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20. November 2024 • Lesedauer: 5 min

„Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ verstehen in 5 Minuten

Erfahre in diesem Artikel zu Stevensons Klassiker mehr über die dunklen Abgründe der menschlichen Seele und die Zerbrechlichkeit der Identität!

Was dich erwartet:

Das Wichtigste vorweg:

  • Jekyll verwandelt sich mithilfe eines geheimnisvollen Tranks in Mr. Hyde
  • Hyde ist die Abspaltung des Bösen von Jekylls Seele
  • Die Geschichte zeigt die Dualität der menschlichen Natur und die Grenzen der Wissenschaft und Moral auf
  • Das Motiv der gespaltenen Persönlichkeit kommt häufig in der Pop-Kultur vor

Robert Louis Stevensons Novelle „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ (Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde) erschien erstmals im Jahr 1886. Es ist eine der bekanntesten Geschichten der englischen Literatur und definiert unter anderem das Genre der Schauerliteratur. Das Motiv der gespaltenen Persönlichkeit bzw. des bösen Alter-Egos ist in der Popkultur eins der weitverbreitetsten Thematiken und unter anderem in Figuren wie dem Hulk, Two-Face aus Batman und der Maske wiederzufinden.

Inhalt

Auf einem Spaziergang erzählt Mr. Enfield seinem Freund und Anwalt Mr. Utterson von einem grausamen Überfall, bei dem eine unheimliche Gestalt namens Mr. Hyde ein junges Mädchen zu Boden gestoßen hat und über sie getrampelt ist. Nach einer Konfrontation mit Enfield verschwand Hyde in einer Tür und kam mit einem Scheck zur Endschädigung des Mädchens zurück. Der Scheck war jedoch von einem angesehenen Londoner Gentleman unterzeichnet. Enfield und Utterson beschließen nach kurzer Diskussion nicht weiter von der Sache zu sprechen.

Utterson lässt die Geschichte jedoch nicht los und er beginnt Träume von einer gesichtslosen Figur zu haben, die durch eine alptraumhafte Version von London schleicht. Da er weiß, wer der Aussteller des Schecks ist – sein Freund und Klient Dr. Jekyll – untersucht Utterson dessen Testament und findet heraus, dass er all seinen Besitz bedingungslos Mr. Hyde vermacht hat. Noch am selben Abend besucht Utterson Jekyll und danach deren gemeinsamen Freund Dr. Lanyon, um mehr über die Geschehnisse zu erfahren. Lanyon berichtet jedoch, dass er nach einem Streit über Jekylls Forschung keinen Kontakt mehr zu ihm hat. Utterson beschließt daraufhin, die Tür, durch die Hyde verschwand, zu überwachen und findet heraus, dass sie zu einem Labor an der Rückseite von Jekylls Haus führt. Eines Nachts trifft Utterson endlich auf Hyde und spricht ihn trotz seines unerklärlich abstoßenden Äußeren an. Hyde gibt Utterson bereitwillig seine Visitenkarte, verschwindet daraufhin jedoch abrupt ins Haus. Als Utterson wenig später Jekyll besucht, bittet ihn dieser die Sache auf sich beruhen zu lassen.

Ein Jahr vergeht ohne besondere Vorkommnisse, bis eines Nachts ein Dienstmädchen beobachtet, wie Sir Danvers Carew, ein Mitglied des Parlaments und Klient von Utterson, brutal zu Tode geschlagen wird. Als die Polizei Utterson befragt, vermutet dieser Hyde als den Mörder und er gibt ihnen dessen Adresse. Als das Haus durchsucht wird, ist der Angeklagte jedoch nicht mehr aufzufinden. Kurz darauf besucht Utterson Jekyll, welcher behauptet alle Verbindungen zu Hyde abgebrochen zu haben, was er mit einem Abschieds- und Entschuldigungsbrief dessen beweist. In derselben Nacht stellt ein Angestellter Uttersons jedoch fest, dass Hydes Handschrift eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit Jekylls Handschrift aufweist.

In den folgenden Monaten wirkt Jekyll befreit und scheint das Leben zu genießen. Wenig später empfängt er jedoch keine Besucher mehr und schließt sich in seinem Labor ein. Lanyon stirbt plötzlich durch einen Schock, den er erlitt, als er Jekyll besuchte, übergibt Utterson jedoch noch vor seinem Tod einen Brief, den dieser erst nach Jekylls Tod öffnen soll. Als Utterson und Enfield wieder einmal spazieren, treffen sie Jekyll am Fenster seines Labors, wo sie sich eine Weile unterhalten. Plötzlich verzieht sich Jekylls Gesicht jedoch zu einer Grimasse und er schließt heftig das Fenster und verschwindet. Kurze Zeit später besucht Mr. Poole, Jekylls Butler, Utterson, da er sich Sorgen um seinen Arbeitgeber macht. Dieser hat sich in seinem Labor eingeschlossen und sein Personal vermutet, dass jemand ihn dort umgebracht habe. Bei Jekylls Haus angekommen, brechen sie in das Labor ein und finden dort Hyde in Jekylls Klamotten auf dem Boden liegen, nach einem erfolgreichen Selbstmordversuch. Im Labor findet Utterson außerdem Briefe von Jekyll an ihn, die er ungeöffnet mit nach Hause nimmt.

Dort öffnet er erst Lanyons Brief, der erklärt, dass sein Tod durch den Schock herbeigeführt wurde, als er Hyde einen Trank einnehmen sah und dieser sich in Dr. Jekyll verwandelte. In Jekylls Brief erfährt Utterson von Experimenten, die der Doktor durchführte, um das Gute von dem Bösen in der menschlichen Seele zu trennen. Diese gelangen ihm schlussendlich und er konnte sich mithilfe eines Tranks in den gewissenlosen Mr. Hyde verwandeln. Anfangs genoss er die Freiheit, doch bald stellte er fest, dass die Trennung unvollständig war und er sich nachts unkontrolliert in Hyde verwandelte. In einer dieser Nächte beging Hyde den Mord an Carew. Jekyll versuchte die Umwandlungen zu stoppen, verwandelte sich aber plötzlich auch tagsüber in Hyde und bat schließlich Lanyon um Hilfe. Dieser starb jedoch am Schock der bezeugten Verwandlung. Jekyll brauchte immer größere Mengen des Tranks, um sich zurückzuverwandeln und als ihm der Trank ausging, schrieb er den Abschiedsbrief, da er wusste, dass er sich bald permanent in Hyde verwandeln würde. Er fragte sich, ob Hyde wohl für seine Taten hingerichtet werden oder sich vorher das Leben nehmen würde, um einer Verhaftung zu entgehen. So enden der Brief und auch die Geschichte.

Die wichtigsten Figuren

Mr. Gabriel John Utterson

  • Angesehener Rechtsanwalt
  • Rational und lehnt das Übernatürliche ab
  • Trotzdem neugierig gegenüber den Schattenseiten des Lebens
  • Versucht das Geheimnis um Dr. Jekyll und Mr. Hyde zu lüften

Mr. Richard Enfield

  • Entfernter Verwandter von Mr. Utterson
  • Wie Utterson zurückhaltend und förmlich
  • Berichtet das erste Mal von Mr. Hyde

Dr. Henry Jekyll

  • Beliebter und wohlhabender Arzt
  • Hatte in seiner Jugend einen Hang zu Lastern
  • Unternimmt Experimente, um seine gute von seiner bösen Seite zu trennen → erweckt so Mr. Hyde zum Leben

Mr. Edward Hyde

  • Ein seltsamer, furchteinflößender Mann
  • Hat ein hässliches und deformiertes Aussehen
  • Gewalttätig, grausam, aufbrausend und ungezügelt
  • Hyde ist Dr. Jekylls dunkle Seite, die schlussendlich die Überhand gewinnt

Dr. Hastie Lanyon

  • Angesehener Londoner Arzt
  • Kollege und guter Freund von Dr. Jekyll
  • Verkörperung von Rationalismus, Materialismus und Skeptizismus
  • Sein Tod symbolisiert den Sieg des Übernatürlichen über den Materialismus

Motive und Interpretationen

„Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ thematisiert die Dualität der menschlichen Natur und die Grenzen von Wissenschaft und Moral. Der Roman zeigt, wie Dr. Jekyll in seinem Versuch, das Gute vom Bösen zu trennen, die Kontrolle über seine Identität verliert und schließlich in den Abgrund stürzt. Die Erzählung reflektiert nicht nur die inneren Konflikte zwischen moralischen und unmoralischen Impulsen, sondern auch die Gefahren des wissenschaftlichen Experimentierens ohne ethische Verantwortung. Im Kontext der viktorianischen Gesellschaft kritisiert die Geschichte die Unterdrückung menschlicher Triebe und die Zersplitterung der Persönlichkeit, wodurch sie wichtige Fragen zur menschlichen Natur, Moral und Identität aufwirft – Themen, die auch heute noch von Bedeutung sind.

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Quellen:

Häufig gestellte Fragen

Die Novelle gehört zum Genre der Schauerliteratur (Gothic Fiction), das sich durch düstere, mysteriöse und oft unheimliche Themen auszeichnet. Die Geschichte enthält typische Elemente der Gothic-Literatur, wie die Erkundung der dunklen Seiten der menschlichen Natur, das Vorhandensein von Geheimnissen und das Spiel mit Identität und Moral.

Dr. Henry Jekyll ist ein respektabler Arzt, während Mr. Edward Hyde die dunkle, unkontrollierte Seite von Jekyll darstellt. Durch einen Trank verwandelt sich Jekyll in Hyde und lässt sein böses Alter Ego zum Leben erwecken.

Der Roman zeigt, dass das Verdrängen der dunklen Seite der menschlichen Natur gefährlich ist und dass der Versuch, diese Seite zu unterdrücken, zu inneren Konflikten und Zerstörung führen kann. Er zeigt auch, wie leicht die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmen kann.

Die komplexen Charaktere, die moralischen Fragen und die psychologische Tiefe machen „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ zu einem Klassiker. Die Darstellung der menschlichen Psyche und der Bedeutung von Dualität hat auch heute noch eine starke Wirkung.

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