Welche Bedeutung hat die Berufsbildung, insbesondere die beruflich-betriebliche Weiterbildung bei der Umsetzung von CSR-Konzepten in Unternehmen?


Seminararbeit, 2017

13 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. CSR: Eine Einführung

3. Konzepte des CSR
3.1 Human Resource Management
3.2 Global Compact

4. Bedeutung von Weiterbildung für Unternehmen

5. MBA Sustainability Management

6. Resümee

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die nachhaltige Entwicklung hat vor allem in dem letzten Jahrzehnt stark an Bekanntheit in der Öffentlichkeit gewonnen und ist zu einem zentralen Thema für Politik und Wirtschaft geworden (vgl. Grunwald 2012, S. 11f.). Die UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro und der Rat für Nachhaltige Entwicklung, welcher 2001 durch die Bundesregierung ins Leben gerufen wurde, zeugen sowohl von einem nationalen als auch einem internationalen Interesse an nachhaltiger Entwicklung (vgl. ebd., S. 12). „Die Suche nach Kriterien, Leitlinien und Umsetzungsstrategien für nachhaltige Entwicklung“ (ebd., S. 12) beschäftigt neben der Politik mittlerweile auch Unternehmen. Laut Europäischer Kommission „bekennen sich die Unternehmen immer mehr zu ihrer sozialen Verantwortung“ (Europäische Kommission 2001, S. 18). „Keines der 30 DAX-Unternehmen verzichtet heute auf ein öffentliches Bekenntnis zur gesellschaftlichen Verantwortung“ (vgl. Blanke et al. 2007, zitiert nach Schaltegger und Petersen 2010, S. 139). Dies liegt nahe, in einer Zeit, in der das öffentliche Interesse an der „Einstellung eines Unternehmens zur sozialen Verantwortung“ (Europäische Kommission 2001, S. 22) stark gestiegen ist und diese die Kaufentscheidung der Verbrauchinnen und Verbraucher nicht unmaßgeblich beeinflusst (vgl. ebd.). Viele Unternehmen verpflichten sich daher einer gewissen „Unternehmensethik“ (Raith 2013, S. 3), einem „Unternehmensethos der Nachhaltigkeit“ (Grunwald 2012, S. 12). Forscht man in dieser Richtung weiter, so stößt man unweigerlich auf den Begriff „Corporate Social Responsibility“ (Raith 2013, S. 2), kurz CSR, was soviel bedeutet wie die „Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung durch Unternehmen“ (Schaltegger und Petersen 2010, S. 139). Wie diese freiwillige Verantwortungsübernahme von Unternehmen konkret aussieht und welche Bedeutung der beruflich-betrieblichen Weiterbildung bei der Umsetzung ebendieser zukommt, soll nachfolgend geklärt werden.

Diesbezüglich wird im Anschluss eine Einführung folgen, in der generell erläutert wird, was man unter dem Begriff Corporate Social Responsibility versteht. In diesem Kapitel wird sich vor allem auf die Definition der Europäischen Kommission berufen. Anschließend werden im nächsten Kapitel zwei Konzepte von CSR vorgestellt, bei den Konzepten handelt es sich einmal um das Human Resource Management sowie um den sogenannten Global Compact. Die beiden sich anschließenden Kapitel beschäftigen sich mit der eigentlichen Fragestellung dieser Arbeit, nämlich damit, welche Rolle die beruflich-betriebliche Weiterbildung bei der Umsetzung von genannten CSR-Konzepten in Unternehmen einnimmt. In dem Kapitel MBA Sustainability Response wird anhand eben dieses MBA-Studiums die besondere Rolle von beruflich-betrieblichen Weiterbildungen verdeutlicht. Zum Schluss wird ein Resümee gezogen, in welchem eine letzte kritische Auseinandersetzung mit den Konzepten der Corporate Social Responsibility und deren Umsetzung durch beruflich-betriebliche Weiterbildung stattfinden soll.

2. CSR: Eine Einführung

Wie in der Einleitung deutlich wurde agieren immer mehr Unternehmen sozialverträglich, nicht zuletzt aufgrund „gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Druck[s]“ (Europäische Kommission 2001). Dass Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen ist jedoch kein neues Phänomen, humane respektive umweltgerechte Konzepte und Instrumente, wie Organisationsentwicklung, Sozialbilanzierung, Sponsoring, Öko-Controlling oder das Umweltmanagement, fanden spätestens seit den 70er- und 80er-Jahren Eingang in die Unternehmerpraxis (vgl. BMU et al. 2007, zitiert nach Schaltegger und Petersen 2010, S. 141). Die aktuelle Popularität von Corporate Social Responsibility ist unter anderem auf die gestiegenen Erwartungen vieler Bürger an die soziale Verantwortung von Unternehmen, einhergehend mit dem erhöhten Druck „durch Medien, Nichtregierungsorganisationen und Öffentlichkeit“ (Schaltegger und Petersen 2010, S. 141), zurückzuführen. Viele Unternehmen sehen sich gezwungen den sozialen und ökologischen Anliegen von Öffentlichkeit, NGOs und Medien mit nachfolgend dargestellten Konzepten zu begegnen. Da die Übernahme an „soziale[r] Verantwortung unmittelbaren wirtschaftlichen Wert haben kann“ (Europäischer Kommission 2001, S. 5), liegt es nahe, dass sich Unternehmen dieser annehmen. Nichtsdestotrotz bleiben CSR-Konzepte in erster Linie eine „freiwillige Verpflichtung der Unternehmen“ (ebd.). Die Europäische Kommission bezeichnete das CSR 2001 als ein

Konzept, das den Unternehmern als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren. (ebd., S. 8)

Sozial verantwortliches Handeln gehe dabei „über die bloße Gesetzeskonformität hinaus“ (ebd.), auch im Eigeninteresse von Unternehmen seien „Investitionen in umweltverträgliche Technologien und Unternehmenspraktiken“ (ebd.) zu empfehlen. Durch die Weltwirtschaftskrise 2007 und ihre sozialen Folgen wurde die Öffentlichkeit weiter sensibilisiert, was die Unternehmensführung auf „sozialem und ethischem Gebiet“ (Europäische Kommission 2011, S. 5) betrifft. Mit Hinblick auf diesen Umstand und mit der Absicht die EU-Strategie zur CSR Förderung zu erneuern, „um [...] günstige Bedingungen für nachhaltiges Wachstum, verantwortungsvolles unternehmerisches Verhalten und die Entstehung dauerhafter Arbeitsplätze zu schaffen“ (ebd.), veröffentlichte die Europäische Kommission 2011 eine neue Definition von Corporate Social Responsibility :

Wonach CSR „die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft“ ist. Nur wenn die geltenden Rechtsvorschriften und die zwischen Sozialpartnern bestehenden Tarifverträge eingehalten werden, kann diese Verantwortung wahrgenommen werden. Damit die Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung in vollem Umfang gerecht werden, sollten sie auf ein Verfahren zurückgreifen können, mit dem soziale, ökologische, ethische, Menschenrechts- und Verbraucherbelange in enger Zusammenarbeit mit den Stakeholdern in die Betriebsführung und in ihre Kernstrategie integriert werden. (ebd., S. 7)

Die wesentlichen Punkte dieses erweiterten Verständnisses des CSR sind also folgende:

- Einhaltung von Rechtsvorschriften und Regulierungen zur verantwortungsvollen Unternehmensführung

- Ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit

- Freiwilligkeit, des Beitrags zur nachhaltigen Entwicklung

- Regelmäßiger Austausch mit Stakeholdern (vgl. Osranek 2017, S. 40)

3. Konzepte des CSR

Im Folgenden soll anhand von zwei Konzepten gezeigt werden, wie das CSR in Unternehmen konkret zum Einsatz kommt. Das Human Resource Management soll vor allem die Übernahme von sozialer Verantwortung veranschaulichen, während bei dem Global Compact auch der ökologische Aspekt der Verantwortungsübernahme zum Ausdruck kommen soll.

3.1 Human Resource Management

Die Übernahme von sozialer Verantwortung durch Unternehmen wird erst dann glaubhaft, wenn sich soziale Maßnahmen nicht auf die externe Dimension beschränken, sondern das Unternehmen soziale Verantwortung auch auf interner Ebene übernimmt (vgl. Mory 2014, zitiert nach Doyé 2016, S. 12). Das Human Resource Management nimmt dabei eine Schlüsselfunktion ein. Indem es auf verschiedenen Ebenen die Beschäftigungsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerechter gestaltet, hilft Human Resource Management wesentlich bei der Implementierung von CSR in Unternehmen. Klassische Aufgaben des Human Resource Managements sind Personalführung, Personalbeschaffung und Personalentwicklung (vgl. Doyé 2016, S. 11f.).

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Welche Bedeutung hat die Berufsbildung, insbesondere die beruflich-betriebliche Weiterbildung bei der Umsetzung von CSR-Konzepten in Unternehmen?
Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg
Note
1,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
13
Katalognummer
V1187499
ISBN (eBook)
9783346621573
ISBN (Buch)
9783346621580
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Berufsbildung, Weiterbildung, CSR, Human Resource Management, Global Compact, Nachhaltigkeit, MBA Sustainability Management, Corporate Social Responsibility
Arbeit zitieren
Jan Dissemond (Autor:in), 2017, Welche Bedeutung hat die Berufsbildung, insbesondere die beruflich-betriebliche Weiterbildung bei der Umsetzung von CSR-Konzepten in Unternehmen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1187499

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