbildung 2: UV-AV-Schema mit Störvariablen 12

1. Aufgabe B1

1.1. Qualitative und quantitative Forschung

In der angewandten Psychologie existiert eine Vielzahl an verschiedenen Forschungsmethoden, die sich in qualitative und quantitative Methoden unterteilen lassen. Sowohl die qualitative als auch die quantitative Forschung besitzen als Forschungsmethoden ihre Daseinsberechtigung und können je nach Forschungsgegenstand und Problemstellung wichtige Erkenntnisse liefern. Die beiden Forschungsmethoden sind zudem nicht trennscharf voneinander zu unterscheiden, da die Übergänge, wie beispielsweise bei Experteninterviews und Fragebögen, fließend sind. Aufgrund dessen kommt es nicht selten vor, dass qualitative und quantitative Methoden miteinander kombiniert werden („mixed methods“).1

Qualitative Forschung meint die umfassende Analyse eines Phänomens. Das Ziel der qualitativen Forschung liegt demnach in der Erforschung unbekannter Phänomene sowie der Entwicklung neuer Theorien und Modelle, weshalb sie starke Tendenzen einer induktiven Vorgehensweise aufweist. Der Forschungsprozess erfolgt bei einer qualitativen Forschung dynamisch und anhand nicht-standardisierte Messungen, um möglichst detaillierte Informationen von der Zielgruppe des Interesses zu gewinnen. Beispiele für qualitative Forschungsmethoden sind Interviews, Inhaltsanalysen und Gruppendiskussionen.

Um quantitativ forschen zu können, müssen, anders als in der qualitativen Forschung, bereits Theorien und Modelle über den Forschungsgegenstand bestehen. Aus diesen bereits bestehenden Theorien und Modellen werden deduktiv Hypothesen abgeleitet, die anschließend im quantitativen Forschungsprozess überprüft werden. Der Forschungsprozess erfolgt bei einer quantitativen Forschung statisch und anhand standardisierter Messungen. Das Ziel der quantitativen Forschung liegt folglich in der Prüfung bereits bestehender Theorien und Modelle. Beispiele für quantitative Forschungsmethoden sind Experimente und Befragungen.2

1.2. Wissenschaftliche Hauptgütekriterien

Die Validität ist neben der Objektivität und Reliabilität eine der Hauptgütekriterien quantitativer Forschungsmethoden und den damit verbundenen standardisierten Erhebungsverfahren.

Wenn eine psychologische Methode eine inhaltliche und Kriterien bezogene Gültigkeit besitzt, so spricht man von Validität. Die Validität einer Methode gibt also an, ob und wie gut diese für die Erfassung und Messung eines bestimmten psychologischen Konstruktes geeignet ist.

Die Objektivität eines Forschungsprogramms soll hingegen sicherstellen, dass die erhobenen Daten unabhängig vom Forschenden sind. Beispielhaft für eine unzureichende Objektivität wäre, wenn verschiedene Forscher bei der Durchführung desselben Experiments unter gleichen Bedingungen zu unterschiedlichen Ergebnissen gelängen.

Über die Reliabilität eines Forschungsprogramms wird dessen Zuverlässigkeit bzw. Genauigkeit sichergestellt. Das bedeutet, dass zum Beispiel bei der erneuten Durchführung einer Befragung dieselben Ergebnisse erzielt werden sollten. Während die Frage nach der Zufriedenheit von Patienten in einem Fragebogen wenig reliabel wäre, da Zufriedenheit unterschiedlich definiert werden kann, würde die Frage nach der Anzahl von Patienten eine hohe Reliabilität aufweisen.

Damit die Qualität eines Tests, einer Untersuchung, einem Experiment oder einer Erhebung sichergestellt ist, sollte sie alle drei beschriebenen Gütekriterien erfüllen. Die Gütekriterien Objektivität und Reliabilität bilden zudem die Grundvoraussetzung für die Validität einer quantitativen Forschungsmethode. Zum Beispiel kann eine Forschungsmethode nur dann Gültigkeit (Validität) besitzen, wenn auch dessen Zuverlässigkeit (Reliabilität) sichergestellt ist.

Im Weiteren lässt sich die Validität in interne und externe Validität kategorisieren. Dabei gibt die interne Validität an, inwieweit Störvariablen in einer Untersuchung kontrolliert werden können. Sie ist demnach dann gegeben, wenn die Messwerte der abhängigen Variablen eindeutig auf die unabhängige Variable zurückgeführt werden können,3 sprich, „wenn das Ergebnis einer Untersuchung eindeutig interpretierbar ist.“4 Die externe Validität gibt hingegen die Generalisierbarkeit und Repräsentativität von Untersuchungsergebnissen an. Sie ist also dann gegeben, wenn sich ein gefundenes Ergebnis auf andere Personen, Situationen oder Zeitpunkte verallgemeinern lässt,5 sprich, sie „meint die Gültigkeit der gesamten Versuchsanordnung.“6

Neben den Hauptgütekriterien existieren noch eine Vielzahl von Nebengütekriterien, welche allerdings nicht zwingend erfüllt werden müssen, um von einer qualitativ hochwertigen Forschungsmethode sprechen zu können. Dazu zählen unter anderem:

- Die Ökonomie gibt das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer Methode an.
- Die Nützlichkeit betrachtet den gesellschaftlichen/wirtschaftlichen Nutzen der Ergebnisse.
- Über die Vergleichbarkeit lässt sich feststellen inwiefern die Ergebnisse anderen Forschungsergebnissen entsprechen.
- Die Ehrlichkeit ist gegeben, wenn der Forscher alle genutzten Hilfsmittel und Quellen sowie die Daten und Ergebnisse korrekt und wahrheitsgemäß angibt.
- Die Verständlichkeit gibt an, inwiefern der Forschende sein Vorgehen und seine Ergebnisse nachvollziehbar und gut verständlich formuliert hat.
- Die Originalität betrachtet, ob durch den Forschungsgegenstand neue Erkenntnisse gewonnen werden konnten.7

1.3. Psychologische Forschungsmethoden

Vor diesem Hintergrund lassen sich diverse psychologische Forschungsmethoden in das Spektrum interner und externer Validität einordnen.

1.4. Übersicht

Im Folgenden soll dies anhand ausgewählter Forschungsmethoden beispielhaft erfolgen.

1.3.1. Experimente

Bei psychologischen Experimenten wird zwischen Experimenten und Quasi- Experimenten unterschieden. Der Unterschied liegt vorrangig in der Zuordnung von Versuchspersonen zu der Experimental- oder Kontrollgruppe. Während in einem kontrollierten Experiment diese Zuordnung gewollt und zu gleichen Teilen erfolgt, erfolgt die Zuordnung in einem Quasi-Experiment zufällig bzw. willkürlich.

Aufgrund der unzureichenden Kontrolle von Störvariablen verfügt das Quasi- Experiment über eine geringe interne Validität. Die externe Validität ist hingegen, aufgrund der gegebenen Realbedingungen, hoch.

Das kontrollierte Feldexperiment weist hingegen eine hohe interne sowie externe Validität auf.8

1.3.2. Qualitative Feldstudie

Bei qualitativen Feldstudien werden Verhaltensweisen und Artefakte in einem bestimmten Setting genau und systematisch beobachtet.

Die qualitative Feldstudie verfügt, genau wie das Quasi-Experiment aufgrund der unzureichenden Kontrolle von Störvariablen über eine geringe interne Validität und aufgrund der gegebenen Realbedingungen über eine hohe externe Validität.9

1.3.3. Feldbeobachtung

Die Feldbeobachtung ist eine systematische Verhaltensbeobachtung, die zwischen der teilnehmenden Beobachtung, in welcher der Beobachter in das soziale System eindringt und der nicht-teilnehmenden Beobachtung, in welcher sich der Beobachter von dem beobachteten System abgrenzt, unterschieden wird.10

Bei einer nicht-teilnehmenden Beobachtung versucht der Beobachter also möglichst wenig Einfluss auf das beobachtete System zu nehmen, wodurch die nicht-teilnehmende Beobachtung aufgrund der Generalisierbarkeit der Ergebnisse auf natürliche Verhältnisse über eine hohe externe Validität verfügt. Aufgrund der geringen Kontrollierbarkeit von möglichen Störvariablen und äußeren Bedingungen verfügt sie trotzdem über eine geringe interne Validität.

Bei einer teilnehmenden Beobachtung hingegen beeinflusst der Beobachter das soziale System, was eine Verringerung der internen sowie der externen Validität zur Folge hat.11

1.3.4. Laborexperiment

Laborexperimente, wie das bekannte Stanford-Prison-Experiment von Philip Zimbardo, gewährleisten aufgrund der gut nachzuweisenden Ursache- Wirkungsbeziehungen unter Kontrolle möglicher Störvariablen ein hohes Maß an interner Validität. Aufgrund der künstlich geschaffenen Versuchsbedingung, die nicht immer mit Realbedingungen übereinstimmen müssen, verfügen Laborexperimente allerdings über eine geringe externe Validität.12

1.3.5. Computersimulation

Computersimulationen, die vor allem in der KI-Forschung Nutzen finden, dienen der Simulation psychischer Prozesse durch die Modellierung neuronaler Netzwerke sowie dem Vergleich mit dem Verhalten realer Menschen. Dabei stellt die Reduktion menschlichen Erlebens und Verhaltens auf relativ simple Algorithmen allerdings ein Problem dar. Daher verfügen Computersimulationen über eine hohe interne und eine geringe externe Validität.13

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Übersicht über verschiedene psychologische Forschungsmethoden

(Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Mühlfelder, 2017a, S. 35)

2. Aufgabe B2

2.1. Die Psychologie als Schnittmenge der Geistes-, Natur- und Sozialwissenschaften

Die Psychologie ist eine angewandte Wissenschaft, die geisteswissenschaftliche, naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Methoden und Denkweisen vereint und miteinander in Verbindung setzt. Die Übernahme naturwissenschaftlicher Forschungsmethoden, zu welchen neben der systematischen Beobachtung vor allem das Experiment zählt, hat zum Erfolg der psychologischen Forschung maßgeblich beigetragen. Das auf naturwissenschaftlichen Prinzipien aufbauende Experiment wird dabei als Methode genutzt, um menschliches Erleben und Verhalten systematisch zu beschreiben, zu erklären und vorherzusagen.14

2.2. Der „Königsweg“ der Psychologie

Aufgrund der hochwertigen Methodik und der geltenden Gütekriterien, aber vor allem aufgrund der Erklärung von Kausalzusammenhängen, wird das zuvor erwähnte psychologische Experiment auch als „Königsweg“ in der naturwissenschaftlich geprägten Psychologie verstanden. Maßgeblich verantwortlich ist dafür der Leipziger Psychologe Wilhelm Wundt (1832-1920), der als Begründer der experimentellen Psychologie gilt und welcher im Jahr 1879 an der Universität Leipzig das erste psychologische Labor gründete mit dem Anspruch, zu möglichst präzisen Aussagen über die Ursache und Wirkung psychologischer Phänomene zu gelangen. Dies gelang ihm, indem er genaue Beobachtungen und Protokollierungen der experimentellen Vorgehensweise vornahm und mögliche Störvariablen kontrollierte.15

Allerdings übt beispielsweise der Psychologe Norbert Groeben, welcher die Bezeichnung des Experiments als Königsweg unter rein methodologischen Gesichtspunkten als verständlich, aufgrund der „Berücksichtigung des psychologischen Gegenstands in der Methodendiskussion“ allerdings als nicht rational ansieht, Kritik an dieser Betitelung.16

2.3. Das Psychologische Experiment

Der Begriff Experiment leitet sich von dem lateinischen Wort „experimentum“, was wörtlich übersetzt so viel wie Versuch, Probe oder Beweis bedeutet, ab. Demnach ist das Experiment eine Untersuchung, bei der zuvor formulierte Aussagen systematisch auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft und anschließend entweder bewiesen oder widerlegt werden. Dazu werden einzelne Bedingungen des Versuchsaufbaus (unabhängige Variable) aktiv manipuliert, indem sie bewusst und aktiv verändert werden, um Aufschluss über menschliche Verhaltensweisen oder mentale Prozesse (abhängige Variable) zu gewinnen. Durch diese aktive Manipulation unterscheidet sich das Experiment maßgeblich von eher passiv orientierten Verfahren, wie z.B. der reinen Beobachtung.

[...]


1 Vgl. Wolf (1995), S. 318.

2 Vgl. Scheibler (o. J.).

3 Vgl. Mühlfelder (2017a).

4 Sarris/Reiß (2005), S. 204.

5 Vgl. Technische Universität Dresden (2017).

6 Sarris/Reiß (2005), S. 41.

7 Vgl. Balzert et al. (2008); Lienert (1989).

8 Vgl. Mühlfelder (2017a).

9 Vgl. Mühlfelder (2017a).

10 Vgl. Mühlfelder (2017b), S. 67.

11 Vgl. Mühlfelder (2017a).

12 Vgl. Mühlfelder (2017a).

13 Vgl. Mühlfelder (2017a).

14 Vgl. Mühlfelder (2017b).

15 Vgl. Mühlfelder (2017a), S. 15–16.

16 Vgl. Groeben (1986), S. 242–243.

Final del extracto de 24 páginas

Detalles

Título
Grundlagen der Psychologie. Forschungsmethoden und Berufsbilder
Universidad
SRH - Mobile University
Calificación
1,0
Autor
Año
2020
Páginas
24
No. de catálogo
V535288
ISBN (Ebook)
9783346141941
ISBN (Libro)
9783346141958
Idioma
Alemán
Palabras clave
grundlagen, psychologie, forschungsmethoden, berufsbilder
Citar trabajo
Sophia Bathen (Autor), 2020, Grundlagen der Psychologie. Forschungsmethoden und Berufsbilder, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/535288

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