„Lernen am Arbeitsplatz ist eigentlich die älteste Form der Weiterbildung, nur ist man sich lange Zeit gar nicht der Tatsache bewußt gewesen, daß am Arbeitsplatz ein Lernvorgang abläuft.“
(Lange 1990: S.10)
Das Lernen am Arbeitsplatz stellt kein neues Phänomen dar. Es ist in der historischen sowie in der aktuellen Debatte verankert. Dass diese Form des Lernens wieder an Bedeutung gewinnt, ist unter anderem auf die Dynamik und Komplexität des gesellschaftlichen und ökonomischen Strukturwandels zurückzuführen (vgl.: Salman 2009: S.9). Im Rahmen betrieblicher Qualifizierungsstrategien hat sich ihre Aktualität stets erhöht. Jedoch hat nicht nur die Form des Lernens am Arbeitsplatz an Bedeutung gewonnen, sondern die betriebliche Personalentwicklung im Allgemeinen. Es wird immer komplizierter, eine verlässliche Vorhersage geforderter Kompetenzen für Arbeitnehmer bezüglich des Arbeitsmarktes zu diagnostizieren. Eine ständige Wissensaktualisierung und Erweiterung wird oft zu einer notwenigen Grundlage für das Bestehen auf dem Arbeitsmarkt.
Da das Lernen von Individuen beziehungsweise Arbeitnehmern durchgeführt wird, dies jedoch in einem Unternehmenskontext stattfindet, sind in diesem Prozess zwei verschiedene Personengruppen eingebunden. Folglich muss die Thematik aus verschieden Perspektiven betrachtet werden. Beide Interessengruppen verfolgen in dem Zusammenhang eigene Absichten. Hinzu kommt, dass die betriebliche Personalentwicklung sowohl unter pädagogischen wie auch unter ökonomischen Prinzipien zu verorten ist.
Es kann davon ausgegangen werden, dass das betriebliche Lernen gewisse Voraussetzungen erfordert, um zum Erfolg zu führen. Anliegen der vorliegenden Ausarbeitung ist die Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen sich die pädagogischen mit den ökonomischen Prinzipien beim Lernen am Arbeitsplatz unter Berücksichtigung der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberinteressen vereinbaren lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begründungszusammenhänge des Lernens am Arbeitsplatz aus Sicht des Unternehmens
- Begründungszusammenhänge des Lernens am Arbeitsplatz aus Sicht des Arbeitnehmers
- Unternehmenskultur als Lernkultur
- Theoretische Grundannahmen des Lernens
- Pädagogische Prinzipien des betrieblichen Lernens
- Ökonomische Prinzipien des betrieblichen Lernens
- Das Regensburger Konvergenz-Konzept
- Organisationale Strukturen - Lernförderliche Rahmenbedingungen als wichtige Determinante für erfolgreiches Lernen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung analysiert die Vereinbarkeit pädagogischer und ökonomischer Prinzipien im Kontext des Lernens am Arbeitsplatz. Ziel ist es, die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung von Lernprozessen im Unternehmen unter Berücksichtigung der Interessen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu erforschen.
- Die Relevanz des Lernens am Arbeitsplatz für Unternehmen und Arbeitnehmer
- Die Bedeutung von Unternehmenskultur und Lernkultur für die Gestaltung von Lernprozessen
- Die Konvergenz von pädagogischen und ökonomischen Prinzipien im betrieblichen Lernen
- Die Rolle organisationaler Strukturen und lernförderlicher Rahmenbedingungen
- Die Herausforderungen und Chancen des Lernens am Arbeitsplatz in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik des Lernens am Arbeitsplatz vor und führt in die Problematik der Vereinbarkeit pädagogischer und ökonomischer Prinzipien ein. Im ersten Kapitel werden die Begründungszusammenhänge des Lernens aus Sicht des Unternehmens und des Arbeitnehmers beleuchtet. Dabei werden die Relevanz der Lernkultur, die eng an die Unternehmenskultur gekoppelt ist, sowie die lerntheoretischen Grundannahmen erörtert. Das zweite Kapitel befasst sich mit den pädagogischen und ökonomischen Prinzipien in der betrieblichen Personalentwicklung. Neben der allgemeinen Begriffsbestimmung wird das Regensburger Konvergenz-Konzept vorgestellt, welches die Verbindung von pädagogischer und ökonomischer Rationalität im Lernprozess verdeutlicht. Im dritten Kapitel werden die praktischen Implikationen des Konvergenz-Konzepts in Bezug auf lernförderliche Rahmenbedingungen und organisatorische Strukturen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen der Arbeit sind: Lernen am Arbeitsplatz, betriebliche Personalentwicklung, Unternehmenskultur, Lernkultur, pädagogische Prinzipien, ökonomische Prinzipien, Regensburger Konvergenz-Konzept, lernförderliche Rahmenbedingungen, organisationale Strukturen, Arbeitnehmerinteressen, Arbeitgeberinteressen.
- Quote paper
- B.A. Pavlina Pankova (Author), 2012, Lernen am Arbeitsplatz - Zur Vereinbarkeit pädagogischer und ökonomischer Prinzipien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203473