Die Auswirkungen von sozial-historischen Ereignissen auf Eugen Berthold Friedrich Brecht und seine Werke


Elaboration, 2015

23 Pages, Grade: 1,0


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Ziele der Arbeit
1.3 Begründung für die Wahl des Themas

2. Das Leben von Eugen Berthold Friedrich Brecht sowie sozial-historische Auswirkungen auf sein Werk
2.1 Geburt, familiäre Verhältnisse und Jugend
2.2 Militärdienst und Studium
2.3 Schaffenszeit vor dem Exil
2.4 Leben im Exil
2.5 Letzte Lebensjahre

3. Episches Theater
3.1 Eine Definition vom epischen Theater
3.2 Unstatische Aufbauform
3.3 Wirkung auf das Publikum

4. Zusammenhang von Leben und Werk
4.1 Klassendenken und Zugehörigkeit
4.2 Beeinflussung durch sozial-historische Ereignisse im Kontext zum epischen Theater
4.3 Kriegsgegner?
4.4 Brechts Kampf gegen den Krieg
4.5 Brechts Angst von Stalin missbraucht zu werden und die Unzufriedenheit mit der politisch gesellschaftlichen Situation
4.6 Brechts Gefühle

5. Zusammenfassung und Fazit

Literaturverzeichnis
Buchquellen
Internetquellen

1. Einleitung

1.1 Problemstellung

In dieser Arbeit werden die Auswirkungen von sozial-historischen Ereignissen auf Eugen Berthold Friedrich Brecht, sowie auf dessen Werke untersucht, der einwirkende Zeitgeist wird ebenfalls mit in Betracht gezogen. Die Relevanz dieser Arbeit ist insbesondere deshalb gegeben, da ich bei meinen Recherchen auf keine Literatur mit exakt dieser Fragestellung gestoßen bin.

Die Ausarbeitung wird sich speziell auf die sozialen, politischen und historischen Rahmenbedingungen und deren Auswirkung auf Eugen Berthold Friedrich Brecht beziehen. Des Weiteren wird darauf eingegangen, welche konkreten Ereignisse Einfluss auf die Werke von Eugen Bertold Friedrich Brecht hatten. Auch die Auswirkungen von Eugen Berthold Friedrich Brecht auf das Theater muss natürlich in Betracht gezogen werden.

Im Besonderen soll die Arbeit klären, wie Eugen Berthold Friedrich Brecht durch sozial-historische Ereignisse beeinflusst wurde.

1.2 Ziele der Arbeit

Das primäre Ziel dieser Ausarbeitung ist die korrekte und fachgerechte Beantwortung der Fragestellung in 1.1, wie Eugen Berthold Friedrich Brecht durch sozial-historische Ereignisse beeinflusst wurde.

Diese Frage wird in dieser Arbeit durch die Analyse und die Hinterfragung von Sekundärliteratur erörtert.

1.3 Begründung für die Wahl des Themas

Eugen Berthold Friedrich Brecht ist einer der bedeutendsten deutschen Dramatiker und Lyriker, dies führte den Autor dazu, Eugen Berthold Friedrich Brecht als Thema zu wählen. Einige Berührungspunkte in der Schullaufbahn des Autors mit Eugen Berthold Friedrich Brecht sind der jedoch der Hauptgrund für das geweckte Interesse und bewegten den Autor diese Ausarbeitung mit dem genannten Thema anzufertigen.

2. Das Leben von Eugen Berthold Friedrich Brecht sowie sozial-historische Auswirkungen auf sein Werk

Fortan wird Eugen Berthold Friedrich Brecht auch als Bertold Brecht, Eugen Brecht, Brecht oder Bert Brecht bezeichnet.

2.1 Geburt, familiäre Verhältnisse und Jugend

Eugen Berthold Friedrich Brecht wurde am 10.02.1898, als älterer von zwei Söhnen, von Berthold Friedrich Brecht und Sofie Brecht, geborener Brezinger, in Augsburg geboren.1 Etwa einen Monat später am 20.03.1898 fand die protestantische „[…] Taufe in der Kirche Zu den Barfüßern […]“2 statt. Schon sehr früh legten die protestantische Mutter und der katholische Vater fest, dass ihr Kind protestantisch erzogen werden soll. Am 19.02.1900 wurde Bertold Brechts Bruder Walter geboren, es folgte ein weiterer Umzug. Bertold Brechts Vater der als Kaufmann angestellt war, wurde Prokurist in der Papierfabrik Haindl, und später kaufmännischer Leiter.

Eugen Brecht besucht knapp ein Jahr den Kindergarten und wird dann in die Volksschule eingeschult. Zwei Jahre später erfolgte aus bislang unbekannten Gründen ein Wechsel von der bisherigen Volksschule, die der Kirchengemeinde Zu den Barfüßern angehörte zu der Volksschule am Stadtpflegeanger. Nachdem Bert Brecht die Volksschule beendet hatte, kommt er in die Klasse 1A des Königlichen Realgymnasiums zu Augsburg. Marie Roecker, die nach dem Tod von Sofie Brecht den Haushalt weiterführen wird, wird als Haushaltshilfe eingestellt. Bertold Brecht durfte in eine eigene Wohnung im Haus ziehen, jedoch kam es zu einem Disput zwischen Sofie Brecht und Frau Roecker was zur Folge hatte, dass das Arbeitsverhältnis mit Frau Roecker beendet wurde.3 Grundstein für die Interesse Brechts am Theater ist am 22.03.1911 gelegt worden, hier besuchte er zum ersten Mal das Augsburger Stadttheater mit seiner Schulklasse und sieht das Werk Wallensteins Tod von Friedrich Schiller. Im neuen Schuljahr kommt Rudolf Caspar in seine Klasse, welcher zeitlebens ein enger Freund Brechts sein sollte. Nach der Konfirmation gründen Bertold Brecht und einige Freunde einen Schachklub namens Amicitia. Brecht beginnt als einer der Initiatoren auch mit einer kleinen Schachzeitung, in der er publiziert.4 In dieser Zeit entsteht auch sein erstes heute noch bekanntes Werk Der Brennende Baum.5

Es folgten in einer Schülerzeitung namens Die Ernte als Ersterscheinung Brechts das Gedicht Mond, sowie in weiteren Auflagen unzählige Gedichte, Prosatexte und ein einaktiges Drama, das den Namen Die Bibel trägt . Redakteure und Hauptinitiatoren dieser Zeitung waren Julius Bingen, Fritz Gehweyer, Max Hohenster sowie Bertold Brecht. Es erschienen sechs Ausgaben, wobei die siebte fertiggestellt, aber nicht veröffentlicht wurde. Eugen Berthold Friedrich Brecht kürzte hier erstmals seinen Namen zum Pseudonym Berthold Eugen, veröffentlichte aber auch unter anderen Namen, da die Schülerzeitung fast ausschließlich aus seinen Texten bestand.6 In diesem Jahr veröffentlichte Brecht noch weitere meist heute unbekannte Texte, die damals wohl begründet durch das geringe alter Brechts, kaum Beachtung fanden.7

Bedingt durch Herzbeschwerden darf der junge Brecht an keinen Sportveranstaltungen teilnehmen. Diese Herzerkrankung machte ihm schon in jungen Jahren Todesangst, was seinem Tagebuch N°10 zu entnehmen ist. Es enthielt etwa 80 Entwürfe, Gedichte, Dramen oder Prosatexte, die von Mai 1913 bis Dezember 1913 aufgeschrieben wurden. Wenn man in Betracht zieht, dass Bertold Brecht in seinem Tagebuch ein Gedicht verfasste mit dem Namen Sorge, und dies in der Zeit, als sein Vater operiert werden musste, wird auch klar, dass er all seine Gefühle in Gedichten, Dramen und Prosatexten festhält. Es finden sich auch weitere Beispiele für Gefühlsverarbeitungen in seinen Gedichten und Texten, da als sein Vater genesen ist, ein Gedicht in sein Tagebuch eingetragen wird mit dem Namen Dank. Dieses Tagebuch ist das einzige Werk, dass aus seiner Schulzeit übriggeblieben ist, und erste Einblicke in den jungen Brecht und seine Gefühlswelt ermöglicht. Gerade an dieser Stelle muss man sich vor Augen halten, dass Bertold Brecht erst 15 Jahre alt ist, und dass eine solche, bis zu diesem Zeitpunkt erbrachte, literarische Leistung auch für die Zeit um 1900 außergewöhnlich ist.8

2.2 Militärdienst und Studium

Der erste Weltkrieg bricht aus, Bertold Brecht hält in den ersten Kriegstagen auf dem Perlachturm Ausschau nach Fliegern und er wendet sich9 „[…] in einem Aufruf an die Jugend und die Gymnasiasten von Augsburg: 'Möchtet ihr nicht auch so Turmwacht halten fürs Vaterland? Es sind noch mehr Posten nötig. Freilich, das Bett marschiert nicht mit hinauf die zwei Stunden, aber dafür leistet ihr der gemeinsamen Sache unseres lieben Vaterlands einen kleinen Dienst und genießt den Reiz der Turmwacht.' […]“10 In einem von Brecht gedruckten Heft Notizen über unsere Zeit schreibt er „[...] 'Dieser Krieg ist unumgänglich' […]“11, des Weiteren, dass „[…] 'Die Frauen [ihr] Wort vom schwächeren Geschlecht Lügen strafen, die Jugend den Verdacht, der auf der modernen Jugend liegt, zurückweisen. Wir alle, alle Deutschen fürchten Gott und sonst nichts auf der Welt.' […]“12 werden. Auch in den folgenden Monaten richtet sich Brecht mit seinen Gedanken an die Öffentlichkeit und schafft es in die Münchner-Augsburger Abendpresse, Lokale Tageszeitungen und die Augsburger Neuste Nachrichten mit seinen Augsburgern Kriegsbriefen. All diese Texte von Brecht drückten13 „die patriotische Begeisterung aus, mit der die Deutschen in den Krieg ziehen, ihren Opfermut, ihre Erfolge und schmerzlichen Niederlagen sowie die opferbereiten Entbehrungen der Zivilbevölkerung.“14 Jedoch ändert sich die erst sehr patriotische Haltung von Bertold Brecht rasch, in einem Aufsatz den er in der Schule über das Thema Dluce et decorum est pro patria mori 15 verfassen soll schrieb er,16 „[...] 'im Bett wie auf dem Schlachtfeld, am meisten gewiss jungen Menschen in der Blüte ihrer Jahre' […]“17. Daraufhin muss ein Benediktinerpater als Vermittler in die Schule kommen, da Brecht nicht aus der Schule fliegen soll. Ab hier wendet sich Brecht ganz vom Patriotismus ab und veröffentlicht erstmals unter dem Namen, unter dem er bekannt wurde, Bert Brecht, Das Lied von der Eisenbahntruppe von Fort Donald. Da sich der junge Eugen Berthold Friedrich Brecht zum Kriegsdienst in der Heimat meldet bekommt er das Kriegsnotabitur verliehen und beendet die Schule. Als Kriegsdiensthelfer muss er erst in der Schreibstube dann in der Gärtnerei helfen. Nach einiger Zeit immatrikuliert sich Brecht an der Philosophischen Fakultät der Ludwigs-Maximilianus-Universität in München. Obwohl er sich ein Zimmer bei einer Tante eines guten Freundes mietet, bleibt sein fester Wohnsitz in Augsburg. In den ersten zwei Semestern ist es Brecht mit Hilfe seines Vaters gelungen sein Studium fortzusetzen, ohne am Kriegsdienst teilnehmen zu müssen, was sich jedoch ändern sollte. In der Zeit um den 01.06.1918 beginnt die letzte große18 „[…] Suche nach Menschenmaterial wie Brecht sie genannt haben soll […]“19, er selbst soll als Sanitätssoldat dienen. Brecht wird einberufen und muss in einer Militärkrankenstation dienen. Unablässig schreib er auch hier über seine Gefühle und derzeitigen Umstände.20 Jedoch beendete er schon einige Monate später den Militärdienst.21

Brecht teilt einem Freund mittels eines Briefes mit das „ […] 'Sie […] Herzogin auf drei Tage [war], und dann kam die verfluchte Angst, weil die Periode ausblieb.' […]“22 Paula Banholzer wurde von Brecht schwanger, sie durften ihn aber nicht heiraten, da Bertold Brecht keinerlei Einkünfte vorweisen konnte, und in den Augen des Brautvaters nicht würdig war. Frau Banholzer musste aus Augsburg, auf Befehl ihres Vaters, wegziehen. In einem kleinen Dorf nahe der Stadt musste sie in einer kleinen Kammer leben. Erst einige Zeit nach der Geburt des Kindes gesteht Bertold seinen Eltern, was geschehen war. Bertold Brecht muss auf Anraten seines Vaters eine beglaubigte Vaterschaftsurkunde anfertigen und lässt das Kind katholisch auf den Namen Frank Otto Walter taufen.23

In jungen Jahren war Brecht als ein Aufständischer, immer gegen das politische System gerichteter, Kriegsgegner und Antiromantiker mit nihilistischen Zügen bekannt. Hier hatte er noch keine unmittelbare Verbindung zum Kommunismus, beziehungsweise zum Marxismus24. Brecht, der sich gegen die Gesellschaftsordnung stellte, hatte sogar widersprüchlich Denkansätze im Kontext zu seinen späteren marxistisch-kommunistischen Ansichten. Man könnte den frühen Brecht auch eine antikommunistische Denkweise zusprechen. Als in einer Debatte die Frage anstand, ob man die Welt verändern müsse, damit die Menschen nicht mehr unter Hunger leiden müssen, widersprach Brecht fast zynisch,25 „Was geht es dich an, wenn die Menschen hungern. Man muß hinaufkommen, sich durchsetzen, ein Theater haben, auf dem man seine eigene Stücke aufführen kann.”26 Diese Aussage zeigt, dass es fälschlich wäre Brecht eine schon immer vorhandene marxistisch-kommunistische Haltung zuzusprechen.

Intensiven Studien von Brecht, über Marxismus und Kommunismus machten ihn in den Jahren 1924 bis 1926 zu einem überzeugten Kommunisten. Brecht wollte nun mit neuen Waffen gegen die verbreitete kapitalistisch bürgerliche Weltanschauung und Gesellschaftsordnung vorgehen. Er fand es bewundernswert, wie der Marxismus den Faschismus und Kapitalismus als Systeme entlarvt, er selbst hatte, als er noch nicht Anhänger der marxistisch-kommunistischen Ideologie war, dies schon oftmals scharf kritisiert. Brecht war nach seiner ersten Euphorie des ersten Weltkriegs ein großer Kriegsgegner geworden, jedoch folgte er nach diesem Studium den Weg der Revolution, die notwendig war, um die kapitalistischen Gesellschaft zu überwinden und abzustreifen. Er wollte eine klassenlose, gerechte Gesellschaft herzustellen. Bertold Brechts Auffassung zufolge kann Gewalt nur dann akzeptiert werden, wenn am Ende dieser Gewalt die Gewaltlosigkeit, Freiheit und die kommunistische Gesellschaft herrscht.

2.3 Schaffenszeit vor dem Exil

Nachdem die Zeitung Volkswille erscheint, veröffentlicht Brecht 27 Kritiken am Augsburger Stadttheater sowie Kritiken an den „[…] 'Schweinereien' […]“27 die in den heutigen Kinos unter dem Vorwand der Aufklärung laufen dürfen. Sein Berlinbesuch wird jedoch durch den Kapp-Putschversuch unterbrochen, wodurch er nach München zurückfährt. Hier erfährt er das seine Mutter verstorben ist. Er zieht sich zurück und besucht sein Kind sowie Frau Banholzer. Hier entsteht vermutlich das Romanfragment Das Buch Gasgarott indem er Schmerz, Leid sowie Liebesaffären verarbeitet.28

Sein Stück Baal sollte im Bayrischen Staatstheater aufgeführt werden, jedoch fürchtet die Generaldirektion des Bayrischen Staatstheaters einen Skandal, wenn sie die Uraufführung geben und treten von der geplanten Aufführung zurück.29 Nachdem er das Wintersemester kaum besucht hatte, belegt er an der Münchner Universität Literatur und Psychologie. Es folgt ein weiterer niederschlagender Moment für Bertold Brecht, da der Verlag Georg Müller Baa l nicht drucken lässt aus Furcht vor einer Beschlagnahmung. Diese schwere Lebensphase Brechts zeichnet sich weiter dadurch ab, dass er Rivalitätskämpfe um Marianne Zoff austragen muss. Es ist umstritten, ob die folgende schwere Nierenentzündung nicht eine psychosomatische Erkrankung, verursacht durch Stress, war. Nach der Genesung heiraten Marianne Zoff und Eugen Berthold Friedrich Brecht. Anschließend wird ihm für Baal, Im Dickicht und Trommeln in der Nacht sein erster Literaturpreis, der Kleist-Preis überreicht.30 31

Brecht wird von seinem Verleger und Lektor gedrängt mehr Texte freizugeben, währenddessen seine ersten Theaterstücken gespielt werden. Sein drittes Kind wird von Marianne, seiner Frau, geboren und katholisch auf den Namen Hanne getauft. Nachdem Bert Brechts Frau herausfindet, dass er ein weiteres Kind hat, diesmal von der berühmten Theaterdarstellerin Helene Weigel, suchen sie ein wenig Abstand. Brecht ist jetzt viel auf Reisen, von Starnberg nach München, dann nach Basel und Augsburg.32 In München ist er jetzt Regisseur und Dramaturg und beginnt langsam an Bekanntheit zu gewinnen. Er überarbeitet viele Dramen oder schreibt sie mit Freunden und Kollegen um. Doch sein großer Traum geht schließlich am 08.12.1923 in Erfüllung, das Stück Baal hat seine Uraufführung. Ab 1924 unterstehen Brecht die Münchner Theaterspiele als Regiesseur, und er setzt seinen alten Schulfreund Caspar Neher als Bühnenbilder ein.33 Seit längerem ist Brecht mit Erich Engels damit beschäftigt Shakespeares Coriolan umzuändern. Bert Brecht ist davon überzeugt mit Erich Engels auf der richtigen Spur zu sein. Er will ein Theater, dass durch geschickte Inszenierung und Regie zu einem Neuanfang, und Umdenken des Theaters führt. Erstmals betitelt Brecht es als episches Theater.34

Nach vier Jahren, vielen Reisen und einem Umzug beschließt Brecht die Scheidung einzureichen. Im gleichen Jahr wird er Juror eines Preisausschreibens für Lyrik. Des Weiteren arbeitet er im Jahr 1928 mit Erwin Piscator an einem Theaterstück, was unvorhergesehene Konsequenzen auf seine Bekanntheit haben wird. Hier entwickelte er maßgebliche Konzepte und Ideen, die zum epischen Theater führen, heute didaktisches Theater genannt. Weitere Umzüge folgen. Nach einigen Treffen mit Helene Weichsel, der Mutter seines zweiten Kindes, beschließen die beiden den Bund der Ehe einzugehen.35

Bertold Brecht wird erstmals 1929 vorgeworfen die Dreigroschenoper ohne Nachweis wörtlich übernommen zu haben, doch das Plagiat erklärt Brecht mit seiner „[…] 'grundsätzlichen Laxheit in Fragen Geistigen Eigentums' […]“36 Er verkauft seine gesamten Theaterstücke an einen Verlag für die Dauer von sieben Jahren, der ihm dies monatlichen 1000 Goldmark für die gesamte Zeit der sieben Jahre vergütet. Nach einem Unfall, und der daraus resultierenden schweren Verletzung sieht sich Brecht gezwungen Werbung für Steyr zu machen.37

Es folgt der 25.10.1929, auch Schwarzer Freitag genannt, welcher Brecht insofern beeinflusst, dass er nach Augsburg reist und und die Idee hat, harte und skrupellose Geschäftsleute in ein Stück einzubauen.38

Wenige Monate später gelingen Brecht mit Hilfe von Peter Suhrkamp große Fortschritte seiner Theatertheorie. In einem Aufsatz Anmerkungen zum Opern Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny beschreibt er welche Veränderungen vorgenommen werden müssten, um es besser wirken zu lassen zu können.39

[...]


1 Vgl.: Völker, Klaus (1997): Brecht-Chronik, Daten zu Leben und Werk Zusammengestellt von Klaus Völker, Korrigierte und ergänzte Fassung, München 1997, S. 5.

2 Hecht, Werner 1 (2012): Kleine Brecht-Chronik, 1. Auflage, Hamburg 2012, S. 12.

3 Vgl.: Hecht, Werner 1 (2012): S. 13.

4 Vgl.: Völker, Klaus (1997): S. 6.

5 Vgl.: Brecht, Bertold (1967): Gesammelte Werke – Gedichte Teil 4, 1.Auflage, Frankfurt am Main 1956, S. 1.

6 Vgl.: Völker, Klaus (1997): S. 6f.

7 Ebd.: S. 7.

8 Vgl.: Hecht, Werner 1 (2012): S. 14.

9 Ebd.: S. 14f.

10 Völker, Klaus (1997): S. 7f. Zitiert nach: Hecht, Werner / Fleckhaus, Willy (1987): Sein Leben in Bildern und Texten, Frankfurt 1987

11 Ebd.: S. 7f. Zitiert nach: Hecht, Werner / Fleckhaus, Willy (1987): S.35

12 Ebd.: S. 7f. Zitiert nach: Hecht, Werner / Fleckhaus, Willy (1987): S.35

13 Vgl.: Hecht, Werner 1 (2012): S. 15.

14 Ebd.: S. 15f.

15 Anm.: Übersetzung: Es ist süß und ehrenvoll, für das Vaterland zu sterben.

16 Vgl.: Hecht, Werner 1 (2012): S. 15.

17 Ebd.: S. 15.

18 Vgl.: Hecht, Werner 1 (2012): S. 19.

19 Ebd.: S. 19.

20 Ebd.: S. 18-19.

21 Vgl.: Völker, Klaus (1997): S. 12.

22 Hecht, Werner 1 (2012): S. 20.

23 Ebd.: S.19f.

24 Anm.: Im Gegensatz zum Kommunismus ist er Marxismus keine gelebte Staatsform, sondern ein rein theoretisches Konzept.

25 Vgl.: Völker, Klaus (1997): S. 13f.

26 Völker, Klaus (1997): S. 13. Zitiert nach: Hecht, Werner / Fleckhaus, Willy (1987): S.78

27 Hecht, Werner 1 (2012): S. 20. Zitiert nach: Kopf, Jan / Müller, Klaus-Detlef (1988): Werke, Große Kommentierte Berliner, Weimar / Berlin 1988,

28 Vgl.: Hecht, Werner 1 (2012): S. 23ff.

29 Vgl.: Völker, Klaus (1997): S. 15f.

30 Vgl.: Hecht, Werner (2012): S. 25ff.

31 Vgl.: Hecht, Werner 2 (2013): Brecht-Chronik Ergänzungen, 1. Auflage, Hamburg 2007, S. 21f.

32 Vgl.: Hecht, Werner 1 (2012): S. 29ff.

33 Vgl.: Völker, Klaus (1997): S. 14.

34 Vgl.: Hecht, Werner 1 (2012): S. 35ff.

35 Vgl.: Hecht, Werner 1 (2012): S. 37f.

36 Ebd.: S. 43.

37 Ebd.: S. 44f.

38 Ebd.: S. 46f.

39 Ebd.: S. 48.

Excerpt out of 23 pages

Details

Title
Die Auswirkungen von sozial-historischen Ereignissen auf Eugen Berthold Friedrich Brecht und seine Werke
Grade
1,0
Author
Year
2015
Pages
23
Catalog Number
V999929
ISBN (eBook)
9783346379511
ISBN (Book)
9783346379528
Language
German
Keywords
Brecht, sozial-historisch, Ereignisse, Werke, Eugen, Berthold, Friedrich, Leben, sozial, historisch, dramatiker, lyriker, Liberettist, Auswirkungen, Literatur, Deutschland, 20. Jahrhundert, episches Theater, dialektisches Theater, Theater, kapitalismuskritik
Quote paper
Sebastian Görz (Author), 2015, Die Auswirkungen von sozial-historischen Ereignissen auf Eugen Berthold Friedrich Brecht und seine Werke, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/999929

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