Seit dem 17. Jahrhundert versucht man das Lehren und Lernen zu fördern. Seit dem 20. Jahrhundert wurden zahlreiche Modelle entwickelt, um die Lehre vom Lehren und Lernen zu unterstützen. Aber können diese Modelle von damals heute noch bedenkenlos angewandt werden? Gewiss nicht, denn die Bedürfnisse unserer Gesellschaft haben sich hinsichtlich des Lernens geändert. Heute prägen uns eine Wissensgesellschaft, das Lebenslange Lernen, das Internet … unser Lernen wurde komplexer. Die Menschen benötigen folglich auch komplexere Fähigkeiten.
Jeroen van Merriënboer, Professor für Bildungstechnologie an der Offenen Universität der Niederlande, forschte nach Strategien zur Förderung von komplexen kognitiven Fähigkeiten. Das Resultat: Das Vier-Komponenten Instruktionsdesign Modell (four-component instructional design model, kurz 4C/ID-Modell) – ein Instruktionsdesign, das während der Anfertigung von Lernmaterialien methodische Anleitungen gibt, um komplexes Lernen beim Lernenden zu unterstützen.
Die vorliegende Arbeit wird sich mit der Vertiefung des 4C/ID-Modells beschäftigen. Im praktischen Teil wird ein Lehrplanentwurf unter Zuhilfenahme des Modells entwickelt. Mit der theoretischen Konzeption und praktischen Anwendung des Modells will die Autorin zeigen, wie das Modell auf den Bereich der Allgemeinen Erwachsenenbildung, der stark vom Lebenslangen Lernen geprägt ist, Verwendung finden kann und somit nicht nur die Komplexität des Bildungsbereichs selbst würdigt, sondern auch komplexes Lernen ermöglicht. Im folgenden theoretischen Teil werden lerntheoretische und mediendidaktische Überlegungen in Bezug auf das 4C/ID-Modell dargestellt. Die Arbeit schließt mit einer zusammenfassenden Bewertung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die theoretisch fundierte Planung und praktische Anwendung des Modells
- Schritt 1 - Das Aufgliedern der Kompetenz
- Schritt 2 Die Ordnung in den Aufgabenklassen
- Schritt 3 - Das Kreieren der Lernaufgaben
- Schritt 6 - Beispiele für unterstützende Informationen
- Schritt 9 - Ein Exempel für Just-in-time-Informationen
- Das 4C/ID-Modell im lerntheoretischen und medien-didaktischen Kontext
- Die Lerntheoretische Basis des Modells berücksichtigt situiertes Lernen
- Didaktische Szenarien im 4C/ID-Modell
- Medien unterstützen den Lehrplanentwurf
- Zusammenfassende Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem 4C/ID-Modell, einem Instruktionsdesign, das methodische Anleitungen zur Unterstützung komplexen Lernens bietet. Ziel ist es, anhand eines praktischen Beispiels einen Lehrplanentwurf für die Ausbildung von Bildungswissenschaftlern im Bereich der Allgemeinen Erwachsenenbildung zu entwickeln. Dabei soll die Anwendung des Modells auf die Bedürfnisse des Lebenslangen Lernens in der Erwachsenenbildung demonstriert werden.
- Das 4C/ID-Modell und seine Anwendung in der Erwachsenenbildung
- Komplexes Lernen und die Herausforderungen der Wissensgesellschaft
- Entwicklung eines Lehrplans für Bildungswissenschaftler im Bereich der Erwachsenenbildung
- Lerntheoretische und mediendidaktische Aspekte des 4C/ID-Modells
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das 4C/ID-Modell vor und beschreibt die Notwendigkeit eines neuen Ansatzes zur Förderung komplexer Lernfähigkeiten im Kontext des Lebenslangen Lernens.
- Die theoretisch fundierte Planung und praktische Anwendung des Modells: Dieses Kapitel erläutert die zehn Schritte des 4C/ID-Modells anhand der Entwicklung eines Lehrplans für die Ausbildung von Bildungswissenschaftlern. Es werden die einzelnen Schritte wie die Analyse der Kompetenz und die Gestaltung von Lernaufgaben sowie die Integration von unterstützenden und Just-in-time-Informationen detailliert dargestellt.
- Das 4C/ID-Modell im lerntheoretischen und medien-didaktischen Kontext: In diesem Kapitel werden die lerntheoretischen Grundlagen des Modells, insbesondere die Berücksichtigung von situiertem Lernen, sowie die Möglichkeiten der Einbindung von Medien in den Lehrplanentwurf beschrieben.
Schlüsselwörter
4C/ID-Modell, Instruktionsdesign, komplexes Lernen, Lebenslanges Lernen, Erwachsenenbildung, Bildungswissenschaft, Lehrplanentwurf, Kompetenzanalyse, Lernaufgaben, unterstützende Informationen, Just-in-time-Informationen, situiertes Lernen, Medienintegration.
- Citar trabajo
- Christiane Kahl (Autor), 2008, Das 4C/ID-Modell, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90942