Bildungsmanagement an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg (HSU)

Empirische Untersuchung


Dossier / Travail, 2013

15 Pages, Note: 0,0


Extrait


Gliederung

1. Einleitung

2. Vorannahmen

3. Durchführung der Befragung und Entwicklung des Fragebogens

4. Samplebeschreibung

5. Ergebnisse

6. Curriculare Schwerpunkte

7. Fazit

8. Vorschlag Modulhandbucheintrag

9. Schluss

10. Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

Das erste Trimester. Als frisch gebackener Student steckt man meist voller Enthusiasmus und Tatendrang. Am liebsten möchte man in den neuen Kursen gleich durchstarten und seine Gedanken zu Papier bringen. Es scheint so einfach zu sein. Ohne Kenntnisse über das korrekte „wissenschaftliche Arbeiten“ an Universitäten ist es das allerdings nicht. Aus diesem Grund wird sich die vorliegende Arbeit mit dieser Problematik beschäftigen.

Im Rahmen des Seminars „Bildungsmanagement und Bildungsberatung in der Berufsbildung: Management beruflicher Bildungsprozesse an der HSU“ sollen in Bezug auf die Lehre der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg/ Universität der Bundeswehr Defizite und Probleme aufgezeigt werden. Die Aufgabe der Teilnehmer ist es ein mögliches Problem in den Fokus zu stellen und für dieses einen Lösungsansatz zu erarbeiten.

Ziel dieser Arbeit ist es den Bedarf für eine Einführung in das korrekte wissenschaftliche Arbeiten an der HSU festzustellen und anschließend einen möglichen Lösungsansatz in Form eines Einführungskurses für wissenschaftliches Arbeiten zu erarbeiten.

Aus dieser Zielsetzung heraus ergibt sich folgende Gliederung: In einem ersten Schritt werden auf Grund von Beobachtungen und eigenen Erfahrungen Vorannahmen über den Kenntnisstand und die Vermittlung des wissenschaftlichen Arbeitens angestellt. Aus diesen Vorannahmen heraus werden konkrete Fragen entwickelt, um anschließend einen anonymisierten Fragebogen zu erstellen und den tatsächlichen Bedarf festzustellen, die unsere Vorannahmen stützen. Daraufhin soll anhand der Ergebnisse ein Einführungskurs entwickelt werden, der die festgestellten Defizite aufgreift und behebt.

Die angegebenen Zahlen und Grafiken stützen sich alle auf die von uns durchgeführte Befragung an der HSU.

2. Vorannahmen

Auf Grund unserer eigenen Erfahrungen und auch anhand von Gesprächen mit Studenten der Geistes- und Sozialwissenschaften aus unserem, aber auch anderen, Jahrgängen kristallisiert sich oft ein großes Problem heraus. „Wie schreibe ich eine Hausarbeit?“, „Was genau ist denn nun ein Essay?“, oder „Strukturplagiat? Nie gehört.“ sind Sätze, die nicht nur bei Kommilitonen im ersten oder zweiten Semester fallen, sondern auch im sechsten oder achten. Ebenso die häufigen Anmerkungen vieler Dozenten, dass Quellen nicht richtig zitiert worden sind und die Form der wissenschaftlichen Arbeit nicht eingehalten worden ist, führten uns zu der Annahme, dass es offensichtlich einen Bedarf gibt, eine Hilfestellung für korrektes wissenschaftliches Arbeiten anzubieten.

Des Weiteren wiesen Dozenten auf den sogenannten „Google-Kus“ hin. Eine Veranstaltung, die das korrekte Zitieren und eine Einführung in die Literaturrecherche vermitteln soll. Unter Betrachtung der oben angesprochenen Probleme führte uns dies zu einer weiteren Annahme, dass der „Google-Kurs“ sein Ziel verfehlt. Zusammenfassend stützen wir die weitere Arbeit auf diese zwei Vorannahmen:

1. Es existiert ein Bedarf an Hilfestellungen für das wissenschaftliche Arbeiten.

2. Der „Google-Kurs“ verfehlt als aktuelle Einführungsveranstaltung sein Ziel.

Im folgenden Abschnitt der Arbeit wird erläutert, wie diese Vorannahmen mit Hilfe einer Befragung unter den Studenten festgestellt wurden.

3. Durchführung der Befragung und Entwicklung des Fragebogens

Auf Grund der hohen Relevanz des wissenschaftlichen Arbeitens für Studenten, die viele schriftliche Arbeiten im Laufe ihres Studiums anfertigen müssen, beschränkten wir uns im Rahmen unserer Befragung auf Studenten des Studentenfachbereichs B. Also Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften an der HSU. Ziel war es Bildungs-und Erziehungswissenschaftler, Geschichtswissenschaftler und Psychologen zu befragen, um die Gruppen vergleichen zu können.

Um valide Erkenntnisse zu gewinnen, war es unser Ziel etwa 75 der 600 Studenten zu befragen. Auf Grund dieser relativ großen Anzahl im Rahmen dieses Projekts entschieden wir uns für eine Befragung mit anonymisierten Fragebögen, um die Ergebnisse gut dokumentieren zu können und durch die Anonymisierung ehrliche Antworten zu erhalten.

Das Erhebungsinstrument teilten wir in drei Bereiche ein. Im obersten Bereich wird nach den für uns relevanten Informationen des Befragten in Bezug auf unsere Problemstellung gefragt. Diese sind der Studentenjahrgang und sowie das Studienfach. (Siehe Abb. 1)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Teil 1 - Fragebogen Bildungsmanagement

Der zweite Teil des Fragebogens sollte mit zwei Items die Gültigkeit unserer zuvor getroffenen Vorannahmen feststellen. (Siehe Abb. 2)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Teil 2 - Fragebogen Bildungsmanagement

Der dritte Teil des Erhebungsinstruments bot den Teilnehmern die Möglichkeit sich frei zu äußern. Hier sollten Inhalte angegeben werden, die in einem möglichen Einführungskurs unbedingt behandelt werden sollen. (Siehe Abb. 3)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Teil 3 - Fragebogen Bildungsmanagement

4. Samplebeschreibung

Die Umfrage unter 99 Geistes- und Sozialwissenschaftsstudenten an der HelmutSchmidt-Universität kann als nicht repräsentativ bezeichnet werden, da der Anteil an Studierenden aus dem Jahrgang 2011 überproportional groß ist. Dagegen ist der Studienjahrgang 2010 unterrepräsentiert. (Vgl. Abb.4)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.4: Aufschlüsselung der Befragten nach Studienjahrgang

Darüber hinaus stehen nicht für jeden Jahrgang Daten zu den einzelnen Studienrichtungen zur Verfügung, z.B. ist kein Psychologiestudent in unserem Sample erfasst. Somit ist die Befragung nicht repräsentativ, obwohl die Aufteilung zwischen Bildungs- und Erziehungswissenschaftsstudenten (BuErz) und Geschichtsstudenten den relativen Anteil an Studenten dieser Fachrichtungen wiederspiegelt. (Vgl. Abb.5)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.5: Aufschlüsselung der Befragten nach Studienrichtung

5. Ergebnisse

Die Ergebnisse der Frage 1 zielten auf unsere Hypothese zum vorhandenen Bedarf für einen Einführungskurs im wissenschaftlichen Arbeiten ab. Unsere erhobenen Daten unterstützen unsere aufgeworfenen Vorannahmen. Denn 89% der Befragten hätten sich einen Kurs gewünscht, lediglich 4% sprachen sich dagegen aus. Aufgespaltet betrachtet zeigt sich, dass sich 97% der BuErz und 73% der Geschichtsstudenten einen Einführungskurs wünschen, wobei in diesem Bereich bereits 21% über einen solchen Kurs verfügen und diesen durchweg positiv bewerten. Damit wäre gezeigt, dass ein großer Bedarf besteht. (Vgl. Abb.6)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.6: Bedarf an einem Einführungskurs (Frage 1)

Im zweiten Teil unserer Befragung ging es um die Hypothese, dass der Literaturrecherchekurs sein Ziel verfehlt. Dazu fragten wir die Teilnehmer, ob dieser ihre wissenschaftliches Arbeiten verbessert hat.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.7: Verbesserung durch „Google-Kurs“

Dabei ergab sich ein klares Ergebnis, denn zwei Drittel aller Studenten empfinden den Literaturrecherchekurs in seiner aktuellen Ausprägung als Unnötig bzw. nicht zielführend und zudem hat er Ihr wissenschaftliches Arbeiten nicht verbessern können. (Vgl. Abb.7)

Interessant ist, dass das Bild des „Google-Kurses“ unter den Bildungs- und Erziehungswissenschaftsstudenten mit 74% - keine Verbesserung - deutlich schlechter ausfällt als bei den Historikern mit 52%. Das könnte damit zusammenhängen, dass die Geschichtsstudenten durch ihre Vorkenntnisse, die sie in dem Einführungskurs erlernt haben, den sehr detaillierten Stoff des Recherchekurses besser einordnen und in ihr Arbeitsschema aufnehmen können.

Im letzten Abschnitt des Fragebogens wollten wir von Studenten der Geistes- und Sozialwissenschaften wissen, welche Inhalte ihrer Meinung nach auf jeden Fall in einem Einführungskurs zum Thema wissenschaftlichen Arbeiten vorkommen sollten. Dabei wurden die im Unterbau der Pyramide befindlichen Themen wesentliche öfter genannt als die in der Spitze aufgeführten. (Vgl. Abb.8) Entscheidend ist, dass trotz der Ablehnung des Literaturrecherchekurses die Hilfe bei Recherche, wie z.B. Datenbanksuche, etc. gefordert wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 8: Wünsche für einen möglichen Kurs, Sortiert nach Häufigkeit

6. Curriculare Schwerpunkte

Nach Auswertung des dritten Teils und der Zusammenführung von semantischen Gruppen ergeben sich aus unserer Sicht folgende Schwerpunkte, die in einem solchen Kurs unbedingt bearbeitet werden sollten:

- Studentische Tugenden (Zeitmanagement, etc.)
- Crash-Kurs Word, etc.
- Formen von wissenschaftlichen Arbeiten (Thesenpapiere, Rezensionen, Protokoll, Essay, Referatsverschriftlichungen, Hausarbeiten, etc.)
- Recherchegrundlagen (Vorstellung Bibliothek, Datenbankarbeit, Literatursuche (Arten von Literatur), Internetrecherche, etc.)
- Zitation & Quellenangaben
- Plagiats-Problematik

Diese Punkte müssten in einem weiterführenden Schritt der Erstellung eines Curriculums unbedingt beachtet und ausführlicher eingearbeitet werden.

7. Fazit

Aus den beschriebenen Ergebnissen heraus kommen wir zu dem Schluss, dass eine Einführungsveranstaltung zum Thema wissenschaftliches Arbeiten an der HelmutSchmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg durchaus auf positive Resonanz stoßen würde. Somit wurde unsere erste Vorannahme bestätigt, genauso wie die zweite. Denn der Großteil der Studenten sieht den aktuellen Recherchekurs als unnötig an, deswegen sollte dieser ebenso überdacht werden.

Unser Vorschlag wäre die Abschaffung des „Google-Kurses“ (1 LP) und das Ersetzen eines ISA-Moduls (5 LP) zu Gunsten eines Einführungskurs, der dann mit 6 LP auch benotet werden könnte. Dazu sehen wir vor ein eintrimestriges Modul mit 12 Veranstaltungen zu diesem Thema durchzuführen. Das mit einem Essay (2-3 Seiten) als begleitende kleine Leistung und einer Hausarbeit (5-8 Seiten) als Abschlussarbeit bewertet werden sollte. Der Schwerpunkt dieser Ausarbeitungen liegt allerdings nicht auf dem Thema sondern auf der Form, dem Einhalten der Grundsätze, wie z.B. ein roter Faden, und der richtigen Zitierweise. Damit soll die Wahrnehmung des Kurses als Studienmodul und nicht als begleitendes Seminar bekräftigt werden.

Diese Erkenntnisse wurden im folgendem verwendet um einen erst mal fiktiven Modulhandbucheintrag zu generieren, der einen Anhaltspunkt für das Ergebnis unserer Befragung und die Einführung eines Kurses im Bereich wissenschaftliches Arbeiten darstellen soll.

8. Vorschlag Modulhandbucheintrag

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Modulbeschreibung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.9: Modulhandbucheintrag „fiktiv“

9. Schluss

Das Erlernen des wissenschaftlichen Handwerkzeugs ist eine unumgängliche Voraussetzung für das erfolgreiche Absolvieren eines Studiums. Wie in unserer Befragung gezeigt wurde, fällt diese Gabe aber nur wenigen Studenten von vornherein in den Schoß. Somit wäre eine als „Lehre“ zu betrachtende Einführungs- veranstaltung im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens eine sinnvolle Erweiterung für den Modulplan im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften.

Wie wir mit unserer Erhebung gezeigt haben, stehen dieser Änderung der Großteil der Studenten sehr positiv gegenüber und würden sich über einen solchen Kurs freuen. Der von uns dafür angestoßene Vorschlag könnte einen möglichen Lösungsansatz darstellen, der diesem Problem Abhilfe schafft und das wissenschaftlich Arbeiten der Studierenden an der Helmut-Schmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg weiter verbessern könnte.

Abschließend betrachtet sehen wir unsere durch das Seminar „Bildungsmanagement und Bildungsberatung in der Berufsbildung: Management beruflicher Bildungsprozesse an der HSU“ gestellte Aufgabe als erfüllt an, wobei diese Erhebung noch längst nicht das Ende der Fahnenstange darstellen muss, denn eine Ausweitung der Evaluation und eine detailliertere Ausarbeitung des Curriculums bietet durchaus genug Stoff für das Erstellen einer Bachelor- oder sogar Masterarbeit.

10. Abbildungsverzeichnis

Abb.1: Ansicht Fragebogen „Bildungsmanagement“, Quelle: eigene Erhebung

Abb.2: Ansicht Fragebogen „Bildungsmanagement““, Quelle: eigene Erhebung

Abb.3: Ansicht Fragebogen „Bildungsmanagement““, Quelle: eigene Erhebung

Abb. 4: Auswertung Fragebogen „Bildungsmanagement““, Quelle: eigene Erhebung

Abb. 5: Auswertung Fragebogen „Bildungsmanagement““, Quelle: eigene Erhebung

Abb. 6: Auswertung Fragebogen „Bildungsmanagement““, Quelle: eigene Erhebung

Abb. 7: Auswertung Fragebogen „Bildungsmanagement““, Quelle: eigene Erhebung

Abb. 8: Auswertung Fragebogen „Bildungsmanagement““, Quelle: eigene Erhebung

Abb.9: Modulhandbucheintrag „fiktiv“, Quelle: eigene Ausarbeitung

Fin de l'extrait de 15 pages

Résumé des informations

Titre
Bildungsmanagement an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg (HSU)
Sous-titre
Empirische Untersuchung
Université
Helmut Schmidt University - University of the Federal Armed Forces Hamburg
Cours
Wissenschaftliches Arbeiten
Note
0,0
Auteurs
Année
2013
Pages
15
N° de catalogue
V267853
ISBN (ebook)
9783656593713
Taille d'un fichier
959 KB
Langue
allemand
Mots clés
bildungsmanagement, helmut-schmidt-universität, hamburg, empirische, untersuchung
Citation du texte
Tim Bergmann (Auteur)Florian Rohmann (Auteur)Sebastian Zeidler (Auteur), 2013, Bildungsmanagement an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg (HSU), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267853

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