Unterrichtsentwurf: Präsentationstechniken. Strategien zum Umgang mit schwierigen Situationen im Rahmen von Präsentationen


Unterrichtsentwurf, 2008

22 Seiten, Note: 1


Leseprobe


1 Planungsrelevante Faktoren

1.1 Schülerbezogene Planungsfaktoren

Meine erste unterrichtspraktische Übung[1] findet im Fach Sprache und Kommunikation[2] im Modul 11 „Präsentieren“ in der Individualversicherungsklasse XXX statt. Die Klasse setzt sich aus 23 Schülerinnen und Schülern[3] zusammen, die in ihrem ersten Ausbildungsjahr zum Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen den zweiten Berufsschulblock absolvieren. Die Schülerinnen und Schüler sind im Alter zwischen 19 und 27 Jahren und haben durchgängig das Abitur. Die Klasse hat wöchentlich 3 Schulstunden SuK. Das Leistungsniveau und die Lernfähigkeit der Klasse ist durchweg als hoch zu bezeichnen. Der überwiegende Teil der Schüler arbeitet in den Stunden aktiv, engagiert und motiviert mit.

1.2 Lehrerbezogene Planungsfaktoren

Im Rahmen meines eigenverantwortlichen Unterrichts bin ich in dieser Klasse seit dem 25. März 2008 3 Stunden pro Woche eingesetzt. Ich unterrichte sehr gern in der Klasse und mag die engagierte und freundliche Arbeitsatmosphäre. Die Schüler sind mir gegenüber freundlich und aufgeschlossen und ich fühle mich von ihnen als Lehrkraft akzeptiert.

1.3 Organisatorische Planungsfaktoren

Der Unterricht findet in der zweiten Unterrichtsstunde in der Zeit von 8:30 Uhr bis 9:15 Uhr statt. Die upÜ findet außerhalb des regulären SuK-Unterrichts statt. Ein Kollege stellt mir freundlicherweise seine Stunden für die upÜ zur Verfügung.

Aufgrund des geplanten Raumsettings habe ich mich entschieden, einen größeren Raum für die upÜ zu nutzen. Insbesondere für die Durchführung der Präsentationen, aber auch zur Gewährleistung eines offeneren kommunikativeren Austausches, werden die Schüler während der Unterrichtseinheit im Stuhlkreis sitzen, wofür der gewählte Klassenraum den nötigen Platz bietet. Weiterhin ist er mit Metaplanwänden, Flipcharts, einem Beamer und einem OHP ausgestattet. Ich werde die Klasse bereits in der ersten Stunde unterrichten.

2 Entscheidungen

2.1 Makroebene

2.1.1 Legitimation des Unterrichts und grundsätzliche Absichten

Eine zentrale berufliche Tätigkeit der Kaufleute für Versicherungen und Finanzen ist die Information und Beratung von Kunden. Hierbei ist üblich Produkte - auch vor größerem Publikum – zu präsentieren. Dafür sollten die Schüler in der Lage sein, vor Zuhörern routiniert zu sprechen.

Das Modul 11 „Präsentieren“ ist im Rahmenlehrplan für das Fach Sprache und Kommunikation für Berufsschulen vorgesehen.[4] Im Rahmen dieses Moduls sollen die Schüler u.a. den Umgang mit Konflikten und Störungen im Rahmen von Präsentationen erlernen und sich untereinander ein konstruktives Feedback geben.

2.1.2 Einbettung in den laufenden Unterricht

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2 Mikroebene

2.2.1 Didaktische Reduktion

In der Auswertungsphase bekommen die Schüler in ihren Gruppen einzelne Beobachtungsaufträge, so dass von ihnen nur bestimmte Kriterien der Präsentation bewertet werden. Dieses Vorgehen reduziert die Komplexität der Einschätzung einer Präsentation.

Eine weitere Reduktion ist nicht notwendig, lediglich die Aufgaben sind im Schwierigkeitsgrad den Fähigkeiten der Schüler angepasst.

2.2.2 Stundenlernziel

Die Schüler setzen sich mit Problemen, die während einer Präsentation auftreten können, auseinander. Diese Konfrontation macht ihnen diese Schwierigkeiten bewusst und bereitet sie so auf teilweise unvorhersehbare Situationen vor. Die in der Stunde erarbeiteten Strategien sollen auf zukünftige Störungen im Rahmen von Präsentationen anwendbar sein.

2.2.3 Einzellernziele

Die Schüler erweitern und stärken ihre

Fachkompetenz, indem sie

- mögliche Strategien zum Umgang mit schwierigen Situationen im Rahmen von Präsentationen erarbeiten

Methodenkompetenz, indem sie

- verschiedene Präsentationsmedien verwenden und eine Rückmeldung zum Einsatz bekommen

Personal- und Sozialkompetenz, indem sie

- den Arbeitsauftag selbstständig in einer Kleingruppe bearbeiten und sich dabei gegenseitig unterstützen
- durch die gemeinsame Erarbeitung der Themeninhalte Verantwortung für den gemeinsamen Lernerfolg übernehmen
- ihr Selbstvertrauen im Hinblick auf zukünftige Präsentationen stärken
- sich gegenseitig konstruktiv Feedback geben.

3 Unterrichtsverlauf

3.1 Phasierung

Einstieg

Inhalt und Vorgehensweise

Zu Beginn der Stunde begrüße ich die Gäste und stelle sie der Klasse vor. Die Schüler sitzen bereits in einem Stuhlkreis.

In dieser Phase erfolgt ein informierender Unterrichtseinstieg nach Grell/ Grell, der die Schüler über die Ziele und den Ablauf der heutigen Stunde informiert. Als Orientierungsrahmen dient eine Lernlandkarte[5], die bereits seit Beginn der Einheit eingesetzt wird.

Begründung

Die Schüler machen sich mit der veränderten Situation vertraut. Ihnen werden die Ziele der Einheit transparent gemacht, um ihre Lernbereitschaft zu fördern. Die Lernlandkarte gibt ihnen einen strukturierten Überblick über die bereits behandelten Themen und noch geplante Inhalte. Ein einfacher informierender Unterrichtseinstieg ist m. E. ausreichend, da er nur die Überleitung zwischen der Vorbereitungs- und der Präsentationsphase darstellt.

Präsentationsphase

Inhalt und Vorgehensweise

In dieser Phase präsentieren die Schüler ihre jeweiligen Ergebnisse. Sie führen ihren Zuschauern einführend ein kurzes Rollenspiel zur Situationsdarstellung vor und präsentieren dann ihre entwickelten Strategien. Die übrigen Schüler erhalten einen Beobachtungsauftrag[6] zu den Bereichen Vortragsweise, Einsatz des jeweiligen Mediums, Teamabstimmung und Inhalt.

Begründung

Die von mir ausgewählten Pannen im Rahmen einer Präsentation sind durchweg praxisnahe Situationen, die den Schülern in ihrem beruflichen Alltag begegnen können. Durch die Kenntnis der Strategien, die in dieser Phase vorgestellt werden, sind die Schüler zukünftig in der Lage mit ähnlichen Schwierigkeiten umzugehen oder sie sogar von vorn herein zu vermeiden.

Eine Einführung der Zuschauer anhand eines Rollenspiels ist notwendig, da die Gruppen die Themenbereiche der jeweils anderen nicht kennen. Außerdem wird so das Interesse der Beobachter für die erarbeiteten Strategien geweckt.

Die übrigen Schüler erhalten Beobachtungsaufträge um ein möglichst detailliertes Feedback geben zu können. Weiterhin wird durch die verschiedenen Blickwinkel gewährleistet, dass ein großer Teil der Schüler im Rahmen des Feedbackprozesses aktiv wird.

Auswertungsphase

Inhalt und Vorgehensweise

Im Anschluss an jede Präsentation werde ich die Auswertungsphase moderieren. Die beobachtenden Schüler sollen eine Rückmeldung entsprechend ihres Beobachtungsauftrages geben und die bekannten Feedbackregeln anwenden. Die Beobachtungsschwerpunkte wechseln nach jeder Präsentation, so dass jede Gruppe die verschiedenen Beobachtungsperspektiven einnimmt. Die jeweiligen Beobachtungsbögen werden im Anschluss der bewerteten Gruppe zur Verfügung gestellt.

Damit die erarbeiteten Strategien den Schülern für weitere Präsentationsvorbereitungen zur Verfügung stehen, werde ich die Ergebnisse fotografieren und für die übrigen Schülern kopieren.[7]

[...]


[1] Im Folgenden als upÜ abgekürzt.

[2] Im Folgenden als SuK abgekürzt.

[3] Aus Gründen der Lesbarkeit wird im Folgenden für beide Geschlechter die Bezeichnung „Schüler“ verwendet.

[4] vgl. Behörde für Bildung und Sport (Hrsg.): Rahmenlehrplan Sprache und Kommunikation für Berufsschulen. Hamburg 2004, S. 28.

[5] Siehe Anhang

[6] Alle Beobachtungsbögen wurden in der Unterrichtssequenz von den Schülern entwickelt und befinden sich in der Anlage.

[7] Dieses Vorgehen kündige ich aus Gründen der Transparenz bereits in den Arbeitsaufträgen an.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Unterrichtsentwurf: Präsentationstechniken. Strategien zum Umgang mit schwierigen Situationen im Rahmen von Präsentationen
Hochschule
Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg
Note
1
Autor
Jahr
2008
Seiten
22
Katalognummer
V273067
ISBN (eBook)
9783656665229
ISBN (Buch)
9783656665182
Dateigröße
757 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
unterrichtsentwurf, präsentationstechniken, strategien, umgang, situationen, rahmen, präsentationen
Arbeit zitieren
Stephanie Hilbert (Autor:in), 2008, Unterrichtsentwurf: Präsentationstechniken. Strategien zum Umgang mit schwierigen Situationen im Rahmen von Präsentationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/273067

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