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grin |
28. Mai 2025 • Lesedauer: 9 min

Schreibblockaden und wie du sie überwindest

Du hast unzählige Ideen für dein Buch, aber kommst mit dem Schreibprozess einfach nicht weiter? Wir zeigen dir, wie du Blockaden überwindest.

Was dich erwartet:

Das Wichtigste vorweg:

  • Für Schreibblockaden gibt es verschiedene Ursachen und Lösungsmöglichkeiten
  • Schaffe dir ein Wohlfühlumfeld zum Schreiben, um Schreibblockaden vorzubeugen
  • Mache Schreiben und die Arbeit an deinem Text zur Routine

Schreibblockaden sind kein seltenes Phänomen. Viele Schreibende leiden darunter, verlieren die Lust am Schreiben, flüchten sich in Ausreden oder interessieren sich plötzlich sehr für das Staubkorn auf dem Regal. Prokrastination – oder die Neigung, alles interessanter zu finden als die eigentliche Aufgabe – ist häufig ein Nebenprodukt der Schreibblockade. Die Ursachen der Unlust auf das geschriebene Wort sind so vielfältig wie ihre Erscheinungsformen, doch zum Glück gibt es einige Methoden, die Betroffenen bei der Überwindung helfen können. Wir geben dir einen Überblick über das Thema und hoffen, dass du die Freude am Schreiben wiederfindest – oder gar nicht erst verlierst.

Was verstehen wir unter einer Schreibblockade? 

Eine Schreibblockade kann nicht nur Autor:innen oder Journalist:innen treffen, sondern auch Geschäftspartner:innen in der E-Mail-Korrespondenz, Blogger:innen und Studierende. Definiert wird sie als psychisches Phänomen, das sich in der Unfähigkeit, einen Text zu beginnen oder fortzusetzen, äußert. Trotz vorhandener Schreibkompetenzen bleibt der Schreibfluss aus Mangel an Ideen und Inspiration aus, was bei den Betroffenen Unbehagen oder sogar Ängste auslöst. Der Messwert für die Schwere der Blockade ist dabei die Dauer unproduktiv verbrachter Zeit, in der weder geschrieben noch geplant wird.  

Wie äußert sich eine Schreibblockade? 

Unzufriedenheit, Frustration, Ärger über die eigene Unzulänglichkeit, Angstzustände, Machtlosigkeit und Verzweiflung bis hin zu Depressionen oder körperlichen Symptomen wie Übelkeit und Kopfschmerzen: all diese Symptome können durch eine Schreibblockade ausgelöst werden. Ihre häufigsten Erscheinungsformen haben wir hier für dich zusammengetragen.  

Die falsche Selbsteinschätzung 

Die Schreibblockade kann sich schon vor dem eigentlichen Schreibprozess bemerkbar machen. Bei der „Angst vor dem weißen Blatt“ hat der:die Schreibende Schwierigkeiten, einen Anfang zu finden. Das kann entweder daran liegen, dass ihm oder ihr keine Idee einfällt oder dass er:sie zu viele Ideen hat und diese nicht richtig ordnen kann oder die richtigen Formulierungen fehlen. Betroffene sitzen oft stundenlang vor dem leeren Bildschirm, ohne auch nur ein Wort zu schreiben. Andere können den Text zwar mental planen, ihn dann aber nicht niederschreiben. Die Ursache für diese Schreibhemmung liegt häufig darin, dass die Autor:innen sich zu viel Druck machen und an sich und ihrer Leistung zweifeln. Oft resultiert dies aus einem mangelhaften Selbstvertrauen und überzogener Selbstkritik.  

Die Planlosigkeit 

Menschen, die das Schreibvorhaben schon im Vorfeld nicht richtig planen und strukturieren, tun sich oftmals auch mit dem eigentlichen Schreibprozess schwer. Das kann sich in verschiedenen Erscheinungsformen äußern: die Frühstarter beispielsweise schreiben einfach drauflos, merken dann aber schnell, dass ihnen der Inhalt fehlt, oder sich große Lücken im Plot gebildet haben, was zu Unzufriedenheit und schließlich zu langen Unterbrechungen führen kann. Oft reden sie sich ein, dass ihnen die besten Ideen erst während des Schreibens kommen, sind aber frustriert, wenn diese ausbleiben.  

Schreibende mit einem fehlenden Konzept neigen allerdings auch häufig dazu, das Schreiben generell sehr weit hinauszuzögern, da sie nicht wissen, worauf sie (inhaltlich und thematisch) mit ihrem Text hinauswollen. Bereits geschriebene Ausschnitte betrachten sie überkritisch oder löschen sie sogar.  

Die Fixierung auf die Adressat:innen

Autor:innen mit besonders spezifischen und kleinen Zielgruppen stehen manchmal vor dem Problem, dass sie sich zu viel Druck machen und bereits mit der Eingrenzung des Themas Schwierigkeiten haben. Die Meinung der Lesenden ist allgegenwärtig und führt zu der Angst, den Ansprüchen der Zielgruppe nicht gerecht zu werden. Daraus können häufige Pausen durch Wortfindungsstörungen oder auch ständiges Überarbeiten folgen, die dazu führen, dass das Schreiben als Qual empfunden wird. Einen ähnlichen Effekt hat das Gefühl, die Zielgruppe interessiere sich nicht für das Buch: der:die Schreibende neigt dann zu Trägheit und Prokrastination.  

Die falschen Rahmenbedingungen 

Auch der eigentliche Arbeitsplatz spielt eine Rolle: wenn das Arbeitszimmer zugleich Schlaf-, Wohn- und Esszimmer oder der Schreibtisch einfach unaufgeräumt ist, kann sich das hemmend auf den Schreibfluss auswirken. Betroffene sind ständig abgelenkt und finden alles interessanter als die Schreibarbeit selbst, was wiederum dazu führt, dass sie keinen Anfang finden und sich selbst blockieren. 

Unzureichende Ordnung kann sich ebenso negativ auswirken wie fehlende Schreibpraxis und -technik oder grammatikalische Sonderfälle.  

Der Perfektionismus 

Perfektionismus ist eine Variante der Schreibblockade, bei der zwar im ersten Schritt ein Text entsteht, dieser jedoch als ungenügend empfunden und wieder gelöscht wird. Häufig liegt das daran, dass Schreibende sich am Stil der Texte und Bücher orientieren, die sie mögen, diese Qualität aber nicht beim ersten Versuch erreichen. Der Anspruch dieser Perfektionisten an sich selbst ist meist zu hoch und führt zu einem enormen Druck.  

Betroffene haben auch häufig den Eindruck, sie müssten möglichst viele Informationen auf eine Seite packen. Dadurch halten sie sich zu lange an kleinteiligen Beschreibungen und überflüssigen Informationen auf und achten weniger auf den eigentlichen Inhalt ihres Textes.  

Die Schreibdauer 

Eine weitere Form der Schreibblockade ist die selbst empfundene Unfähigkeit, den Text in angemessener Schnelligkeit und Qualität zu verfassen. Dieses Phänomen tritt besonders bei routinierten Schreibenden auf: sobald sie für einen Text deutlich länger brauchen als gewöhnlich, setzt bei ihnen die Schreibblockade ein, die wiederum in Stress und Schreibabbrüchen mündet.  

Wie kannst du Schreibblockaden überwinden? 

So vielfältig wie die Erscheinungsformen sind auch die Möglichkeiten, eine Blockade zu überwinden. Wir stellen dir einige davon vor: 

Zuspruch eines Freundes 

Beschäftige dich zunächst mit den Ursachen deiner eigenen Schreibhemmung. Lässt du dich zu leicht ablenken und schiebst das Schreiben immer weiter auf? Hast du Zweifel an deinem sprachlichen Ausdruck? Dann hilft es, wenn du dir die Unterstützung einer vertrauten Person holst. Diese sollte dich und deine Stärken und Schwächen gut kennen, um dich dementsprechend motivieren zu können – aber ohne lautstarke Stimme oder Vorwürfe, denn diese bewirken das genaue Gegenteil.  

Freewriting 

Schreib drauflos – egal was, es kann sich auch um deinen Tagesablauf drehen – und setze dabei für mindestens 5 Minuten das Schreibgerät nicht ab (bzw. entferne dich nicht von deiner Tastatur). Korrigiere dabei keine Schreibfehler oder Ausdrucksweisen, sondern lass einfach nur deine Ideen fließen. Diese Kreativübung hilft dir dabei, eine Schreibroutine zu erlangen und deine Gedanken zu ordnen. 

Nachdem du deine ersten Notizen fertiggestellt hast, mache eine Pause. Kehre anschließend zurück und versuche nun, zielgerichteter zu schreiben, sich also auf ein Thema zu konzentrieren. Ganz wichtig: Sieh das Ganze nicht zu verbissen. Diese Übung dient nur dazu, deinen Kopf freizubekommen und gleichzeitig zu schreiben, um deine Schreibhemmung zu überwinden. Dadurch gewöhnst du dich wieder an das Schreiben und legst etwaige Bedenken ab. Gerade perfektionistischen Schreibenden wird diese Methode empfohlen, da sie sich gut dazu eignet, den kritischen Blick zu vergessen.  

Brainstorming 

Setze dir ein zeitliches Limit von maximal 30 Minuten und schreibe alle Schlagworte, Stichpunkte und Ideen auf, die dir zu deinem Thema einfallen. Verwirf keine Idee, egal wie unsinnig sie zunächst erscheint. Nachdem die Zeit um ist, lässt du die Notizen etwa einen Tag lang ruhen. Gehe dann ans Sichten und Bewerten und arbeite die interessantesten Überlegungen heraus. Diese Methode regt den Denk- und Schreibprozess gezielt an.  

Perspektivenwechsel  

Wechsle den Arbeitsplatz: Verlasse den heimischen Schreibtisch und gehe in eine Bibliothek oder umgekehrt. Probiere auch mal ein anderes Schreibgerät aus: Am Laptop will dir einfach keine Idee kommen? Dann versuche es mit Stift und Papier. Oder hängst du nur bei einem bestimmten Kapitel fest? Dann kann es bereits helfen, an einer anderen Stelle weiterzuschreiben. Ein Perspektivenwechsel ist in jedem Fall eine nützliche Methode, den Schreibprozess wieder anzuregen.  

Schreibgruppen  

Gehörst du zu den Schreibenden, die Probleme besser in Gruppen bewältigen können? Das geht vielen so, denn dort bekommen sie direkte Rückmeldung und tauschen sich mit Menschen aus, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Die Schreibgruppe kann sich entweder gemeinsam der Freewriting- oder Brainstorming-Methode bedienen oder aber zusammen ein Thema bearbeiten. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Texte aus dem gewählten Themengebiet umzuschreiben, beispielsweise in einfacheren Worten, oder sie in eine andere Textgattung zu übertragen (z.B. in ein Gedicht). Das fördert die Kreativität und die Lust am Schreiben.  

Kleinschrittige Planung  

Für Schreibende, die gerne mal den Überblick über den Handlungsverlauf oder die Figuren verlieren, kann es hilfreich sein, zunächst die einzelnen Kapitel und Abschnitte so kleinteilig wie möglich zu planen, am besten in Stichpunkten. Du solltest dir außerdem bewusst machen, dass Überarbeitungen nichts Negatives sein müssen, sondern vielmehr eine sinnvolle Auseinandersetzung mit dem Geschriebenen darstellen. Wenn man während dem Schreiben merkt, dass man dem Plot an der ein oder anderen Stelle doch noch eine andere Wendung geben möchte, kann man auch den anfänglichen Plan entsprechend überarbeiten und behält trotzdem den Überblick. Außenstehende einzubeziehen, ist auch hier häufig ein hilfreicher Schritt, der zu mehr Objektivität und weniger Selbstkritik führen kann.  

Kreative Pause  

Lasse deinen Text nach einer gewissen Zeit – beispielsweise nachdem du ein Kapitel fertiggestellt hast – für mindestens einen Tag ruhen. Dadurch werden die zuvor gesammelten und niedergeschriebenen Ideen und Handlungsstränge im Gehirn verarbeitet und gefestigt. Ein wenig Abstand zum Inhalt des Textes bewirkt oft, dass sich neue Ideen und Impulse entwickeln. Übrigens: Diesen Effekt kannst du steigern, indem du einer Tätigkeit nachgehst, die keine Kreativität erfordert, z.B. Spazierengehen.  

Realistische Ansprüche 

Schreibende, die zu hohe Ansprüche an sich selbst stellen, verlieren schnell die Motivation. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Anforderungen und die eigenen Kompetenzen in Einklang zu bringen. Gibt es Aspekte, die dich an deinem Thema besonders interessieren, kann dies sehr motivationsfördernd sein. Es hilft außerdem, den Schwierigkeitsgrad zu reduzieren, also beispielsweise mit kleineren Geschichten anzufangen, bevor man sich an umfangreichere Schreibprojekte wagt.  

Wichtig ist auch, dass du deine eigenen Ziele klar formulierst. Ein Blick auf frühere Schreibprojekte oder in die eigene Lieblingsliteratur kann helfen, eigene Ziele zu verwirklichen.  

Weitere Tipps 

  • Überarbeite das Geschriebene immer erst am Folgetag, sonst besteht die Gefahr, dass du „betriebsblind“ wirst und Fehler übersiehst.  
  • Unterbrich den Schreibprozess nicht mitten in einem komplexen Gedankengang, sondern am besten immer, nachdem du einen Sachverhalt ausformuliert hast.  
  • Vergiss nicht, viel zu trinken, und mache Pausen.  
  • Lege Schreibrituale für dich fest und halten dich daran: Gehe zwischendurch spazieren, beginne das Schreiben immer mit einer Tasse Earl Grey, höre Musik von einer bestimmten Band oder informiere einen Freund über deine Fortschritte – finde etwas, das dir hilft, dich zu fokussieren.  
  • Richte dich nach deinem persönlichen Leistungszyklus: Langschläfer:innen sollten sich nicht frühmorgens aus dem Bett quälen und Frühaufsteher:innen nicht erst nach dem Mittag mit der Arbeit am Text beginnen.  
  • Schreibe regelmäßig, und wenn es nur ein Absatz pro Tag ist. Schreiben sollte zu einer alltäglichen Sache werden, damit Hemmungen gar nicht erst auftreten.  

Das GRIN-Team wünscht dir viel Erfolg bei deinem nächsten Schreibprojekt!   Wenn du fertig bist, kannst du dieses auch direkt bei GRIN veröffentlichen: Du behältst die Rechte an deinem Werk, veröffentlichst einfach und schnell – und profitierst dennoch von professioneller Begleitung, technischer Unterstützung und weltweitem Vertrieb. Ob Roman, Fachbuch oder Lebensgeschichte: Mit über 25 Jahren Erfahrung im Verlagswesen heben wir dein Buch-Projekt auf das nächste Level: https://www.grin.com/selfpublishing/

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