Geprägt durch vor allem große Pestepidemien, Hungersnöte und Kriege, erlebt Europa im 7. Jahrhundert eine drastische Minderung der Bevölkerung. Ein Drittel der Bevölkerung findet durch eben diese Ereignisse den grausamen Tod. Die politische Einheit Europas findet ein jähes Ende, und erst im 12. Jahrhundert können die Menschen sich in Sicherheit wiegen. Doch bereits im 14. Jahrhundert folgen erneut die Pest, sowie Hungersnöte, Judenpogrome und der Hundertährige Krieg. Hinrichtungen oder die Verbrennung von Hexen und die Hetze gegen die Juden standen fortan an der Tagesordnung.* Gerade aus diesen Sachverhalten entsteht zu Beginn der frühen Neuzeit im 15. Jahrhundert eine Literaturgattung , die als Ars moriendi bezeichnet wird. Sie zeigt sich vor allem in Sterbebüchern und Erbauungsheften. Das herrschende Lebensgefühl und die gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit werden darin deutlich gemacht. Was genau Gegenstand der Ars moriendi ist, soll hier untersucht werden. Wie genau gestaltete sich der Umgang der Menschen mit dem Tod im Mittelalter? Zentrale Frage soll aber des Weiteren sein, ob und welche Wirkung die Ars moriendi noch bis in die frühe Neuzeit und Moderne gehabt hat. Untersucht und deutlich gemacht werden soll dies an einem literarischen Beispiel, an Henrik Ibsens Peer Gynt. Inwieweit existieren hier Aspekte der Ars moriendi? [* Vgl. Arno Borst, Tod im Mittelalter, S. 395ff]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ars moriendi
- Der Tod im Mittelalter
- Gegenstand der Ars moriendi
- Henrik Ibsens Peer Gynt
- Kurze Zusammenfassung von Peer Gynt
- Aspekte der Ars moriendi in Henrik Ibsens Peer Gynt
- Ein Leben im rechten Glauben
- Sinnvoll gelebtes Leben?
- Der Teufel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Ars moriendi, einer Literaturgattung, die sich im 15. Jahrhundert entwickelte und sich mit der Kunst des Sterbens auseinandersetzt. Sie beleuchtet die Bedeutung des Todes im Mittelalter und untersucht, wie sich diese Denkweise in Henrik Ibsens Peer Gynt widerspiegelt.
- Der Tod im Mittelalter und seine soziale Bedeutung
- Die Entwicklung und Intention der Ars moriendi als Literaturgattung
- Die Darstellung von Sterben und Tod in Henrik Ibsens Peer Gynt
- Das Verhältnis von Glauben, Lebenssinn und Tod im Werk Ibsens
- Die Rolle des Teufels in der Ars moriendi und im Kontext von Peer Gynt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Ars moriendi ein und beleuchtet den historischen Hintergrund ihrer Entstehung im Kontext des Mittelalters. Sie skizziert die Bedeutung des Todes im Mittelalter und stellt die zentrale Frage nach der Relevanz der Ars moriendi für die spätere Literatur, insbesondere für Henrik Ibsens Peer Gynt.
Das zweite Kapitel befasst sich eingehend mit der Ars moriendi. Es werden die verschiedenen Auffassungen vom Tod im Mittelalter dargestellt und die spezifische Bedeutung des Sterbens für die Menschen dieser Zeit beleuchtet. Es wird auch die Entstehung und die Inhalte der Ars moriendi als Literaturgattung erläutert.
Im dritten Kapitel wird Henrik Ibsens Peer Gynt untersucht. Es werden die zentralen Aspekte des Dramas zusammengefasst und die Frage aufgeworfen, inwieweit Elemente der Ars moriendi in dem Werk zu finden sind. Die Analyse konzentriert sich dabei auf das Thema des Lebens im rechten Glauben, die Frage nach einem sinnvollen Leben und die Rolle des Teufels im Kontext des Dramas.
Schlüsselwörter
Ars moriendi, Tod im Mittelalter, Sterben, Leben im rechten Glauben, Seelenheil, Henrik Ibsen, Peer Gynt, Teufel, Literaturgattung, Illustrationen, Versuchungen
- Arbeit zitieren
- Katharina Milde (Autor:in), 2006, Aspekte der Ars Moriendi in Henrik Ibsens "Peer Gynt", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79328