Film als Quelle: Amateurfilme im Nationalsozialismus


Hausarbeit (Hauptseminar), 2005

19 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Filmische Quellen und Darstellungen im Unterricht
2.1 Die Typen historischer Filmquellen

3 Die Genese des Amateurfilmes
3.1 Ein kurzer Abriss zur Geschichte der Amateurfotografie
3.2 Die Geschichte des Amateurfilmes
3.3 Der Amateurfilm heute

4 Beispiele zum Einsatz von Amateurfilmen im Schulunterricht
4.1 Clemens August von Galen
4.1.1 Biografische Eckdaten von Clemens August von Galen
4.1.2 Zwei Sichtweisen
4.1.3 Aussagen zum Amateurfilm
4.2 „Das 3. Reich in Farbe“ – Hintergrund der Filme und deren Aussagen

5 Der Einsatz von Amateurfilmen in der Geschichtsstunde
5.1 Einordnung in den Lehrplan des Geschichtsunterrichts in der Mittlschule
5.2 Verschiedene Methoden zum Unterrichtseinsatz
5.2.1 Amateurfilme und Dokumentationen im Stationslernen
5.2.2 Amateurfilme und Dokumentationen in der Gruppenarbeit
5.2.3 Amateurfilme als Ansatz für eine Projektarbeit

6 Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

„Die Arbeit mit filmischem Material gibt dem Geschichtsunterricht eine andere Qualität, die Schülerinnen und Schüler zu schätzen wissen und die ihnen wesentliche Erkenntnisse – auch über den Geschichtsunterricht hinaus – vermittelt.“1

Allerdings müssen die Schülerinnen und Schüler zunächst lernen, dass Geschichtsstunden mit Ausschnitten aus Filmen auch Arbeit bedeutet! Und gerade diese Tatsache fordert eine Menge an Interesse bei Schülern, nicht nur sich vom Film „berieseln“ zu lassen, sondern konstruktiv mit diesem zu arbeiten und neue Kenntnisse zu erwerben, welche durch konstruktives Arbeiten mit dem Medium Film erreicht werden kann. Deswegen wird die folgende Arbeit eine kurze Abhandlung zum Umgang mit dem Amateurfilm im Geschichtsunterricht mit dem Schwerpunkt des Einsatzes im Unterricht des Geschichtsunterrichts sein. Es sollen sowohl die theoretischen Vorraussetzungen besprochen werden sowie 2 praktische Beispiele für Einsätze von Amateurfilmen im Geschichtsunterricht. Dabei werden die 2 Filmbeispiele kurz besprochen sowie einige Unterrichtsformen unter Einsatz des Filmes erläutert.

Mit der Arbeit werden die positiven Ansätze für Unterricht mit dem Medium Film und im besonderen Fall des Amateurfilms kritisch dargestellt.

2. Filmische Quellen und Darstellungen im Unterricht

„Filme mit historischen Inhalten und Fernsehsendungen, die historische Themen aufgreifen, dokumentieren, visualisieren und interpretieren, sind Medien, die die geschichtlichen Vorstellungen (im Sinne von Imagination) vieler Schülerinnen und Schülern stark beeinflussen und ihr Geschichtsbewusstsein nachhältiger prägen als die Vorgänge, die sich im Klassenzimmer während des Geschichtsunterrichts abspielen.“2

Dieses Zitat sagt eigentlich alles über das Medium Film und seiner suggestiven Macht aus. Leider kann der Schüler oftmals die Aussagen aus den Filmen nicht richtig deuten und übernimmt sie somit voreilig, ohne dabei in der Lage zu sein, größere

1 Hilke Günther- Arndt “Geschichts-Didaktik“ Cornelsen Verlag, Berlin 2003, S.136
2 Hilke Günther- Arndt “Geschichts-Didaktik“ Cornelsen Verlag, Berlin 2003, S.125

Zusammenhänge zu erkennen und diese auch noch zu verstehen. Denn die Schüler stehen heute dem Medium Film immer weniger kritisch gegenüber und übernehmen deren Aussagen, ohne sie auch nur in geringster Weise zu hinterfragen.

Auf der anderen Seite wecken historische Filme oftmals das Geschichtsinteresse beim Schüler. Denn im Film werden Situationen anschaulich dargestellt und die abstrakte Vergangenheit wird konkretisiert. Deswegen gibt es nur wenige Quellen, die dem Film in seiner Faszination, Suggestionskraft und Erlebnisqualität so nahe kommen. Allerdings muss sich der Geschichtslehrer bewusst sein, wenn er historische Spielfilme in den Unterricht einbringt, dass diese exakt analysiert und vorbereitet sein müssen. Es ist nicht ausreichend, eine Dokumentation zu zeigen, ohne sie kritisch zu hinterfragen. Denn der Schüler muss im „Lesen“ von Filmen geschult werden, damit die gezeigten Bilder nicht ungefragt übernommen werden. Und deswegen müssen diese Kompetenzen, die Filme kritisch zu hinterfragen, die Schüler in der Schule lernen.

Um dies zu erreichen, müssen die filmischen Absichten des Autors immer geklärt werden. Aber auch wie die Filme entstanden sind muss aufgezeigt werden und welche Wirkung die Schnitttechnik beim Betrachter hinterlässt. (vgl. Hilke Günther- Arndt “Geschichts-Didaktik“S.125 ff)

2.1 Die Typen historischer Filmquellen

Die folgende, kurze Typologie orientiert sich an Norbert Zwölfer Abhandlung „Filmische Quellen und Darstellungen. (in Günther – Arndt, Hilke; Geschichtsdidaktik, S. 129ff.)

Zwölfer unterteilt die Filmtypen in 1. filmische Fiktion, 2. filmische Rekonstruktion und 3. in den Archiv- bzw. Dokumentarfilm. In dem dritten Bereich fällt hierbei der Amateurfilm, der unter anderem den Schwerpunkt in dieser Arbeit bildet.

In der filmischen Fiktion werden Filme eingeteilt, die mit einem historischen Hintergrund gedreht wurden. Allerdings stimmt hierbei die Handlung des Filmes oftmals nicht mit den historischen Quellen überein.

Die Hauptaufgabe beim Bearbeiten eines solchen Filmes besteht darin, dass die Schüler die Quellen besitzen und an Hand dieser den Film überprüfen und analysieren.

(vgl. Günther – Arndt, Hilke; Geschichtsdidaktik, S.130)

Bei Filmen, die den Hintergrund einer filmischen Rekonstruktion haben, wird versucht ein Ereignis nachzuspielen oder wenn es nur in schriftlicher Form überliefert ist, es ins filmische zu übertragen. Der Schüler sollte möglichst in Gruppen arbeiten und an Hand eines Arbeitsblattes das Thema auswerten. (vgl. Günther – Arndt, Hilke; Geschichtsdidaktik, S.130f)

Bei den Archiv- bzw. Dokumentarfilmen handelt es sich, z.B. in der Zeit des Nationalsozialismus, um Bilder der Wochenschau. Es ist hier sehr wichtig, die Intension des Filmherstellers zu kennen. Denn nur so kann eine effektive Analyse erfolgen, ohne sich falsch beeinflussen zu lassen.

Es ist wichtig dem Schüler zu vermitteln, dass kein Dokumentarfilm objektiv bewertet werden darf. Diese Arten von Filmen werden immer arrangiert!

(vgl. Günther – Arndt, Hilke; Geschichtsdidaktik, S.131)

Bei dem Amateurfilm ist die Objektivität nicht so ausschlaggebend, da meistens wirkliche Ereignisse gefilmt wurden, mit dem Hintergrund es für die Nachwelt zu erhalten oder seine Erlebnisse im Bild festhalten zu können.

Dennoch muss bei Amateurfilmen immer genau analysiert werden, da es oft zu Fälschungen kommen kann.

3. Die Genese des Amateurfilms

3.1 Ein kurzer Abriss zur Geschichte der Amateurfotografie

Die Geschichte des Amateurfotografen ist der Anfang des festgehaltenen Bildes. Es war erstmals möglich eine Momentaufnahme so festzuhalten, wie sie „wirklich“ war. Es wurde und konnte nichts weggelassen werden, was in der Realität nicht vorhanden ist.

So ist es nicht verwunderlich, dass sich der Fotografie am Anfang nur wenige Personen annahmen, die sich mit Portraitaufnahmen ihren Lebensunterhalt verdienten. Allerdings kamen nicht so schnell Fotografen auf, die Timm Starl als „Knipser“ bezeichnete. Wobei diese Knipser eine Untergruppe der Amateurfotografen sind, da sie sich weder in Vereinen oder Clubs trafen, noch einem bestimmten künstlerischen Aspekt mit ihren Fotografien verfolgten.

Diese so genannten „Knipser“ waren keine gelernten Fotografen und stammten oft aus verschiedenen Berufsgruppen, wobei nicht selten der Knipser in einem Umfeld zu finden war, aus dem er nicht stammte. (siehe Starl, Timm; Knipser S.12)

Während die „Knipser“ im 19.Jhd. noch stark belächelt und sogar missbilligt wurden, ging es mit der Fotografie unter den Nationalsozialisten stark bergauf. (vgl. Starl, Timm; Knipser S.14ff) Unter der NS-Herrschaft wurde das Fotografieren der Amateure und „Knipser“ einmal unter dem wirtschaftlichen Aspekt gesehen, sowie dem künstlerischen und natürlich dem für die Nationalsozialisten wichtigsten Punkt, dem der Propaganda. Ab 1933 war die Amateurfotografie nicht mehr nur „private“ Fotografie, sondern sie sollte dem Staate dienen. (siehe Starl, Timm; Knipser S.18)

Während es vom 1. WK nur wenige Bilder von der Front von Amateuren gibt, sind es im 2. WK schon eine fast nicht mehr überschaubare Fülle von Fotografien.

Diese Tendenz hat sich bis in die heutige Zeit, mit stetigem Wachstum der Fotoindustrie fortgesetzt, was nicht zuletzt der immer professioneller werdenden Technik zu verdanken ist.

Während die Fotografie schon im 1. Drittel des 20.Jhd. für die meisten Amateurfotografen mit ihrem Equipment erschwinglich war, kann dies von den Amateurfilmern nicht behauptet werden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Film als Quelle: Amateurfilme im Nationalsozialismus
Hochschule
Universität Leipzig  (Historisches Seminar)
Veranstaltung
Hauptseminar
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
19
Katalognummer
V65683
ISBN (eBook)
9783638581967
ISBN (Buch)
9783656783015
Dateigröße
481 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Film, Quelle, Amateurfilme, Nationalsozialismus, Hauptseminar
Arbeit zitieren
Jan Griesbach (Autor:in), 2005, Film als Quelle: Amateurfilme im Nationalsozialismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65683

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