Doctor Who, The Girl In The Fireplace

Eine medienpädagogische Stellungnahme


Dossier / Travail, 2009

15 Pages, Note: 1,0

Jan Baumann (Auteur)


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Inhalt
Dargestellte Lebenswelt
Räumliche Ebenen
Zeitliche Ebenen
Konfliktlösungen
Charaktere
Geschlechtsrollenbilder

Umsetzung
Spannung und Dramaturgie (Humor und Romantik)
Tempo
Machart und ästhetische Qualität
Originalität

Verständlichkeit und Eignung

Anhang
Literatur, Quellenangaben

Einleitung

Die vorliegende Hausarbeit möchte die Analyse und Bewertung einer Kinder- und Jugendfernsehserie leisten, welche sich vor allem an die Zielgruppe der 10- bis 13-järigen Heranwachsenden richtet. Diese Altersgruppe am Übergang vom Kinder- zum Jugendalter sieht pro Tag durchschnittlich 101 Minuten fern, wobei die tatsächlichen TV-Nutzer dann durchschnittlich 166 Minuten vor dem Gerät verweilen (Zahlen 2007, Feierabend &Klingler (2008)). Die betrachtete Gruppe unterscheidet sich in ihren Formatpräferenzen von den jüngeren Kindern. So wird hier die Spannungssparte im Bereich des fiktionalen Unterhaltungsangebotes etwa dreimal so häufig präferiert wie in der Altersgruppe der drei-bis fünfjährigen (Feierabend & Klingler (2008)).

Die der Arbeit zugrunde liegende Episode der Fernsehserie „Doctor Who“, „The Girl In The Fireplace“, wurde 2005 im Auftrag der British Broadcasting Corporation (BBC) produziert. Die Erstaustrahlung fand am 06. Mai 2006 um 17:00 Uhr statt. Regie führte Euros Lyn, das Drehbuch wurde von Steven Moffat verfasst. Die Filmdauer beträgt 45 Minuten (Sullivan (2009)). Zentrale Figur der Serie ist ein Zeitreisender der Gattung der Timelords vom Planeten Gallifrey, der sich selber nur „The Doctor“ nennt. Daher auch der Serientitel „Doctor Who“. Als letzter Überlebender der Timelords reist er zusammen mit einer weiblichen Begleiterin (und deren (Ex-)Freund) durch Raum und Zeit. Hierbei benutzt er die TARDIS (Time And Relative Dimensions In Space), bei der es sich um ein Raumschiff handelt, welches auch die Zeitdimensionen durchfliegen kann. Auf ihren Reisen erfüllt der Doktor Missionen gegen Monster, für Gerechtigkeit und vor allem für die Kontrolle der Grenzen zwischen den Parallelwelten.

Die Einordnung dieser Serie kann in das oben angesprochene Spannungsgenres erfolgen, spezifischer in das Genres des spannungsgeladenen Scienes-Fiction. Damit ist es eine Serie die genau in das Sehverhalten der 10- bis 13-jährigen Zuschauer passt (Feierabend & Klingler (2008)).

Inhalt

Dargestellte Lebenswelt

Dem Serienkonzept folgend, ist die dargestellte Lebenswelt variabel in Raum und Zeit. Sie bietet keinen Fixpunkt für den Zuschauer. Lediglich bei Heimatbesuchen der Begleiterin des Doktors im London der Ist-Zeit kann von den Zuschauern ein lebensrealistischer Bezug zur eigenen Umgebung wahrgenommen werden. Diese Besuche finden nicht in allen Episoden statt, sind aber ein wiederkehrendes Thema in der Seriendramaturgie.

Bereits bei Betrachtung der Lebenswelt fällt auf, dass die Serie für jüngere Kinder kaum geeignet ist. Es können nämlich zwei räumliche und vier zeitliche Ebenen identifiziert werden, welche in einem durchaus komplizierten Zusammenhang zueinander stehen. Die Darstellung der zeitlichen Ebenen erfolgt nicht chronologisch, sondern wechselt innerhalb der Storyline.

Räumliche Ebenen

Die erste räumliche Ebene befindet sich am Hofe Ludwig XI in Versailles des 18. Jahrhunderts. Die hier dargestellte Lebenswelt zwischen Hoch- und Spätbarock wird durch die Gestaltung des Schlosses und der betont geschmückten Kleidung der Darsteller (inklusive Perücken) verdeutlicht. Den jungen Zuschauern ist diese Lebenswelt als Ort von Königen und Königinnen bekannt. Er ist mit den Vorstellungen eines „Lebens am Hofe“ besetzt, das heißt mit höfichen Festen wie Maskenbällen, klare Regeln, Dienern und Hofdamen. Das Zentrum dieser Welt stellt das Zimmer der Madame de Pomadour dar, in diesem wiederum der brennende Kamin.

Die zweite räumliche Ebene befindet sich an Bord des Raumschiffes „SS Madame de Pompadour“ im 51. Jahrhundert. Der Doktor und seine beiden Begleiter landen hier mit Ihrem Raum- und Zeitschiff und finden einen verlassen wirkenden Ort vor. Düsternis, Größe der Räume und die ungeklärte Abwesenheit einer Crew wirken beängstigend.

Inmitten der futuristischen Umgebung findet sich ein brennender Kamin mit einer Uhr darauf. Dieser ist identisch mit dem Kamin im Zimmer der Madame de Pompadour.

Beide Orte stehen in direktem Zusammenhang. Sowohl durch den Kamin, als auch durch verschiedene venezianische Spiegel kann man zwischen den Raumdimensionen wechseln. Die starke Kontrastierung und die zum Teil historische Realität der Ortsebenen betonen den Effekt des Zeitreisens. Sie geben den Zuschauern zudem verschiedene Rezeptionstiefen zur Auswahl. Es bleibt dem Interesse und Kenntnisstand (!) des Zuschauenden überlassen, ob er Versailles hier nur als beliebiges Schloss wahrnehmen möchte (kann), oder ob er sich z.B. auch mit der Geschichte der Madame de Pompadour beschäftigen möchte.

Ein weiterer Effekt dieser Kontrastierung ist die bessere Möglichkeit, die Gleichzeitigkeit/ Parallelität von Raum und Zeit in der Serie zu verdeutlichen. Durch die Zeitfenster im Raumschiff werden verschiedene Zeiten und Orte miteinander verbunden. Eine solche pointierte Darstellungsweise macht dieses Geschehen auch für jüngere Zuschauer noch verständlich.

Zeitliche Ebenen

Innerhalb des Lebens der Madame de Pompidour können drei grundlegende Zeitebenen benannt werden. Sie wird als Kind zum ersten mal mit den mechanischen Robotern und dem Doktor konfrontiert, hier verliebt Sie sich auch in diesen und nimmt ihn als ihren Retter wahr. Um Ihren 37. Geburtstag herum kommt es zum Höhepunkt der Geschichte. Ein letzter zeitlicher Fixpunkt kann zu Ihrem Tode gesetzt werden.

Diese große Zeitspanne wird wird durch die Rahmenhandlung an Bord der SS Madame de Pompadour eingefasst. Die Crew der TARDIS erlebt diese „Lebensspanne“ innerhalb Ihrer maximal eintägigen Mission im 51. Jahrhundert. Der Unterschied zwischen dieser nicht-linearen Zeitwahrnehmung und der linearen Zeitwahrnehmung der Madame wird in ihrem Ausspruch „Dann muss ich den langsameren Weg gehen“ (28:54) und ihrem Blick auf Ihre eigene Vergangenheit und Zukunft von Bord des Raumschiffes deutlich.

Eine solche Dramaturgie wirkt aus erwachsener Sicht vor allem als Mittel zur Emotionalisierung (die persönliche Betroffenheit der Dargestellten, Ihr „Drama“ wird deutlich), aus kindlicher Sicht ist es auch das Setzen von Erklärungen zu einer durchaus komplizierten Materie (Raum- und Zeit wird miteinander verwoben).

Es kann festgestellt werden, dass es sich bei der dargestellten Lebenswelt um eine phantastisch-futuristische Umgebung mit märchenhaften Bezügen handelt.

[...]

Fin de l'extrait de 15 pages

Résumé des informations

Titre
Doctor Who, The Girl In The Fireplace
Sous-titre
Eine medienpädagogische Stellungnahme
Université
Cologne University of Applied Sciences  (Institut für Medienforschung und Medienpädagogik )
Cours
Medien- und kulturpädagogische Grundlagen 1
Note
1,0
Auteur
Année
2009
Pages
15
N° de catalogue
V127184
ISBN (ebook)
9783640339549
ISBN (Livre)
9783640337019
Taille d'un fichier
424 KB
Langue
allemand
Mots clés
Doctor, Girl, Fireplace, Eine, Stellungnahme
Citation du texte
Jan Baumann (Auteur), 2009, Doctor Who, The Girl In The Fireplace, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127184

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Titre: Doctor Who, The Girl In The Fireplace



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