Wie waren die Nachfolgeregelungen in wirtschaftlich äußerst erfolgreichen Familienunternehmen geregelt? Gab es sozialisatorische Einflüsse auf die Nachfolgeprozesse in den Familien und welche Rolle spielten die Eltern und deren Erziehungsvorstellungen dabei? Wollten die Eltern einen unternehmerischen Industriellen als Erben oder doch einen bürgerlich erzogenen, selbstbewussten Gentleman der die Firma lediglich repräsentierte? An diesem Punkt stellt sich unweigerlich die Frage, ob bei den Kindern überhaupt noch eine unternehmerische Identität vorhanden war, oder ob sie dem Reichtum der Familie verfielen und den Bezug zum Familienunternehmen verloren?
Zunächst wird auf die theoretischen und methodischen Rahmenbedingungen eingegangen, die sich im engeren Sinne mit der historischen Sozialisationsforschung und den dazugehörigen Sozialisationskontexten beschäftigen. Darauf aufbauend folgt der Hauptteil der Arbeit, der die analytische Untersuchung der Unternehmerfamilien "Thyssen", "Krupp" und "Siemens" enthält und gleichzeitig den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet. Dabei werden pro Familie zwei Unternehmensübergaben, beziehungsweise -übernahmen im Kontext der Sozialisationserfahrungen der jeweils folgenden Generation betrachtet und die Sozialisationsinstanzen Familie, Schule und Alltagswelt untersucht. Die Gliederung der Familienanalyse erfolgt hierbei kapitelweise und auf die jeweilige Person bezogen und endet pro Familie in einem kurzen zusammenfassenden Resümee. Schlussendlich werden die Ergebnisse der einzelnen Familien miteinander verglichen und unter Berücksichtigung der genannten Fragestellungen in einem abschließenden Fazit zusammengetragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie und Methodik
- Die Weitergabe des Familienunternehmens „Thyssen“ 1871-1926.
- Kindheit, Jugend und Erziehung August Thyssens
- Familie
- Bildung und Ausbildung
- Alltagswelt
- Kindheit, Jugend und Erziehung Fritz Thyssens
- Familie
- Bildung und Ausbildung
- Alltagswelt
- Resümee
- Die Weitergabe des Familienunternehmens „Krupp\" 1826-1887.
- Kindheit, Jugend und Erziehung Alfred Krupps
- Familie
- Bildung und Ausbildung
- Alltagswelt
- Kindheit, Jugend und Erziehung Friedrich Alfred Krupps
- Familie
- Bildung und Ausbildung
- Alltagswelt
- Resümee
- Die Weitergabe des Familienunternehmens „Siemens“ 1880-1919.
- Kindheit, Jugend und Erziehung Wilhelm von Siemens
- Familie
- Bildung und Ausbildung
- Alltagswelt
- Kindheit, Jugend und Erziehung Carl Friedrich von Siemens
- Familie
- Bildung und Ausbildung
- Alltagswelt
- Resümee
- Vergleich und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Vererbung von Familienunternehmen im 19. und frühen 20. Jahrhundert und untersucht dabei den Einfluss von Sozialisationserfahrungen der Nachfolgegenerationen. Die Arbeit konzentriert sich auf drei exemplarische Unternehmerfamilien – Thyssen, Krupp und Siemens – aus der Montan- und Elektroindustrie und analysiert die Herausforderungen und Chancen der Unternehmensnachfolge im Kontext von Familiendynamik, Erziehung und gesellschaftlichen Erwartungen.
- Die Bedeutung der familiären Sozialisation für die Unternehmensnachfolge
- Der Einfluss von Bildung und Ausbildung auf die Entwicklung der Unternehmerpersönlichkeit
- Die Rolle gesellschaftlicher Werte und Normen in der Gestaltung der Unternehmensleitung
- Die Herausforderungen der Identitätsfindung der Nachfolgegeneration im Kontext des Familienunternehmens
- Die Verflechtung von persönlicher und unternehmerischer Entwicklung im historischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung von Familienunternehmen im Kontext der deutschen Industrialisierung und des Bürgertums beleuchtet. Anschließend wird der theoretische und methodische Rahmen der Untersuchung vorgestellt, der auf der historischen Sozialisationsforschung basiert.
Die folgenden Kapitel widmen sich jeweils der Analyse der Unternehmensübergaben in den Familien Thyssen, Krupp und Siemens. Dabei werden die Sozialisationserfahrungen der Nachfolgegenerationen im Kontext der Familie, der Bildung und der Alltagswelt beleuchtet. Die Arbeit vergleicht die verschiedenen Sozialisationskontexte und -instanzen und zeigt die komplexen Zusammenhänge zwischen Familiendynamik, Erziehung und Unternehmensleitung auf.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Familienunternehmen, Unternehmensnachfolge, Sozialisation, Erziehung, Bürgertum, Industrielle, Großbürger, Montanindustrie, Elektroindustrie, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, Deutschland.
- Quote paper
- Dominik Hey (Author), 2016, Die Vererbung von Familienunternehmen im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Sozialisationserfahrungen der Nachfolgegeneration, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/991872