Essstörungen. Der Einfluss von Anorexia Nervosa in der Adoleszenz auf die physische Entwicklung


Trabajo Escrito, 2020

13 Páginas, Calificación: 1,7


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Problembeschreibung

3. Methodik
3.1 Systematische Literaturrecherche

4. Physische Auswirkungen der AN
4.1 Pubertäre Reifung und Wachstum (Knochenstruktur)
4.2 Fortpflanzung
4.3 Hirnentwicklung

5. Diskussion

6. Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abkürzungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Auf die Darstellung beider Geschlechter ist teilweise verzichtet worden, um die Lesbarkeit möglichst zu verbessern. Beispielsweise sind bei der Erwähnung der Patienten auch die Patientinnen miteingeschlossen.

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Veränderungen des Gehirns durch Starvation (MRT)

1. Einleitung

In der heutigen Zeit wird das Thema ,,Essstörungen ́ ́ in unserer westlichen Gesellschaft immer präsenter, insbesondere die Erkrankung Anorexia Nervosa. Eine ausgewogene Ernährung ist lebensnotwendig und stellt eines der menschlichen Grundbedürfnisse dar. Dennoch scheint es so, dass Medien ihren Fokus immer mehr auf die Inszenierung des perfekten Idealbildes setzen. Problematisch dabei ist jedoch, dass vor allem bei jungen Mädchen, sich der Selbstwert an den gesellschaftlichen Einstellungen und Inszenierungen der sozialen Medien orientiert. So konnten im Jahr 2017 insgesamt 7.821 Fälle von Anorexia nervosa in den deutschen Krankenhäusern verzeichnet werden (Statista, 2019). Neben den körperlichen und psychischen Veränderungen sind auch die Symptome der Erkrankung erforscht und weitestgehend bekannt. In der vorliegenden Hausarbeit wird zunächst das vorliegende Problem beschrieben und die Leitfrage auf ein Themengebiet beschränkt. Im Hauptteil werden die Ergebnisse aus passenden Studien repräsentiert und zusammengeführt. Anschließend werden die ausgewählten Studien und die genutzte Methodik in einer Diskussion ausführlicher und kritisch bewertet. Zum Ende hin werden im Fazit die gesammelten Informationen zusammengefasst und die genaue Relevanz für die Pflege betrachtet und bewertet.

2. Problembeschreibung

Anorexia Nervosa, auch als Magersucht oder Pubertätsmagersucht bekannt, ist die schwerste psychosomatische Erkrankung bei Mädchen und jungen Frauen, aufgrund einer Mortalitätsrate von 15% (Berger, 2008).

Bei der Erkrankung AN handelt es sich unter anderem auch um eine Körperschemastörung, diese kann unterschiedliche Körperteile betreffen, wie beispielsweise Bauch, Oberschenkel oder Hüfte. Die Betroffenen überschätzen ihren Körperumfang und nehmen sich meist trotz Untergewicht immer noch für zu dick wahr. Das Krankheitsbild ist geprägt von einem abnormen Essverhalten, welches gekennzeichnet ist durch ein striktes Diätverhalten bis hin zu völliger Nahrungsverweigerung. Neben dem abnormen Essverhalten können als weiteres Symptom der AN, Erkrankte auch noch andere Methoden zur Gewichtsreduktion nutzen, wie gewolltes Erbrechen oder Verwenden von Abführmitteln. (Herpetz-Dahlmann, 1994)

Die Behandlung der Erkrankung AN, kann vermehrt auch ambulant stattfinden, wobei die Betroffenen zu regelmäßigen Kontrollen erscheinen müssen, um das Gewicht und das Essverhalten auch von ärztlicher Seite begutachten zu lassen. Wenn das Gewicht jedoch in einen akuten Bereich kommt und somatische Beschwerden, Suizidalität eintreten und es auch noch keine Therapiererfolge erlangt werden konnten, ist eine stationäre Therapie für die Betroffenen erforderlich. Der Fokus liegt denn dabei erstmals bei der Stabilisierung des Gewichts, anschließend müssen die Erkrankten sich jedoch einer langfristigen Behandlung in Therapieform unterziehen. (Elsevier GmbH & Menche, 2019) AN ist die dritthäufigste chronische Erkrankung in der Adoleszenz (Herpertz-Dahlmann, Bühren, & Seitz, 2011). So stellte man in einer populationsbasierten Studie fest, dass etwa in dem Alter zwischen 13 und 19 Jahren, von 1000 Einwohner 50 jährlich an einer AN erkrankten (Herzog, Friederich, Wild, Löwe, & Zipfel, 2006). Präventive Maßnahmen finden seit den letzten Jahren auch vermehrt in Form von Schulprojekten statt, um mögliche Erkrankungen einer Essstörung, wie beispielsweise einer Magersucht, entgegenzuwirken (Berger, 2006). Fraglich dabei ist jedoch, ob diese Angebote auch wirklich genutzt und wahrgenommen werden. Zudem ist auch fraglich, ob schon Erkrankte Magersüchtige ausreichend informiert werden, welche Folgen ihre Krankheit mit sich zieht, sowohl medizinisch, aber auch psychisch gesehen. Insbesondere im Jugend- und Kindesalter ist der Körper im Entwicklungsprozess, deshalb sollten vor allem Erkrankte, die sich in dieser Lebensphase befinden, näher informiert und aufgeklärt werden.

Denn vor allem im Bereich der Adoleszenz entwickelt sich der Jugendliche nicht nur körperlich, sondern auch mental, geistig und sozial zum Erwachsen aus (Molnár, 1998). Die Adoleszenz beginnt mit der Pubertät und endet mit dem Eintreten der Selbstständigkeit im Erwachsenenalter, beschreibt also die Übergangsphase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter (Strangl, 2020). So ist es von Relevanz genauer festzustellen welche Auswirkungen Anorexia Nervosa im Jugendalter auf die physische Entwicklung hat. Ergebnisse könnten genutzt werden, um Betroffene näher zu informieren und eventuelle Präventionen, die gegen die Folgen der Erkrankungen entgegenwirken, einzuleiten. Eine weitere mögliche Überlegung wäre dabei im Verlauf einer Therapie, ambulant oder stationär, das Pflegepersonal bei präventiven Maßnahmen mit einzubeziehen. Pflegekräfte spielen im Therapieverlauf eine wichtige Rolle, sie begleiten beispielweise im Alltag der stationären Therapie, die Patienten beim Essen, in der Freizeit und stellen einen Ansprechpartner zu jeder Zeit dar. Therapeuten, Arzt, Psychiater oder auch Psychologen sehen die Patienten eher weniger, hauptsächlich eher zu Gruppentherapie, Einzeltherapie oder zu Visiten. So ist es möglich, dass durch den intensiveren und längeren Kontakt mit den Pflegekräften, die Bindung zwischen Patienten und Pflegekraft eine andere darstellt, als die zwischen Arzt und Patienten. Eine zusätzliche Aufklärung von der Seite des Pflegepersonals könnte also möglicherweise eine andere Wirkung bei den Patienten bewirken und vielleicht zu einem Fortschritt im Therapieverlauf führen. Die Rolle der Pflegekraft könnte durch diese Überlegung möglicherweise mehr Präsenz und Anerkennung erlangen, wenn sie mehr in den Therapieverlauf, insbesondere bei der Aufklärung, integriert werden würde. Um die genannte Wirkung des Pflegepersonals auf die Patienten genauer festzustellen, ist es auch hier von wichtiger Bedeutung zunächst den genauen Einfluss der Magersucht auf die physische Entwicklung festzustellen und zusammenzutragen.

Darum lautet die Leitfrage dieser Hausarbeit:

Welchen Einfluss hat Anorexia Nervosa in der Adoleszenz auf die physische Entwicklung?

3. Methodik

In dem folgenden Kapitel geht es um die genutzte Herangehensweise, die zur Beantwortung der Leitfrage angewendet wurde. Es soll dazu dienen, die einzelnen Arbeitsschritte zur Erstellung dieser Arbeit nachzuvollziehen. Die genutzte systematische Literaturrecherche stellt den aktuellen Forschungsstand dar und zeigt die Informationsbeschaffung für die Begriffsbestimmung auf.

3.1 Systematische Literaturrecherche

Zunächst wird für die Bearbeitung der Thematik eine systematische Literaturrecherche in der Datenbank ,,Pubmed“ anhand der Fragestellung durchgeführt. Eingegrenzt wird die Suche auf die Sprachen deutsch und englisch. Übersetzt werden die verwendeten Schlagwörter ins Englische und zudem mit den Operatoren ,,AND“ und ,,OR“ verknüpft.

In der folgenden Tabelle werden die verwendeten Suchbegriffe aufgelistet:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Um zusätzliche geeignete Literatur heranzuziehen, wurde ergänzend eine Handrecherche durchgeführt. Dabei wurden die Schlagwörter in unterschiedlichen Kombinationen bei ,,Google Scholar“ eingegeben. Unteranderem wurden auch die Kataloge für Soziale Arbeit und Pflege an der HAW Hamburg und der Bücherhallen Hamburg nach geeigneter Literatur durchsucht. Zu der Thematik ,,Magersucht“ gibt es überreichlich Literatur, deshalb wurde abschließend die Literatur auf ihre Tauglichkeit und Signifikanz für die Beantwortung der Leitfrage untersucht. Um den Bezug zur Pflege herstellen zu können, wurden bei ,,Google Scholar“ und ,,Google“ weitere Schlagwörter in unterschiedlichen Kombinationen eingegeben.

4. Physische Auswirkungen der AN

Die Symptomatik der AN beinhaltet sowohl körperliche und psychische Veränderungen.

Durch die pathogene Ernährung, Gewichtsreduktion und den weiteren Verfahren, um Gewicht zu reduzieren, treten die somatischen Folgen meist als Folge der Starvation und dem Gewichtsverlust sekundär auf. Im Fokus stehen dabei zunächst Herz-Kreislauf-Störungen mit Bradykardie und Hypotonie, Durchblutungsstörungen und Hormonstörungen, die bis zum Ausbleiben des Zyklus führen können und weitergehend zu Problemen und Beschwerden im Bereich des Magen und Darms. Im weiteren Verlauf der Krankheit können auch Mangelerscheinungen eintreten, die beispielsweise zur Elektolytstörungen führen können. (Jacobi, Thiel, & Beintner, 2016) Die physischen Veränderungen und Auswirkungen fallen schwerwiegender aus, wenn es sich vor allem um einen rapiden und immensen Gewichtsverlust handelt. Auch das Alter der Erkrankten spielt dabei eine immense Rolle, da im Kindes- und Jugendalter der Körper einen geringeren Körperfettanteil besitzt. (Holtkamp & Herpertz-Dahlmann, 2002) Zudem kann auch der Missbrauch von Medikamenten zu ungewollten Nebenwirkungen führen und dem Körper zusätzlich schaden.

Die Folgen der Erkrankung und ein abnormes niedriges Gewicht kann auch zum Tod führen. Studien machten jedoch aus, dass für 20-30 % der anorektischen Sterbefälle ein Suizid verantwortlich ist (Herpertz-Dahlmann et al., 2011).

In den weiteren Abschnitten wird detaillierter auf einzelne physische Veränderungen eingegangen, die durch die Symptomatik einer AN im Alter der Adoleszenz ausgelöst werden können.

4.1 Pubertäre Reifung und Wachstum (Knochenstruktur)

In den Lebensjahren der Adoleszenz kann, ausgelöst durch die geringe Nahrungszufuhr, ein Stillstand der pubertären Reifung und des Wachstums ausgelöst werden. Ein chronischer Krankheitsverlauf kann zudem auch zu Kleinwuchs und zu einer unzureichenden Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale führen. (Herpertz-Dahlmann et al., 2011)

Unter diesen versteht man beispielsweise bei jungen Frauen das Wachsen der Brustdrüsen, Brustwarzen, Scham- und Achselhaaren und beim Jungen hingegen das Wachsen der Muskeln, Scham-, Bart- und Achselhaaren und den sogenannten Stimmbruch (Wenninger, 2020).

Auch der Erwerb der maximalen Knochenmasse, auch ,,peak bone mass“ genannt, ist sehr bedeutsam in der Adoleszenz. So führt, der bei Essstörungen nachweisbare verminderte Knochenaufbau und vermehrte Knochenabbau, zu einem erhöhtem Osteoporoserisiko im Erwachsenenalter. Ein Östrogenmangel, Vitamin-D-Mangel, ein hoher Kortisolspiegel und eine Proteinmangelernährung, die häufiger bei Essstörungen auftreten, stellen meist ursächliche Faktoren einer Osteoporose dar (Herpertz-Dahlmann et al.,1994). Bezüglich der Knochenstrukturen konnte man diesbezüglich feststellen, dass langjährige an AN Erkrankte im Vergleich zu nicht Erkrankten eine geringere Knochendichte aufweisen. Zusätzlich fand man dabei auch heraus, dass Frauen, die im Bereich des Jugendalters an einer AN erkrankt waren, bei gleicher Dauer des Periodenausfalls (Amenorrhö) eine geringere Knochendichte als AN Erkrankte haben, die erst im Erwachsenenalter erkrankt waren. Bei einer Wiederherstellung des Normalgewichtes und dem Eintreten der Periode kommt es wieder zu einem Zuwachs der Knochendichte, jedoch kann dadurch keine Normalisierung der Knochenstrukturen hergestellt werden. (Herpertz-Dahlmann et al., 2011)

4.2 Fortpflanzung

Durch das Ausbleiben der Menstruation und den weiteren Folgeerscheinungen haben Essstörungen, wie beispielsweise Magersucht, schwerwiegende Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit, Schwangerschaft und Mutterschaft (Langer et al., 2009). In einer Langzeitstudie aus Schweden, wurden Informationen über damalige adoleszente Essgestörten 18 Jahre nach der Erstuntersuchung mit einer weiteren ebenfalls untersuchten gesunden Kontrollgruppe verglichen. An der Studie waren insgesamt 48 Probanden beteiligt von allen waren die Daten zu bestehenden oder stattgefundenen Schwangerschaften und den Entwicklungsstatus der Kinder bekannt. Feststellen konnte man dabei, dass zu dem Zeitpunkt alle noch essgestörten Probanden kinderlos waren. 65% Probanden aus der Kontrollgruppe und 56% der damaligen anorektischen Gruppe hatten mindestens ein Kind. Zudem konnte auch festgestellt werden, dass die Häufigkeit ungeplanter Schwangerschaften und eine Interruption bei AN Erkrankten höher ist als bei nicht Erkrankten. Ausschlaggebend dafür ist die Unfruchtbarkeit, die aufgrund der aussetzenden oder unregelmäßigen Perioden von den Betroffenen angenommen wird. (Herpertz-Dahlmann et al., 2011) So steht fest, dass das Ausbleiben oder auch die Unregelmäßigkeit des Zyklus, Langzeitfolgen der AN darstellen können.

4.3 Hirnentwicklung

Im Bereich der adoleszenten Hirnentwicklung zeigen sich auch Folgen und Veränderungen aufgrund der Unter- oder Mangelernährung. Forschungsergebnisse stellten einen Verlust der kortikalen Substanz fest. Der Verlust betrifft dabei vermehrt die graue Substanz, jedoch verweisen auch andere Studien auch auf eine Reduktion der weißen Substanz. Die Reduktion der grauen Substanz im gesamten Bereich des Hirns soll dabei zwischen 5-20% liegen. In der vorliegenden Abbildung (Abbildung 1 Veränderungen des Gehirns durch Starvation) handelt es sich um ein MRT, welches die Veränderungen des Gehirns und die Reduktion der grauen Substanz veranschaulicht . Die Hauptursache dieser Veränderung des Gehirns stellt dabei vor allem der Ernährungs- und Gewichtszustand dar. Festzustellen ist jedoch auch, dass die Mehrheit der reduzierten kortikalen Substanz des Gehirns bei Gewichtszunahme reversibel ist. Eine komplette Wiederherstellung des Substanzverlusts ist nicht auszuschließen, jedoch blieben bei den meisten Studienergebnissen kleine Defizit bestehen, abhängig davon ist dabei die Rehabilitation und die Dauer und die Intensität der Unterernährung. (Herpertz-Dahlmann et al., 2011)

5. Diskussion

Mit dieser Hausarbeit sollte der Einfluss von Anorexia Nervosa im Alter der Adoleszenz auf die physische Entwicklung näher untersucht werden. Der Prozess zur Beantwortung der Leitfrage erwies sich dabei als durchwachsen. Es gibt eine große Anzahl von Literatur zur Thematik ,,Magersucht“, jedoch weniger im expliziten Bezug zur physischen Entwicklung in der Adoleszenz. So wurden auch sekundäre Quelle genutzt, um die Thematik zu bearbeiten, da meistens auf die von den Autoren genutzten primären Quellen kein Zugriff möglich war. Zudem wurde auch Literatur verwendet, bei der es sich um ältere Studien oder Journals handelt. Als auffallend erwies sich auch, dass sich überwiegend die Mehrzahl von Studien und Untersuchungen sich hauptsächlich nur mit dem Krankheitsverlauf, Symptomen und Folgeerkrankungen von weiblich AN Erkrankten beschäftigen. Trotz der systematischen Literaturrecherche, bei der auch nach englischen Studien gesucht wurde, wurden keine englischen Studien für diese Hausarbeit verwendet. Ausschlaggebend dafür waren Verständnisprobleme, welche sich beim Lesen möglicher verwendbarer Studien entwickelten. Die genutzten Studienergebnisse aus Studien sind schlüssig und verhelfen zur Beantwortung der Leitfrage.

6. Fazit und Ausblick

Der Einfluss von Anorexia Nervosa im Jugendalter auf die physische Entwicklung konnte in den Ergebnissen der genutzten Studien festgestellt werden. Es konnte festgestellt werden, dass die Erkrankung Anorexia Nervosa die physische Entwicklung stark beeinträchtigen kann. Dabei spielt vor allem die Immensität und Rapidität des Gewichtsverlusts und Energieverlusts im Vordergrund. Signifikante Veränderungen gibt es im Bereich der Gynäkologie, beim Wachstum und bei der Hirnentwicklung. Die Veränderungen des Körpers können je nach Ausmaß der Krankheit irreversibel aber auch im Einzelfall reversibel sein. Genaue Informationen, inwiefern sich der Einfluss von AN auf die männliche oder weibliche physische Entwicklung unterscheidet, konnte aufgrund der mangelnden Literatur nicht genauer untersucht werden. Beispielsweise hat die schwedische Langzeitstudie zwar gezeigt, dass die Erkrankung Anorexia Nervosa auch einen Einfluss auf die Reproduktivität hat, festzustellen ist jedoch, dass bei dieser Studie nur weibliche Probandeninnen untersucht worden sind. Es konnte leider auch hier keine passende Literatur gefunden werden, die sich mit den Veränderungen durch AN auf die männliche Fortpflanzung beschäftigt.

Die ermittelten Veränderungen, Defizite und Entwicklungsproblematiken, die durch AN in der Adoleszenz entstehen können, sind schwerwiegend und können das Leben von Erkrankten stark beeinträchtigen. Die Ergebnisse können zu weiteren Forschungen, Studien und Untersuchungen beitragen. Darüber hinaus können die festgestellten Aspekte in Präventionsprogramme und Aufklärungen aufgenommen werden und Therapeuten, Pflegekräfte und Mediziner können diese auch in der Beratung nutzen. Es besteht weiterhin ein allgemeiner Forschungsbedarf im Sinne der Thematik ,,Anorexia Nervosa“, auch in Bezug auf die Wirkung der Pflegekräfte auf den Therapieverlauf der Patienten, wenn diese mehr an dem stationären oder ambulanten Therapieablauf, wie zum Beispiel bei der Aufklärung über mögliche Langzeitfolgen, beteiligt wären.

Literaturverzeichnis

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Elsevier GmbH, E., & Menche, N. (Hrsg.). (2019). Pflege Heute (7. Auflage), 1194-1195. München: Urban & Fischer in Elsevier.

Herpetz-Dahlmann, B., Remschmedt, H. (1994). Anorexia und Bulima nervosa im Jugendalter, Deutsches Ärzteblatt, 91(17), 41-45. https://cdn.aerzteblatt.de/pdf/91/17/a1210.pdf [Zugriff am: 22.06.2020]

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Jacobi, C., Thiel, A., & Beintner, I. (2016). Anorexia und Bulimia nervosa: Ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Behandlungsprogramm: mit E-Book inside und Arbeitsmaterial (4., vollständig überarbeitete Auflage). Weinheim Basel: Beltz.

Klein, F. (2018). Besserer Langzeitverlauf bei Anorexie und Bulimie. CME, 15(6), 32-32. https://doi.org/10.1007/s11298-018-6669-2 [Zugriff am: 22.06.2020]

Langer, M., Wimmer-Puchinger, B. (2009). Essstörungen-ein aktuelle Problem für Gynäkologie und Geburtshilfe, Journal für Gynäkologische Endokrinologie, 3(2), (Ausgabe für Österreich), 6-13 https://www.kup.at/kup/pdf/8065.pdf [Zugriff am: 22.06.2020]

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Statista (2019). Anzahl der in deutschen Krankenhäusern diagnostizierten Fälle von Anorexie und Bulimie in den Jahren 2000 bis 2016. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/28909/umfrage/in-krankenhaeusern-diagnostizierte-faelle-von-anorexie-und-bulimie/#0,%20abgerufen%20am%2016.05.19 [Zugriff am: 22.06.2020]

Strangl, W. (2020). Adoleszenz, Lexikon für Psychologie und Pädagogik. https://lexikon.stangl.eu/200/adoleszenz/ [Zugriff am: 22.06.2020]

Wenniger, G. et al. (2020). Sekundäre Geschlechtsmerkmale, Lexikon der Psychologie. https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/sekundaere-geschlechtsmerkmale/13827 [Zugriff am: 22.06.2020]

Anhänge

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Veränderungen des Gehirns durch Starvation (MRT)

Quelle: Herpertz-Dahlmann, B., Bühren, K., & Seitz, J. (2011). Kindliche und adoleszente Anorexia nervosa: Verlauf und Bedeutung für das Erwachsenenalter. Der Nervenarzt, 82(9), 10933-1099

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Detalles

Título
Essstörungen. Der Einfluss von Anorexia Nervosa in der Adoleszenz auf die physische Entwicklung
Universidad
Hamburg University of Applied Sciences
Calificación
1,7
Autor
Año
2020
Páginas
13
No. de catálogo
V1167527
ISBN (Ebook)
9783346576439
ISBN (Libro)
9783346576446
Idioma
Alemán
Palabras clave
essstörungen, einfluss, adoleszenz, entwicklung, anorexie, anorexia nervosa
Citar trabajo
Joelle Felice Brüning (Autor), 2020, Essstörungen. Der Einfluss von Anorexia Nervosa in der Adoleszenz auf die physische Entwicklung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1167527

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