Vedische Lebenslehren und ihre Anwendung im Alltag


Studienarbeit, 2008

26 Seiten


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

Einleitung

Der Sinn des Lebens

Was ist Gott?

Die Erscheinungsweisen der Natur

Das vedische Gesellschaftssystem

Die Welt eine täuschende Illusion ?

Die sechs edlen Tugenden

Erwecke die Heilkraft deines Geistes (Teil 1)

Erwecke die Heilkraft deines Geistes (Teil 2)

Existiert für uns ein freier Wille

Das kosmische Drama – eine perfekte Illusion

Handeln oder Nicht-Handeln ?

Mann und Frau aus vedischer Sicht

Einleitung

Die vedischen Lebenslehren sind direkte Anweisungen Gottes an die Menschheit des gesamten Universums (in den Veden wird erklärt, dass es in unserem Universum 400.000 menschliche Lebensformen gibt). Vor vielen Millionen Jahren wurde dieses Wissen von Gott über seine Inkarnationen (Avatare) und Heilige in der Schülernachfolge an die Menschheit weitergereicht. Vor 5.000 Jahren erneuerte Gott, als Krishna-Inkarnation dieses Wissen an den König Arjuna während der Schlacht von Kurushetra und im 16. Jahrhundert unserer Zeit erschien er als Caitanya Mahaprabhu und lebte der Welt seine Lehren vor. Der Sinn des Lebens für die menschliche Lebensform ist es, eine hohe Erkenntnis des inneren Selbst zu erlangen. Unser inneres Selbst ist ein ewig existierendes Energiepartikel der höchsten Seele, Gott. Die menschliche Lebensform ist die einzige Möglichkeit zu dieser höheren Erkenntnis zu gelangen. Die, in unvordenklichen Zeiten in die materielle Welt gefallenen Seelen, welche die Welt genießen wollten wie Gott der Höchste Herr selbst, wurden von ihm unter die Aufsicht und Kontrolle der materiellen Natur und der Zeit gestellt. In unserer Zeit, der des materialistischen Zeitalters (Kali-Yuga), beträgt die wahre Religion Gottes nur noch 25 Prozent und die Irr-Religion 75 Prozent. Deshalb wird dieses Zeitalter auch das Zeitalter der „Heuchelei und des Streites“ genannt. Am Ende des Zeitalters erscheint Gott als Kalki-Avatar und vernichtet die vollkommen gottlos gewordene Menschheit. Die vedischen Lebenslehren können jeder Seele helfen durch Wissen, Gottesliebe und Entsagung selbst göttliche Eigenschaften und Unsterblichkeit zu erlangen.

Der Sinn des Lebens

„Gib den Menschen zuerst spirituelles Wissen, dann gib ihnen Medizin und dann Brot.“

(Swami Sivananda)

Der Sinn des Lebens für die menschliche Lebensform ist es, eine hohe Erkenntnis des inneren Selbst zu erlangen. Unser inneres Selbst ist ein ewig existierendes Energiepartikel der höchsten Seele, Gott. Die menschliche Lebensform ist die einzige Möglichkeit zu dieser höheren Erkenntnis zu gelangen. Die, in unvordenklichen Zeiten in die materielle Welt gefallenen Seelen, welche die Welt genießen wollten wie Gott der Höchste Herr selbst, wurden von ihm unter die Aufsicht und Kontrolle der materiellen Natur und der Zeit gestellt. Verwirrt durch die Wellen und das Flimmern der fünf Elemente der Natur; und verwirrt durch die materiellen Sinne des Lebewesens beim leiden und genießen der materiellen Welt, erkennt dieses nicht mehr sein ursprüngliches Ziel: ein ewiger Diener Gottes zu sein. Wenn es einen Diener gibt, so muss es auch einen Dienst geben und jemanden, der den Dienst entgegen nimmt. Das Lebewesen ist als Teil Gottes der ewige Diener und der Höchste Herr nimmt den Dienst des Lebewesens entgegen. Worin besteht nun dieser Dienst? Dieser Dienst besteht darin, dass sich das Lebewesen dem Höchsten Herrn ergibt und erkennt, dass es nur einen Herrn und einen Genießer aller Dinge gibt: Gott. Wenn das Lebewesen diese Erkenntnis erlangt, hat es das höchste Ziel seines Seins erkannt. Die absolute Wahrheit, Gott, kennt keine Dualität. Der Wissende und der Gegenstand des Wissens sind eins. Die Dualitäten in dieser materiellen Welt entstehen allein im Geist des Lebewesens durch das „falsche Ego“: das bin ich und das ist mein. Das Lebewesen ist weder der materielle Körper, noch gehört etwas in dieser materiellen Welt ihm. Aus dieser falschen Sicht der Wahrheit entstehen alle Leiden und illusorische Spekulationen denen das Lebewesen unterliegt. Es ist daher ureigenste Pflicht und Interesse des Lebewesens seine wirkliche Position zu erkennen. Um zu dieser hohen Erkenntnis zu gelangen, gibt uns der Höchste Herr selbst den Schlüssel in die Hand: „Gib alle Religionen auf und ergib dich mir. Verehre mich und bringe mir deine Ehrerbietungen dar, dann wirst du mich mit Sicherheit erreichen.“ Um dieses einzige wirkliche Lebensziel zu erreichen stehen alle grobstofflichen Prozesse einem hohen Denken entgegen, da die Nahrung in hohen und niederen Frequenzen schwingt. Zum Beispiel lösen die verzehrten Leichenteile getöteter Tiere disharmonische Schwingungen im Geist des Menschen aus, die ein hohes Denken und die geforderte Stetigkeit auf dem Wege der geistigen Evolution unterbinden. Damit sinkt das Lebewesen immer wieder, aufgrund des Entstehens von materiell verunreinigten Wünschen, in die illusorischen Fängen der schwer zu überwindenden materiellen Natur zurück. Aber nicht nur die Nahrung ist wichtig, sondern jeder Gedanke und jede Handlung entscheiden über die Zukunft des Lebewesens, dass im materiellen Körper wie in einem Fahrzeug sitzt und mit seinen fünf materiellen Sinnen und dem, seinen Wünschen aus dem vergangenen Leben erhaltenen Körper die Welt genießen und erleiden muss. Das Lebewesen muss, wenn es erfolgreich sein will, spirituelle Unterweisungen aus der richtigen Quelle empfangen. Diese einzige und unverfälschte Quelle sind die Veden, welche uns direkt von Gott als Lebensrichtlinien gegeben worden. Die Veden sind kein Lesestoff den wir nach Belieben nutzen oder ablehnen können, sondern sie verkörpern die absoluten Gesetze Gottes, denen sich niemand entziehen kann.

Was ist Gott ?

„Wer das All erkennt, sich aber selbst verfehlt, verfehlt das Ganze.“

(Die geheimen Worte des Jesus Christus, die sein Jünger Didymos Judas Thomas aufschrieb, siehe das Thomas-Evangelium)

Jeder Mensch möchte eine Antwort auf diese Frage: Was oder wer ist Gott? Warum ist diese Frage für viele so schwer zu beantworten? Es existiert in unserer Zeit kein wirkliches Wissen darüber, weil sich an die Stelle des Wissens die personifizierte Unwissenheit gesetzt hat und sich selbst die Rolle Gottes anmaßt. Gott ist in Allem existent. Er ist die einzige Wirklichkeit. Er ist alldurchdringend, allmächtig, allwissend und allgegenwärtig. Gott wohnt als Überseele im Herzen eines jeden Lebewesens. Er ist allen Lebewesen gleich gesonnen. Man kann Gott nicht mit dem Verstand aufspüren, man kann ihn nur durch Hingabe und Liebe zu allen Aspekten des Lebens entdecken. Sieh in die Natur und rieche den Duft der Blüten, höre den Schrei des Vogels, sieh das Licht der Sonne, höre das rauschen des Flusses. Hinter all diesen Klängen steht die klanglose Stille, hinter allen Lichtern strahlt das Licht des Lichtes, hinter all dem Vergänglichen ist das unvergängliche Absolute, hinter allen Bewegungen ist die eine bewegungslose Unendlichkeit. Hinter der Zeit, den Minuten und Stunden ist die zeitlose Ewigkeit. Hinter dem Hass und den Kriegen steht die verborgene Liebe. Gott hat keinen Anfang, keine Mitte und kein Ende, er weilt in jedem Atom, als die subtile Form der ewigen Zeit. Er kontrolliert von innen, er ist von nichts abhängig, er verfügt über alle Füllen in unbegrenzter Weise. Gott ist die einzige Realität in unserem Universum. Er stillt deinen Durst und deinen Hunger. Das Höchste Wesen allen Seins ist nicht zu erklären, obwohl es Gelehrte intellektuell versuchen. An diesen Versuchen des fehlerbehafteten Intellekts ist nichts wahr. Es sind Spekulationen. Man kann sich Gott, der ewigen Substanz und der spirituellen Transzendenz nur mit Hingabe, Liebe und Demut nähern. Nur dann wird er sich uns offenbaren; entweder als Brahmanausstrahlung, als Überseele (Paramatman) in unserem Herzen oder als Bhagavan (als spirituelle höchste Person, Gott). Die letzte Sicht ist nur durch Bhakti, durch bedingungslose Hingabe zu verwirklichen. Alle spekulativen Vorstellungen von Gott, an welche die unwissenden Lebewesen glauben sind ebenso Unwissenheit, wie die Menschen nach 2.000 Jahren den gekreuzigten Jesus als Halskette herumtragen. Jesus Christus, das ewige Licht der Vergebung ist auferstanden und hat das ewige Leben bereits erreicht. Gott ist eine lebende Wirklichkeit. Gott ist eine Person, mit einem ewigen spirituellen Körper, ausgestattet mit allen Füllen in unbegrenzter Art. Gott wird dann als reinstes Bewusstsein erfahren, wenn der Intellekt stirbt. Der Mensch ist ein bloßes Nichts vor dem Allmächtigen, der alles lenkenden Kraft, welche die Bewegungen von Millionen von Universen steuert. Gottes Wille drückt sich in jedem Naturgesetz aus. Wir erklären die Welt aus Ursache und Wirkung. Nirgendwo gibt es eine Wirkung ohne eine dahinter stehende Ursache. Die Menschen in ihrem intellektuellen Unwissen halten sich selbst für Gott und haben daher Probleme die alles regulierende Macht über ihnen anzuerkennen. Hier wollen sie nicht die Ursache einer Wirkung anerkennen. Das ist gottlos und dämonisch; und deswegen sind wir alle hier in der materiellen Welt. Wir wurden maßlos in unserem Anspruch zu sein wie Gott. Die Naturerscheinungen können sich ebenso wenig selbst regeln, wie zum Beispiel ein Kraftwerk nicht ohne die dahinter befindliche Geistesarbeit der Ingenieure arbeitet. Die Natur arbeitet nur unter der Kontrolle des Schöpfers aller Dinge. Es gibt keinen Ort, wo Gott nicht ist. Aus Gott geht alles hervor. Er ist das Behältnis allen Seins. Er schafft aus seinen Energien alle Lebensformen, die beweglichen und die unbeweglichen. Er geht in alle Atome als Überseele ein und ist dennoch persönlich fern von allen materiellen Erscheinungen. Eine Regierung ist auch nicht überall persönlich anwesend, dennoch aber geht alles von der Regierung aus und wird auch von dieser kontrolliert. Er ist sowohl spirituelle Person, als auch energetische Manifestation. Er ist der Eine, ohne einen zweiten und dennoch erzeugt er die Vielfalt. Oh Mensch, frage nicht warum? Verneige dich in Demut.

Die drei Erscheinungsweisen der Natur

„Wer sein niederes Selbst überwindet, der ist ein größerer Held, als wenn er tausend Feinde auf dem Schlachtfeld überwunden hätte.“

(Dhamapada 103)

Die Menschheit befindet sich in der materiellen Welt in drei Erscheinungsweisen, die der Unwissenheit, der Leidenschaft und der Tugend. Zumeist, in unserem Zeitalter, dem Kali-Yuga, in der Mischform Unwissenheit und Leidenschaft oder Leidenschaft und Tugend. Die reine Lebensform der Tugend ist nur bei vollkommen gereinigten spirituellen Menschen, wie Heiligen oder Vaisnavas im bestem Sinne anzutreffen. Die materiellen Sinne des Menschen sowie das flimmern der materiellen Natur bewirken in den Lebewesen eine Verwirrung und eine Täuschung (Maya) über die tatsächliche Wahrheit und den tatsächlichen Sinn des Lebens. Je mehr ein Lebewesen von den Erscheinungsweisen der Unwissenheit und der Leidenschaft angezogen wird, umso mehr unterliegt es dieser Täuschung. Aufgrund der starken Ausprägung der materiellen Sinne des Lebewesens neigt es dazu, die Natur und die anderen Mitgeschöpfe für seine Sinnbefriedigung zu benutzen. Zunächst differenzieren solche Lebewesen nach Zuneigung und Abneigung gegenüber den Dingen, die sie mit ihren fünf Sinnen wahrnehmen können. Das Ergebnis einer solchen Betrachtungsweise besteht in Anhaftung oder Abneigung. Aus der Anhaftung entsteht der Wunsch das Objekt mit seinen Sinnen zu genießen, also die Begierde. Aus der Abneigung entsteht die Mitleidlosigkeit mit anderen Wesen. Infolge dessen, dass ein Lebewesen ein anderes Lebewesen oder eine materielle Sache, an die es angehaftet ist nicht genießen kann, entsteht Zorn. Aus dem Zorn entstehen Mord und Kriege. Daher ist es erste Pflicht in der spirituellen Unterweisung, die Anhaftung und die Abneigung an materielle Körper oder Dinge aufzugeben. Das Wesen des inneren Friedens ist es, in allem was man sieht, hört, fühlt, schmeckt und riecht nur das eine wahrzunehmen, die Ursubstanz in allen Dingen, den göttlichen Funken des Lebens. Da ein Lebewesen seine Wünsche nicht gänzlich beenden kann, ist es erforderlich unsere Wünsche auf das Höchste Wesen und das Höchste Sein, Gott, zu richten. Denn Gott ist die einzige Realität in unserem Universum. Alles andere, was wir wahrnehmen ist durch die täuschende Differenzierung der in den Erscheinungsweisen der Unwissenheit oder Leidenschaft befindlichen Lebewesen verfälscht durch das Denken: „Dieser Körper bin ich“ und „Das ist mein.“ Das innere Selbst des Menschen kann man im Urzustand seines Seins, in der Tugend, mit einem gereinigten Spiegel vergleichen, indem das Lebewesen sich und die Wahrheit der Erscheinungen unverfälscht erkennen kann. Durch die Anhaftung an die materielle Natur „verkrustet“ in Laufe vieler Leben dieser Spiegel immer mehr, sodass das Lebewesen keine wahrheitsgemäße Reflexion seines inneren Zustandes mehr wahrnehmen kann. Daher verliert es sich mehr und mehr in Illusion über sein wirkliches Sein. Da jedoch in jedem Lebewesen die Überseele anwesend ist, gibt diese dem Lebewesen viele Gelegenheiten, diese Verkrustungen des „Seelenspiegels“ wieder zu beseitigen. Wir nennen und verspüren dies als Leid. Das Leid reinigt und läutert uns. Dieser Prozess ist zumeist sehr schmerzhaft, aber der einzige Weg, wenn das Lebewesen nicht Lebewesen nicht gewillt ist spirituelle Unterweisungen eines Meisters anzunehmen. Da alle in die materielle Welt gefallenen Lebewesen unter die Aufsicht und Kontrolle der materiellen Natur und der Zeit geraten, die unter der Kontrolle der Höchsten Person tätig ist, ist es keinem Lebewesen möglich dieser Kontrolle zu entgehen. Bei diesem Reinigungsprozess geht es nicht darum, dass das Lebewesen in Armut leben sollte. Es sollte nicht an Dinge angehaftet sein und die Dinge sehen, wie sie wirklich sind. Das Lebewesen sollte mit dem zufrieden sein, was es ohne große Bemühungen erhält und all das, was ein einfaches Leben übersteigt für die Verbreitung des spirituellen Wissen auf der Welt verwenden. Das allein ist das einzige lohnenswerte Ziel Frieden und Zufriedenheit für alle Lebewesen in dieser Welt zu schaffen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Vedische Lebenslehren und ihre Anwendung im Alltag
Autor
Jahr
2008
Seiten
26
Katalognummer
V112569
ISBN (eBook)
9783640131877
ISBN (Buch)
9783640134403
Dateigröße
464 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Vedische, Lebenslehren, Anwendung, Alltag
Arbeit zitieren
Diplom-Ingenieur Bernd Staudte (Autor:in), 2008, Vedische Lebenslehren und ihre Anwendung im Alltag, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112569

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Vedische Lebenslehren und ihre Anwendung im Alltag



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden