Genmanipulation an Menschen mit der CRISPR-Methode. Gründe für und gegen eine Etablierung


Facharbeit (Schule), 2018

23 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung.

2. Genmanipulation..
2.1 Was ist Genmanipulation?..
2.2 Was ist die CRISPR-Methode?.
2.3 Wie funktioniert die CRISPR-Methode?...
2.3.1 Wie funktioniert der Schutzmechanismus durch CRISPR?
2.3.2 Wie kann der Schutzmechanismus bei der Genmanipulation angewandt werden?
2.4 Wo soll die CRISPR-Methode beim Menschen eingesetzt werden?.

3. Gründe gegen die Etablierung der Genmanipulation an Menschen.
3.1 Mangelndes Wissen über mügliche Folgen
3.2 Widersprüche mit der religiüsen Weltanschauung..
3.3 Probleme durch Grenzverschiebung beim Genmanipulationseinsatz...
3.3.1 Ethische Probleme durch Grenzverschiebung beim Genmanipulationseinsatz.
3.3.2 Minderwertigkeitsgefühl durch Umdefinieren des Gesundheitsbegriffs..

4. Gründe für die Etablierung der Genmanipulation an Menschen...
4.1 Vorteile der CRISPR-Methode
4.1.1 Genauigkeit der CRISPR-Methode..
4.1.2 Geringer Preis und Simplizitüt der CRISPR-Methode.
4.2 Fehlende Rücksicht der Forschung bestimmenden Personen..
4.2.1 Weitere Forschung an Genmanipulation wegen fehlender Einschrünkung...
4.2.2 Fehlende Rücksicht der Politik auf Weltanschauungen
4.3 Selektion von Menschen erfolgt schon heute...

5. Fazit

6. Quellenverzeichnis.

6.1 Literaturverzeichnis:.

6.2 Internetquellen:

1. Einleitung

Genetik spielte in der Geschichte der Menschheit schon immer eine wichtige Rolle. Sei es unübewusst in frühen Gemeinschaften bei der Domestizierung von Getreidesorten und Tieren oder bewusst nutzend als Auslegung für die Begründung vorgestellter überlegenheit von beüstimmten Menschen, wie es zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland der Fall war. Doch mit zunehmendem technologischen Fortschritt, wie er seit den letzten Jahren zu spüren ist, veründert sich die Bedeutung der Genetik von einem passiven und eher unbeeinflussbaren Sachverhalt zu einem Werkzeug der Menschen, das sie aktiv verwenden künnen. Die Genmaünipulation gewinnt als eines dieser Werkzeuge immer mehr an Aufmerksamkeit, sodass viele Fortschritte in diesem Gebiet in sehr kurzer Zeit gemacht wurden. So wurde die CRISPR-Meüthode erarbeitet, mit deren Einsatz die Genmanipulation einfacher und günstiger müglich werüden soll. Doch im Kontrast zu diesen Fortschritten zeigt sich auch eine Gegenbewegung zu der Genmanipulation, vor allem im Bezug auf Menschen. So stellt sich die Frage, ob sich Genmanipulation an Menschen mit der CRISPR-Methode etablieren wird. Dabei soll der Foükus auf Industrienationen wie die USA, China und Deutschland gelegt werden sowie darauf, welche Rolle die CRISPR-Methode im Bezug auf die Etablierung der Genmanipulation an Menschen einnimmt und in welchem Ausmaü vermutlich eine Etablierung erfolgen bzw. nicht erfolgen wird.

2. Genmanipulation

2.1 Was ist Genmanipulation?

Die CRISPR-Methode bietet die Müglichkeit, Genmanipulation anzuwenden, die auf den Erükenntnissen der Genetik, einem Teilgebiet der Biologie, die speziell im Bezug auf das menschliche Erbgut auch Humangenetik genannt wird, aufbaut.1Deshalb muss zunüchst der Begriff Genmanipulation definiert werden. Obwohl sich Unterschiede in den verschiedenen Definitionen finden lassen, lüsst sich eine allgemeine Definition wie im Folgenden verwenüden. So ist Genmanipulation oder auch Gentechnologie die künstliche Veründerung der Erbinüformation, die Gesamtheit der genetischen Information, die den Aufbau und die Funktionsüweise eines Lebewesens definiert. üSo werden Gene von einem in andere Lebewesen (ü), entweder um deren Eigenschaften gezielt zu veründern, oder um ein bestimmtes Proteinproüdukt einfacher aus ihnen zu gewinnenü2. Auch weitere Definitionen der Bezeichnung Genmaünipulation gehen besonders auf den Umgang mit Genen ein. So sei die üIsolierung, Analyse und Veründerung von Genen sowie der Einbau veründerter Gene in eine andere Zelleü3fester Bestandteil der Genmanipulation.

Damit spielen Gene eine wichtige Rolle für die Genmanipulation. Für diese Zwecke soll ein Gen, trotz verschiedener Definitionen, einen Abschnitt auf der DNA, die hierbei zunüchst als Speichermedium oder Trüger der Erbinformation bezeichnet werden kann, bezeichnen, der bestimmte Proteine definiert, was auch als ücodierenü bezeichnet wird. Proteine, oder auch Eiweiüe genannt, sind Makromoleküle, also Moleküle, die aus kleineren Bausteinen, Aminoüsüuren, zusammengesetzt sind. Proteine besitzen hierbei sehr viele Arten von Funktionen für den Organismus, die für dessen überleben und letztendliüche Struktur und Funktionsweise verüantwortlich sind, womit sie das Lebewesen, in dessen Zellen sie vorzufinden sind, definieren.4

Dadurch bestimmt ein oder mehrere Gene durch die Eigenschaft, die Lebewesen definierenüden Proteine zu codieren, den Phünotyp, das letztendliche Erscheinungsbild.5Diese Abgrenüzung zum Phünotyp ist hierbei nütig. Denn es gibt in einem Lebewesen unterschiedliche Ausüprügungen von Genen, die gleiche Merkmale definieren, die aber in ihrer Ausführung variieüren, sogenannte Allele.6Dadurch sind auch rezessive Allele müglich, die zwar Proteine codieüren künnen, aber im Gegensatz zu dominanten Allelen nicht umgesetzt werden7, sodass sie keinen Einfluss auf den Phünotyp nehmen und nur dem Genotyp angehüren, der Menge aller Gene.

Insgesamt bedeutet Genmanipulation also die Veründerung des Erbgutes eines Lebewesens durch Einsetzen von Genen in andere Organismen, damit ein erwünschtes Merkmal ausgeüprügt wird, was auch die Verhinderung einer Krankheit bedeuten kann. Dies erfolgt dabei mit dem Isolieren, Analysieren und/oder Veründern von Genen sowie deren darauffolgendes Einüsetzen durch Vorgehensweisen wie z.B. die CRISPR-Methode.

2.2 Was ist die CRISPR-Methode?

Die CRISPR-Methode, CRISPR/Cas9 oder auch CRISPR/Cas-System genannt ist eine Mügülichkeit, das Genom, die Menge aller Gene, zu bearbeiten.8Hierbei ist CRISPR eine Abkürüzung üfür 'clustered regularly interspaced short palindromic repeats', also kurze palindromiüsche Wiederholungssequenzen, die durch andere Erbstücke getrennt sind und im Genom an bestimmten Stellen gehüuft auftreten.ü9Diese Wiederholungssequenzen wurden erstmals 1987 in dem Bakterium Escherichia coli von Yoshizumi Ishino und seinen Kollegen entdeckt.102005/2007 wurde dann entdeckt, dass die mit CRISPR abgekürzten Sequenzen auf der DNA ühnlichkeiten zu dem Erbgut von Erregern aufweisen. Daraus wurde gefolgert, dass CRISPR ein Teil von einer Art Schutzmechanismus ist, um wiederholte Infektionen der Zelle zu verhindern.11Ab 2013 zeigte sich CRISPR und der gesamte Abwehrmechanismus, der durch weitere Proteine ermüglicht wird, als geeignetes Verfahren der Genmanipulation.12Denn er konnte nutzbar gemacht werden, um eigene lose DNA-Sequenzen, die wiederum bestimmte isolierte Gene sein künnen, in die DNA von Zellen einzubauen, um die Zelle erwünschte Proteine und damit Merkmale ausbilden zu lassen13, sodass sich die Frage stellt, wie genau dieser Schutzmechanismus funktioniert und nutzbar gemacht werden kann.

2.3 Wie funktioniert die CRISPR-Methode?

2.3.1 Wie funktioniert der Schutzmechanismus durch CRISPR?

Um zu erklüren, wie die CRISPR-Methode funktioniert, muss zunüchst der Mechanismus zum Schutz vor Zweitinfektionen einer Zelle erklürt werden. Dafür spielt der Aufbau der DNA eine wichtige Rolle. DNA ist die englische Abkürzung für Desoxyribonukleinsüure. Diese ist ein langes, spiralfürmiges Molekül, bestehend aus zwei Einzelstrüngen aus sich abwechselnüden Zucker- und Phosphatresten, die immer durch zwei organische Basen Adenin und Thymin oder Guanin und Cytosin verbunden sind. Dabei bestimmt dessen Sequenz, die Abfolge der Basen, die eigentliche Erbinformation.14

Es gibt unterschiedliche Typen von CRISPR/Cas-Systemen. Für diese Zwecke soll sich auf das des Typs II bezogen werden, da dieses keine groüen Proteinkomplexe benütigt und damit ressourcenarmer für die Forschung ist, wodurch an ihm mehr geforscht wird als an denen der anderen Typen.15Dieses CRISPR/Cas-System lüsst sich in die drei Phasen Akquisition, Bearübeitung und Interferenz aufteilen.16In der ersten Phase, der Akquisitionsphase, erfolgt zuünüchst die Infektion einer Zelle. Dabei wird genetisches Material des Erregers in die Zelle abügegeben, was die Infektion der Zelle verursacht. Als Beispiel soll DNA von einem Virus in eine Zelle abgegeben werden. Diese wird durch ein Proteinkomplex aus den Proteinen Cas1 und Cas2 als Fremd-DNA anhand von PAM-Sequenzen identifiziert. "Cas" ist kurz für CRISPR assoziiert, was hier die mit CRISPR assoziierten Proteine meint. "PAM" ist ebenfalls eine Abkürzung. Diese steht für "protospacer adjacent motifs", also sind mit PAM-Sequenzen die an Protospacern, der DNA-Abschnitt der Virus-DNA zwischen den PAM-Sequenzen, angrenzenden Sequenzen gemeint.17Durch die PAM-Sequenzen identifiziert, wird der Protospacer von der Fremd-DNA getrennt und als Spacer in das CRISPR-Array, der Abschnitt der DNA in der Zelle, wo andere Abschnitte von Virus-DNA, durch die CRISPR-Sequenzen, also durch gleiche Palindrome, also symmetrische, in beide Richtungen lesbare DNA-Sequenzen, voneinander separiert sind18, eingebaut. Dabei wird eine gleiche Palindrom-Sequenz, die auch Palindrom-Repeat genannt wird, wieder an den Spacer angefügt.19

In der danach erfolgenden Bearbeitungsphase wird das CRISPR-Array zu einer pre-crRNA, einer üprecursor crRNAü, also Vorlüufer CRISPR-RNA, transkribiert.20RNA steht für Riboünukleinsüure und ist eine Art Einzelstrang der DNA und wird dafür verwendet, um die Inüformation von Abschnitten der DNA, die durch Transkription auf sie übertragen wird, aus dem Zellkern in die Zelle zu schicken, um dort eine bestimmte Funktion zu erfüllen. Es bietet also die Müglichkeit, Teile der Erbinformation leicht und ablesbar zu verwenden.21Bei der Transkription zur pre-crRNA künnen durch die wiederholenden palindromischen Sequenzen die aus der Virus-DNA abgetrennten Spacer differenziert werden, sodass nur diese und die paülindromische Sequenz auf die pre-crRNA transkribiert werden. Diese Vorlüufer CRISPR-RNA wird dann weiter durch Proteine zu einer crRNA modifiziert, was auch allgemein Prozessieürung genannt wird.22Dann bindet die crRNA an die tracrRNA zu einem Molekülpaar crRNA:tracrRNA23über eine Basenpaarung, eine Paarung wie sie bei den Basen der beiden Einzelstrünge der DNA vorliegt, nur hier für wenige Basen.24Die tracrRNA hat hierbei die Eigenschaft, dass sie neben der crRNA auch an ein weiteres Cas-Protein, das Cas9-Protein, ein Enzym, was eine besondere Art von Protein ist, binden kann, wodurch letztendlich ein üRibonukleoproteinkomplexü25aus der crRNA:tracrRNA und Cas9 entsteht.

Dieser Komplex kann nun in der Interferenzphase beim Eindringen von DNA eines gleichen Virus' diese überprüfen. Dabei gleicht er schrittweise die Sequenz des Spacers der crRNA mit der Fremd-DNA ab. Wenn die letztere an einer bestimmten Stelle exakt komplementür zur Seüquenz des Spacers ist, trennt Cas9 durch seine Eigenschaft als Endonuklease, die Nukleinsüuüren spalten kann, die DNA des Virus' durch üDoppelstrangbrücheü26, wodurch sie so zerüstürt wird, dass eine zweite Infektion durch diese DNA nicht mehr erfolgen kann.

2.3.2 Wie kann der Schutzmechanismus bei der Genmanipulation angewandt werden?

Dieser Mechanismus kann in der Genmanipulation angewandt werden, da sein Ziel auch die DNA einer Zelle sein kann. So kann das Doppelmolekül crRNA:trac rRNA, nach dem Cas9 eine DNA nach Sequenzen absucht, die gleich sind, durch eine einzige künstlich hergestellte Verübindung der beiden RNAs hergestellt werden. So ein Molekül wird sgRNA genannt, was eine Abkürzung für üsingle guideü ist, was ihre Funktion darstellt, Cas9 als einzige RNA zur Zielüsequenz zu führen. So kann diese sgRNA so hergestellt werden, dass sie im Komplex mit Cas9 zu einer bestimmten Sequenz der DNA der zu bearbeitenden Zelle komplementür ist, soüdass gezielt an dieser Position der Doppelstrang gebrochen wird27.

Durch diesen Bruch wird die letztendliche Veründerung der Erbinformation ermüglicht. Denn durch diesen kommen, neben müglichen anderen und meist eher weniger nutzbaren, zwei Reüparaturmechanismen einer zerstürten DNA zutrage, die eine wesentlich weitreichendere Genümanipulation ermüglichen als der bloüe Bruch. So kann zum Einen ein ünon homologus end joiningü (NHEJ) erfolgen, bei dem die getrennten DNA-Abschnitte oft leicht fehlerhaft wieüder verbunden werden, da kleinere Mutationen vorkommen künnen, die meist nur einzelne Basen austauschen, entfernen oder neu hinzufügen, was jeweils als Punktmutation, Deletion und Insertion bezeichnet wird, die aber wiederum schon das Zerstüren einer gesamten Proteüinfunktion bedeuten künnen.28Für die gezielte Genmanipulation jedoch spielt ein anderer Reüparaturmechanismus eine wesentlich wichtigere Rolle, der ühomology-directed repairü (HDR), bei dem der Doppelstrangbruch durch einen DNA-Abschnitt repariert wird, der hoümolog zu dem Gen an dem Doppestrangbruch ist. Das bedeutet, dass die Sequenz des Abüschnitts, der zur Reparatur dient, viele ühnlichkeiten mit der Sequenz des Gens am Doppelüstrangbruch aufweist.29Das vorteilhafte hierbei ist, dass meist keine Fehler, also Mutation bei dieser Art von Reparatur auftreten, die die Funktion des letztendlich anhand dieser Sequenz hergestellten Proteins zerstüren künnten, und dass neben den für den Einbau des DNA-Abüschnitts nütigen, ühnlichen Sequenzen ein Groüteil dieser Sequenz veründert sein darf, sodass eine gezielte, genaue und fehlerfreie Veründerung des Gens bewerkstelligt werden kann.30So kann ein gezielter und prüziser Einbau eines veründerten Gens in die DNA erreicht werden, indem DNA-Abschnitte mit dem gewünschten Gen in die Zelle eingeführt werden.

Die eigentliche Intention der Genmanipulation, ein Lebewesen, ein bestimmtes Merkmal durch die Produktion eines bestimmten Proteins ausbilden zu lassen, wird letztendlich durch die Genexpression des durch die CRISPR-Methode veründerten Gens erreicht. Die Genexüpression besteht zunüchst aus der schon bekannten Transkription, bei der die Sequenz eines Gens auf der DNA auf ein RNA-Molekül übertragen wird, das nach weiterer Prozessierung auüerhalb des Zellkerns bei der sogenannten Translation mit einem Ribosom in Kontakt kommt, das anhand der Sequenz des RNA-Moleküls, die der Sequenz des Gens gleich ist, Inüformationen erhült über eine Sequenz von Aminosüuren, den Bestandteilen der Proteine, soüdass das Ribosom nach dieser Information Aminosüuren in einer nach dem Gen definierten Weise aneinander knüpft, wodurch das durch das Gen codierte Protein synthetisiert wird.31Da Proteine eine Funktionsweise oder Struktur einer Zelle und eines Organismus' bestimmen, künnen durch die Veründerung der Proteine codierenden Gene durch die CRISPR-Methode letztendlich auch Zellen und Organismen dadurch veranlasst werden, bestimmte Merkmale auszubilden.

2.4 Wo soll die CRISPR-Methode beim Menschen eingesetzt werden?

Wo die CRISPR-Methode vermutlich eingesetzt werden wird, lüsst sich nur daraus schlieüen, an welcher Art des Einsatzes dieser Methode im Moment und in der Vergangenheit am meisüten Forschung betrieben wurde.

Die CRISPR-Methode wurde neben hüufigen Tierversuchen auch an menschlichen Organisümen angewandt. So wurde bei Embryonen ein zur Herzkrankheit führender Gendefekt erfolgüreich behandelt, indem bei einer befruchteten Eizelle, einer Zygote, mit diesem Gendefekt durch die CRISPR-Methode der den Defekt verursachende DNA-Abschnitt durch einen Dopüpelstrangbruch aufgetrennt wurde, der wiederum durch den Reparaturmechanismus HDR nach einem homologen, aber nicht zu dem Gendefekt führenden DNA-Abschnitt als Vorlage behoben wurde. Dadurch sollte der Gendefekt der Zygote aufgehoben werden, sodass bei der Zellteilung nur Zellen und damit ein Embryo ohne diese Erbkrankheit entsteht. Diese Gentheürapie wurde von Hong Ma, Shoukhrat Mitalipov und ihrem Team in den USA an mehreren Zygoten mit einer Erfolgsquote für die Entfernung der Erbkrankheit von 72 Prozent durchgeüführt.32Die Embryos wurden nach den Test zerstürt, hütten aber auch in eine Gebürmutter einügesetzt werden und zu einer Schwangerschaft mit lebendigen Füten ohne die Herzkrankheit führen künnen nach der Meinung der beteiligten Wissenschaftler.33Diese und weitere Experimente zur Heilung von Erbkrankheiten zeigen, dass viele Wissenschaftler sich von der CRISPR-Methode erhoffen, dass sie für diese Zwecke irgendwann am Menschen eingesetzt wird, wobei dieser Einsatz vermutlich bei Zygoten oder Embryos in einem sehr frühen Stadium erfolgen wird, da nur so jede Zelle des Kürpers, also der gesamte Organismus, von dieser Abwehr gegenüber den Krankheiten profitieren kann.

Neben der Forschung an Behandlung in der embryonalen Phase, wird auch an Müglichkeiten gearbeitet, die CRISPR-Methode an komplexeren Lebewesen anzuwenden. Durch diese Forüschung soll dann spüter auch bei Menschen die zur Anwendung dieser Methode nütigen Moleüküle sgRNA sowie, falls notwendig, einen zur Reparatur des durch CRISPR initiierten Dopüpelstrangbruchs erforderlichen homologen DNA-Abschnitt zu einem bestimmten Ort oder Orügan der Person transportiert werden, sodass diese Moleküle dort in diesen Zellen durch den Abwehrmechanismus durch CRISPR einen Gendefekt beheben oder womüglich auch Krebsüzellen heilen, indem die Krebs verursachenden Gene gezielt repariert werden.34Neben Krebsüzellen sollen mit der CRISPR-Methode allgemein Krankheiten behoben werden künnen, die durch eine Mutation verursacht werden wie z.B. Alzheimer, eine Krankheit, als deren Ursache Mutationen vermutet werden,35sowie weitere durch Pathogene, Krankheitserreger, verurüsachte Krankheiten, wie z.B. HIV, ein Immunsystem des Menschen schwüchender Virus, der durch die CRISPR-Methode fast vollstündig bei der Infektion von Müusen eliminiert werden konnte.36

Ein Beispiel für die Forschung an dieser Anwendung der CRISPR-Methode nur in bestimmüten Organen zeigt der erfolgreiche Versuch von üHao Yin vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge und seine[n] Kollegenü37, die die für die CRISPR-Methode nütigen Moleküle erfolgreich in Verkleidungen aus Nanopartikeln transportierten, Verbindungen aus bis zu tausend Molekülen, die sehr klein sind und deswegen schon lünger als Transportmittel für die Anwendung der CRISPR-Methode an einzelnen Orten in Menschen in Betracht gezoügen worden sind.

Neben diesen Arten vom Einsatz der CRISPR-Methode wird sie nicht an Menschen, aber an Pflanzen und Tieren, angewandt, um nicht mehr wie bei Züchtung der Lebewesen den Zufall das Aufkommen neuer Merkmale bei hohem Zeitaufwand zu überlassen, sondern um neue Merkmale bei diesen gezielt erfolgreich auszubilden durch die Herstellung neuer oder verünüderter Proteine.3839Deshalb lüsst sich die Müglichkeit dieser gezielten ünderung der Merkümale eines Menschen, die durch die Erbinformation zum grüüten Teil definiert werden, wie z.B. Muskulatur, Grüüe, Haar-, Augen-, Hautfarbe und noch weitere menschliche Eigenschafüten, nicht ausschlieüen in der Zukunft.

3. Gründe gegen die Etablierung der Genmanipulation an Menschen

Im Bezug auf die CRISPR-Methode und deren tatsüchlichen Einsatz lassen sich Gründe finüden, die gegen eine Etablierung der Genmanipulation an Menschen mit der CRISPR-Methode sprechen.

3.1 Mangelndes Wissen über mügliche Folgen

Zunüchst zeigen sich Probleme, die aus fehlendem Wissen oder fehlender Technik resultieren. Die Probleme durch fehlender oder nicht ausgereifter Technik lassen sich meistens, wie verügangene Forschungen zeigen, mit der Zeit beheben, sodass der Transport der für die Anwenüdung der CRISPR-Methode nütigen Moleküle durch künstlich hergestellte Viren, die durch eine Immunreaktion des Kürpers oft zerstürt werden, durch ein Transport durch Nanopartikel, wie oben genannt, ersetzt werden kann.40Jedoch wird die Genmanipulation durch das CRISPR/Cas-System an Zygoten, die zu Menschen heranwachsen, oder auch müglicherweise an ausgewachsenen Menschen an bestimmten Teilen des Kürpers zu einen groüen Einfluss auf den Genpool, die genetische Vielfalt aller Menschen, die zur selben Zeit leben, nehmen, woüdurch auch der Genpool der Nachkommen dieser Menschen veründert wird. Die Folgen dieser Veründerungen lassen sich nicht direkt einschützen, da veründerte Gene an Nachkommen unüwissend weitergegeben werden künnten, die dann wiederum Spütfolgen verursachen künnten, da die Veründerungen des Gens nach der Fortpflanzung bei Nachkommen zu kurz oder gar nicht untersucht worden sein künnten.41

Ferner sind die bei dem momentanen Einsatz der CRISPR-Methode vorkommenden sogeünannten üoff-target effectsü42, also den Effekten, die auüerhalb der Zielsequenz auftreten, proüblematisch. So kann ein Doppelstrangbruch an dem durch die sgRNA vorhergesehenen Gen initiiert werden, aber zusützlich noch an weiteren Abschnitten der DNA erfolgen, von denen nicht erwünscht war, dass sie durchtrennt werden, aber dies dennoch durch ihre übereinstimümung mit der Sequenz auf der sgRNA bei Unwissen der Wissenschaftlern geschieht. Die Geüfahr, die hierbei entstehen kann, ist die, dass an den Doppelstrangbrüchen abseits der Zielseüquenz durch den genannten Reparaturmechanismus NHEJ Mutationen auftreten künnen, die bei der Genexpression des zufüllig und unbeabsichtigt veründerten Gens zur Fehlerhaftigkeit oder dem Ausfall überlebenswichtiger Proteine führen künnen.

Da also insgesamt viele mügliche Fehler jetzt schon wissend oder unwissend auf einen lünügeren Zeitraum auftreten künnten, werden sich sowohl Wissenschaftler als auch Patienten verümutlich gegen eine Behandlung durch die CRISPR-Methode auf dem heutigen Wissensstand ohne vorhandene Langzeittests wehren.

3.2 Widersprüche mit der religiüsen Weltanschauung

Die Weltanschauungen von Menschen auf der Welt sind sehr unterschiedlich, was sich dementsprechend auch in der Vielfalt der Meinungen zu dem Einsatz der CRISPR-Methode widerspiegelt. Jedoch lüsst sich in sehr vielen Gebieten der Welt wie in Amerika, Europa, Afürika, Australien sowie in Nord- und Westasien die Angehürigkeit eines groüen Teils der Beüvülkerung zu den Weltreligionen Islam, Christentum und Judentum finden. So sind 84 Prozent der Weltbevülkerung einer dieser Weltreligionen angehürig.43Da in Nordamerika und Europa viele Industrienationen liegen, ist vor allem in diesen Gebieten, aber auch in den anderen Lünüdern, in denen an der CRISPR-Methode geforscht wird oder werden künnte, die Einstellung der Bevülkerung gegenüber der Genmanipulation im Allgemeinen wichtig für die mügliche Etablierung letzterer. Die Verbreitung der Weltreligionen in diesen Gebieten, in denen unter anderem zum Teil an der CRISPR-Methode geforscht werden künnte, lüsst also eine ungefühüre Einschützung der Einstellung und Weltanschauung des Groüteils der jeweiligen Bevülkeürung schlieüen. So heiüt es im Christentum und Judentum nach dem Schüpfungsbericht, dass ihr Gott alles erschaffen hütte. Dabei wird mit der Wiederholung der Aussage ihres Gottes, dass das, was er erschaffen hat ügut warü44, deutlich, dass im Christen- und Judentum die Schüpfung ihres Gottes für sie als perfekt gelte. Gleiches wird mit der im Koran des Islams beschriebenen Schüpfung deutlich, in der ihr Gott als üperfekterü bzw. übester Schüpferü45beüschrieben wird.

[...]


1Vgl. [Online Lexikon für Psychologie und Püdagogik]: üHumangenetikü: URL: www.lexikon.strangl.eu

2Gelhaus, 2006, S. 23

3[lecturio - Homepage]: üFachlexikon: Genmanipulationü: URL: www.lecturio.de

4Vgl. [Spektrum - Homepage]: üKompaktlexikon der Biologie: Proteineü: URL: www.spektrum.de

5Vgl. [Spektrum - Homepage]: üLexikon der Biologie: Genü: URL: www.spektrum.de

6Vgl. [Spektrum ü Homepage]: üLexikon der Biologie: Allelü: URL: www.spektrum.de

7Vgl. [Pflanzenforschung.de - Homepage]: üRezessiv (Vererbung)ü: URL: www.pflanzenforschung.de

8Vgl. Graw, 2015, üVorwort zur 6. Auflageü

9Fischer, Lars: üWie funktioniert CRISPR/Cas9?ü: URL: www.spektrum.de

10Vgl. Ishino, Yoshizumi (u.a.): üNucleotide sequence of the iap gene, respnsible for alkanine phosphatase isozyme conversion (...)ü: URL: www.ncbi.nlm.nih.gov

11Vgl. Graw, 2015, S. 300

12Vgl. [Pflanzenforschung.de - Homepage]: üFactsheet: Das CRISPR/Cas-Systemü: URL: www.pflanzenforschung.de

13Vgl. Fischer, Lars: üWie funktioniert CRISPR/Cas9?ü: URL: www.spektrum.de

14Vgl. Graw, 2015, S. 3

15Vgl. [Pflanzenforschung.de - Homepage]: üCRISPR/Cas-Systemü: URL: www.pflanzenforschung.de

16Vgl. [Pflanzenforschung.de - Homepage]: üFactsheet: Das CRISPR/Cas-Systemü: URL: www.pflanzenforschung.de

17Vgl. Heinz, G. A. und Mashreghi, M. -F.: CRISPR-Cas-System als molekulare Schere für Gentherapie, 2017

18Vgl. [Pflanzenforschung.de ü Homepage]: üPalindromeü, URL: www.pflanzenforschung.de

19Vgl. [Pflanzenforschung.de ü Homepage]: üCRISPRü, URL: www.pflanzenforschung.de

20Vgl. Heinz, G. A. und Mashreghi, M. -F.: CRISPR-Cas-System als molekulare Schere für Gentherapie, 2017

21Vgl. [biologie-schule.de ü Homepage]: üTranskriptionü, URL: www.biologie-schule.de

22Vgl. Heinz, G. A. und Mashreghi, M. -F.: CRISPR-Cas-System als molekulare Schere für Gentherapie, 2017

23Vgl. [Pflanzenforschung.de ü Homepage]: ücrRNA:tracrRNAü, URL: www.pflanzenforschung.de

24Vgl. [Pflanzenforschung.de ü Homepage]: ücrRNAü, URL: www.pflanzenforschung.de

25Heinz, G. A. und Mashreghi, M. -F.: CRISPR-Cas-System als molekulare Schere für Gentherapie, 2017

26Heinz, G. A. und Mashreghi, M. -F.: CRISPR-Cas-System als molekulare Schere für Gentherapie, 2017

27Vgl. Crossley, Merlin: üWhat is CRISPR gene editing, and how does it work?ü: URL: www.theconversation.com

28Vgl. [transOMIC ü Homepage]: üCRISPR Genome Editingü: URL: www.transomic.com

29Vgl. [Spektrum - Homepage]: üLexikon der Biologie: homologe Geneü: URL: www.spektrum.de

30Vgl. Heinz, G. A. und Mashreghi, M. -F.: CRISPR-Cas-System als molekulare Schere für Gentherapie, 2017

31Vgl. [Spektrum - Homepage]: üKompaktlexikon der Biologie: Genexpressionü: URL: www.spektrum.de

32Vgl. [Bayerischer Rundfunk ü Hompeage]: üNeue Entwicklung bei der Genreperaturü: URL: www.br.de

33Vgl. Schadwinkel, Alina: üDas genmanipulierte Baby wird Realitütü: URL: www.zeit.de

34Vgl. Ledford, Heidi: üDie CRISPR-Welleü: URL: www.spektrum.de

35Vgl. [Universitütsklinikum Bonn ü Homepage]: üAlzheimer und Frontotemporale Demenzü: URL: www.humangenetics.uni-bonn.de

36Vgl. Fischer, Lars: üGentherapie mit Teilerfolg gegen HIVü: URL: www.spektrum.de

37[scinexx.de -Homepage]: üNanopartikel transportieren Genschereü: URL: www.scinexx.de

38Vgl. [transGEN ü Homepage]: üCRISPR/Cas & Co: Wozu Genome Editing bei Pflanzen gut istü: URL: www.transgen.de

39Vgl. [transGEN ü Homepage]: üGentechnik bei Tieren: Neuer Schub durch Genome Editingü: URL: www.transgen.de

40Vgl. [scinexx.de -Homepage]: üNanopartikel transportieren Genschereü: URL: www.scinexx.de

41Vgl. Fischer, Lars: üDie 5 wichtigsten Fragen zu CRISPR/Cas9ü: URL: www.spektrum.de

42Begley, Sharon: üDo CRISPR enthusiasts have their head in the sand about safety of gene editing?ü: URL: www.statnews.com

43Vgl. Nardi, Giuseppe: ü32 Prozent der Weltbevülkerung sind Christen (...)ü: URL: www.katholisches.info

44Bibel, Altes Testament, 1. Buch Mose, Kapitel 1, Vers 1ü31, URL: www.bibleserver.com

45Koran, Sure 23, 12 ü 13, URL: www.islam.de

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Genmanipulation an Menschen mit der CRISPR-Methode. Gründe für und gegen eine Etablierung
Note
1,0
Jahr
2018
Seiten
23
Katalognummer
V535773
ISBN (eBook)
9783346163554
Sprache
Deutsch
Schlagworte
crispr-methode, etablierung, genmanipulation, gründe, menschen
Arbeit zitieren
Anonym, 2018, Genmanipulation an Menschen mit der CRISPR-Methode. Gründe für und gegen eine Etablierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/535773

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