Übersetzung und Interpretation einer lateinischen Königsurkunde


Trabajo Escrito, 2003

12 Páginas, Calificación: 2,7


Extracto


Inhaltsverzeichnis

01. Kopie der lateinischen Herrscherurkunde II. Heinrichs aus der MGH-Edition

02. Die lateinische Herrscherurkunde: Heinrich schenkt dem von ihm gegründeten Bisthum Bamberg den Ort Abbach
02.01. Übersetzung der lateinischen Herrscherurkunde
02.02. Nachweis der Formularbestandteile einer mittelalterliche Herrscherurkunde
02.03. Erklärung der in der Urkunde genannten Personen und Orte

03. Der Ort Abbach
03.01. Abbach als Geburtsort Heinrich II

04. Zusammenfassung

05. Bibliographie

01. Kopie der lateinischen Herrscherurkunde Heinrichs II aus der MGH-Edition

02.01. Übersetzung der lateinischen Herrscherurkunde

Heinrich schenkt dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg den Ort Abbach[1]

Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit.

Heinrich durch vorausbestimmte göttliche Milde König.

Folglich werden wir durch heilsamste Vorhaben des heiligen Ausdruckes gelehrt und ermahnt, dass wir in der Kardinalsversammlung danach streben einen ewigen, unbegrenzten Platz im Himmel zu erreichen indem wir weltliche Güter zurücklassen und irdische Bequemlichkeiten hinten anstellen.

Deswegen sind wir, die wir den von Gott bestimmten Herren nicht das stumme Zuhören gewähren und die wir uns widmen den Ratschlägen zu gehorchen fortgefahren den gewissen Ort Bamberg genannt aus dem Erbe unseres Vaters in Platz und Würde des Bistums zu erhöhen und durch römischen Ursprung und durch den Rat des ehrwürdigen Bischof Heinrich von Würzburg und zum Allgemeinwohl nicht nur aller unserer treuen Erzbischöfe, sondern vielmehr unserer Bischöfe und Äbte und durch Rat und Beschluss, sowohl der Führer als auch der Gefährten zu Ehren der heiligen Gottesmutter Maria und der heiligen Apostel Petrus und Paulus als auch des Martyriums des Kilian und des Georios festigten und bekräftigten wir, damit darin sowohl uns und unseren Vorfahren feierlich gedacht werde, als auch für alle Katholiken die heilsame Hastie geweiht werde.

Dem gemäß wird sich sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft aller unserer Treuen verändert haben, da wir den uns gehörenden so genannten Ort Abbach in den Gau * und der Gemeinde * jenseits jenes Bischofssitzes genannt Bamberg liegend mit allen Zugehörungen und Anhängen, nämlich Dörfern, Höfen, Kirchen, Mägden, Hofstätten, Gebäuden, bebauten und unbebauten Ländereien, Wegsamen und Unwegsamen, Aus- und Eingängen, besucht und unbesucht; mit Waldungen, Fischereien, Mühlen, Fischbehältern, beweglichen und unbeweglichen Sachen, und mit allen anderen Nutzungen, wie sie immer richtig geschrieben oder genannt werden können, schenken und übereignen durch diese Urkunde mit unserem Eigentumsrecht so zuverlässig wir können, ein Widerspruch zurückgezogen folglich verpflichtend, das in Gott der hochgeschätzte Bischof Eberhard des oft genannten Sitzes von jetzt an die freie Macht habe über jenen Ort mit allem Zubehör des Besitzes und mit allem was den Nachfolgern vom Geschaffenen abbeliebt.

Wenn folglich jemand, was verhütet sei, glaube, diese Milde unserer Geschenke sei zu zerstören oder zu verletzen, der soll am jüngsten Tag mit nicht endender Marter vor den Augen Gottes bezahlen.

Damit sich dies nicht ereignet, sondern sie in unserer Tradition von allem unberührt fortdauert, habe wir diese unsere Urkunde mit eigener Hand bekräftigt und befohlen, ihr unser Siegel aufzudrücken.

Das Zeichen des Herrn Königs, des unbesiegbaren Königs.

Kanzler Egilbert hat es anstelle des Erzkappelans Williges beglaubigt.

Gegeben am ersten November im Jahr 1007 der göttlichen Fleischwerdung, in der fünften Indikation, im sechsten Regierungsjahr des Heinrich II geschehen in Frankfurt, es geschehe günstig.

02.02. Nachweis der Formularbestandteile einer mittelalterlichen Herrscherurkunde

Die Schenkungsurkunde beginnt mit dem Chrismon, es folgt die Anrufung Gottes- die Invocatio („ Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit.“). Dann schließt die Intitulatio („Heinrich durch vorausbestimmte göttliche Milde König.“) an, sie nennt den Namen und den Titel des Ausstellers der mittelalterlichen Herrscherurkunde, mit Devotionsformel, welche der Legitimation dient.

Der Kontext fängt mit der Arenga, einer religiösen aber auch allgemeinen Begründung der Handlung an. Es schließt die Verkündigungsformel, Publicatio oder auch Promulgatio genannt an, und dann der eigentlich Rechtsinhalt der Urkunde- Dispositio. Diese drückt die Willenserklärung und den materiellen Inhalt der Rechtshandlung aus, hier ist eine Pertinenzformel, die auf das Zubehör zur Verleihung der Schenkungsurkunde verweist. Es folgt die Sanctio, welche eine Strafe bei Zuwiderhandlung androht. Der Kontext schließt mit der Aufzählung der Beglaubigungsmittel und dem Siegelbefehl, der so genannten Corroboratio, ab.

Das Eschatokoll beginnt mit dem Monogramm des Königs- der Signumszeile („Das Zeichen des Herrn Königs, des unbesiegbaren Königs.“). In der folgenden Recognitionszeile ist der Name des ausführenden Kanzlers zu erkennen („Kanzler Egilbert hat es an Stelle des Erzkappelans Willigis beglaubigt.“). An vorletzter Stelle der Herrscherurkunde sind Ort und Zeit der Beurkundung („ Gegeben am ersten November im Jahr 1007 der göttlichen Fleischwerdung…“) und abschließend die Apprecatio- der Segenswunsch („…es geschehe günstig.“).[2]

02.03. Erklärung der in der Urkunde genannten Personen und Orte

In der Schenkungsurkunde werden in dieser Reihenfolge König Heinrich II. („Heinrich

durch vorausbestimmte göttliche Milde König.“), Bischof Heinrich I. von Würzburg („…und durch den Rat des ehrwürdigen Bischof Heinrich von Würzburg…“), Bischof Eberhard I. („…das in Gott der hochgeschätzte Bischof Eberhard des oft genannten Sitzes von jetzt an die freie Macht habe über jenen Ort mit allem Zubehör des Besitzes…“), Kanzler Egilbert und Erzkappelan Willigis („Kanzler Egilbert hat es anstelle des Erzkappelans Williges beglaubigt.“) genannt.

Heinrich II. wurde am 6. Mai 973 geboren. Er war der älteste Sohn und Nachfolger des bayrischen Herzogs Heinrich des Zänkers. Im Jahre 1002 wird er in Mainz zum ostfränkischen- deutschen König gewählt. Zwölf Jahre später wird er in Rom zum Kaiser gekrönt. Er starb am 13. Juli 1024 in der Pfalz Grone bei Göttingen und wurde auf eigenem Wunsch hin im Bamberger Dom beigesetzt.[3]

Bischof Heinrich I. von Würzburg war einer von 35 Bischöfen, die der Bistumsgründung Bambergs durch Heinrich II. zustimmen mussten. Bamberg war seit der Zeit der Karolinger bis 1007 dem Bistum Würzburg zugehörig und Bischof Heinrich I. verweigerte vorerst seine Zustimmung, und auch nach der Einwilligung auf der Frankfurter Synode am 1. November 1007 hoffte er vergebens darauf, dass Würzburg für die Gebietsabtretung vom Bistum zum Erzbistum erhoben würde.[4] Er war von 995- 1018 Bischof von Würzburg.

Eberhard I. war erst Kanzler am Hof Heinrichs II. von 1006- 1008/09, er stammt wahrscheinlich aus dem mittelfränkischen Geschlecht der Grafen von Abenberg ab. Eberhard I. wurde am 1. November 1007 zum ersten Bischof des Bistums Bamberg ernannt und von Erzbischof Willigis von Mainz geweiht. Bis zu seinem Tod am 13. August 1040 übte er dieses Amt aus.[5]

Egilbert trat unter Heinrich II. von der ersten Urkunde bis zum 5. Mai 1005 als Kanzler auf. Er übernimmt ab 1005 die Bischofswürde von Freising bis 1039.[6] Egilbert wird im Juli 1139 zum Fürstbischof gewählt und im selben Jahr im November in Rom von Papst Innozenz II. geweiht. Er starb am 29. Mai 1146.

Willigis ist Erzbischof von Main von 975- 1011 und Leiter der gesamten Hofkapelle und Erzkappelan unter Heinrich II. gewesen. Des Weiteren trug er das Amt für den Erzkanzler in Italien. Er gilt als einer der ranghöchsten Geistlichen des Reiches und enger Vertrauter des Kaisers.

[...]


[1] MGH DDrG H II 146

[2] BRANDT, Ahasver von: Werkzeuge des Historikers: Eine Einführung in die historischen Hilfswissenschaften, Stuttgart/ Berlin/ Köln 15. Aufl. 1998.

[3] SCHURR, Eva (Hg.): Kaiser Heinrich II. in Franken, Nürnberg 2002.

[4] WEINFURTER, Stefan: Heinrich II. (1007-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Regensburg 2. Aufl. 2000.

[5] PFAU, Oskar: Verzeichnis der Fürstbischöfe, Erzbischöfe und Weihbischöfe seit der Gründung des Bistums Bamberg im Jahre 1007 durch Kaiser Heinrich II., den Heiligen, Bamberg o. J..

[6] Thietmar von Merseburg: Chronik, hg. von Buchner, Rudolf/ Götz, Hans-Werner, Band IX, 7., unveränderte Auflage 1992.

Final del extracto de 12 páginas

Detalles

Título
Übersetzung und Interpretation einer lateinischen Königsurkunde
Universidad
University of Bamberg  (Institut für Geschichte)
Curso
Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte
Calificación
2,7
Autor
Año
2003
Páginas
12
No. de catálogo
V55216
ISBN (Ebook)
9783638502290
ISBN (Libro)
9783640603510
Tamaño de fichero
458 KB
Idioma
Alemán
Notas
Die Quelle ist der MGH zu entnehmen! Die Herrscherurkunde liegt hier NICHT bei!
Palabras clave
Interpretation, Königsurkunde, Einführung, Studium, Geschichte
Citar trabajo
Andrea Franz (Autor), 2003, Übersetzung und Interpretation einer lateinischen Königsurkunde, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55216

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Título: Übersetzung und Interpretation einer lateinischen Königsurkunde



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