Parasitenbefall bei Nutztieren. Symptome, Bekämpfung und Vorbeugung


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

12 Seiten, Note: eins


Leseprobe


1. Parasiten

= Schmarotzer

- schädigen ihr Wirtstier
- entziehen Nährstoffe und zerstören Gewebe oder Organe
- geben giftige Stoffwechselprodukte ab

Folgen:

- Leistungsminderung
- Krankheitsanzeichen bis hin zu Todesfällen

Parasiten werden unterschieden zwischen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Endoparasiten ( Innenparasiten )

Kokzidiose , die rote Ruhr der Lämmer ( auch bei Hunden )

Was ist Kokzidiose?

- es ist eine ansteckende Erkrankung des Darmkanals der bei Lämmern in den ersten Lebenswochen häufig auftritt
- häufig vorkommend im Spätwinter und Frühjahrsanfang
- Umwelt -und Haltungseinflüsse bestimmen Schwere und Verlauf der Infektion ( Feuchtigkeit im Stall , Besatzdichte , Infektionsdruck bei längerer Stallhaltung , ungenügende Kolostralmilchversorgung )

Die Erreger

- sind verschiedene Arten von Kokziedien , Schleimhautschmarotzer , Oozysten mit schnellen Vermehrungszyklus

Ansteckung

- hauptsächlich durch Alttiere die beim Ausscheiden von Kot und Harn die Infektionsquelle freisetzen
- Aufnahme von Kotverschmutzten Futter und Wasser
- durch das Euter
- durch unsaubere Einstreu
- so wie durch verschmutzte Gerätschaften und Tränkeeinrichtungen

Anzeichen

- Tiere wirken ausgezehrt
- eingefallene Augen
- blase Schleimhäute
- eingefallene Muskulatur
- der hintere Dünndarmabschnitt ist erweitert
- Tier bläht auf
- blutig entzündete Schleimhäute ( öde , matös )
- Darminhalt flüssig
- bei einer Kotuntersuchung ist der Kot schaumig durchsetzt mit Blut

Nachweis

- durch eigenes äußeres Erkennen
- durch Kotuntersuchung
- oder weiterhin durch eine Zerlegung des toten Tieres

Folgen

- Zerstörung der Darmschleimhaut
- weiterhin auch Zerstörung der Zottenspitzen
- mangelnde Futterverwertung
- Verlust von Körperflüssigkeit
- Blutarmut
- Wachsstumsstörungen
- erhöhte Krankheitsanfälligkeit

Vorbeugende Maßnahmen

- Hygienemaßnahmen einhalten
- Desinfektion mit speziell wirkenden Präparaten anwendbar
- Versorgung mit Vitamin A gewährleisten
- versuchsweise Beifütterung von Kokzidiostatik

Behandlung

- mehrtägige Sulfonamide
- Antibiotika
- Diätfütterung ( mit Vitamin A und B und zusätzlich noch Eisengaben)
- Flüssigkeitszufuhr
- Arzneimittel wirken jedoch nur bei ungeschlechtlichen Vermehrungsstadien

Magen-Darm Würmer

Entwicklung und Ansteckung der Würmer

- Wurmeier werden mit Kot ausgeschieden
- Entwicklung der Larven auf der Weide wird begünstigt durch Wärme und Feuchtigkeit
- Tiere nehmen mit Tau erneut Wurmlarven auf
- die Ruhephase der Würmer ist in den Wintermonaten
- nach der Lammung des Muttertieres im Frühjahr werden grosse Mengen von Wurmeiern ausgeschieden

Anzeichen

- Blutarmut = blase Schleimhäute
- Abmagerung bzw. schlechte Zunahmen und Mattigkeit
- Durchfall
- Ödem ( Flaschenhals ) bzw. Ansammlung von Wasser in einem Hautlappen am Halsbereich
- erwachsene Schafe zeigen gewisse Imunität

Maßnahmen

- Wurmkur im Herbst vor dem Aufstallen und im Frühjahr vor dem Austallen und falls notwendig auch im Sommer
- genaue Dosierung beim Entwurmen
- man sollte häufig die Wirkstoffgruppen ändern
- Pansendurchsatz verringern durch richtige Fütterung
- 48 Stunden nach der Entwurmung scheiden die Tiere die Würmer aus und somit auch die Eier = Weide wechseln

Vorbeugende Maßnahmen

- nicht bei Tau hüten
- aus verseuchten Weiden , Heu oder Silage herstellen ( 1/2 Jahr ist der Erreger abgestorben )
- nasse Weiden und Feuchtstellen vermeiden

Der Leberegelbefall

Man unterscheidet zwischen dem "Großen und dem kleinen Leberegel"

- Großer Lebergel = "Faszolia hepatica"
- Kleiner Leberegel = "Dikrozöliose"

Anzeichen beim Befall mit dem großen Leberegel

- Durchfall
- Abmagerung
- Fressunlust
- Blutarmut und Gelbsucht
- Bauchwassersucht
- Bauchfellentzündung
- besonders in den Herbstmonaten
- 56 Präpatentzeit
- bei Befall verdickte , verkalkte Gallengänge

Der kleine Leberegel

- kaum Krankheitsanzeichen am Tier
- bei der Schlachtung muss die Leber verworfen werden

Maßnahmen

- Wurmkur
- feuchte Flächen auf der Weide ausgrenzen
- befestigte Tränkplätze
- Uferrandzonen meiden
- Heu und Silage aus verseuchten Weiden herstellen ( Heu = 4-6 Monate , Silage 6 Wochen Wartezeit )

Lungenwurmbefall

Man unterscheidet beim Lungenwurmbefall zwischen dem " Kleinen und dem großen Lungenwurm "

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Krankheitsanzeichen

- ca. 3 Wochen nach der Ansteckung trockener Husten
- beschleunigte Atmung
- Nasenausfluss
- Lungenentzündung
- Abmagerung
- schlechtes Wachstum
- Wollschäden

Maßnahmen

- Kotproben von ca. 10% des Tierbestandes
- Wurmkuren

Vorbeugende Maßnahmen

- Frühjahrsentwurmung
- Altschafe die die Weide verseuchen möglichst abgrenzen
- besonders in Regenreichen Jahren besteht eine hohe Ansteckungsgefahr

Ektoparasiten ( Außenparasiten )

Milben

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Folgen: Juckreiz , Wollausfall , Borkenschuppige Haut , nässende Häut , Fressunlust , Unruhe

Behandlungsmethoden für Milben

1. Tauchbehandlung
2. Sprühbehandlung
3. Waschbehandlung
4. Aufgußbehandlung
5. Puderbehandlung

1.Tauchbehandlung

- zur Bekämpfung gegen Räudemilben ist diese Methode am besten geeignet
- vor dem Baden sollten die Tiere gut getränkt und knapp gefüttert sein
- das baden durstiger , müder oder angestrengter Tiere sollte vermieden werden
- das Vlies sollte möglichst trocken sein
- der beste Zeitpunkt für diese Behandlung liegt bei 6-8 Wochen nach der Schur
- die Tiere sollten mindestens eine Minute in diesem Bad verbringen
- verschmutzte Tiere sollte man möglichst vorreinigen

2. Sprühbehandlung

- diese Behandlungsmethode ist am besten bei kleineren Beständen
- Möglichst sollte man hier die doppelte Dosis verwenden
- man sollte das Mittel möglichst mit 5 bar aufsprühen
- diese Methode wird jedoch nicht zur Räudebekämpfung empfohlen
- der beste Zeitpunkt um diese Methode durchzuführen liegt , wie auch bei der Tauchbehandlung, 6-8 Wochen nach der Schur
- gegebenenfalls sollte man die Behandlung nochmals wiederholen

3. Waschbehandlung

- die Waschbehandlung wird am besten nur bei begrenzten Befall von Parasiten beim Schaf durchgeführt ( Fliegenmaden )
- wichtig bei dieser Behandlungsmethode ist das das Vlies vorgereinigt wird
- der Wirkstoff sollte in doppelter Kozentration angewendet werden
- der Wirkstoff wird mit einem Schwamm aufgebracht
- jedoch wird nur die Hauptpartie von den Parasiten befreit

4. Aufgußbehandlung

- am besten nur zur Behandl ung bei einzelnen Tieren
- wird in doppelter Konzentration benutzt
- der Wirkstoff wird mit einer Kanne auf den Scheitelpunkt des Vlieses aufgegossen
- diese Methode eignet sich besonders gut zur Räudebekämpfung
- der wirkstoff bekämpft auch andere Parasiten
- nach ca. 2 Wochen sollte man die Methode nochmals wiederholen

5. Puderbehandlung

- diese Behandlung kann nur bei Einzeltieren angewendet werden
- die Methode kann auch im Winter durchgeführt werden
- das Schaf wird mit Handels üblichen Puderinsektizid eingepudert
- man sollte das Mittel gründlich in der Wolle verteilen
- jedoch findet durch diese Methode keine völlige Elemenierung des Parasitenbefalls statt

Wikstoffgruppen ( Handelsübliche Arzneimittel )

Neguvon +++

Sebacil +++

Butox ++

Schafslausfliegen

- 3-4 mm groß
- blutsaugend
- Juckreiz
- Entzündungen

Haarlinge

- ernähren sich von den Hautschuppen des Tieres
- ohne das Schaf sind Haarlinge nur 8 Tage überlebensfähig
- 1-1,5 mm groß
- Juckreiz
- Wollausfall

Läuse

- blutsaugend
- jedoch ziemlich selten

Zecken

- blutsaugend
- sehr selten
- Krankheitsüberträger
- Überträger von Q-Fieber , FSME ( Mensch ) , Borreliose ( Mensch )

2. Nicht infektiöse Krankheiten

z.b. - Verdauungsstörungen

- Stoffwechselerkrankungen

- Organerkrankungen

- Mineralstoff und Vitaminmangel

- Typhanie

Verdauungsstörungen ( Aufblähen , Steiffressen , Eiweißüberschuss )

Ursache

- zu reichliche und überhastete Aufnahme von Leguminosen ( Klee , Luzerne )
- tritt hauptsächlich bei gleichzeitigen Rohfasermangel
- weiterhin können Kohl , Raps , Rüpenblatt , Getreidesaat , junges Gras , bereiftes und gefrorenes Gras zum röpsen und blähen führen
- zu hastiges saufen und fressen führt dazu das der Mageneingang überflutet wird dies führt weiterhin das das Röpsen gehemmt wird ( Aufblähen )
- man sollte das hüten gegen den Wind vermeiden
- es kommt weiterhin zu Schlundverkrampfungen ( Schlund wird verstopft )

Krankheitsanzeichen

- Gasansammlung in den Vormägen führt zum aufblähen der linken Bauchwand
- Hungergrube ist gewölbt nach außen
- gesenkter Kopf
- ängstlicher Blick
- Speicheln
- Scharren und Schlagen mit den Beinen gegen den Bauch
- Schwanken
- Niederstürtzen
- Tod durch Ersticken

Behandlung

- Pansenabschnitt masieren
- Tiere vorne hochstellen
- Seil durch Maul zu ziehen ( Schluckreflex )
- Siliconpräparate , Öl , Fit zugeben
- ruckartiges ziehen der Zunge
- ruhiges aber sofortiges Entfernen mit der Herde von dem jeweiligen Futterplatz
- sofort etwas Wasser anbieten
- Schlundrohr einführen bei Extremfällen um die Gase aus dem Pansen abzulassen ( Trokar )

Vorbeuge

- Abfüttern der Schafe
- Hüten auf alten Gebieten ( schon vorgehütet )
- nicht gegen den Wind hüten
- Berg auf hüten
- kein bereiftes Futter hüten oder anbieten
- kein überhitztes Futter zugeben ( Eigengärung )

Pansenazidose ( Übersäuerung , Körnerung )

Ursachen

- zu schnelles umstellen auf leichtverdauliche , kohlenhydratreiche Futtermittel ( Getreide , Rüpenteile , Mais , Obst )
- Mangel an Rohfaseranteilen
- Überfütterung

Folgen

- überstürzte Milchsäurebildung im Pansen
- Absinken des PH - Wertes unter 6
- Veränderung der Pansenflora hinsichtlich der Zusammensetzung
- eingeschränktes Verdauungsvermögen
- Bluteindickung
- herabgesetzte Vitamin B-Bildung
- gestörten Fettsäurebildung mit Auswirkung auf die Pansentätigkeit und des Gesamtorganismuses

Krankheitserscheinungen

- häufig plötzlicher , rascher Verlauf
- hohe Sterblichkeit innerhalb weniger Stunden ( drei bis sechs Stunden)
- kurzzeitige Fressunlust
- steifer , schwerfälliger Gang
-Herz-und Atmungsbeschleunigung
- grauer , schmieriger , übelriechender , dünnbreiiger bis wäßriger Kotabgang
- verringerter Harnabgang
- Drang zur Wasseraufnahme
- auch Verweigerung
- Benommenheit
- Zähneknirschen
- Schmerzäußerung
- krampfartige Zustände
- Lähmungen
- Festliegen
- Gliedmaßen vom Körper weggestreckt
- Koma
- Tod durch Ersticken
- Stillstand
- Aufblähen
- gehemmte Pansenbewegung
- mögliche Nachfolgen bei Überstehen
- Wollausfall
- zurückbleibende Nervenschäden
- Bauchfellentzündung

Vorbeuge

- allmähliche Angewöhnung an veränderte Fütterungsweisen
- vor Auftrieb reichliches Tränken und Vorgabe von rohfaserreichen Futter ( Stroh , Heu )

Behandlung

- möglichst rascher Weidewechsel
- Abatz von verdächtigen Futter
- Ruhigstellung des Tieres
- Trinkwasserzufuhr ( Wasser zur Herde bringen!!!)
- neutralisierende Mittel zuführen ( Antibiotika )
- Kreislaufunterstützende Mittel zugeben
- Anbieten von gutem Heu
- Panseninhalt durch Sonde abhebern

Pansenakalosen

Ursache

- stark eiweißreiche Futtermittel
- bei gleichzeitigen Rohfasermangel
- verschmutzte fehlselierte Futtermittel
- Bakterien aus verschmutzter und fehlgegorener Silage

Folgen

- Ammoniakbildung
- PH - Wert steigt an ( auf 7,2-8 )
- Pansenbakterien sterben ab
- gestörte Entgiftung der Leber
- Pansenfäule
- faulige Zersetzung des Panseninhaltes

Anzeichen

- Fressunlust
- Störungen der Pansenbewegungen
- fehlendes Wiederkauen
- Benommenheit
- Kreislaufstörungen
- übelriechender Durchfall
- Festliegen
- Atembeschwerden
- Pulsbeschleunigung
- Lammheit der Hinterbeine
- wiederkehrendes blähen
- Anzeichen von Leberschäden

Maßnahmen

- sofotiges , ruhiges Entfernen vom Futterplatz
- Rohfaserreiches Futter anbieten
- ansäuern mit 1-2 Liter Essig
- leichtes Abführmittel zugeben ( Klaubersalz 10-20 g in Wasser aufgelöst )
- leicht verdauliche Kohlenhydrate verabreichen

Stoffwechsel und Mangelerkrankungen

Stoffwechselstörungen mit Fstliegen

- Trächtigkeitskrankheit
- Weidetetanie
- Milchfieber
- Milchschlag
- Gebärparese

Trächtigkeitstoxikose

Anzeichen

- Blutzuckerspiegel sinkt
- Ketonkörper im Blut und Harn
- Bewegungsunlust
- Gang unsicher
- verringerte Futteraufnahme
- untypische Streckung des Kopfes
- knirschende Zähne
- Atmung und Puls beschleunigt
- Beine zeigen rudernde Bewegungen auf
- Bewußtlosigkeit
- Tod

Maßnahmen

- Zuckerlösungen den Tieren infusieren
- Leberschutzbehandlung
- Kortison und Vitamine zugeben um eine Frühgeburt auszulösen

Vorbeuge

- Futterration anpassen
- leicht verdauliche Kohlenhydrate zugeben
- genügend Rohfaserreiches Futter anbieten
- Mineralstoffe anbieten

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Parasitenbefall bei Nutztieren. Symptome, Bekämpfung und Vorbeugung
Hochschule
Real Centro Universitario Maria Cristina
Note
eins
Autor
Jahr
2000
Seiten
12
Katalognummer
V100937
ISBN (eBook)
9783638993593
Dateigröße
348 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Parasiten
Arbeit zitieren
Christian Hermansky (Autor:in), 2000, Parasitenbefall bei Nutztieren. Symptome, Bekämpfung und Vorbeugung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100937

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Parasitenbefall bei Nutztieren. Symptome, Bekämpfung und Vorbeugung



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden