Die Kapitalaufnahme über die Börse hat in Deutschland seit Mitte der 1980er Jahre zunehmend an Bedeutung gewonnen. Zur Verbreiterung ihrer Eigenkapitalbasis steht den Unternehmen hierbei die Kapitalerhöhung gegen Einlagen, also die Emission junger Aktien zur Verfügung.
Die Ankündigung und Durchführung einer Eigenkapitalerhöhung hat jedoch Auswirkungen auf die Aktienkurse. Zur Erklärung dieser Kurseffekte wurden zahlreiche Theorien entwickelt. Diese stammen überwiegend aus dem amerikanischen Raum, da sich die amerikanische Kapitalmarktforschung schon sehr früh mit diesem Phänomen beschäftigt hat. Die verschiedenen theoretischen Erklärungsansätze kommen jedoch teilweise zu unterschiedlichen Ergebnissen darüber, ob eine Aktienemission einen positiven oder negativen Kurseffekt zur Folge hat. Deswegen bedarf es empirischer Untersuchungen, um Zusammenhänge feststellen zu können. Aber auch hier kommt es zu keinem einheitlichen Ergebnis. Dabei sind vor allem länderbezogene Unterschiede zu beobachten, die sich vermutlich auf unterschiedliche institutionelle Rahmenbedingungen zurückführen lassen.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Ursachen für die unterschiedlichen Ankündigungseffekte darzustellen. Dazu wird in Kapitel 2 zunächst der institutionelle Rahmen für Kapitalerhöhungen aufgezeigt. Anschließend werden in Kapitel 3 die bekanntesten theoretischen Erklärungsansätze für Kurseffekte bei Aktienemissionen vorgestellt. Kapitel 4 schließt sodann mit einem Überblick über die empirischen Ergebnisse, wobei u.a. nach US-amerikanischem und deutschem Kapitalmarkt differenziert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen
- Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen nach deutschem Aktiengesetz
- Formen der Kapitalerhöhung
- Begebungsmethoden
- Bezugsrechtsemissionen (Bezugsrecht der Aktionäre)
- Kapitalerhöhungen mit Bezugsrechtsausschluss
- Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen in den USA
- Erklärungsansätze für die Marktreaktionen auf Kapitalerhöhungen
- Modigliani/Miller-Theorie zur Irrelevanz der Kapitalstruktur
- Signaling-Modelle
- Ansatz von Mayer/Majluf
- Annahmen und Ausgangssituation
- Emissions- und Marktwertbedingungen als Gleichgewichtsbedingungen
- Beurteilung
- Ansatz von Jensen
- Ansatz von Miller/Rock
- Ansatz von Ross
- Ansatz von Leland/Pyle
- Empirische Überprüfung der Ankündigungseffekte anhand ausgewählter Kapitalmärkte
- Amerikanischer Kapitalmarkt
- Deutscher Kapitalmarkt
- Britischer Kapitalmarkt
- Weitere Kapitalmärkte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen von Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen auf den Aktienkurs und analysiert den institutionellen Rahmen dieser Finanzierungsmethode. Sie beleuchtet die relevanten theoretischen Modelle und analysiert die empirischen Befunde verschiedener Kapitalmärkte.
- Analyse der verschiedenen Formen und Begebungsmethoden von Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen
- Bewertung von Erklärungsansätzen für die Marktreaktionen auf Kapitalerhöhungen, wie z.B. die Signaling-Theorie und die Modigliani/Miller-Theorie
- Empirische Überprüfung der Ankündigungseffekte von Kapitalerhöhungen anhand von Daten aus den USA, Deutschland und Großbritannien
- Diskussion des institutionellen Rahmens von Kapitalerhöhungen im deutschen und amerikanischen Recht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel stellt das Thema Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen vor und erläutert die Relevanz der Untersuchung. Es werden die Forschungsfragen und die Struktur der Arbeit vorgestellt.
- Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Formen und Begebungsmethoden von Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, sowohl nach deutschem Aktiengesetz als auch in den USA. Es werden die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Bedeutung der Bezugsrechte für Aktionäre beleuchtet.
- Erklärungsansätze für die Marktreaktionen auf Kapitalerhöhungen: Das Kapitel analysiert verschiedene Theorien, die versuchen, die Marktreaktionen auf Kapitalerhöhungen zu erklären. Dazu gehören die Modigliani/Miller-Theorie, die Signaling-Modelle von Mayer/Majluf, Jensen, Miller/Rock und Ross sowie der Ansatz von Leland/Pyle. Es werden die Kernaussagen und die Implikationen dieser Modelle diskutiert.
- Empirische Überprüfung der Ankündigungseffekte anhand ausgewählter Kapitalmärkte: Dieses Kapitel präsentiert empirische Studien, die die Ankündigungseffekte von Kapitalerhöhungen auf den Aktienkurs untersuchen. Es werden die Ergebnisse von Studien aus den USA, Deutschland und Großbritannien vorgestellt und diskutiert.
Schlüsselwörter
Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen, Aktienkurs, Signaling-Theorie, Modigliani/Miller-Theorie, empirische Studien, Bezugsrechtsemissionen, Bezugsrechtsausschluss, institutioneller Rahmen, Aktiengesetz, Finanzierungsmethoden, Marktwert, Unternehmenswert, Aktienrenditen, Ankündigungseffekte.
- Quote paper
- Elena Malykhina (Author), 2005, Kapitalerhöhung gegen Bareinlage. Kursreaktionen und institutioneller Rahmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58029