1.1. Polen - ein Standort für die internationale Steuerplanung
Die Globalisierung der Wirtschaft führt dazu, dass zunehmend auch deutsche klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) aus Wettbewerbsgründen grenzüberschreitend tätig werden, um nicht nur niedrigere Produktionskosten zu nutzen, son-dern vor allem durch die Nutzung von Steuergefällen auch die Gesamtsteuerposition zu verbessern. Die Strukturen der Steuersysteme in den Ländern sind unterschied-lich ausgestaltet und souverän festgelegt. Aufgrund der Unterschiede der Besteuerungsgrundsätze in den Ländern kommt es zu einem internationalen Steuergefälle. Das internationale Steuergefälle, gekennzeichnet durch Steueroasen, Niedrigsteuerländer und Hochsteuerländer, ist eine wichtige Basis für die Steuerplanung auf inter-nationaler Ebene, um die Steuerlast für ein Unternehmen zu minimieren.
Die Liberalisierung der Wirtschaft ab 1989 in den Ländern Mittel- und Osteuropas und insbesondere mit deren Beitritt ab 2004 in die Europäische Union (EU), bietet vor allem für die KMU in den neuen Bundesländern, auf Grund der Marktnähe und des damit relativ geringen logistischen Aufwandes sowie der niedrigen Steuerlast, gute Voraussetzungen für grenzüberschreitendes unternehmerisches Engagement.
Da Polen derzeit einerseits zu den Niedrigsteuerländern zählt und andererseits die oben genannten Kriterien erfüllt, ist das Land eine interessante Region für Direktinvestitionen deutscher Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Polen ein Standort für die internationale Steuerplanung
- Ziel der Untersuchung
- Grundlagen des internationalen Steuerrechts
- Definition des Begriffs „Internationales Steuerrecht“
- Rechtsquellen des internationalen Steuerrechts
- Das Europäische Gemeinschaftsrecht
- Das nationale Außensteuerrecht
- Das Recht aus Doppelbesteuerungsabkommen
- Sonstige Rechtsquellen
- Prinzipien des internationalen Steuerrechts
- Souveränitätsprinzip
- Prinzipien zur Abgrenzung der Steuerhoheit
- Nationale Regelungen zur Behandlung grenzüberschreitender Aktivitäten
- Arten der Steuerpflichten
- Unbeschränkte Steuerpflicht
- Beschränkte Steuerpflicht
- Mitwirkungs- und Nachweispflichten
- Grundsatz der Verrechnungspreise
- Das Außensteuergesetz
- Allgemeines
- Berichtigung von Einkünften
- Hinzurechnungsbesteuerung
- Das Doppelbesteuerungsabkommen mit Polen
- Die Doppelbesteuerung
- Das DBA D/PL
- Betriebsstätte
- Dividendenbesteuerung
- SESTEG - Das neue Konzept der Entstrickung und Verstrickung
- Bisherige Rechtslage
- Steuerentstrickung - Neue Regelungen des Einkommensteuergesetzes
- Steuerentstrickung -Neue Regelung im Körperschaftsteuergesetz
- Verstrickung nach §§ 4 und 6 EStG
- Das polnische Steuerrecht im Überblick
- Allgemeines
- Grundzüge des polnischen Gesellschaftsrechts
- Zweigniederlassungen und Vertretungen
- Personengesellschaften
- Kapitalgesellschaften
- Grundzüge des polnischen Körperschaftsteuerrechts
- Steuersubjekt
- Steuerobjekt
- Ermittlung des Einkommens
- Einnahmen und Erwerbsaufwendungen
- Korrekturvorschriften aufgrund schuldrechtlicher Beziehungen
- Ermittlung der Bemessungsgrundlage und des Steuertarifs
- Steuerliche Optimierung betrieblicher Aktivitäten in Polen
- Betriebsstätte
- Besteuerung bei Gründung
- Laufende Besteuerung
- Erfolgszuordnung
- Besteuerung des Einkommens
- Behandlung von Verlusten
- Besteuerung bei Beendigung der Geschäftstätigkeit
- Tochterkapitalgesellschaft
- Besteuerung bei Beginn der Geschäftstätigkeit
- Neugründung einer Kapitalgesellschaft
- Erwerb einer bestehenden Kapitalgesellschaft
- Laufende Besteuerung
- Zuordnung des Erfolges
- Besteuerung von Gewinnen
- Behandlung von Verlusten
- Basisgesellschaft
- Besteuerung bei Beendigung der Geschäftstätigkeit
- Veräußerung der Anteile an der Tochterkapitalgesellschaft
- Liquidation
- Fallstudien zur steuerlichen Optimierung
- Errichtung einer polnischen Betriebstätte
- Beteiligung an einer polnischen Tochterkapitalgesellschaft
- Auswertung der Fallstudien
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der steuerlichen Optimierung durch Verlagerung von betrieblichen Aktivitäten einer deutschen Kapitalgesellschaft nach Polen. Ziel der Arbeit ist es, die steuerlichen Rahmenbedingungen für solche grenzüberschreitenden Aktivitäten zu analysieren und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten der Steueroptimierung sich für deutsche Unternehmen ergeben.
- Internationale Steuerrechtliche Grundlagen
- Nationale Regelungen zur Behandlung grenzüberschreitender Aktivitäten
- Das polnische Steuerrecht im Überblick
- Steuerliche Optimierungsmöglichkeiten in Polen
- Fallstudien zur steuerlichen Optimierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der internationalen Steuerplanung und beleuchtet die Rolle Polens als Standort für deutsche Unternehmen. Anschließend werden die Grundlagen des internationalen Steuerrechts dargestellt, wobei insbesondere die Rechtsquellen, Prinzipien und nationalen Regelungen im Fokus stehen. Das dritte Kapitel widmet sich den Besonderheiten des deutschen und polnischen Steuerrechts im Kontext grenzüberschreitender Aktivitäten, wobei insbesondere das Außensteuergesetz, das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Polen sowie das polnische Körperschaftsteuerrecht beleuchtet werden.
Im vierten Kapitel werden die Möglichkeiten der steuerlichen Optimierung durch Verlagerung von betrieblichen Aktivitäten nach Polen analysiert. Dabei wird die Gründung einer polnischen Betriebsstätte, die Gründung oder der Erwerb einer polnischen Tochterkapitalgesellschaft sowie die Beteiligung an einer solchen Gesellschaft im Detail betrachtet.
Schlüsselwörter
Internationale Steuerplanung, Steueroptimierung, grenzüberschreitende Aktivitäten, Deutschland, Polen, Betriebsstätte, Tochterkapitalgesellschaft, Doppelbesteuerungsabkommen, Außensteuergesetz, Körperschaftsteuerrecht, Fallstudie
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Kff. Silke Theinert (Autor:in), 2007, Steuerliche Optimierung durch Verlagerung von betrieblichen Aktivitäten einer deutschen Kapitalgesellschaft nach Polen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82019