Führt Chinas wachsender Erdölbedarf zu energiepolitischen Konflikten in Asien?


Term Paper (Advanced seminar), 2007

26 Pages, Grade: 2,0


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Chinas Einstieg in die internationale Energiewirtschaft

3. Chinas wachsender Erdölbedarf und Importabhängigkeit

4. Chinas Erdöldiplomatie im Nahen Osten

5. Die energiepolitische Situation im asiatisch-pazifischen Raum

6. Führt Chinas Suche nach Erdöl zu energiepolitischen Konflikten?
6.1. Fallbeispiel 1: Der russisch-chinesisch-japanische Pipelinekonflikt in Nordostasien
6.2. Fallbeispiel 2: Der chinesisch-japanische Energie- und Territorialkonflikt im Ostchinesischen Meer

7. Chinas Beziehungen zu anderen Importländern: Kooperation und Konfrontation

8. Schlussbetrachtung: Internationale Zusammenarbeit als Lösung der Energiefrage?

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Terroranschläge vom 11. September 2001 und die darauf folgenden militärischen Interventionen der USA in Afghanistan und Irak haben die weltpolitische Landschaft nachhaltig verändert. Der Kampf um die Vormachtstellung im Nahen und Mittleren Osten hat zur Folge, dass sich amerikanische Interessen mit denen anderer Mächte kreuzen, was wiederum zu weiteren Spannungen in der internationalen Politik führt. Vor allem die Sicherstellung der zukünftigen internationalen Energieversorgung wird sich dabei ausschlaggebend auf die globale politische Stabilität auswirken. Die Energienachfrage könnte sich zur größten wirtschafts- und sicherheitspolitischen Herausforderung des 21. Jahrhunderts herausbilden, da sich mit dem wirtschaftlichen Aufstieg der VR China in den letzten fünfzehn Jahren auch ein rasant steigender regionaler Energieverbrauch entwickelt hat, den die internationale Gemeinschaft lange Zeit ignoriert oder in seiner strategischen und globalen politischen Bedeutung unterschätzt hat. Erst mit dem in jüngster Zeit in Erscheinung getretenen Konflikt um das iranische Atomprogramm und dessen Weiterleitung an den UN-Sicherheitsrat, dessen Handlungsfähigkeit durch eine Blockade Chinas stark eingeschränkt wurde, hat sich die enge Verbindung der chinesischen Energiepolitik mit einer globalen Außen- und Sicherheitspolitik offenbart. Gegenwärtige strategische Trends von weltweit steigender Energienachfrage und –produktion deuten darauf hin, dass sich die Konkurrenz über strategisch wichtige Rohstoffe wie Erdöl und Erdgas in Zukunft noch verschärfen wird. „Dabei wird vor allem die Energienachfrage aus der VR China die regionale und globale Energieversorgung nachhaltig beeinflussen sowie vielfältige Auswirkungen auf die Außen- und Sicherheitspolitik Pekings, die regionale Stabilität in Nahost-, Südost-, Süd- und Zentralasien und die Beziehungen Pekings zu den USA und Europa haben“ (Umbach 2002: 192). Historisch-traditionelles Autarkiedenken (vor allem in China) und ein problematisches bilaterales Beziehungsgeflecht im asiatisch-pazifischen Raum könnten strategische Konkurrenzen (vor allem zwischen China, Japan, Indien und Korea) weiter verschärfen und „die ohnehin zu beobachtende zunehmende Rüstungskonkurrenz in einer von großer Unsicherheit und dynamischem Wandel geprägten Weltregion zu einem wirklichen regionalen Rüstungswettlauf eskalieren lassen“ (Umbach 2006: 34). Die Bewältigung der energiepolitischen Herausforderungen im 21. Jahrhundert sollte deshalb eines der zentralen strategischen Interessen der internationalen Gemeinschaft darstellen.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage nach den Auswirkungen des wachsenden chinesischen Erdölbedarfs auf die bilateralen Beziehungen in Asien und die regionale Energieversorgung. Dabei soll unter anderem geklärt werden, ob Chinas Suche nach Erdöl unweigerlich zur Zunahme von Spannungen in der internationalen Politik – und insbesondere in den Beziehungen zu seinen regionalen Nachbarn Indien und Japan – führt und inwieweit seine globale Energiediplomatie Raum für friedliche internationale Zusammenarbeit lässt.

Zunächst wird ein grober Überblick über den Einstieg Chinas in die Energiewirtschaft sowie über den aktuellen chinesischen Erdölbedarf und Chinas wachsende Importabhängigkeit von Erdöl produzierenden Staaten gegeben. Nach einer kurzen Einordnung der chinesischen Erdöldiplomatie und Außenpolitik in das internationale Gefüge gilt es, die Auswirkungen der Suche Chinas nach neuen Erdölquellen auf die bilateralen Beziehungen zu seinen regionalen Nachbarn sowie mit den USA zu untersuchen. Dabei sollen auch Erklärungen für das Nebeneinander von Kooperation und Konfrontation in Chinas Beziehungen mit anderen Importländern zum Tragen kommen. Es folgen die beiden Fallbeispiele zum russisch-chinesisch-japanischen Pipelinekonflikt sowie zum chinesisch-japanischen Ressourcenkonflikt im Ostchinesischen Meer. Die Arbeit schließt mit einem kurzen Ausblick auf die Möglichkeiten internationaler Zusammenarbeit als Lösung des Energieproblems.

2. Chinas Einstieg in die internationale Energiewirtschaft

Mitte der 1990er Jahre ist China in das internationale Ölgeschäft eingestiegen. Der Staat errichtete Ölfirmen in Ländern wie Usbekistan, Venezuela, Turkmenistan, Irak und Nigeria, wo er milliardenschwere Verträge u.a. über On- und Offshore-Bohrprojekte, Erdölpipelines, Beteiligung an Ölfeldern oder Ölgesellschaften sowie über Energieinfrastruktur abschloss.

Diese globale Ausweitung der Geschäftstätigkeiten staatlicher chinesischer Ölfirmen stellte eine Abkehr von der bisherigen Energiepolitik der Regierung dar. Chinas Führung hatte erkannt, dass sie den rasant ansteigenden Energiebedarf des Landes nicht dadurch aufrechterhalten konnte, dass sie allein an der seit Gründung der Volksrepublik bestehenden fortdauernden Ausweitung der heimischen Ölproduktion festhielt. Im Jahr 1993 hatten chinesische Ölunternehmen, um den rasanten Anstieg des Erdölverbrauchs decken zu können, erstmals mehr Erdöl importiert, als sie exportierten. Die heimische Erdölproduktion war nicht in der Lage, der ununterbrochenen Nachfragesteigerung nachzukommen. Eine ständige Ausweitung von Ölimporten war die Folge, die für die chinesische Regierung zu einem erheblichen Unsicherheitsfaktor wurde: eine einseitige Abhängigkeit von wenigen Lieferländern sowie das strategische Risiko der militärischen Verwundbarkeit langer Versorgungsrouten, vor allem von Schifffahrtswegen, stellten die chinesische Regierung vor ernstzunehmende Probleme (Mayer 2007: 59).

Was erschwerend hinzukam, war die nachteilige Ausgangsposition, in der sich China den anderen staatlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren in der globalen Energiewirtschaft gegenüber befand. Zum einen waren die Erdölkonzessionen der bis dahin bekannten Riesenölfelder bereits weitgehend verteilt, so dass chinesische Unternehmen nur schwer in den Besitz eigener ausländischer Reserven gelangen konnten. Zum anderen besaßen die an staatliche Planwirtschaft gewöhnten chinesischen Ölunternehmen im Gegensatz zu ihren amerikanischen und europäischen Konkurrenten keine geeigneten Managmentstrukturen und nur schwach entwickelte Branchenkenntnisse. „Mangelnde Finanzkraft und das Fehlen adäquater Fördertechniken bildeten weitere Hindernisse für die Durchführung großer Explorationsprojekte“ (Mayer 2007: 59). Gleichzeitig wird die internationale energiepolitische Zusammenarbeit von bereits etablierten Partnerschaften wie der amerikanisch-saudi-arabischen dominiert, die von der globalen Militärpräsenz der USA bestimmt werden. „China verfügt bisher über keine vergleichbaren militärischen Kapazitäten, die zur Flankierung der eigenen Energiepolitik eingesetzt werden könnten“ (Mayer 2007: 59).

Dies hat sich in der Vergangenheit des Öfteren negativ auf chinesische Ölvorhaben ausgewirkt: so konnte der im Rahmen des „Panasiatischen kontinentalen Ölbrücken-Projektes“ im Jahre 1995 geplante Bau mehrerer großer transnationaler Erdöl- und Erdgaspipelines von Turkmenistan und Sibirien nach Westchina trotz intensiver Bemühungen des chinesischen Ölmultis CNPC und sicherer Zusagen der russischen Regierung mit Ausnahme der Ende 2005 errichteten Pipeline nach Kasachstan nicht umgesetzt werden. Die Ursache hierfür liegt unter anderem in der Intervention Japans in das Geschäft, mit der Absicht, den Verlauf der Pipelines mittels massiver Investitionen zu seinen Gunsten an China vorbei zu steuern. „China erhält infolgedessen seine Ölimporte aus Russland immer noch per Bahnverbindung (Mayer 207: 60).

3. Chinas wachsender Erdölbedarf und Importabhängigkeit

Eine der zentralen Bedingungen für den Aufstieg Chinas zu einer regionalen und globalen Großmacht ist die Lösung der Energiefrage. Aufgrund des tendenziell zunehmenden Ungleichgewichts zwischen dem rapide ansteigenden, aus dem Wirtschaftswachstum und der Bevölkerungszunahme resultierenden Energiebedarf und der geringen Erdölvorkommen im eigenen Land ist die zukünftige Energiesicherheit Chinas für die Regierung zu einer Existenzfrage geworden. 11 Prozent der Weltenergienachfrage ist China zuzuschreiben, womit das Land zum zweitgrößten Energiekonsumenten hinter den USA „aufgestiegen“ ist. Allein in den Jahren zwischen 2000 und 2004 hat das hohe Wirtschaftswachstum Chinas einen Anstieg der globalen Rohölnachfrage um 40 Prozent bewirkt. China verfügt aber lediglich über 2,43 Prozent der weltweit nachweisbaren Rohölreserven (Umbach 2006: 41). Von der Internationalen Energie Agentur (EIA) veröffentlichten Zahlen zufolge ist China im Jahr 2003 erstmals zum zweitgrößten Rohölverbraucher der Welt geworden, womit es Japan auf den dritten Platz verdrängt hat. „Es wird erwartet, dass Chinas Rohölimport – bei einem prognostizierten durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent – von knapp 7 mb/d (Millionen Barrel pro Tag) im Jahr 2005 auf 10,9-12 mb/d bis 2025 ansteigen wird“ (vgl. EIA 2003: 6 und Jaffe/Lewis 2002: 118). Der importierte Anteil wird dabei weiter zunehmen. Der chinesische Pro-Kopf-Verbrauch an Rohöl ist mit zwei Fass im Jahr im Gegensatz zu 12,5 Fass in Europa oder gar 26 Fass in den USA vergleichsweise gering. Doch auch hier werden in Zukunft weiter steigende Zahlen erwartet (Umbach 2006: 41). Erklären lässt sich dies einerseits durch den Beitritt Chinas in die Welthandelsorganisation (WTO), andererseits durch die beschleunigte landwirtschaftliche „Elektrifizierung“, Urbanisierung und den rapiden Konsumanstieg sowie durch die Entwicklung des Transportsektors und des rasanten Anstiegs privater Autos (Umbach 2001: 195; 2006: 41). Die gegenwärtige Anzahl von 2 Millionen Pkws, die sich derzeit auf Chinas Straßen bewegen, wird sich bis zum Jahr 2020 voraussichtlich auf 20 Millionen verzehnfachen. Auch dies deutet darauf hin, dass sich mit ansteigendem Lebensstandard der Rohölbedarf zukünftig mehr als in jedem anderen Land der Welt steigern wird.

Als Späteinsteiger auf dem Internationalen Erdölmarkt imitierte China die Erdöldiplomatie der westlichen Industrieländer und baute insbesondere mit Ländern wie Saudi-Arabien, Angola, Russland, dem Sudan und Iran enge politische und wirtschaftliche Beziehungen auf (Mayer 2007: 60). Dabei orientierten sich Chinas Ölunternehmen für ihre Investitionen und Ölimporte weitgehend an unbedeutenden oder international geächteten Förderländern, da diese für die USA und Europa aufgrund ihrer oft rechtslosen Innen- und Außenpolitik für Ölgeschäfte nicht mehr in Frage kommen. Dadurch gelang es den chinesischen Unternehmen, sich dem hohen internationalen Wettbewerbsdruck zu entziehen.

Bis zur Jahrtausendwende stammte mehr als die Hälfte der chinesischen Öleinfuhren aus benachbarten Ländern im asiatisch-pazifischen Raum, vor allem aus Indonesien, sowie aus dem Jemen und Oman. Diese Länder verbindet, dass sie für die Energieversorgung der westlichen Industrieländer nicht die geringste Rolle spielen. „Im Fall des Sudans erreichten chinesische Ingenieure einen enormen und von Experten unerwarteten Anstieg der Erdölproduktion in einem Land, das vormals keine Ölförderung besaß […] Seit dem Beginn des chinesischen Engagements stieg die Erdölerzeugung innerhalb von nur neun Jahren von 0 Barrel auf täglich fast 500.000 Barrel Anfang vergangenen Jahres. Laut EIA verdoppelten sich Sudans gesicherte Ölreserven seit dem Jahr 2001 auf nunmehr 563 Mio. Barrel“ (Mayer 2007: 60).

Ein weiteres Beispiel für das Ausweichen chinesischer Unternehmen auf weitgehend konkurrenzlose Energiemärkte, stellt der Einstieg Chinas in die iranische Öl- und Gasproduktion dar. Zu diesem Schritt sah sich die chinesische Regierung veranlasst, nachdem die amerikanische Invasion im Irak ihre dortigen Förderpläne über rund 400.000 Barrel täglich wegfallen ließ. Infolge dessen schloss die Regierung in Peking, ohne die von der internationalen Gemeinschaft kritisierten Menschenrechtsverletzungen und die iranische Atompolitik zu beachten, mit der iranischen Regierung Verträge in Milliardenhöhe ab (Mayer 2007: 60).

Trotz aller Befürchtungen der wachsenden Importabhängigkeit Chinas gegenüber den Golfstaaten, haben sich die zahlreichen Prognosen bisher nicht bewahrheitet: Der Anteil des aus dieser Weltregion importierten Erdöls ist seit 1998 von 60 Prozent bis ins Jahr 2005 auf rund 40 Prozent gesunken (Mayer 2007: 61). Zusätzliche Lieferverträge mit Venezuela und zahlreiche Bohrprojekte in Afrika machen es eher unwahrscheinlich, dass sich der Anteil des aus der Golfregion importierten Erdöls wieder bedeutend steigert. Somit bleibt das Risiko einer unkalkulierbaren Abhängigkeitssituation, zumindest gegenüber den Golfstaaten, im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern eher gering (Mayer 2007: 60).

Dennoch hat die chinesische Regierung, um die wachsenden Abhängigkeiten und Verwundbarkeiten von möglichen Krisenszenarien in den Erdöl produzierenden Ländern im Nahen und Mittleren Osten sowie in Afrika und Lateinamerika zu reduzieren, mit dem Bau gigantischer Erdöllager begonnen, in denen sie bis zum Jahr 2008 strategische Ölreserven einlagern will, die 30 Tage des nationalen Verbrauchs in Krisenzeiten sicherstellen sollen (im Vergleich mit 90 Tagen in den USA und 120 Tagen in Japan) (Umbach 2006: 42). Dieses Vorhaben scheiterte jedoch im Jahr 2005 aufgrund der hohen Rohölpreise und der Verknappung auf dem internationalen Rohölmarkt, und wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

Vor diesem Hintergrund wird deutlich, in welchem Maße die zukünftige Energiesicherheit Chinas das politische Überleben der Regierung bestimmt. „Nur der gesicherte weltweite Zugang zu Energieressourcen sichert der Regierung in Beijing ein hohes Wirtschaftswachstum von 6 Prozent und mehr, das für die Lösung der sich zuspitzenden innenpolitischen Probleme wie rapide steigender Arbeitslosigkeit, ungleicher Einkommensentwicklung, einer zunehmenden wirtschaftlichen Diskrepanz zwischen den reichen Küstenregionen und einem sozioökonomisch immer weiter zurückfallenden Hinterland in Beijing als unabdingbar angesehen wird“ (Umbach 2006: 43).

4. Chinas Erdöldiplomatie im Nahen Osten

Wie im vorangegangenen Kapitel gezeigt, sind die Hauptlieferanten für Chinas Erdöl die Länder des Nahen und Mittleren Ostens, vor allem Saudi Arabien, Iran und Oman, sowie Nordafrika. Dort lagern die größten Öl- und Gasreserven der Welt, der Anteil an der weltweiten Ölförderung liegt bei 35 Prozent im Jahre 2004. Chinas Öldiplomatie hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt auf diese Länder konzentriert, schließlich kommen 60 Prozent der Ölimporte Chinas aus dieser Region. Grundlage der chinesischen Ölpolitik ist dabei die Schaffung von stabilen bilateralen Beziehungen zu den wichtigsten Energie produzierenden Ländern. Strategische Ölpartnerschaften, langfristige Lieferverträge und der Erwerb von Konzessionen stehen im Mittelpunkt der chinesischen Bestrebungen, sich Zugang zu den Ölquellen im Ausland zu sichern. Dabei begibt sich die chinesische Regierung allerdings in eine Dilemmasituation: „Einerseits will man – durch langfristige Lieferverträge für Erdöl und Erdgas und den Einstieg chinesischer Energieunternehmen – stabilen Zugang zu den Ressourcen im Mittleren Osten erlangen, andererseits will man sich gegenüber den Krisen und Akteuren der Region politisch möglichst neutral und defensiv verhalten“ (Steinhilber 2006a). Hinzu kommt das Problem, das China im Rennen um die knappen Ölressourcen der Region nicht den einzigen neuen Akteur darstellt. „Zwar wird es als zuverlässiger Importeur geschätzt, doch versuchen vor allem die Staaten am Golf ihre Abnehmerstruktur weiter zu diversifizieren und setzen bei ihrer „Look-East“-Exportstrategie auch auf Chinas regionale Rivalen Japan, Indien und Südkorea“ (Steinhilber 2006b: 98).

Es wird also nicht allein ausreichen, sich den Erdöl produzierenden Ländern als verlässlicher Abnehmer zur Verfügung zu stellen. „Eine Reihe von arabischen Staaten sowie der Iran erwarten [...] als Gegenleistung vielfältige Kooperationsangebote, die ihnen aus ihrem technologischen Rückstand, ihrer ökonomischen Stagnation und politischen Isolation heraushelfen sollen“ (Steinhilber 2006b: 86). Zudem verhehlen viele arabische Staaten nicht, dass sie ein starkes Interesse an einer zweiten globalen Führungsmacht als Gegengewicht zu den USA verfolgen. Chinas politische Ambitionen sind jedoch eher pragmatischer Natur und beschränken sich in erster Linie auf die ökonomische Modernisierung des Landes. „Doch die Situation in der weiteren Region macht es für China immer schwieriger, die politischen Klippen zu umsteuern, die Krisenherde wie der Sudan, der Irak oder der Iran darstellen“ (Steinhilber 2006a).

[...]

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Details

Title
Führt Chinas wachsender Erdölbedarf zu energiepolitischen Konflikten in Asien?
College
University of Hamburg  (Institut für Politische Wissenschaft)
Course
Internationale Erdölpolitik
Grade
2,0
Author
Year
2007
Pages
26
Catalog Number
V85644
ISBN (eBook)
9783638014267
ISBN (Book)
9783638917346
File size
500 KB
Language
German
Keywords
Führt, Chinas, Erdölbedarf, Konflikten, Asien, Internationale, Erdölpolitik
Quote paper
Josip Pejic (Author), 2007, Führt Chinas wachsender Erdölbedarf zu energiepolitischen Konflikten in Asien?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85644

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