In dieser Arbeit beschäftigt sich der Autor mit der Konstruktion von Heimat über gustatorische Reize. Kann der Aussage des österreichischen Filmemachers Peter Kubelka zugestimmt werden, der sagt Speisen sind gekochte Heimat? Wie definieren wir unsere persönliche Heimat und welche Rolle spielt dabei das Essen, das wir zu uns nehmen?
Ernährung ist für uns alle die existenzielle Grundlage des Lebens. Das Spektrum, auf das wir dabei zurückgreifen können, ist groß. Ist Essen also das, was alle Menschen der Welt verbindet oder dient es vielmehr dazu, die eigene Identität in Abgrenzung zu anderen zu konstruieren? Nahrungsbedürfnisse gestalten sich weltweit sehr unterschiedlich, sind nicht genetisch bedingt, sondern werden soziokulturell und historisch hervorgebracht. Die kulturelle und soziale Dimension wird von verschiedenen Instanzen wie Wissenschaft, Erziehung, Politik und Ökonomie sowie von sozialen Milieus beeinflusst. Es sind spezifische Gebote und Verbote, die zu Gewohnheiten und schließlich zu ganzen Ernährungsmustern werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Begriff der „Heimat“
- Effekte gustatorischer Reize
- Untersuchung zum Zusammenhang von Essen und Heimat
- Essgewohnheit und Erinnerung
- Das Eigene und das Fremde
- Heimweh und Fernweh: die Wirkung des Geschmacks
- Entwurzeltes Essen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Konstruktion von Heimat über gustatorische Reize. Der Fokus liegt auf der Frage, ob Speisen tatsächlich als „gekochte Heimat“ betrachtet werden können und welche Rolle das Essen in der Definition der persönlichen Heimat spielt.
- Der vielschichtige Begriff von Heimat
- Die Auswirkungen gustatorischer Reize auf den Menschen
- Der Zusammenhang zwischen Essgewohnheiten und Erinnerungen an die Heimat
- Die Bedeutung von Essen für die Konstruktion von Identität im Kontext von Migration
- Die Rolle von Heimatgefühlen und -sehnsucht bei der Wahrnehmung von Geschmack
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz von Ernährung als existentielles Grundbedürfnis und als soziales Phänomen heraus. Sie führt in die Forschungsfrage ein, welche sich mit der Konstruktion von Heimat über Geschmack beschäftigt.
Das Kapitel „Zum Begriff der ‚Heimat‘“ beleuchtet verschiedene Aspekte des Heimatbegriffs, seine Entstehung in der frühen Kindheit und seine Konstruktion im Kontext von Differenz und Fremde. Es wird die Rolle von Heimat in der Identitätsbildung und ihre Bedeutung für Migrant*innen im Sinne einer „Identitätsgehäuse“ erläutert.
Im Kapitel „Effekte gustatorischer Reize“ werden die besonderen Eigenschaften der Nahrungsaufnahme als existentielles Bedürfnis und zugleich als Quelle von Genuss und Bedeutung hervorgehoben. Die Bedeutung von Geschmackserlebnissen für die Konstruktion von Heimat wird in den darauffolgenden Kapiteln näher untersucht.
Das Kapitel „Untersuchung zum Zusammenhang von Essen und Heimat“ befasst sich mit der Verbindung von Essgewohnheiten und Erinnerungen an die Heimat, der Abgrenzung von Eignem und Fremdem im Kontext von Esskultur, der Rolle von Heimweh und Fernweh sowie der Herausforderungen der Entwurzelung im Zusammenhang mit Essen.
Schlüsselwörter
Heimat, Geschmack, gustatorische Reize, Essen, Ernährung, Identität, Kultur, Migration, Erinnerung, Heimweh, Fernweh, Entwurzelung, soziale Konstruktion, Identitätsgehäuse, Lebensmittel, Esskultur, Nostalgie.
- Quote paper
- Silvana Vialova (Author), 2018, Heimatgeschmack. Die Konstruktion von Heimat über gustatorische Reize, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/913386