Bewertung von Auslandsinvestitionen

Uruguay im Vergleich unternehmerischer Investitionskalküle innerhalb des MERCOSURs


Masterarbeit, 2010

217 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkurzungs- und Symbolverzeichnis

1. Einfuhrung
1.1 Hintergrund der Untersuchung
1.2 Ziel und Aufbau der Untersuchung

2. Bedeutung von Auslandsinvestitionen
2.1 Volkswirtschaftliche Bedeutung
2.2 Betriebswirtschaftliche Bedeutung

3. Grundlagen der Unternehmensbewertung
3.1 Begriffe
3.2 Theorien und Konzeptionen der Unternehmensbewertung
3.2.1 Objektive Unternehmensbewertung
3.2.2 Subjektive Unternehmensbewertung
3.2.3 Funktionale Unternehmensbewertung
3.3 Funktionen der Unternehmensbewertung
3.3.1 Hauptfunktionen
3.3.1.1 Entscheidungswert und Entscheidungsfunktion
3.3.1.2 Arbitriumwert und Vermittlungsfunktion
3.3.1.3 Argumentationswert und Argumentationsfunktion
3.4 Anlasse der Unternehmensbewertung
3.4.1 Die Besteuerung von Funktionsverlagerungen
3.4.2 Kauf bzw. Verkauf von Unternehmen an internationale Investoren
3.4.3 Anlass der Unternehmensbewertung als Konfliktsituation
3.4.4 Preis und Wert des Bewertungsobjektes

4. Modelle und Methoden der Unternehmensbewertung
4.1 Einzelbewertungsverfahren
4.1.1 Substanzwertverfahren
4.1.1.1 Substanzwertverfahren auf Basis der Fortfuhrung
4.1.1.2 Substanzwertverfahren auf Basis von Liquidationswerten
4.2 Kombinierte Bewertungsverfahren
4.2.1 Mittelwertverfahren
4.2.2 Ubergewinnverfahren
4.3 Gesamtbewertungsverfahren
4.3.1 Vergleichsverfahren
4.3.1.1 Multiplikatorenverfahren
4.3.2 Investitionstheoretische Verfahren
4.3.2.1 Ertragswertverfahren allgemein und im Besonderen nach IDW S2
4.3.2.2 Zustands-Grenzpreismodell - ein Totalmodell
4.3.2.3 Zukunftserfolgswertverfahren - ein Partialmodell
4.3.3 Discounted Cashflow Verfahren
4.3.3.1 Das WACC Verfahren Bruttoverfahren
4.3.3.2 DCF Verfahren mithilfe des FCF Ansatzes
4.3.3.3 DCF Verfahren mithilfe des TCF Ansatzes
4.3.3.4 DCF Verfahren mithilfe des APV Ansatzes
4.3.3.5 DCF Verfahren mithilfe des FTE Ansatzes
4.4 Kritische Wurdigung der DCF Verfahren
4.4.1 Entscheidungsfunktion versus Argumentationsfunktion

5. Kritische EinflussgroRen der Unternehmensbewertung
5.1 Bestimmung des Cashflows
5.1.1 Der FCF Ansatz
5.1.2 Der TCF Ansatz
5.1.3 Der APV Ansatz
5.1.4 Der FTE Ansatz
5.1.5 Bewertung der Cashflowansatze
5.2 Bestimmung der Kapitalkosten
5.2.1 Fremdkapitalkosten
5.2.2 Eigenkapitalkosten
5.2.3 Exkurs: Risikoloser Zinssatz in seiner Hohe widerspruchlich
5.2.4 Berucksichtigung des Risiko

6. Besondere Einflusse bei der Bewertung auslandischer Investitionen
6.1 Bestimmung der Grenzeinzahlungsuberschusse aus Sicht der investierenden Gesellschaft
6.2 Zusatzliche Risiken auslandischer Investitionen
6.2.1 Bestimmung von Landerrisiken und ihr Einfluss auf die Eigenkapital- bestimmung in Schwellenlandern
6.3 Besteuerung und Rechtsformwahl als Auswahlkriterium fur auslandische Investitionen

7. Okonomische Rahmenbedingung des MERCOSURs als Empfangergebiet auslandischer Investitionen
7.1 Der MERCOSUR als politische und wirtschaftliche Institution
7.2 Okonomische Indikatoren des MERCOSURs

8. Okonomischer Vergleich des Hispano MERCOSURs
8.1 Argentinien
8.2 Paraguay
8.3 Uruguay
8.4 Vergleich der Landerindikatoren
8.5 Bewertung der okonomischen Indikatoren anhand eines Scouringmodells
8.6 Bestimmung und Vergleich der Kapitalkosten
8.7 Bestimmung und Vergleich von Investitionswerten

9. Bewertung von Auslandsinvestitionen im Fall Uruguays
9.1 Allgemeine Investitions-Standortbedingungen Uruguays
9.2 Rechtsformen
9.2.1 Kapitalgesellschaften
9.3 Steuergesetzgebung
9.4 Branchenattraktivitat
9.5 Unternehmensbewertung am Beispiel der ANP
9.5.1 Bewertung anhand des Ertragswertverfahrens
9.5.1.1 Prognostizierte ErtragsgroRen
9.5.1.2 Kapitalkosten
9.5.2 Bewertung anhand des FCF Verfahrens
9.5.2.1 Prognostizierte CashflowgroRen
9.5.2.2 Kapitalkosten
9.6 Bewertung der angewandten Methodik zur Bestimmung des Unternehmenswertes
9.7 Steuerliche Behandlung von Dividenden aus Gewinnen gehalten an einer Kapitalgesellschaft in Uruguay

10. Schlussbemerkungen und thesenartige Zusammenfassung

Literatur- und Quellenverzeichnis

Anhang
Okonomische Informationen des MERCOSURs
Informationen zur Argentinien
Geographie
Okonomische Jahresdaten und Entwicklungsprognosen
Kapitalkosten Argentiniens
Gesetze mit Einfluss auf Auslandsinvestitionen
Angaben uber Steuerarten und Abgabenhohe
Informationen zur Paraguay
Geographie
Okonomische Jahresdaten und Entwicklungsprognosen
Kapitalkosten Paraguays
Gesetze mit Einfluss auf Auslandsinvestitionen
Angaben uber Steuerarten und Abgabenhohe
Informationen zur Uruguay
Geographie
Okonomische Jahresdaten und Entwicklungsprognosen
Kapitalkosten Uruguays
Gesetze mit Einfluss auf Auslandsinvestitionen
Angaben uber Steuerarten und Abgabenhohe
Deutsche Direktinvestitionen innerhalb des Hispano MERCOSURs
Auszug aus dem DBA Deutschland Uruguay
Mathematisches Postskripta
Postskriptum zu Kapitel 1.1
Postskriptum zu Kapitel 8.6
Postskriptum zu Kapitel 9.5.2.2

Vorwort

Die ErschlieRung von neuen Markten, Verlagerung von Unternehmensfunktionen, sowie die Vielzahl an Auslandsengagements deutscher Firmen sind seit geraumer Zeit Teil des taglichen Wirtschaftkreislaufs. Um Unternehmen den Eintritt in fremde Markte zu erleichtern hat die deutsche Politik und Wirtschaft ahnlich wie andere europaische Lander hierzu ein Netz von Partnern in Markten von besonderem Interesse etabliert; den so genannten Auslandshandelskammern.

Das Thema dieser Thesis entstand letztendlich aus der praktischen Notwendigkeit und den Anfragen deutscher Unternehmen heraus, welche ich wahrend meiner Mitarbeit innerhalb der AHKs des spanischsprachigen Teils des MERCOSURs kennenlernen durfte. Mein Interesse an der Entwicklung sudamerikanischer Markte, welche sich durch mein Studium an der ESB Business School in Reutlingen mit den Schwerpunkten der AuRenwirtschaft, wie auch innerhalb der Vertiefung von steuer- und handelsrechtlichen Fragestellungen durchzog, gaben zudem Anlass mich tiefer mit der Materie konkret an einem Beispiel auseinanderzusetzten.

Uberdies hinaus lasst sich innerhalb des deutschen Schrifttums uber und zur internationalen Unternehmensbewertung, Bewertungen von im Ausland gehaltenen Investitionen nur bedingt Literatur finden, welche sich mit den Schwierigkeiten internationaler Zusammenhange auseinandersetzt. Es gibt zwar eine Vielzahl von Werken uber die Unternehmensbewertung an sich, ihre Anlasse, Prinzipien und Modelle etc., die Anwendung jedoch auf internationale Unternehmen, Auslandsbeteiligungen oder sonstigen internationalen Investments sind aufgrund der landerspezifischen, politischen, marktwirtschaftlichen wie rechtlichen Rahmenbedingungen ein nach wie vor zuruckgestellt behandeltes Thema, vor allem dann, wenn kleine Lander Gegenstand der Untersuchung sind. Diese Wahrnehmung trifft auch auf Uruguay zu, ein kleines Land zwischen den beiden um die Vorherrschaft des MERCOSURs bemuhten „Riesen" Brasilien und Argentinien. Dabei droht Uruguay ins Hintertreffen zu geraten, obwohl dessen auch vordergrundige Betrachtung mehr Zutrauen fordern musste, als ihm scheinbar zuteil wird.

Diese Arbeit kam jedoch nicht ohne die zahlreiche Unterstutzung Dritter zustande. Besonders danken mochte ich meinen wissenschaftlichen Betreuern Herrn Stb. Prof. Dr. D. Schrade und Frau Prof. Dr. C. Fink, welche mich nunmehr seit funf Jahren in meiner akademischen Ausbildung begleitet haben und mich auf vertrauensvolle Weise zu ermutigen wussten. Gleiches gilt meinen Eltern, welche sich auf ihre bescheidene Art an den Planen und Zielen ihres Sohnes beteiligt und diese fordernd mitgetragen haben. Auch den Herren Dr. Pedro Montano und Martin Abate mochte ich recht herzlich fur ihre Zeit und Antworten danken, welche sie mir in rechtlichen und ortlichen Fragen zur Seite stellten. Gleiches gilt Herrn Bert H. Deiters, welcher mir bei Fragen zur Kapitalmarkttheorie weiterfuhrend zu helfen wusste. Auch gilt mein Dank meinem Betreuer Tobias Winter, sowie seiner Mitarbeiterin Irene Recknagel-Pesce, welche sich Zeit fur die Betreuung nahm und die Moglichkeiten der erfolgreichen Umsetzung unterstutze. Ihnen sowie dem Direktorium um Herrn Bachmann sei fur die Offenheit und ihr Interesse am Sachverhalt der Arbeit herzlich gedankt.

Reutlingen / Montevideo, Januar 2010

Markus Lobke

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Aufbau und Ablauf der Untersuchung

Abb. 2 Theoretische Fundierung der Unternehmensbewertung

Abb. 3 Grundsatzliche Funktionen der Unternehmensbewertung

Abb. 4 Anlasse der Unternehmensbewertung

Abb. 5 Methoden der Unternehmensbewertung

Abb. 6 Einteilung der Discount Cashflow Verfahren

Abb. 7 Ermittlung der Kapitalkosten

Abb. 8 Simplifizierte Darstellung der Staatsfinanzierung

Abb. 9 Zahlungsstrome innerhalb einer int. Unternehmung

Abb. 10 Entscheidungskriterium der Besteuerung und Rechtsform

Abb. 11 Entwicklung des BIPs

Abb. 12 Entwicklung der Konsumentenpreise

Abb. 13 Entwicklung des anteiligen AuRenhandels im Welthandel

Abb. 14 Entwicklung der Handelsbilanz

Abb. 15 FDIs in Paraguay und Uruguay

Abb. 16 FDIs in Brasilien und Argentinien

Abb. 17 Anteil der Auslandsinvestitionen am BIP

Abb. 18 Standorte der ANP

Abb. A. 1 MERCOSUR: Ausl. Direktinvestitionen 1994-1. Hlbj. 2008, in Mrd. USD

Abb. A. 2 MERCOSUR: Entwicklung der Leistungsbilanz, in % des BIPs

Abb. A. 3 MERCOSUR: Nahrungspreisindex, Basis Index, 0 1998-2000: 100

Abb. A. 4 MERCOSUR: Entwicklung Inflation im Einzelhandel, Jahreshalften 07 u. 08

Abb. A. 5 MERCOSUR: Arbeitslosenquote

Abb. A. 6 Karte Argentinien

Abb. A. 7 Karte Paraguay

Abb. A. 8 Karte Uruguay

Tabellenverzeichnis

Tab. 1 Bestimmung des Free Cashflows

Tab. 2 Bestimmung des Total Cashflows

Tab. 3 Bestimmung des Flow to Equitiy

Tab. 4 Modelle zur Ermittlung der Eigenkapitalkosten

Tab. 5 Investitionsindikatoren Argentiniens

Tab. 6 Investitionsindikatoren Paraguays

Tab. 7 Investitionsindikatoren Uruguays

Tab. 8 Wirtschaftswachstum des Hispano MERCOSURs

Tab. 9 Inflation des Hispano MERCOSURs

Tab. 10 Freihandelszonen des Hispano MERCOSURs

Tab. 11 Auslandsinvestitionen pro Kopf

Tab. 12 Zuflussraten von Auslandsinvestitionen

Tab. 13 Anteil der inlandischen Investitionen des BIP

Tab. 14 Steueraufwand pro Jahr

Tab. 15 Landerrankings

Tab. 16 Scouringmodell: Bewertung der Investitionsattraktivitat

Tab. 17 Kapitalkosten in Landern des Hispano MERCOSURs

Tab. 18 Ertrage der Kapitalkosten pro Land

Tab. 19 Steuerbelastung bei unmittelbarer Beteiligung

Tab. 20 Steuerbelasung bei mittelbarer Beteiligung

Tab. A. 1 MERCOSUR: BIP

Tab. A. 2 MERCOSUR: Index Konsumentenpreise, in % des Vorjahrs

Tab. A. 3 MERCOSUR: Arbeitslosenindex, Jahresdurchschnittszahlen

Tab. A. 4 MERCOSUR: Intra- und AuRenhandelsflusse in Mrd. USD

Tab. A. 5 MERCOSUR: AuRenhandel mit ausgewahlten Wirtschaftszonen in Mrd USD

Tab. A. 6 MERCOSUR: Terms of Trade, Index: 1998 = 100

Tab. A. 7 MERCOSUR: effektive Wechselkurse, Index: 2000 = 100

Tab. A. 8 Ubersicht: Okonomische Indikatoren Argentiniens

Tab. A. 9 Argentinien: AuRenhandel mit ausgewahlten Wirtschaftszonen in Mil. USD

Tab. A. 10 Argentinien: MERCOSUR Intrahandel, in Mil. USD

Tab. A. 11 Argentinien: Kapitalkostenanalyse, individualistischer Ansatz, eig Berechnung

Tab. A. 12 Argentinien: Kapitalkostenanalyse, marktbezogener Ansatz, eig Berechnung

Tab. A. 13 Argentinien: Steueraufwand

Tab. A. 14 Ubersicht: Okonomische Indikatoren Paraguays

Tab. A. 15 Paraguay: AuRenhandel mit ausgewahlten Wirtschaftszonen in Mil. USD

Tab. A. 16 Paraguay: MERCOSUR Intrahandel, in Mil. USD

Tab. A. 17 Paraguay: Kapitalkostenanalyse, individualistischer Ansatz, eig. Berechnung

Tab. A. 18 Paraguay: Kapitalkostenanalyse, marktbezogener Ansatz, eig. Berechnung

Tab. A. 19 Paraguay: Steueraufwand

Tab. A. 20 Ubersicht: Okonomische Indikatoren Uruguays

Tab. A. 21 Uruguay: AuRenhandel mit ausgewahlten Wirtschaftszonen in Mil. USD

Tab. A. 22 Uruguay: MERCOSUR Intrahandel, in Mil. USD

Tab. A. 23 Uruguay: Kapitalkostenanalyse, individualistischer Ansatz, eig. Berechnung

Tab. A. 24 Uruguay: Kapitalkostenanalyse, marktbezogener Ansatz, eig. Berechnung

Tab. A. 25 Uruguay: Steueraufwand

Tab. A. 26 Deutsche Direktinvestitionen im Hispano MERCOSUR

Tab. A. 27 Berechnung BIP MERCOSUR

Tab. A. 28 Risikolose Zinssatze Hispano MERCOSUR Basisjahr 2003

Tab. A. 29 Betafaktor Argentiniens auf Basis des BIPs

Tab. A. 30 Betafaktor Paraguays auf Baisis des BIPs

Tab. A. 31 Betafaktor Uruguays auf Basis des BIPs

Tab. A. 32 Betafaktoren Hispano MERCOSUR mittels Landerrisikorankings

Tab. A. 33 Betafaktor der ANP auf Basis des Branchenwachstums, funfjahrig

Tab. A. 34 Betafaktor der ANP auf Basis des Branchenwachstums, zehnjahrig

Abkurzungs- und Symbolverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einfuhrung

1.1. Hintergrund der Untersuchung

Das rasche Tempo der wirtschaftlichen Globalisierung hat in den letzten Jahren zu einem verscharften Wettbewerb auf nahezu alien Markten gefuhrt. Der Welthandel hat sich in den Jahren von 1980 - 2004 nahezu verfunffacht.[1] Deutschland befindet sich als Auslandsinvestor weltweit auf dem vierten Platz was seine Bedeutung in der Welt und seine weltwirtschaftliche Verflechtung deutlich hervorhebt.[2] Kaum noch lasst sich ein deutsches Unternehmen finden, welches nicht in irgendeiner Art in das internationale Umfeld eingebunden ist.

Dabei stellt der Gang ins Ausland die Unternehmen nicht nur vor groRe Herausforderungen, sondern wird sogar zunehmend zwingend. Die weltweite Veranderung der wirtschaftlichen Strukturen birgt eine Menge unternehmensinterner und- externer Grunde in sich, warum sich Firmen auf Auslandsmarkte begeben bzw. begeben mussen.[3] So konnen es sich Unternehmen schlicht weg nicht mehr leisten nur auf ihren nationalen Markten prasent zu sein. Wettbewerber sind sonst aufgrund ihrer UnternehmensgroRe und Marktmacht in einer vorteilhafteren Ausgangssituation, die es kleineren Unternehmen schwer macht ihre Kosten- und Umsatzstrukturen aufrecht zu erhalten. Auch ist der Zugang zu branchenspezifischen Know-how verwehrt, bleiben Gesellschaften innerhalb ihrer nationalen Grenzen. Denn Produkte erscheinen in aller Regel erst einmal auf nationalen bzw. regionalen Markten, bevor sie eine Einfuhrung in anderen Markten erfahren. Der Erfolg eines Produktes eines Konkurrenten lasst sich bei fehlender Prasenz somit moglicherweise erst nach Verstreichen wertvoller Zeit wahrnehmen. Sind gar eigene nationale Markte im Schrumpfen begriffen, kann dies fatale Folgen fur das Fortbestehen des Unternehmens bedeuten. In diesem Zusammenhang lasst sich lediglich durch ein gut organisiertes

Auslandsgeschaft eine Kostenstruktur erreichen, die dem Unternehmen eine langfristige Existenz ermoglicht.[4]

Aber nicht nur von auRen einstromende Faktoren bringen Unternehmen dazu sich auf Auslandsmarkte zu begeben und dort ihre Geschafte zu tatigen. Eigene betriebswirtschaftliche Grunde wie die Maximierung von Umsatzen und Gewinnen, der Ausbau der Marktmacht, Image und Einfluss lassen Unternehmen uber ihre nationalen Grenzen treten, um so einen hoheren Umsatz zu erzielen. Skaleneffekte, die sich wiederum aufgrund der Unternehmens- und KapazitatsgroRe ergeben, fuhren zu Vorteilen in der Kostenstruktur und starken somit die Wettbewerbsposition.[5] Nicht zuletzt fuhrt ein wachsender Marktanteil nachweislich zu einem hoheren ROCE.[6] Auch lieRen sich Grunde der Risikostreuung, Steuervorteile, niedrigere Arbeitskosten, geringere Umweltauflagen und weitere Grunde anfuhren. Konjunkturelle Erscheinungen, wenn auch nicht mehr ganzlich ohne Auswirkungen auf weitere Regionen, verlaufen geographisch unterschiedlich. So mogen Markte in Asien anders reagieren als in Amerika. Hierin birgt das Auslandsgeschaft eine Risikostreuung im Sinne eines Portfolios in sich.[7] Es streut somit das Risiko einer negativen Umsatzentwicklung, da das Unternehmen nicht mehr nur von der Entwicklung einer Region abhangig ist. Auch lasst sich die Abhangigkeit von bestimmten Kunden reduzieren. Werden Auslandsmarkte hinzugewonnen verringert sich der relative Umsatzanteil nationaler GroRkunden.[8] Fur deutsche und andere Investoren haben sich wie aus den steigenden Zahlen von auslandischen Direktinvestitionen (FDIs) zu ersehen ist, Schwellenlander und bestimmte Entwicklungslander als interessanter Zielmarkt fur Investitionen ergeben. Einer dieser Markte ist Sudamerika, ein Kontinent zahlreich an Bodenschatzen und groRen Entwicklungspotentialen. Es stellt sich jedoch die Frage wie in jenen Landern eine konkrete Investitionsentscheidung getroffen werden kann. Werden in den westlichen Industrienationen Investitionsentscheidungen grundsatzlicher Weise auf Modellen der modernen Investitions- und Kapitalmarkttheorie durchgefuhrt, lasst sich fragen, ob diese auch fur Markte gleichermaRen als Entscheidungsgrundlage dienen konnen, die uber eine andere Marktstruktur verfugen. Denn jene Modelle gehen zumeist von einem effizienten Kapitalmarkt aus, welcher in Industrienationen mit hohem Kapitalstock in der Regel zu finden ist, nicht jedoch 1:1 auf Lander in einem anderen Entwicklungsstadium gleichermaRen ubertragbar sein durfte.

Die Grunde weswegen sich also Unternehmen in Auslandsmarkte begeben sind vielerlei. Die Chancen und Risiken, die Analyse der Markte und des Eintritts, die sich im Zusammenhang mit einem Auslandsengagement einstellen jedoch genauso zahlreich. Zwar versucht der deutsche Staat den Export von Gutern zu fordern[9] und ist mit einer durchaus hohen Exportquote bei der GroRe seiner Volkswirtschaft relativ gesehen sehr erfolgreich,[10] auf anderer Seite ist er aber genauso bemuht die Verlagerung von Unternehmensfunktionen und das Outsourcen von Geschaftsteilen zu unterbinden. So versucht er ein Abwandern von Unternehmensfunktionen beispielsweise durch steuerliche Rechtsvorschriften zu erschweren wenn nicht gar zu verhindern.[11]

Unternehmen sind in der Regel bei ihrer Planung und Vorgehensweise bei einem Auslandsengagement in aller erster Linie daran interessiert wie attraktiv der auslandische Markt fur sie ist. Dazu untersuchen sie MarktgroRe, Wachstumsmoglichkeiten, Wettbewerber, Eintrittsbarrieren, Marktbedingungen an potenziellen Standorten.[12] Uber diese marktwirtschaftlichen

Rahmenbedingungen aber hinaus gilt es rechtliche und finanzielle Anforderungen an das Unternehmen im Zielmarkt zu prufen und Ergebnisse in die Vorgehensweise bei der Projektierung des Auslandsengagements mit einzubeziehen. Bei diesem

meist nachgelagerten Schritten stellt sich die Frage nach der geeigneten organisatorischen Form des Markteintritts. Sollen Strukturen, Unternehmenseinheiten originar entwickelt werden oder bestehen die Moglichkeiten des externen Wachstums in Form einer Beteiligung an bzw. durch Ubernahme von Unternehmen. Bei der Beantwortung jeder dieser Fragen sind unterschiedlichste Aspekte in die Entscheidungen mit einzubeziehen, so z.B. Steuern, Ressourcen, Wettbewerb, Rechtslage, Umwelt, soziale, bilanzielle, finanzielle Auswirkungen und andere.[13] Die Unternehmensanalyse und die Unternehmensbewertung beim Erwerb oder der VerauRerung eines Unternehmens sind derart ganzheitlich veranlagt, dass sie nahezu alle Bereiche der betriebswirtschaftlichen Funktionen tangieren. In dem Problem der Bewertung von Unternehmen in verschiedenen Entscheidungskontexten treffen zahlreiche betriebswirtschaftliche Teildisziplinen aufeinander: Investitionstheorie,

Kapitalmarkttheorie, Entscheidungstheorie, Nutzentheorie, strategische Unternehmensplanung, Rechnungswesen und Finanzplanung,

betriebswirtschaftliche Steuerlehre, um nur die wichtigsten zu nennen.[14] Der Kauf eines Unternehmens ist immer eine strategische Entscheidung, welche Aufgabe der Geschaftsleitung ist. Die Festlegung der Strategie auf Auslandsmarkten mitunter durch einen eigenen Firmenauftritt zu operieren, fallt entsprechend unter diese Verantwortung. Diese ErschlieRung von Unternehmenswachstum und Wertsteigerungspotentialen ist zeitlich aufwendig, rechtlich und organisatorisch schwierig. Sie bedarf der Analyse des ganzen Unternehmens, dessen Umweltsituation im Ausland sowie seiner Strategie und muss Vor- und Nachteile sowie Chancen und Risiken auf die strategische Planung sowie auf das jeweilige Bewertungsobjekt richtig einschatzen. Nachstehende Arbeit mochte hierzu mit einer Untersuchung bezogen auf den sudamerikanischen Markt - genauer, bezogen auf das Land Uruguay innerhalb des MERCOSURs einen grundsatzlichen wie spezifischen Beitrag leisten.[15]

1.2 Ziel und Aufbau der Untersuchung

Ziel dieser Arbeit ist es, einen Uberblick uber die Modelle der Unternehmensbewertung wie sie gegenwartig in Theorie und Praxis diskutiert und angewendet werden zu geben und sich mit diesen kritisch, mit dem Hintergrund der Bewertung internationaler Unternehmen, bzw. Unternehmensanteile auseinanderzusetzten. Nach einer kurzen Darstellung der Bedeutung von Auslandsinvestitionen stellt die Arbeit zu Beginn auf, welche Grunde und Anlasse fur eine Unternehmensbewertung grundsatzlich gegeben sind. Daraufhin untersucht sie die Konzepte und die auf sie einwirkenden Theorien, welche der eigentlichen Methodik und ihrer Modelle als Basis unterliegen. Dabei kommt man nicht umhin auch die historische Entwicklung der Konzeptionen und Theorien zu betrachten und wie sie nach wie vor auf die gegenwartige akademische Diskussion Einfluss nehmen. Eingehend auf die einzelnen Verfahren, die innerhalb der doch weitverzweigten Modelllandschaft zu finden sind, sollen die kritischen und werttreibenden Faktoren der Modelle in Hinblick auf ihren Einsatz in einem internationalen Umfeld diskutiert werden.

Nach dem ersten Teil und der Erarbeitung theoretischer Grundlagen soll im zweiten Teil der Arbeit die Untersuchung des moglichen Investitionszielgebietes dargestellt werden. Es geht darum den Zielmarkt in Sudamerika den „Gemeinsamen Markt des Sudens" (MERCOSUR) in seiner Struktur vorzustellen und somit dem Leser die notwendigen okonomischen sowie rechtlichen Rahmendaten zu liefern, welche essentiell erscheinen, um eine Investitionsentscheidung, wie die eines Unternehmenskaufs oder einer Unternehmensbeteiligung treffen zu konnen.[16]

Dabei soll herausgestellt werden, welche unterschiedlichen Vor- und Nachteile eine einzelne Volkswirtschaft bieten kann, vor allem im Hinblick darauf, wenn sie Teil eines ubergreifenden gemeinsamen Marktes geworden ist, welcher Standort

Vor- bzw. Nachteile reduziert erscheinen lasst. Interessant scheint, ob realwirtschaftliche Raume unter gleichen Uberlegungen betrachtet werden konnen, wie monetare Markte bspw. der Aktienmarkt, fur welchen bestehende Theorien weitgehends zutreffen erscheinen. Sind Abweichung einzelner Lander als Einzelwerte eines gemeinsamen Marktes (unvollkommener Gutermarkt) nicht entsprechend einzelner Kapitalmarktwerte eines gemeinsamen Kapitalmarktes (vollkommener Markt) zu verstehen?!

Mithilfe eines Vergleichs der Volkswirtschaften Paraguays, Argentiniens und Uruguays[17] soll eine anhand okonomischer Daten ausgerichtete Untersuchung die Rahmenbedingungen eines Investment innerhalb eines der drei Lander klassifizieren. Des Weiteren soll mit Hilfe eines Investmentmodells die Auswirkungen nationaler okonomischer EinflussgroRen einer Auslandsinvestition auf ihre Vorteilhaftigkeit untersuchen, wobei die spezifischen Kapitalkosten jedes Landes als MessgroRe herangezogen werden. Mit deren Hilfe gilt es, die finanzielle Vorteilhaftigkeit eines Landes gegenuber einem anderen Mitglied des gleichen Wirtschaftsblockes abzugrenzen und transparent zu machen. Diese beiden ersten analytischen Schritte sollten Auskunft geben, welches der Lander als Basis fur den Markteintritt als gunstigstes erscheint. Um von der volkswirtschaftlichen Metaebene weiter auf die betriebliche Realitat abzustellen, soll mit Hilfe der Erkenntnisse der theoretischen Diskussion im ersten Teil der Arbeit die Bewertung eines Unternehmens durchgefuhrt werden. Anhand der empirischen Anwendung soll gezeigt werden, welche Parameter und Faktoren sich bei der Anwendung der Modelle als kritisch erweisen. Dabei werden die Modelle und ihre Ergebnisse gegenubergestellt, die sich in der praktischen Anwendung als dominierend gezeigt haben. Die anschlieRende Diskussion soll zum einen die Anwendbarkeit der Modelle in den Landern des spanischsprachigen MERCOSURs zeigen. Zum anderen soll sie konkret auf die Situation des Landes abstellen, welches sich in den ersten beiden Analyseschritten als geeignetstes Zielland herausgestellt hat. Die Arbeit

schlieRt mit einer Zusammenfassung der theoretischen und innerhalb des Anwendungsbeispiels gewonnen Ergebnisse in thesenhafter Form. Um eine bessere Ubersicht zu erhalten, sei mit nachstehendem Schaubild der Aufbau und der Gang der Arbeit vorgestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Aufbau und Ablauf der Untersuchung.

2. Bedeutung von Auslandsinvestitionen

2.1 Volkswirtschaftliche Bedeutung

Ein wichtiger Teil der internationalen Faktorbewegung geschieht in Form von Direktinvestitionen.[18] Darunter wird verstanden, dass ein Unternehmen, welches selber nicht im Land ansassig ist eine Niederlassung grundet oder diese erweitert. Dieses Unternehmen tritt somit als Transferierer von Ressourcen auf. Lander haben vor allem dann ein Interesse an auslandischen Investoren, wenn im Inland Knappheit oder Mangel des Faktors vorliegt, mit welchem der auslandische Investor ausgestattet ist. Sie versuchen eigene fehlende okonomische (Produktion)Faktoren zu erhalten, uber welche sie selber nur unzureichend oder

gar nicht verfugen.[19] Das konnen sowohl Rohstoffe sein, genauso spielen aber Kapital, Know-how bestimmter Techniken und Industrien eine wichtige Rolle. Praktisch zeigt sich, dass hauptsachlich Industrielander Kapitalgeber und Entwicklungs- und Schwellenlander Empfanger von Kapitaltransferleistungen sind.[20] Dies geschieht aber nicht nur durch Kreditvergabe auf politischer Ebene oder in der Hingabe von Entwicklungshilfe oder dergleichen. Haufig werden Tochtergesellschaften durch ihre Muttergesellschaften mit Kapital versorgt.[21] Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Muttergesellschaften als Kreditgeber gegenuber dem Standortland der Niederlassung auftreten, sofern das Geld nicht selber durch Kredite im Landesinneren beschafft wird. Ziel von Unternehmen ist es jedoch, die Schaffung einer bestimmten Organisationstruktur zu eignen Gunsten, nicht primar die der Vergabe von Auslandskrediten. Dies ist lediglich die zwangslaufige volkswirtschaftliche Begleiterscheinung, die sich daraus ergibt bzw. ergeben kann.[22] Die Investition, wie sie durch die Errichtung einer Tochtergesellschaft im Ausland vorgenommen wird, ist somit die Hingabe von Kapital als Produktionsfaktor an jene externe Volkswirtschaft.[23] Auch empirisch lasst sich nachweisen, dass sich auslandische Direktinvestitionen zu einem Wesensmerkmal internationaler Wirtschaftsbeziehungen herausgebildet haben.[24] Die vergangenen beiden Jahrzehnte sprechen durch ihre Entwicklung fur sich selbst. Dabei wuchs der globale Bestand von rund 551 Mil. Dollar im Jahr 1980 auf rund 12.000 Mil. USD im Jahr 2006 an.[25] Wachstumsraten an Direktinvestitionen ubertreffen die ebenfalls zunehmenden Wachstumsraten des internationalen Handels, die

ihrerseits entsprechend die Raten der eigentlichen Weltproduktion ubersteigen.[26] Das soil heiRen, dass direkte Auslandsinvestitionen innerhalb des int. Faktortransfers der am starksten wachsende Faktor sind.[27]

Eine Investition bedeutet, dass ein eingesparter Tell laufender und zeitlich zuruckliegender Produktionen, fur die zukunftige Produktion genutzt und nicht zu Konsumzwecken eingesetzt wird. Die Ausgaben fur int. Investitionen sind somit eine Aufstockung des Kapitalbestandes einer Volkswirtschaft.[28] Diese

wirtschaftswissenschaftliche Definition stellt einen anderen Zusammenhang dar, wie der im allgemeinen Sprachgebrauch vorkommende Begriff der Investition verstanden wird, bspw. beim Kauf von Aktien, Anleihen oder Immobilien. Denn der Kauf von Aktien stellt weder ein Gut noch ein Dienstleistung dar und flieRt somit auch nicht in der GroRe des BIPs ein. Direktinvestitionen werden hingegen in der Zahlungsbilanz innerhalb der Kapitalbilanz eines Landes aufgezeigt. Dieser Systematik folgend sind somit Kapitalexporte negativ und Kapitalimporte positiv erfasst. Der Saldo schlieRlich zeigt an, ob ein Land ein Nettoglaubiger oder Schuldner ist, also hohe Auslandsinvestitionen vornimmt oder ob es selbst als attraktives Investitionsland eingestuft wird.[29] Als Direktinvestitionen gelten Finanzbeziehungen zu in- und auslandischen Unternehmen, an denen der Investor 10 % oder mehr (bis Ende 1989, 25 % oder mehr, von 1990 bis Ende 1998 mehr als 20 %) der Anteile oder Stimmrechte unmittelbar halt.[30] Die OECD halt grundsatzlich eine zehn prozentige Beteiligung an einem Unternehmen als MaRstab fur eine auslandische Direktinvestition.[31]

Volkswirtschaftlich bilden Auslandsinvestitionen zudem die Moglichkeit der Armutsbekampfung. Die besondere Bedeutung von FDIs fur die okonomische Entwicklung eines Landes liegen darin begrundet, dass auslandische Direktinvestitionen im Gegensatz zur offentlichen Entwicklungshilfe und dem internationalen Handel nicht nur einen einfachen Kapitaltransfer, sondern ein umfassendes Paket aus Sachkapital, Know-how und Technologie darstellen.[32] Folglich haben politische Entscheidungstrager erkannt, dass auslandische Direktinvestitionen einen Beitrag zur Akkumulation von Sach- und Humankapital leisten und so die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Lander beschleunigen konnen.[33] Entwicklungslander stehen somit vor der Herausforderung, Strategien zur Forderung der Standortqualitat bzw. des Investitionsklimas umzusetzen, um moglichst viele multinationale Konzerne anzuziehen. Die Standorttheorie und die Internationalisierungstheorie helfen dabei zu verstehen, wieso es uberhaupt dazu kommt, dass Unternehmen in anderen Landern Niederlassungen, Produktionsstatten errichten.[34]

Auch haben Auslandsinvestitionen fur das kapitalexportierende Land eine Bedeutung, denn vielfach werden Arbeitsplatze nicht nur im Ausland geschaffen sondern gleichermaRen im Inland erhalten. Durch verbesserte Kostenstrukturen kommt es nicht zu einem Abbau von Arbeitsplatzen im Inland. Die Zunahme der Absatzmarkte fuhrt zudem zu organisatorischem Aufwand, der weiterhin personell bedient werden muss. Bedeutung: „Erhalt von Arbeitsplatzen im Inland". Deutschland ist dabei drittgroRter Schopfer von neuen Arbeitsplatzen im Ausland aufgrund seiner durch Unternehmen getatigten Auslandsinvestitionen.[35] Wir sehen also, Lander auf der ganzen Welt haben ein starkes Interesse an Investitionen. Denn Investitionen im Landesinneren bedeuten in den meisten Fallen die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplatzen, dem Transfer von

wichtigem Know-how, ein erhohtes Warenangebot fur den Binnenmarkt, die Moglichkeiten durch den Export jener Guter Devisen zu erzielen. Das alles zielt auf eine hohere Lebensqualitat der Inlander ab. Hierfur werben die einzelnen Lander mit unterschiedlichen Mitteln. Zu den Anreizen zahlen in aller Regel, Steuererleichterungen, zollfreie Einfuhr von Vorleistungen, Investitionsschutz, Eigentumsgarantien und dergleichen. Die Schaffung von Freihandelszonen ist ein weiterer Schritt Unternehmen auf nationalem Gebiet, die Moglichkeiten zu schaffen wirtschaftliche Prozesse weitgehend unabhangig von nationalen Steuer- und Einfuhrabgaben anzusiedeln. Gerade in solchen Freihandelszonen sollen eigene Arbeitskrafte beschaftigt werden. Zudem dienen jene Freihandelszonen vielfach des Exports, was wiederum dazu dienen soll, Devisen zu erwirtschaften.[36]

2.2 Betriebswirtschaftliche Bedeutung

Unter einer im Ausland getatigten Direktinvestition versteht das deutsche AuRenwirtschaftrecht den Kapitalexport von Unternehmen zur „Anlage von Vermogen in fremden Wirtschaftsgebieten zur Schaffung dauerhafter Wirtschaftsverbindungen".[37] Eine Meldepflicht von Direktinvestition im Ausland ergibt sich aus dem § 26 AWG[38] in Verbindung mit den Paragraphen 9,15,16 des Bundesstatistikgesetzes.[39]

Dauerhafte Auslandsinvestitionen sind keine kurzfristigen spekulativen Anlagen bspw. im Zuge der Verbesserung eines Portfolios, sondern stehen fur ein langfristiges wirtschaftliches Interesse und Engagement im Ausland. Dabei tauchen Direktinvestitionen in unterschiedlicher Form auf. So konnen diese aus Beteiligungen, Grundung oder Kauf von Unternehmen bestehen oder aber auch durch dauerhafte Kreditvergabe an auslandische Unternehmen einhergehen.[40] Die Grundung von Tochtergesellschaften ist dabei mit hohem unternehmerischen

Aufwand verbunden, weswegen immer wieder Phasen der Unternehmenserweiterung durch den Zukauf von bereits etablierten Unternehmen vorgenommen wird. Diese verfugen bereits uber die jeweiligen Marktstrukturen und helfen somit Anlaufkosten zu minimieren, nicht zuletzt da durch ihren Aufkauf weitere Konkurrenten im Zielmarkt verschwinden. Bei Unternehmenskaufen gestaltet sich die Findung des richtigen Kaufpreises in Entwicklungslandern als schwierig, nicht nur weil Bilanzierungsregeln und Bilanzierungsstandards verschieden sind, sondern auch weil gangige Unternehmensbewertungsmodelle auf Basis der modernen Kapitalmarkttheorie bestehen, Entwicklungslander jedoch vielfach nur uber einen bedingt entwickelten Kapitalmarkt verfugen.[41]

Die Formen des Auslandsengagements im Sinne einer Direktinvestition sind dabei in der Regel zweierlei. Die eigene Tochtergesellschaft, gegrundet oder erworben oder das Eingehen eines Joint Venture, bei welchem sich zwei oder mehrere Partner zusammenschlieRen. Letzteres geschieht haufig, da die nationalen Gesetzgebungen eine eigene vollstandige Grundung nicht erlauben.[42] Partner bringen dazu unterschiedliche Ausstattungsfaktoren mit. Liefert einer das Kapital und das Know-how, bringt der andere den Standort und die notwendigen Vertriebskanale. Joint Ventures bieten sich vor allem in Schwellenlandern und Entwicklungslandern als Unternehmensform an, die einen Import teilweise oder gar ganz eingeschrankt haben.

Vorteilhaft zeigt sich der Eintritt mithilfe einer vollstandig eigenen direkten Investition, da Unternehmen unabhangig von weiteren Entscheidungstragern im Gegensatz zu Joint-Ventures agieren konnen und wirtschaftliche Entscheidungen selbststandig getroffen werden. Diese Freiheit wird jedoch mit dem vollen eigenen Risiko gewonnen bzw. finanziert. Auf die Direktinvestitionen haben haufig

vorherige positive Exporterfahrungen Einfluss. Standortanalysen sind komplex und werden von einer Vielzahl von weichen und harten Faktoren beeinflusst.[43] Landerrisiken sind ein weiterer Punkt bei der Entscheidung einer Auslandsinvestition. Hierbei sind vor allem politische und wirtschaftspolitische sowie rechtliche Risiken von Bedeutung (Enteignung, Beschlagnahme, Verstaatlichung, kriegerische Auseinandersetzung etc.) Die Kreditwurdigkeit eines Landes wird in sogenannten Landerratings abgebildet.[44] Betriebswirtschaftliche Grunde lassen sich in der Regel in drei Gruppen aufteilen:[45]

i. Beschaffungswirtschaftliche Grunde
ii. Produktionswirtschaftliche Grunde
iii. Absatzwirtschaftliche Grunde

Unter Punkt i. versuchen Unternehmen direkten Zugang zu Ressourcen zu gelangen, die sie bei lediglich nationaler Prasenz nur indirekt beziehen konnten. Hier werden in der Regel versucht bessere Konditionen und eine gestrafftere Kostensituation fur das Unternehmen zu erreichen. Produktionswirtschaftliche Grunde liegen immer dann vor, wenn unterschiedlich hohe Lohnkosten an unterschiedlichen Produktionsstandort zu finden sind. Unternehmen wandern mit Teilen der Produktion oder auch mit der ganzen Produktion ab, um die eigene Kostensituation zu verbessern, was letztendlich Wettbewerbsvorteile erzeugt. Der Absatz von Waren in einem anderen Land lasst sich durch zwei Varianten losen. Zum einen durch Export. Das bedeutet, dass Unternehmenseinheiten nicht selbst am Absatzstandort vertreten sind und den Vertrieb der Produkte mittels Dritter organisieren. Eine andere Moglichkeit besteht durch die eigene Prasenz im Lande selber. Von absatzwirtschaftlicher Prasenz lasst sich also dann sprechen, wenn das Unternehmen mit einem eigenen Firmenauftritt im Land operativ tatig wird. Ein weiterer Grund, welcher einen immer recht groRen Anteil bei Entscheidungen organisatorischer Natur hat, sind steuerliche Grunde fur das Unternehmen.[46] Bei der Verlagerung von Unternehmensteilen, bzw. beim Aufbau weiterer Unternehmen, welche letztendlich der gleichen Gruppe von Gesellschaftern zugeordnet werden konnen, lassen sich mit Hilfe von Verrechnungspreisen, der Hingabe von Fremdkapital anstatt der Hingabe von Eigenkapital, die Gewinne so steuern, dass sie innerhalb der Standorte des Konzerns anfallen, die steuerlich am gunstig gelegenen sind - beispielsweise in Offshorelandern mit geringen Steuersatzen. Letztendlich sind bei einer auslandischen Direktinvestition steuerliche Vorschriften, und die Bilanzierungsvorschriften zu beachten, wie sie sich auf die Stammgesellschaft in Deutschland auswirken. Denn der Shareholder eines Konzerns mochte dort bedient werden, wo er seine Anteile erworben hat.[47] Nicht zuletzt scheinen Wechselkursschwankungen ausschlaggebend fur die Standortauswahl, vor allem bei der Verlagerung von Produktionsstatten.[48]

3. Grundlagen der Unternehmensbewertung

3.1 Begriffe:

Bewertungsobjekt. Das Bewertungsobjekt in hiesigem Zusammenhang ist in der Regel ein Unternehmen als Ganzes oder in Teilen, die wiederum fur sich aber eine Einheit darstellen. Das Bewertungsobjekt ist Gegenstand des Prozesses der Unternehmensanalyse, der Bewertung. Die zu bewertenden Unternehmen werden dabei wirtschaftlich - nicht rechtlich abgegrenzt.[49]

Bewertungssubjekt: Als Bewertungssubjekt wird derjenige bezeichnet, aus dessen Sicht die Bewertung vorgenommen wird. Hierbei handelt es sich um eine Person, Institution oder dergleichen, welche durch den Prozess der Bewertung eine Entscheidungsgrundlage fur eine nachgelagerte Handlung bspw. den Kauf oder Verkauf eines Unternehmens ableitet.[50]

Bewertung: 1st die Zuordnung eines Wertes einem bestimmten Gegenstand dem „Bewertungsobjekt". Dieser Wert wird haufig in einer GeldgroRe zum Ausdruck gebracht.[51]

3.2Theorien und Konzeptionen der Unternehmensbewertung

3.2.1 Objektive Unternehmensbewertung

Die Konzepte der Unternehmensbewertung haben erstmals in den 60zigern eine theoretische fundierte Basis durch das Konzept der objektiven Unternehmensbewertung erhalten.[52][53] Zentraler Bestandteil dieser Grundlage war die Ermittlung eines Unternehmenswertes, der fur alle Betrachter gleichermaRen ermittelbar und nachvollziehbar sein sollte. Dieser Ansatz stellte somit im Vergleich mit den nachfolgend dargestellten Konzepten - die zeitlich nachgelagert entstanden - eine erste wirkliche Werttheorie dar. Somit galt, dass Kaufer und Verkaufer eines Unternehmens, wie jeder weitere Marktteilnehmer auch, welche auf Basis jenes Konzeptes eine Bewertung des Objektes durchfuhren, zu ein und demselben Wert kommen. Dabei scheint allen Bewertungssubjekten gemein, dass diese losgelost von ihren Bewertungsinteressen und ihrem Bewertungszweck auf Basis von gleich bestimmbaren Faktoren einen Wert ermitteln konnen. Dabei sind lediglich wertbildende Komponenten des Unternehmens in die Betrachtung und Analyse einbezogen. Der Marktpreis ist der Wert, der den Bedingungen eines objektiven Wertes gerecht wird. Im Mittelpunkt steht also die Leistungsfahigkeit des Unternehmens. Dieses geschieht jedoch nicht mithilfe von auf die Zukunft bezogenen Werten, sondern basiert auf vergangenheits- und gegenwartsbezogene Daten. Betrachtet wurde lediglich der substanzielle Wert des Unternehmens, nicht aber dessen Erfolgswert in der Zukunft. Analysequellen sind in der Regel Jahresabschlusse, interne Daten, die zur Bewertung herangezogen werden.[54]

Die Kritik an dieser objektivierten Einstellung der Sicht auf den Wert eines Unternehmens wurde zehn Jahre nach Einfuhrung immer konkreter.[55] So wurde bemangelt das die Umstande, Absichten und Wertvorstellungen einzelner Bewertungssubjekte nicht berucksichtigt wurden.[56] Aufgrund dieser fehlenden Basis mangele dem Konzept das Zustandekommen einer Verhandlungsbasis. Peemoller stellte heraus, dass Marktpreise von Unternehmen nicht vorhanden seien und immer von subjektiven Zielvorstellungen und Entscheidungsraumen abhangig sind. Selbst Gossen und Menger hatten bereits im 19. Jhd. die Subjektivitat eines Wertes erklart. Damit war der Weg geebnet fur die subjektive Bewertung von Unternehmen. Trotz aller Kritik und Aufrufen zur Abkehr haben sich Zuge oder auch ganze Modelle der Bestimmung von „objektiven" Unternehmenswerten bis heute erhalten.[57]

3.2.2 Subjektive Unternehmensbewertung

Ab Mitte der sechziger Jahre verlor die objektive Bewertungstheorie ihre dominante Stellung. Die Kritiker der objektiven Sicht und Befurworter der subjektiven Bewertungstheorie vertraten einen zur objektiven Konzeption genau entgegengesetzten Standpunkt. Bei diesem galt, dass Unternehmenswerte subjektiven Charakters sind. Dabei gilt, dass ausgehend vom jeweiligen Bewertungssubjekt dem Bewertungsobjekt ein spezifischer einmaliger Wert zugeordnet werden kann.[58] Dies geschieht unter den Pramissen, den Planungen und Vorstellungen des Bewertungssubjektes. Der Wert des Unternehmens wird

somit determiniert durch das Entscheidungsfeld des Subjektes und die ihm zur Verfugung stehenden finanz- und realwirtschaftlichen Handlungsmoglichkeiten- und Beschrankungen. Weiterhin gilt, dass die Synergiepotentiale, Verwertungsmoglichkeiten von der personlichen Planung und Zukunftserwartungen des Einzelnen abhangig sind und eben nicht durch den Markt verallgemeinernd und objektivierend festgesetzt werden kann. Auch wenn Bewertungssubjekte uber die gleiche Nutzenerwartung bezogen auf eine und dasselbe Unternehmen haben, gilt dabei aber nicht gleichsetzend auch ein gleicher Unternehmenswert. Denn unterschiedliche Subjekte haben auch unterschiedliche zur Verfugung stehende Kapitalverwertungs- und Kapitalbeschaffungs- moglichkeiten.[59]

Dem Prinzip der subjektiven Unternehmensbewertung kam das Prinzip der Zukunftsbezogenheit hinzu.[60] Dadurch kam es zur starken Verdrangung der Substanzwertverfahren, deren Grundlage die Einzelbewertung der Vermogens- und Schuldenstruktur des Unternehmens ist. Der subjektive Unternehmenswert ist vielmehr mit dem Ertragswert des Unternehmens gleichzusetzen, der sich nicht aus den vergangenen Unternehmensertragen, sondern aus dem Wert der Zukunftserfolge des Unternehmens bestimmt.[61] Auf der Basis

investitionstheoretischer Erkenntnisse erfolgt die Berechnung der Zukunftserfolge als Zahlungsstrome, denn Vergangenheitswerte konnen lediglich Indikator fur zukunftige Entwicklungen darstellen. Bei der Bewertung von jungen und neu entstanden Unternehmen ist dieser Wert hinlanglich jedoch gar nicht gegeben. Hierin liegt schlieRlich das Problem der Unsicherheit, denn Bewertungssubjekte konnen den zukunftigen Nutzen ebenso wenig voraussagen, als das, welche Handlungsalternative welche Konsequenzen nach sich ziehen. Hingegen der Annahme der objektiven Unternehmensbewertung, welche von einer Einzelbewertung ausging, betrachtet die subjektive Unternehmensbewertung die

Unternehmung aus ganzheitlicher Sicht und folgt dabei dem Prinzip der Gesamtbewertung.[62]

Die subjektive Unternehmensbewertung ist im Konfrontationskurs zur objektiven Unternehmensbewertung entstanden und somit selber nicht kritikfrei geblieben. Im angelsachsischen Raum ist sie nahezu ganzlich unbeachtet geblieben. Die Vorstellung, dass ein Unternehmen entsprechend viele Werte annehmen kann so viele Investoren auftreten, sei eine kaum zu akzeptierende Ansicht, vor allem nicht aus wissenschaftlicher Sichtweise, die eindeutige MaRstabe verlangt. Ein weiterer Kritikpunkt liegt innerhalb der Subjektbezogenheit selbst. Es gilt als nicht nachvollziehbar, dass die Ermittlung eines einzelnen Wertes pro

Bewertungssubjekt in Konfliktsituationen, wie sich diese bei den Verhandlungen zum Kauf eines Unternehmens zwischen Parteien einstellen, zur Losung des Konfliktes bestimmt werden kann. Dadurch wird die Bewertung eines unparteiischen Gutachters, bspw. bei gesetzlich veranlassten Bewertungen und dessen Aufgabenstellung, nicht ausreichend theoretisch wahrgenommen und bleibt in ihrer theoretisch fundierten Akzeptanz in der Praxis eingeschrankt.[63] Stellt man hingegen die objektive Herangehensweise in praktischen

Zusammenhang dar, so durfte eine Auktion bspw. nach Gesichtspunkten der objektiven Theorie gar nicht stattfinden konnen, da alle Bietenden aufgrund einer objektiven Wahrnehmung des Gegenstandwertes zu gleichen Grenznutzen und damit zu denselben Grenzpreisen kommen mussten. Dies ist jedoch ebenso wenig gegeben, da Preis, Wert, Nutzen fur jedes Subjekt sowie dessen Ausgangs- und Zielsystems sich unterscheiden.[64]

3.2.3 Funktionale Unternehmensbewertung

Die unter der Kolner Funktionslehre bekannt gewordene funktionale Unternehmungsbewertungslehre ist in ihrem Ansatz nach die Uberwindung der Gegensatze und Meinungsstreitigkeiten der objektiven und subjektiven

Bewertungskonzeptionen. Dabei liegt ihre Betonung auf der Notwendigkeit einer Aufgabenanalyse, und die Abhangigkeit des Unternehmenswertes anhand einer spezifischen Aufgabenstellung. Somit steht die Zweckabhangigkeit der Bewertung eines Unternehmens im Vordergrund.[65] Das fuhrt entsprechend dazu, dass ein Unternehmen nicht ausschlieRlich nur fur einen Bewertenden einen bestimmten Wert ergibt, sondern auch in Bezug auf die durch das Unternehmen zu erfullende Aufgabe unterschiedliche Werte innehat. Ahnlich wie bei der subjektiven Unternehmensbewertung stutzt sich die funktionale Bewertungskonzeption auf die Prinzipien der Subjektbezogenheit, der Zukunftsbetrachtung sowie der Gesamtbewertung. Dabei erweitert sie diesen Ansatz jedoch um das Prinzip der Zweckabhangigkeit. Auch bei der Ermittlung von subjektiven Werten sind diese aufgrund der Aufgaben- und Zweckbezogenheit intersubjektiv uberprufbar. Dabei entwickelt sie unterschiedliche Funktionen, welche sich in Haupt- und Nebenfunktionen unterteilen lassen. Die drei Hauptfunktionen dabei sind:[66]

i. Die Entscheidungsfunktion
ii. Die Vermittlungsfunktion
iii. Die Argumentationsfunktion

Allen Hauptfunktionen ist gemein, dass sie an den interpersonalen

Konfliktsituationen der Beteiligten ansetzen. Sie setzten da an, wo es um die Veranderung der Eigentumsverhaltnisse des Unternehmens geht. Das Institut der Wirtschaftsprufer (IDW) folgt in weiten Strecken der funktionalen Unternehmensbewertungslehre.[67] Es ersetzt jedoch die Argumentationsfunktion und ordnet ihr stattdessen eine Gutachterfunktion zu, welche nach ihrer Konzeption eher dem Berufstand der Wirtschaftsprufer entspricht.[68] Bei Bewertungen, welche nicht die Veranderung von Eigentumsverhaltnissen zum Ziel haben, werden diese mithilfe von Nebenfunktionen ermittelt. Die einschlagige Literatur sieht in den ersten drei der nachfolgenden Aufzahlung genannten

Nebenfunktionen die wichtigsten.[69] Brosel, aber auch Matschke fuhren zudem weitere Nebenfunktionen an:

i. Die Informationsfunktion
ii. Die Steuerbemessungsfunktion
iii. Die Vertragsgestaltungsfunktion
iv. Die Kreditierungsunterstutzungsfunktion
v. Die Steuerungsfunktion
vi. Die Motivationsfunktion
vii. Die Krisenbewaltigungsunterstutzungsfunktion
viii. Die Ausschuttungsbemessungsfunktion

Nebenfunktionen beruhen in ihrer Konzeption nicht auf der Veranderung von Eigentumsverhaltnissen und finden ihren Anlass eher in fiskalischen, handelsrechtlichen und betriebswirtschaftlichen Beweggrunden.[70]

Den vorangestellten drei Konzepte und ihr historischer Verlauf ist grundsatzlicherweise ein weiteres hinzuzufugen, jenes der sogenannten „marktorientierten Bewertung." Es geht hierbei nicht um die Bewertung eines Unternehmens als Ganzes, sondern um die Feststellung des Wertes als Handelsobjekt.[71] Da dieses Konzept auf der Kapitalmarkttheorie basiert, setzt die Bewertung fur ein Unternehmen am verbrieften Anteil eines kapitalmarktorientierten Unternehmen an. Aufgrund der Bewertung eines Anteils wird der Wert des gesamten Unternehmens hergeleitet. Der Marktwert des Eigenkapitals ist letztlich nichts anderes als die Summe der Aktien multipliziert mit deren Borsenkurs. Diese erneuerte wiederum objektive Bewertungstheorie verneint jedoch im Gegensatz zur historischen objektiven Bewertungslehre den Unterschied zwischen Preis und Wert.[72] Vor allem in der deutschen Literatur erweckt dieses Konzept jedoch nicht nur Zustimmung, sondern fordert breite Kritik nach sich.[73] Zum einen wird der fehlende Austausch des marktorientierten Ansatzes, welcher dominierend aus dem angelsachsischen Raum stammt, mit der hiesigen Bewertungstheorien angemahnt, zum zweiten erhebt aus dem deutschen Sprachraum veroffentlichte wissenschaftliche Literatur Vorwurfe, dass jenes Konzept theoretische Lucken aufweist. So ist bspw. bei Hering zu lesen: „Der Markt gilt als die hochste Autoritat der Wirtschaftswissenschaft - daher scheint es auf den ersten Blick naheliegend, den Entscheidungswert als Marktpreis bestimmen zu lassen. Solch eine Sichtweise verkennt jedoch den Umstand, dass finanzielle Transaktionen gerade deswegen stattfinden, weil Preis und Wert auseinanderfallen ... die Existenz von Marktpreisen lost also noch nicht das Bewertungsproblem..." (Hering, 2006, S. 9.). Auch fuhren Matschke und Brosel eindrucksvolle „Beweise" ins Feld der wissenschaftlichen Auseinandersetzung. So heiRt es hier, dass alle diese Vorgehensweisen jedoch mit einem einheitlichen Anspruch auftreten: „Es geht um die Ermittlung eines „einzig wahren,, Marktwertes des Unternehmens! Dass dieser Anspruch schlechterdings nicht von allen Vorgehensweisen zugleich erfullt werden kann, ist eine Binsenweisheit, die mit Blick auf die marktwertorientierte Bewertung freilich offen ausgesprochen werden mussso wird auch heute im Zusammenhang mit der marktwertorientierten Unternehmensbewertung zu viel gerechnet und zu wenig nachgedacht. Eine ,wilde Rechnerei" macht indes die Frage nach dem Zweck des Rechnens nicht uberflussig sondern verlangt gerade diese Frage - und eine Antwort darauf." (Matschke, 2007, S. 48.)

Umgekehrt ist jedoch auch an der funktionalen Bewertungslehre Kritik zu vernehmen. So ist die Zusammenstellung, wie auch die theoretische Grundlage der Unternehmensbewertungen auf Basis der drei Hauptfunktionen zu erstellen nicht immer nachvollziehbar. Vor allem gehen die Meinungen bei der Argumentationsfunktion und der Vermittlungsfunktion auseinander. Die Einteilung der Hauptfunktionen und der entsprechenden Nebenfunktionen gilt ebenfalls nicht als generell angenommen. Denn schlieRlich ist aus einer subjektiven

Betrachtung die Rangordnung und die Vordergrundigkeit einer Funktion variabel je nach Bewertungszweck und Bewertungssubjekt. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass bestimmte Bewertungszwecke nicht mit dem vorhandenen Schema zu vereinigen sind.[74] Dies tritt bspw. bei der Bewertung im Zusammenhang mit dem Shareholder Value ein, der starke praktische Bedeutung besitzt.[75] Die Bewertung erfolgt fur das „Wertorientiertes Management". Folglich liegt kein Kauf oder Verkauf vor, keine klassische Konfliktsituation und es mussen keine Standpunkte durch Argumente gestarkt bzw. geschwacht werden.

Die hier vorgelegten theoretischen Konzepte sollen die aktuelle Diskussion wie sie sich auf theoretische und prinzipielle Streitpunkte konzentriert, darstellen, um die im Hinblick nachfolgenden Untersuchungen unterschiedlichen Wertebasen auf welchen einzelne Konzepte stehen als Rahmen mit an die Hand zu geben. Vor diesem Hintergrund kann es nur einfacher fallen Modelle und Methoden wie sie gegenwartig Anwendung finden, entsprechend selber zu bewerten auf ihre Fahigkeiten und Begrenztheit hin zu verstehen und zu verwenden. Folgende Abbildung mochte daher nochmals zusammenfassend den Werdegang und die Bedeutung einzelner Konzepte zusammenfassen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Theoretische Fundierung der Unternehmensbewertung. [76]

3.3 Funktionen der Unternehmensbewertung

3.3.1 Hauptfunktionen

In Kapitel 3.2.3 wurden unter anderem die grundsatzlichen Haupt- und Nebenfunktionen genannt. Die nachfolgenden Darstellungen gehen explizit auf die zuvor genannten Hauptfunktionen ein. Daruber hinaus ist bei Peemoller von drei weiteren, unter Umstanden besonderen Ausfuhrungen der Hauptfunktionen zu lesen. So fuhrt er z.B. einen Marktwert[77] an unter dem, in Anlehnung an die marktwertorientierte Bewertung, der Barwert aller zukunftigen Zahlungsstrome eines Unternehmen zu verstehen ist. Dabei ergibt sich der Wert aus dem Cashflow einerseits und den Renditeforderungen der Kapitalgeber anderseits. Der Normwert ist ein besonderer Wert des Arbitriumwerts, welcher unter Anwendung bestimmter rechtlicher Erfordernisse gebildet wird.[78] Der potentielle Marktpreis soll Auskunft geben, welcher Preis auf einem bestimmten Markt erzielt werden kann.[79]

3.3.1.1 Entscheidungswert und Entscheidungsfunktion

Die Entscheidungsfunktion ermittelt die Grenze der Konzessionsbereitschaft einer Partei. Der Entscheidungswert ist dabei das Ergebnis der Bewertung. Die Ermittlung eines Entscheidungswertes dient somit als Grundlage fur ein bestimmtes Entscheidungssubjekt in einer bestimmten konfliktaren Entscheidungssituation, Handlungsalternativen zu liefern. Dabei besteht das Entscheidungsfeld, die Summe aller moglichen und rationalen Entscheidungen in Abhangigkeit zum Zielsystem, den Nutzenwerten, welche die Entscheidung auf das in die Zukunft ausgerichtete Zielsystem nach sich ziehen soll. Konkret im Falle einer Investition gilt also, dass der als Entscheidungswert ermittelte Unternehmenswert, einen Grenzpreis darstellt: Obergrenze fur einen potentiellen Kaufer und die

preisliche Untergrenze fur einen potentiellen Verkaufer. Dies geschieht unter Berucksichtigung ihrer individuellen Verhaltnisse und Zielsetzungen.[80]

3.3.1.2 Arbitriumwert und Vermittlungsfunktion

In Konfliktsituationen zwischen einem Kaufer und Verkaufer bedingt unter Umstanden die Vermittlung der Einigung die Einschaltung einer dritten, parteienunabhangigen Person, einem Gutachter beispielsweise. Der von ihm ermittelte Wert gilt als Arbitriumwert und erfolgt im Zuge einer Unternehmensbewertung unter Zweck der Vermittlungsfunktion. Der Arbitriumwert ist somit als Kompromisswert aufzufassen, welcher fur beide Parteien zumutbar ist und versucht die Positionen beider Parteien entsprechend ausgleichend zu berucksichtigen.[81]

3.3.1.3 Argumentationswert und Argumentationsfunktion

Mithilfe der Argumentationsfunktion und der ihr zugehorige Argumentationswert gilt es ein Instrument bzw. eine Datenbasis zu schaffen, die dabei behilflich ist eigene Interessen gegenuber der anderen Partei plausibel durchsetzen zu konnen. Der bestimmte Unternehmenswert ist somit ein einseitiger und parteiischer Wert, der nur fur eine Seite eine moglichst gunstige Konfliktlosung erzielen soll. Dieser soll sowohl bei Verhandlungen uber den Kauf bzw. Verkauf eines Unternehmens als auch bei gerichtlichen Streitigkeiten die Verhandlungsposition einer Partei untermauern und den Verhandlungspartner zu einer Einwilligung unweit des Entscheidungswertes bewegen. Das Institut der Wirtschaftsprufer (IDW) hingegen, verneint die Argumentationsfunktion und ordnet stattdessen die Funktion des neutralen Gutachters den Hauptfunktionen zu.

Insbesondere die Informations-, die Steuerbemessungs- und die Vertragsgestaltungsfunktion werden in der Literatur als Nebenfunktionen genannt. Die jeweiligen Nebenfunktionen beruhen uberwiegend auf fiskalischen, handelsrechtlichen oder vertraglichen Bewertungskonzepten und spielen aus betriebswirtschaftlicher Sicht eher eine untergeordnete Rolle.

Unten angestellt sollen die Hauptfunktionen wie sie zum einen in der einschlagigen Literatur dargestellt, aufgezeigt werden und zum anderen aus der Sicht des Instituts der Wirtschaftsprufer dargestellt werden, deren Ansichten sich zwar weitgehend gleichen, aufgrund berufsstandischer Bedeutung davon aber abweichen konnen.[82]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten [83]

Abb. 3: Grundsatzliche Funktionen der Unternehmensbewertung.

3.4 Anlasse der Unternehmensbewertung

Eine Unternehmensbewertung kann aus rein okonomischen Erwagungen erfolgen z.B. aufgrund von Investitionsvorhaben, wertorientierter Unternehmensfuhrung oder aufgrund strategischen Zielsetzungen des Unternehmens. Des Weiteren sind gesetzliche Vorschriften anzufuhren, welche, wenn auch nicht die Art der Durchfuhrung, zumindest aber den Grund fur die Bewertung darstellen. Auch in den personlichen Beweggrunden der Gesellschafter bspw. aufgrund einer Nachfolgeregelung ist eine Unternehmensbewertung zu nennen. Unterschiedliche Szenarien erfordern also die Bewertung eines Unternehmens bzw. eines Unternehmensteils. Dies geschieht in der Regel immer dann, wenn Veranderungen an den Eigentumsverhaltnissen vollzogen werden. Auch kann bei der Aufnahme oder dem Ausscheiden von Gesellschaftern, bei Erbschaftsangelegenheiten, im Zuge einer Enteignung, bei der Privatisierung, bei gerichtlichen Streitigkeiten bspw. Vergleichen oder Konkursen eine Bewertung des Unternehmens notwendig werden. Teilweise sind aufgrund gesetzlicher Vorschriften Bewertungen von Unternehmen zwingend vorgeschrieben. Andererseits geschieht dies aufgrund der Interessen der Marktteilnehmer. So wird die Bewertung von Unternehmen der Borse standig von Analysten durchgefuhrt, die Fehlbewertungen versuchen aufzudecken, um daraus Verhaltensempfehlungen fur Aktienkaufe- und Verkaufe aussprechen.[84] Entsprechend der funktionalen Bewertungslehre ist die Aufgabenstellung und somit der Anlass verantwortlich fur das weitere Vorgehen der Bewertung und deren eingesetzte Instrumente und somit entscheidend fur alles darauffolgende Vorgehen. Die hier vorgestellten Grunde oder Situationen einer Bewertung sind zunachst einmal grundsatzlich neutraler Art hinsichtlich ihrer nationalen oder internationalen Umsetzung. International bedingte Anlasse der Bewertung von Unternehmen basieren grundsatzlich auf gleichen Uberlegungen mogen jedoch aufgrund ihrer weiterreichenden Komplexitat um bestimmte Faktoren zu erganzen sein.[85]

3.4.1 Die Besteuerung von Funktionsverlagerungen

Ahnlich der Wegzugsbesteuerung naturlicher Personen[86] versucht der Gesetzgeber Unternehmen bei der betrieblichen Auslagerung von Funktionen in gewisser Weise

zu hindern bzw. diese zu erschweren. In der Regel geht es bei der Verlagerung von Unternehmensfunktionen um Unternehmenseinheiten wie Produktion, Forschung und Entwicklung an auslandische Standorte, welche uber eine bessere Kostenstruktur etwa aufgrund geringerer Lohnniveaus verfugen. Hiervon betroffen ist vor allem die Auslagerung lohnintensiver Produktionen in osteuropaische als auch an andere Standorte der Schwellenlander. Vor allem immaterielle Wirtschaftsguter, welche unter hohem Aufwand in Deutschland erstellt wurden und deren Verwertung der deutschen Besteuerung zu entgehen droht, soll in solchen Situationen erfasst und besteuert werden. Werden betriebliche Aufgaben einschlieRlich dazugehoriger Funktionen, Chancen und Risiken, Wirtschaftsguter oder sonstige Vorteile verlagert, ist u. U. ein so genanntes Transferpaket[87] einer ertragsbezogenen Bewertung (Unternehmensbewertung) zu unterziehen. Die im Transferpaket befindlichen Gewinnpotenziale sind sofort zu versteuern. Die besondere Schwierigkeit liegt zumeist darin, dass immaterielle Wirtschaftsguter ubertragen oder uberlassen werden, die als selbstgeschaffene immaterielle Wirtschaftsguter oder als nicht geschutztes Know-how bisher nicht bilanziell ausgewiesen waren und deshalb im Zweifel kaum zu erkennen und nur schwer zu bewerten sind.[88]

3.4.2 Kauf bzw. Verkauf von Unternehmen an internationale Investoren

Eine Bewertung mit internationalen Kontext geschieht auch immer dann, wenn Kaufer oder Verkaufer nicht innerhalb des gleichen Landes bzw. des gleichen Rechtsgebietes ansassig sind. Findet der Kauf eines Unternehmens uber die Grenzen statt gelten haufig andere Rechte[89] und treten zusatzlich zu den national

bestehenden Risiken weitere auf. So sind bspw. Bewertungsrisiken aufgrund von unterschiedlichen Wahrungen zu beachten. Bewertungen gehen nur zu haufig von zukunftigen Zahlungsstromungen aus, die abhangig von der Verzinsung unterschiedlich hoch ausfallen. Hier ergeben sich aufgrund der unterschiedlichen Wahrungsraume zumeist auch unterschiedlichen Leitzinssatze, unterschiedliche risikolose Zinssatze,[90] die sich somit auf die Verzinsung auswirken und bei der Bewertung einflieRen mussen. In der Regel sind drei Risiken in der Bewertung zu beachten, welche sich im laufenden Geschaft der dann erworbenen Tochtergesellschaft einstellen. Das Translation Exposure erfasst die Auswirkung von Wechselkursveranderungen in Bezug auf aktive und passive Bilanzpositionen. Dieses Risiko entsteht unter anderem aus der Umrechnung von Heimat und Fremdwahrung im Rahmen der Konsolidierungspflicht von Konzernen. Das Transaction Exposure betrachtet zukunftige Cashflows. Dabei geht es Wertfluktuationen zu berucksichtigen, die aufgrund Wechselkursveranderungen wahrend der Laufzeit von Vertragen zukunftig hervorgerufen werden. Das Konzept des Economic Exposures berucksichtigt eine mittel- bis langfristige zeitliche Dimension und stellt dabei die relative Wettbewerbsposition des Unternehmens in den Mittelpunkt. Dabei werden mittel- bis langfristige Veranderungen der Wechselkurse berucksichtigt, welche Auswirkungen jene Veranderungen auf die Spielraume der Preisbildung und somit auf die Cashflows - einkaufs- wie verkaufsseitig - eines Unternehmens haben konnen.[91] Dem Anlass im Zuge eines internationalen Transfers von Unternehmen liegen, wie einfuhrungsweise geschildert, zusatzliche Betrachtungswinkel zugrunde, die ihrerseits eine gesamtpositive Entscheidungsgrundlage fur den Kaufer bzw. Verkaufer erstellen mussen. [92]

[...]


[1] Vgl. Die Zeit (2006), www.zeit.de/2006/47/Grafik-1, Stand: 29.10.09.

[2] Vgl. The World Factbook (2009), www.cia.gov, Stand: 02.11.09.

[3] Vgl. Altmann (2001), S. 44.

[4] Vgl. Verbandspresse des BDI (1999), „Auslandsinvestitionen sichern Arbeitsplatze".

[5] Vgl. Krugman (2006), S. 161 f.

[6] Vgl. PIMS Datenbank (2009[1975]), http://pimsonline.com/demoROI.htm, Stand: 15.12.09.

[7] Vgl. Breuer W., Gurtler M. (2004), S. 6 f.

[8] Vgl. Krugman (2006), S. 219- 228; Hoppen (1999), S. 142- 158.

[9] Vgl. DEinternational (2009), www.deinternational.de/standorte, Stand: 19.10.09.

[10] Vgl. Europaische Kommission, „Economic and Financial Affairs, AMECO Database (2009), http://ec.europa.eu/economy_finance/db_indicators/db_indicators8646_en.htm, Stand: 23.10.09.

[11] Vgl. AStG (2009,) §§ 1, 2, 6. www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/astg/gesamt.pdf. Stand: 25.10.09.

[12] Vgl. Niehoff, Reiz (2001), S. 41.

[13] Vgl. Buter (2007), S. 130 f.

[14] Vgl. Heusinger (2009), S. 55 f.

[15] Vgl. AuRenwirtschaftsportal (2009), www.ixpos.de, Stand: 15.11.09.

[16] Der MERCOSUR erwirtschaftet rund 70% des BIPs Sudamerikas. (Im Jahr 2008 lag es 67,6% exklusive Venezuela und bei 78% inklusive). Vgl. IMF, World Economic Outlook Database, bzw. Anhang, Postskriptum zu Kapitel 1.2, Tab. A. 27.

[17] In enger Betrachtung stellen diese drei Lander den Hispano MERCOSUR, somit die drei Lander, in welchen Spanisch Landessprache ist. Die Sprache Brasiliens, viertes Vollmitglied des MERCOSURS ist portugiesisch. Auch die Marktbearbeitung der AHK innerhalb der Wirtschaftszone folgt dieser Aufteilung.

[18] Faktoren: Boden, Kapital, Arbeit. Vgl. Siebert (2000), Internationale Faktorbewegung, S. 15.

Vgl. Rubel (2004), Faktorpreisausgleichstheorem (Lerner-Samuelson-Theorem), S. 95 f.

[20] Vgl. IMF (2009), "Accounting for global Dispersion of current account", S. 23 f.

[21] Muttergesellschaften verfugen haufig uber einen besseren Zugang zu Kapital, wie neu gegrundete Tochtergesellschaften. Vgl. David (2008), Konzeptionelle Grundlagen zum Marktruckzug, S. 61 f.

[22] In der Regel findet eine wechselseitige Kreditvergabe statt. So wie die USA ihre Niederlassungen in Europa ausbauen, bauen die Europaer ihre Niederlassung in den USA aus. Vgl. Krugman (2007),

S. 213 f.

[23] In aller Regel sind die volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital von der Ubertragung betroffen. Arbeit zeigt sich dabei durch die Hingabe von Arbeitskraften.

[24] Vgl. Menzel (2006), S. 9 ff.

[25] Vgl. UNCTAD (2007).

[26] Vgl. Kapitel 1.1: Der Verfunffachung des Welthandels steht eine Verzwanzigfachung an Direktinvestitionen gegenuber. Der Welthandel wiederum ubersteigt in seiner Wachstumsdynamik die Weltproduktion um fast das doppelte (Angaben des Jahres 2007). Vgl. IWF, Auszug aus dem Jahresgutachten 07/08 des Sachverstandigenrats: „Weiter Expansion trotz Finanzmarktkrise, S. 22.

[27] Vgl. Kruger (2004), S. 1.

[28] Vgl. Krugman (2006), S. 371.

[29] Vgl. Stobbe (1994), AuRenwirtschaftsrechnung, S. 236-287.

[30] Innerhalb der Bilanzregeln sind Beteiligungen entweder im UV, oder im AV zu verbuchen, entsprechend ihrer geplanten Haltedauer. Vgl. Altmann (2001), S. 176; Beteiligungen lt. dt. Zahlungsbilanz herausgegeben von der Bundesbank. Vgl. Anhang, Tab. A 26.

[31] Vgl. Buter (2007), S. 109.

[32] Vgl. Zschiedrich (2006), S. 6 f.

[33] Vgl. Menzel (2006), S. 9 ff.

[34] Vgl. Krugman (2008), S. 219. Zu den genannten Theorien versucht zudem die Kapitalmarkttheorie, die Zinssatztheorie, die Industrial -Organization-Theorie, Theorie der Unternehmung Ansatze zu liefern, die das Phanomen der Direktinvestition zu erklaren versuchen.

In nahezu allen Fallen gilt der Kapitalwert als Entscheidungskriterium. Vgl. Mrotzek (1989), S. 20-29.

[35] Vgl. Bundesbank (2009); Vgl. The World Factbook (2009), www.cia.gov, Stand: 29.10.09.

[36] Vgl. Frohlich (2008), S. 45.

[37] Vgl. Altmann (2001), S. 42.

[38] Vgl. Bundesministerium der Justiz (2009), www.gesetze-im- internet.de/bundesrecht/awg/gesamt.pdf, Stand: 19.11.09.

[39] Vgl. Bundesministerium der Justiz (2009), BstatG,

http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/bstatg_1987/gesamt.pdf, Stand: 25.11.09.

[40] Im Sinne von Gesellschafterdarlehen einer Nicht-Bank.

[41] Vgl. Fischer (2002), Moderne Kapitalmarkttheorie, S. 102 f.

[42] Beispielsweise China; Vgl. Bayrisches Staatsministerium fur Wirtschaft (2009), S. 5; www.stmwivt.bayern.de/pdf/aussenwirtschaft/Partner-Buy-Out_Endbericht.pdf. Stand: 12.01.10.

[43] Vgl. Altmann (2001), S. 46.

[44] Vgl. EulerHermes (2009), www.eulerhermes.com/en, Stand: 29.10.09.

[45] Vgl. Hoppen (1999), S. 142 f.

[46] Der Gesetzentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und SPD zum Unternehmensteuer- reformgesetzes 2008 vom 27.03.2007, S. 1 wird beispielsweise folgendermaRen begrundet: ,,Da sich sowohl nationale als auch internationale Investoren bei der Standortwahl fur ihre Investitionen auch an der Steuerbelastung orientieren, ergibt sich fur Deutschland trotz ansonsten guter Standortqualitat ein Wettbewerbsnachteil. Unternehmen, die in Deutschland wegen der guten allgemeinen Standortqualitat und trotz der hohen nominalen Steuerbelastung investiert haben, versuchen, ihre in Deutschland erwirtschafteten Ertrage z.B. durch grenzuberschreitende Kreditvergabe ins niedriger besteuernde Ausland zu verlagern."

[47] Vgl. Mrotzek (1989), S. 281 P6.

[48] Vgl. n-tv (2009), Abwanderung von Produktionsstatten der Automobilhersteller in die Dollarzone. www.n-tv.de/wirtschaft/Unruhe-bei-Daimler-article597511.html, Stand: 04.12.09.

[49] Vgl. Matschke, Brosel (2007), S. 3.

[50] Vgl. Matschke, Brosel (2007), S. 3.

[51] Vgl. Matschke, Brosel (2007), S. 4.

[52] Einflussnehmend sind vor allem die Entscheidungstheorie und die Investitionstheorie.

[53] Vgl. Meyer (2005), S. 9 f.

[54] Ursache fur eine „objektive" Bewertung von Unternehmen war zudem, dass nur objektiven Werten auch ein wissenschaftlich korrekter Wert zugebilligt wurde. Vgl. Matschke (2007), S. 15.

[55] Vgl. Matschke, Brosel (2007), S. 16 f.

[56] Vgl. Drukarczyk (2007), S. 7-8.

[57] Vgl. Matschke, Brosel (2007), S. 49.

[58] Vgl. Hering (2006), S. 5.

[59] Vgl. Hering (2006), S. 25 f.

[60] Vgl. Obermaier (2008), S. 150 f.

[61] Vgl. Metz (2007), S. 29.

[62] Vgl. Matschke, Brosel (2007), S. 19.

[63] Vgl. Peemoller (2005), S. 7.

[64] Vgl. Hering (2006), S. 4.

[65] Vgl. Matschke, Brosel (2006), S. 22.

[66] Vgl. Matschke, Brosel (2007), S. 50.

[67] Vgl. Matschke, Brosel (2007), S. 55.

[68] Vgl. Bysikiewicz (2008), S. 255; sowie IDW S 1, i.d.F. 2008, S. 18.

[69] Vgl. Coenenberg, Schultze (2002), S. 599; sowie Schultze (2003), S. 10.

[70] Vgl. Matschke, Brosel (2007), S. 59.

[71] Vgl. Voigt (2005), S. 20 f.

[72] Vgl. Matschke, Brosel (2007), S. 25.

[73] Vgl. Hering (2006), S. 5; sowie Ballwieser (2007), S. 8.

[74] Vgl. Hagenloch (2007), S. 9 f.

[75] Vgl. von Dusterlho (2003), S. 1 f.

[76] In Anlehnung an Matschke, Brosel (2007), S. 15.

[77] Vgl. Kuhner, Maltry (2006), S. 57.

[78]

Bspw. bei der Durchfuhrung des Impairment-Tests fur die Prufung der Werthaltigkeit des Goodwill nach IAS 36/IFRS 3 oder FAS 142.

[79] Vgl. Peemoller (2009), S. 52 f.

[80] Vgl. Drukarczyk, Schuler (2007), S. 102.

[81] Vgl. Fisher, Ury (2009), Das Harvardkonzept, S. 121 f.

[82] Vgl. Matschke, Brosel (2007), S. 51 f.

[83] In Anlehnung an Matschke, Brosel (2007), S. 54.

[84] Vgl. Kuhner, Maltry (2005), S. 7.

[85] Vgl. Mrotzek (1989), S. 20.

[86] Hauptsachlich geregelt in den §§ 1,2,6 AStG.

[87]

Vgl. § 1 Abs. 3 AStG:" ...einer Verlagerung der Funktion als Ganzes (Transferpaket) unter

Berucksichtigung funktions- und risikoadaquater Kapitalisierungszinssatze..."

[88]

Zur Finanzierung der Steuertarifsenkung sieht das UntStRefG 2008 als weiteres „Kernelement" die „Sicherung des deutschen Steueraufkommens" sowie „die Besteuerung in Deutschland geschaffener Werte" vor. In diesem Zusammenhang hat der Gesetzgeber nicht nur die Ermittlung und Dokumentation von Verrechnungspreisen zwischen international verbundenen Unternehmen konkretisiert, sondern in § 1 Abs. 3 AStG zur Besteuerung von Funktionsverlagerungen eines inlandischen Unternehmens auf ein auslandisches verbundenes Unternehmen (z. B. auslandische Tochter-, Enkel- oder Schwestergesellschaft) weiter verscharft. Vgl. Baumhoff, Dietz, Greinert (2008), DStR, 2007, Heft 38 sowie UntStRefG v. 14.8.07, BGBl.

[89] Bspw. Bewertungsgrundsatze bilanzieller Art etc.

[90] Aufgrund der unterschiedlichen Verzinsung von Staatsanleihen.

[91] Vgl. Seethaler, HaR, Bruner (2007), Ermittlung und Aggregation von Wahrungsrisiken, S. 343-362.

[92] Vgl. Ballwieser (2006), S. 82.

Ende der Leseprobe aus 217 Seiten

Details

Titel
Bewertung von Auslandsinvestitionen
Untertitel
Uruguay im Vergleich unternehmerischer Investitionskalküle innerhalb des MERCOSURs
Hochschule
European School of Business Reutlingen
Note
1,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
217
Katalognummer
V149599
ISBN (eBook)
9783640608416
ISBN (Buch)
9783640608195
Dateigröße
6766 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Unternehmensbewertung, MERCOSUR, Standortanalyse, Beta-faktor, CAPM-Alternative, CAPM, WACC
Arbeit zitieren
Markus Löbke (Autor:in), 2010, Bewertung von Auslandsinvestitionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149599

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