Johann Christian Bach - ein deutscher Komponist in London


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

7 Seiten, Note: 2+


Leseprobe


INHALT

1. Der unbekannte Bach

2. Der Mailänder Bach (1735 - 1762)

3. Der Londoner Bach (1762 - 1785)

4. Bach und Mozart

Der unbekannte Bach

JOHANN SEBASTIAN BACH gilt -zu Recht- heute noch als einer der größten Musiker, die je gelebt und gewirkt haben. Doch durch seine immense Berühmtheit wird oft vergessen, dass viele Mitglieder der Bach-Familie, sowohl vor als auch nach ihm, wichtige und berühmte Vertreter ihrer Profession waren. Der erste nachweisbare Vorfahre der Bach-Linie ist VEIT BACH († 1619), der Urgroßvater Johann Sebastians. Er stammte ursprünglich aus Ungarn, das er aber aus religiösen Gründen (Bach war Lutheraner) verlassen musste und so im 16. Jahr- hundert nach Thüringen kam. Auch er beschäftigte sich, wie es damals in Thüringen üblich war, viel mit Musik, ebenso wie seine Kinder und Enkel, von denen einige Kirchenmusiker wurden und mehr oder weniger bedeutende Choräle schrieben. Erst Johann Sebastian war der erste, der weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus, Ruhm und Bewunderung erlangte und sowohl seine Vor- als auch seine Nachfahren in den Schatten stellte. Fragt man nach einem anderen Bach, so fällt den meisten gar nichts mehr ein, einigen wenigen fällt vielleicht noch sein zweitältester Sohn, CARL PHILIPP EMANUEL (*1714) ein. Sehr zu Unrecht ist sein jüngster Sohn, JOHANN CHRISTIAN, dessen Kompositionsweise sich erheblich von der seines Vaters unterschied, fast in Vergessenheit geraten. Er lebte und arbeitete hauptsächlich in London und einige Zeit auch in Italien (er wurde deshalb der „Londoner Bach“ oder „Mailänder Bach“ genannt). Sein Gesamtwerk umfasst u. a. 12 Opern, hauptsächlich im neapolitanischen Stil, über 90 Sinfonien (teilweise für zwei Orchester), Kantaten, Oratorien und Klavierkonzerte. Er kann dadurch mit Fug und Recht als einer der vielseitigsten Komponisten der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts1 angesehen werden.

Seiner Musik wurde vorgeworfen, sie hätte weder die würdevolle Ernsthaftigkeit der Musik seines Vaters, noch die Originalität der seines Bruders Carl Philipp Emanuel; sie sei dekadent und einfach. Erst als Bachs musikalischer Einfluss auf den jungen W. A. Mozart, der wenige zeitgenössische Komponisten so verehrt und geschätzt hat, deutlich und bekannt wurde, be- gann man, seine Musik zu respektieren und Bach selber als einen der wichtigsten Vertreter des sog. Galant- Stils zu sehen.

Der Mailänder Bach (1735 - 1762)

Johann Christian Bach wurde am 5. September 1735 bei Leipzig als der jüngste überlebende Sohn Johann Sebastian Bachs und seiner zweiten Ehefrau Anna Magdalena Wilcken geboren.

Über seine schulische Ausbildung ist so gut wie nichts bekannt, aber er erhielt wahrschein- lich, gemäß der Familientradition, spätestens ab seinem achten Lebensjahr Musikunterricht von seinem Vater, der ihm noch zu Lebzeiten drei Pedalklaviere vermachte. Nach dem Tod von Joh. Sebastian im Jahre 1750 zog Joh. Christian zu seinem älteren (Halb-) Bruder Carl Philipp Emanuel nach Berlin, der für seine weitere musikalische Ausbildung sorgte und ihm ermöglichte, Komposition und das Spielen von Tasteninstrumenten zu studieren. Laut einem Zeitgenossen waren seine Aufführungen und Konzerte in Berlin sehr beliebt.

Im Jahre 1754 kam Bach nach Italien und arbeitete in Mailand als Hauskapellmeister des Gra- fen AGOSTINO LITTA. Mit der Unterstützung des Grafen ging Bach einige Zeit später nach Bologna und studierte dort bei einem gewissen PADRE GIAMBATTISTA MARTINI. Durch den Einfluss des Franziskanerpaters schrieb Bach während dieser Zeit fast ausschließlich kirchli- che Werke, darunter einige Messen, ein Requiem, Te Deum, Magnificat, Salve Regina, Dies Irae. Die Originalhandschriften sind zum Teil im British Museum in London erhalten. 1757 konvertierte Bach, aus sehr praktischen Gründen, denn er war im Begriff, eine Stelle als Organist im Mailänder Dom anzutreten, zum Katholizismus. Dieser Schritt wurde ihm von seiner thüringischen Heimat und seiner erzlutherischen Familie nie verziehen, war doch sein Vorfahr Veit Bach im 16. Jahrhundert auf Grund seines Glaubens aus Ungarn nach Thüringen geflohen und sein Vater Joh. Sebastian der Kantor des Leipziger Thomanerchores gewesen. 1760 schließlich wurde Bach als einer von zwei Organisten im Mailänder Dom angestellt. Selbst zu komponieren gehörte nicht zu seinen Aufgaben als Organist. Im Laufe des Jahres 1761 jedoch war Bach eine längere Zeit abwesend, und es zeigte sich der Beginn einer Karrie- re in eine ganz andere Richtung: Er wurde eingeladen, für das königliche Theater in Turin zu schreiben, wo im Dezember 1760 seine erste Oper, Artaserse, uraufgeführt wurde. Dann wur- de er gebeten, ein Stück zur Feier des Jahrestages von König Carlos II. von Spanien zu schreiben, und seine zweite und erfolgreichste Oper namens Catone in Utica, wurde im No- vember 1761 in Neapel uraufgeführt. Wenig später hatte dort auch seine dritte Oper, Ales- sandro nell ’ Indie, Premiere.

1762 bekam Bach Angebote aus Venedig und London, und im Mai bekam er die Erlaubnis, Mailand für ein Jahr zu verlassen, um, auf Einladung der aus Strelitz stammenden PRINZESSIN SOPHIE CHARLOTTE, der Frau von KÖNIG CHARLES III., zwei Opern für das King’s Theatre in London zu komponieren.

Der Londoner Bach 1762 - 1768

In London war Bach zunächst damit beschäftigt, Pasticcios vorzuführen, zu denen er selber einige Motive beitrug. Daher verzögerte sich der Beginn seiner Arbeit an seinen eigenen O- pern, so dass seine erste Londoner Oper, Orione, erst im Februar 1763 uraufgeführt wurde, seine zweite, Zanaida, jedoch nur drei Monate später, im Mai. Im gleichen Jahr widmete Bach der Königin seine als Opus 1 gedruckten Six concerts pour le clavecin, die als Finale des letzten Konzerts Variationen über God save the King enthielten. Am Ende der Saison gab es personelle Veränderungen innerhalb der Leitung des King’s Theatre, und einer der neuen Di- rektoren wurde der italienische Komponist GIARDINI, dem es sehr daran gelegen war, möglichst wenige potenzielle Konkurrenten, besonders Nicht-Italiener, im Hause zu haben, und so wurde Bachs Vertrag nicht verlängert. Doch er genoss, nicht zuletzt auf Grund seines Opus 1, das Wohlwollen des Königs und der Königin, und so konnte er sich bald The Queen ’ s music master nennen.

1764 gründete er zusammen mit dem deutschen Gambisten CARL FRIEDRICH ABEL, dem Sohn eines Köthener Kammermusikers unter J. S. Bach, die Bach-Abel-Konzerte, die im Laufe der Jahre zu einer wichtigen Institution des öffentlichen Londoner Konzertlebens wurden. Das erste Konzert fand am 29. Februar 1764 in den Spring Gardens statt, später im Carlisle House am Soho Square und in den Almanack’s Assembly Rooms in der King’s Street in St. James. 1775 wurden sie in die Hannover Square Gardens verlegt, wo auch 1781, auf Grund schwin- dender Publikumsteilnahme nach insgesamt 1774 (!) Vorstellungen, das letzte Bach-Abel- Konzert über die Bühne ging.

Im gleichen Jahr traf Bach den jungen WOLFGANG AMADEUS MOZART auf dessen erster Lon- donreise und hatte großen Einfluss auf seine Arbeit als Komponist (s. Bach und Mozart). Ebenfalls 1764 hatte die Leitung des King’s Theatre wiederum gewechselt, und Bach wurde wieder unter Vertrag genommen. Er wirkte zunächst wieder an zwei Pasticcios mit und im Januar 1765 wurde seine neue Oper Adriano in Siria uraufgeführt; sie war jedoch bei weitem nicht so erfolgreich wie seine vorherigen Werke, im Gegenteil: Ein Zeitzeuge berichtet: „Die Oper war ein Flop. Ein jeder schien enttäuscht aus dem Theater zu kommen“². Im Januar 1765 wurde außerdem die Balladenoper The Maid of the Mill am Theatre Royal, Covent Garden, aufgeführt, zu der Bach zwei Lieder beigetragen hatte. Dadurch wurde er einem weitaus breiterem Publikum bekannt, und seine Popularität wuchs noch mehr, als er 1766 für die Opernsängerin MRS. WICHSELL Lieder für ihre Auftritte in Vauxhall Gardens komponierte.

Im Herbst 1766 lernte Bach seine spätere Ehefrau, die italienische Sopranistin CECILIA GRASSI kennen, die für eine Saison als Primadonna am King’s Theatre sang.

Im Februar 1767 wurde dort seine neue Oper, Carattaco. Ihr war allerdings nicht viel mehr Erfolg beschieden als Adriano in Siria, da das Publikum mehr nach komischen Opern à la PUCCINI verlangte.

Im Juni 1768 veröffentlichte Bach seine ersten Klaviersonaten, Six sonates pour le clavecin ou le Pianoforte, als Opus 5. Drei dieser Sonaten, die dem Herzog Ernst von Mecklenburg gewidmet sind, wurden von Mozart, der sie sehr schätzte, als Klavierkonzerte umgearbeitet. Die erste öffentliche Aufführung dieser Sonaten am 2. Juni 1768 war insofern ein fast ge- schichtsträchtiges Ereignis, als dass an diesem Tag wahrscheinlich zum ersten Mal in London das Hammerklavier, das zu jener Zeit noch nicht sehr verbreitet war, als Soloinstrument öf- fentlich eingesetzt wurde. Bach setzte sich sehr stark für die Durchsetzung dieses „neuen, zur Wiedergabe empfindsam erregter und dynamisch differenzierter Klaviermusik geeigneten“³ Instrumentes ein.

Im Herbst 1769 kehrte Cecilia Grassi nach einigen Gastspielen in Palermo und Neapel nach London zurück, und Bach verfasste wiederum zwei Pasticcios für das King‘s Theatre. Außer- dem arrangierte er die Oper Orpheus und Eurydice von CHRISTOPH WILLIBALD RITTER VON GLUCK, indem er sie ein bisschen „streckte“, also eigene Musikstücke oder Variationen über ein Originalthema dazuschrieb, um sie so auf eine geeignete Länge für eine abendfüllende Veranstaltung zu bringen. Die Veränderungen, die Bach vorgenommen hatte, entsprachen nicht gerade dem strengen Kompositionsprinzip von Gluck, dennoch war die Oper, verglichen mit Bachs letzten beiden eigenen Opern, ein ziemlicher Publikumserfolg. 1770 begann Bach eine Reihe von Aufführungen von Oratorien - einer Passion von Jommelli, der Stabat Mater von Pergolesi und seiner eigenen Gioas, r è di Giuda - am King’s Theatre. Doch trotz der „ausdrücklichen Empfehlung“ der Königin wurden die Aufführungen, die donnerstags stattfanden, ein kommerzieller Misserfolg: Zum einen gab es schon zwei traditionelle und etablierte Serien von Oratorien, mittwochs am Drury Lane Theatre und freitags in Covent Garden; zum anderen unterschied sich Bachs Orgelspiel sehr stark von der stark durch Händel geprägten Tradition und wurde von den Chorknaben ausgelacht und vom Publikum ausgepfiffen.

Im Mai 1777 kamen der Mannheimer Flötist JOHANN BAPTIST WENDLING mit seiner Frau DOROTHEA (in die Bach sich, laut Mozarts Mutter, später verliebte), der Primadonna der Mannheimer Oper, nach London, wo er zusammen mit Bach und Abel ein Benefizkonzert organisierte.

Durch seine Bekanntschaft mit Wendling, auf den er einen tiefen Eindruck hinterließ, erhielt Bach 1772 das Angebot, eine Oper zum Namenstag des Kurfürsten Karl Theodor in Mann- heim zu komponieren. Er nahm an und im August oder September (nach einem Besuch in Italien) kam er nach Mannheim, wo ihn die Familie Wendling bei sich logieren ließ. Seine erste Mannheimer Oper, Temistocle, wurde am 4. November 1772 vor einem ausge- wählten Publikum uraufgeführt und wurde ein so großer Erfolg, dass sie 1773 wieder auf die Bühne gebracht wurde. Anlässlich dieses „Revivals“ wurde Bach, der in der Zwischenzeit wieder nach London zurück gekehrt war und dort Cecila Brassi geheiratet hatte, wiederum nach Mannheim eingeladen, um eine neue Oper für die Saison 1774 zu schreiben. Seiner neu- en Oper, Lucio da Silla, lag ein Libretto zu Grunde, das GIOVANNI DE GAMERRA 1772 für Mozart geschrieben hatte. Lucio da Silla wurde am 4. November 1774 uraufgeführt, war je- doch weniger erfolgreich als Temistocle.

In London war Bach am Hof des Königs angestellt; seine Aufgaben bestanden darin, der Königin und ihrer Familie Musikunterricht zu geben, das kleine Privatorchester der Königin zu dirigieren, das Flötenspiel des Königs zu begleiten und bei der Kammermusik zur abendlichen Unterhaltung der königlichen Familie mitzuwirken.

In den folgenden Jahren nahm Bach hauptsächlich an Konzerten zu Gunsten anderer Künstler teil, zwischen 1776 und 1778 jedoch verfasste er auch zwei eigene Kantaten und eine neue Oper, La clemenza di Scipione, die am 4. April 1778 Premiere hatte. 1776 bat Padre Martini Bach um ein Porträt von ihm für seine private Sammlung, und Bach ließ das erste von zwei Porträts von seinem Freund THOMAS GAINSBOROUGH anfertigen und schickte es nach Bologna, wo es sich auch heute noch im Civio Museo Bilbliografico Musica- le befindet. Das zweite Porträt befindet sich in der Sammlung des Earl of Hillingdon. 1778 bekam Bach Besuch von seinem Bruder JOHANN CHRISTOPH FRIEDRICH, der ihm seinen Sohn WILHELM FRIEDRICH ERNST anvertraute.

Im gleichen Jahr bekam Bach eine Einladung nach Paris, mit der Bitte, eine Oper für die Aca- démie Royale de Musique zu schreiben. Im August 1778 reiste er nach Paris, um die beteilig- ten Sänger zu hören. Dort traf er Mozart wieder. Bach kehrte nach London zurück und schrieb dort seine erste Pariser Oper. Amadis de Gaule hatte im August 1779 Premiere. Zum Publi- kum zählte u. a. Königin MARIE ANTOINETTE. Die Oper geriet ins Kreuzfeuer der Kritiker, zum Einen wegen der Veränderungen am Originallibretto von 1684 von QUINAULT, zum An- deren aber auch, weil man sich mitten im Stilstreit zwischen Gluck und Puccini befand, und

Bach’s Oper weder die Anhänger des einen noch des anderen Stiles ansprach. Trotzdem wurde die Oper, nach einigen Änderungen, ein paar Monate später noch ein paar Mal aufgeführt, allerdings mit keinem nennenswert größeren Erfolg.

Der Flop seiner Pariser Oper schien wie der Anfang einer Pechsträhne zu sein, die Bach bis zu seinem Tod verfolgen sollte: Der Verwalter seines Hauses in Richmond hatte Gelder in Höhe von mehr als 1000 Pfund veruntreut und war damit untergetaucht, und Bach sah sich gezwungen, das Haus zu verkaufen.

Am Opernhaus war seine Musik nicht mehr gefragt, und seine leitende Position als Lehrer war langsam von einem Komponisten namens J.S. Schroeter übernommen worden... Bach hatte Schroeter mehrere Jahre zuvor großzügig mit Rat und Tat und finanzieller Hilfe zur Seite gestanden...

Das Publikum der Bach-Abel-Konzerte schwand immer mehr, und 1781 fand das letzte statt.

Bachs Gesundheitszustand begann sich im selben Jahr zu verschlechtern, und er zog, einer Luftveränderung wegen, nach Paddington. Im November machte er sein Testament, in dem er alles seiner Frau vermachte.

Er starb am 1. Januar 1782 und wurde am 6. Januar auf dem Friedhof in St. Pancras beigesetzt. Er hinterließ Schulden von insgesamt über 4000 Pfund, die nie vollständig getilgt wurden. Die Königin unterstützte seine Witwe Cecilia und ermöglichte es ihr, im Sommer 1782 wieder nach Italien zurückzukehren.

Bachs Tod, von W.A. Mozart als ein „großer Verlust für die Musikwelt“ bezeichnet, wurde vom Großteil des Londoner Publikums kaum beachtet; seine Musik begann, „out-of-fashion“ zu werden und konnte das ständige Verlangen nach Neuem nicht befriedigen.

Bach und Mozart

Bach traf Mozart zum ersten Mal auf dessen erster Londonreise, im Jahre 1764. Bach nahm sich des Wunderkindes an und es entwickelte sich zwischen den beiden eine enge persönliche Beziehung. Bachs Musik, die zwar, gemäß dem Kompositionsideal des Spätbarock, oft ziem- lich großzügig und opulent ist, die aber dennoch über eine gewisse formale Strenge und Ele- ganz verfügt, machte großen Eindruck auf den jungen Mozart. Mozarts erste eigenen Sym- phonien waren sehr stark an den italienischen Stil von Bachs Orchesterwerken angelehnt.

Man weiß, dass die beiden oft gemeinsam am Klavier saßen und improvisierten. Es hat allerdings nie eine formale Schüler-Lehrer-Beziehung zwischen ihnen bestanden. Mozarts Vater Leopold sagte über Bach, er pflege einen natürlichen und flüssigen Stil, der alle Merkmale einer guten Komposition aufweise. Er meinte auch, Werke dieser Art seien schwerer zu komponieren als jene mit komplizierten harmonischen Folgen, die die meisten Leute sowieso nicht verstünden...

Von Bachs Six sonates pour le clavecin ou le Piano Forte wurden später drei von Mozart musikalisch bearbeitet, und im Laufe seiner Karriere dirigierte Mozart mehrere Werke von Johann Christian, Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bach.

Es ist sicherlich stark übertrieben zu behaupten, Mozarts Opern und Symphonien seien bloß Imitationen von Bachs italienischem Stil, und Mozarts Musik ist sicherlich auch von anderen Musikern beeinflusst worden. Es steht jedoch fest, dass Johann Christian Bach einen nicht zu unterschätzenden Eindruck auf den jungen Mozart gemacht hatte und dass kein anderer zeitgenössischer Komponist von Mozart derartig geschätzt und verehrt wurde.

Anmerkungen

1 „He was one of the most versatile composers of the second half of the 18th century“ aus: The New GROVE Dictionary of music and musicians, Vol. 1, Macmillian Publishers Ltd. 1980, S. 865

2 „ The opera failed. Every one seemed to come out of the theatre disappointed“, aus: The New GROVE Dictio nary of music and musicians, Vol. 1, Macmillian Publishers Ltd. 1980, S. 866

3 aus: RIEMANN Musiklexikon, B. Schott’s Söhne Mainz 1959, S. 72

Quellenangaben:

- The New GROVE Dictionary of music and musicians; Vol. 1, Macmillian publishers ltd. 1980

- RIEMANN Musiklexikon; B. Schott’s Söhne Mainz 1959

- http://www.sfr.ee.teiath.gr/htmSELIDES/MOZART/MOZ_CV/mozbioll.htm

- Bild auf S. 1: J C Bach, gemalt von Thomas Gainsborough:

http://www.voki.ch/gallery/portraits/Bach_J_C.htm

English summary:

JOHANN CHRISTIAN BACH

The Saxon Master of Music

Johann Christian Bach, the youngest son of Johann Sebastian Bach and his second wife, was born on 5th

September 1735 near Leipzig and died on 1st January 1782 in London. He was a very versatile composer and a chief master of the galant style and wrote among others 12 operas (mainly neopolitalian style), 90 symphonies (partly for two entire orchestras) and several cantatas, oratorios and piano concerts. As he spent several years in Italy and London, he is often called the “Bach Milanese” or the “London Bach”. His music had a great influence on the young W. A. Mozart whom he met in London.

- 1750: after the death of J S Bach, Johann Christian moves to his older brother Carl Philipp Emanuel in Berlin;

- 1754: Bach goes to Italy and spends some time in Bologna, studying under Padre Martini; he is supposed to become a church musician;

- 1757: he is received into the Roman Catholic faith (shocking his entire family and his Lutheran home Thuringia) and in 1760, he becomes one of the two organists at Milan Cathedral;

- during the following years, Bach composes his first three operas for Naples, Artaserse, Catone in Utica and Alessandro Nell ’ Indie;

- 1762: Bach goes to London to write two operas for the King’s Theatre: Orione and Zanaida; he is invited by Queen Sophie Charlotte who was of German birth; he dedicates his op. 1 Six sonates pour le clavecin, containing variations on God Save the King and becomes the queen’s music master;

- 1764: Bach and an old friend, Carl-Friedrich Abel, start their famous Bach-Abel-concerts which become an institution within the public concert-life in London; between 1764 and 1776, a total of 1774 concerts take place;

Bach meets W. A. Mozart; Mozart is fascinated by the music of Bach and falls under his influence as a composer;

Bach composes his new opera, Adriano in Siria, which more or less fails;

- 1766: Bach meets his wife-to-be, the Italian soprano Cecilia Grassi; his new opera, Carattaco, is rather successful; Bach takes part in several benefit concerts of several professional colleagues; he plays a “Solo on the Piano Forte” at a concert- probably being the first musician ever to use the Piano Forte as a solo-instrument at a concert; his op. 5 sonatas are published as pour le clavecin ou le Piano Forte;

- 1770: Bach presents a series of oratorio performances at the King’s Theatre which becomes a commercial failure;

- 1772: Bach is invited to Mannheim in order to compose an opera for Elector Carl Theodor; Temistocle becomes a considerable success;

- 1774: He returns to Mannheim and presents his new opera Lucio Silla, using a libretto originally written for Mozart in 1772;

- 1777: His new opera La clemenza di Scipione and several cantatas are published;

- 1778 : Bach writes an opera for the Académie Royale de Musique in Paris; Amadis de Gaule is much criticised;

- 1779: Bach’s fortunes begin to decline: his music is no longer in demand at the opera house and his position as a leading teacher is undermined by another german composer;

- 1781: Bach’s health begins to decline; he moves to Paddington;

- 1782: Bach dies on 1st January, leaving debts amounting to some £4000 which are not fully repaid; the queen enables his widow to return to Italy.

Ende der Leseprobe aus 7 Seiten

Details

Titel
Johann Christian Bach - ein deutscher Komponist in London
Veranstaltung
Englisch-LK-Studienfahrt nach London
Note
2+
Autor
Jahr
2000
Seiten
7
Katalognummer
V103408
ISBN (eBook)
9783640017867
Dateigröße
346 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Deutsches Referat inkl. einseitiger Zusammenfassung auf Englisch
Schlagworte
Johann, Christian, Bach, Komponist, London, Englisch-LK-Studienfahrt, London
Arbeit zitieren
Holger Pyka (Autor:in), 2000, Johann Christian Bach - ein deutscher Komponist in London, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103408

Kommentare

  • Gast am 6.8.2001

    Christian Bach?.

    die Arbeit is wohl ganz ordentlich, aber die Überschrift würde ich mal ganz schnell ändern...

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Titel: Johann Christian Bach - ein deutscher Komponist in London



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