Einfluss der sozialen Schicht (und damit assoziierbarer Faktoren) auf den Alkoholkonsum von (Kindern und) Jugendlichen

Präsentation und Diskussion der eigenen Daten-Analyse


Forschungsarbeit, 2018

23 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Formulierung der Forschungsfrage
1.1 Statistisches Modell mit Variablen in der X-Y-Z-Schreibweise
1.2 Pfaddiagramm fur die U ntersuchung

2. Interpretative Auswertung der generierten Daten
2.1 Betrachtung der Altersgruppen
2.2 Betrachtung der Haufigkeitsverteilungen bei der Einschatzung des Bierkonsums .
2.3 Untersuchung der Auffalligkeiten in den Haufigkeiten des Bierkonsums
2.4 Zusammenfuhrung der Analysen zu Altersgruppen, Haufigkeiten und Auffalligkeiten
2.5 Die Schichtabhangigkeit als Einflussfaktor der Haufigkeit des Bierkonsums
2.6 Unterschiede im Einfluss des Sozialstatus auf diverse Altersgruppen

3. Resumee

4. Literaturverzeichnis

5. Anhang

1. Formulierung der Forschungsfrage

In der Hypothese wird davon ausgegangen, dass die soziale Schicht der Kinder und Jugendli- chen, sowie die der Erziehungsberechtigen unterschiedlichen Einfluss auf die Menge des Al- koholkonsums hat. Die Vermutung besagt, dass Kinder und Jugendliche aus der unteren sozia- len Schicht (aufgrund von relativ permanenter Perspektivlosigkeit) und aus der oberen sozialen Schicht (aufgrund von stetigem Leistungsdruck) zu einem fruheren, hoheren und regelmaBige- ren Alkoholkonsum neigen. Kindern und Jugendlichen der mittleren sozialen Schicht wird im Zuge der Annahme ein wesentlich geringeres Empfinden von Aussichtslosigkeit unterstellt, so­wie ein vornehmlich moderaterer (und somit teils vernachlassigbarer) Erfolgszwang.

Der Begriff der sozialen Schicht wird in dieser Untersuchung verstanden als „Kategorie von Gesellschaftsangehorigen [...], die hinsichtlich der vertikalen Sozialstruktur bzw. der sozialen Ungleichheit gemeinsame Merkmale aufweisen: insbes. gleiche oder ahnliche soziookonom. Lage (Stellung im Berufsleben, Einkommens- und Vermogenssituation); Lebenschancen und soziale Anerkennung (Sozialprestige)^1 Der Ansatz des soziologischen Schichtungsmodells wurde „in den bisherigen Gesundheitssurveys des Robert Koch-Institutes methodisch mit Hilfe eines Schichtindex“2 realisiert. Zu den Faktoren - welche zum zusammenfassenden, uberbe- grifflichen Label der sozialen Schichtung gehoren und gleichermaBen die Unabhangige Vari­able bilden sollen - zahlen die jeweilige Berufsausbildung und -tatigkeit, die berufliche Stel­lung sowie das monatliche Haushaltsnettoeinkommen der erziehungsberechtigten Personen. Bis auf Letzteres werden diese in den Variablen des Datensatzes „KIGGS for Students“ aus- schlieBlich fur Mutter und Vater aufgefuhrt.

Zur Beschreibung des sich vermutlich differenzierenden Grades im Konsumieren von Alkohol, soll die Variable der Haufigkeit des Bierkonsums herangezogen werden. Diese konstituiert sich in der Untersuchung somit als Abhangige Variable. Bis auf die Benennung des personlichen Erstkontaktes mit dem Konsum von Alkohol der Kinder und Jugendlichen im Verhaltnis zum Alter und zur sozialen Schicht, soll die Frage, ob schon einmal Alkohol getrunken wurde ver- nachlassigt werden, da es die Auswertung in erheblichem MaBe verkomplizieren und ebenso moglicherweise verfalschen wurde. Der Fokus soll weniger auf dem Alter des erstmaligen Kon- sums liegen, sondern mehr auf der Menge des regelmafiigen Konsums.

Konzeptuell sollten ursprunglich als Moderatorvariable die Variablen rundum den SDQ-Wert dienen. Dieses „Instrument zur Erfassung von Verhaltensstarken- und auffalligkeiten bei Kin- dern und Jugendlichen im Alter von 4 bis 16 Jahren“3 kann moglicherweise Aufschluss daruber liefern, ob eventuell erkennbare Merkmale in Zusammenhang mit einem erhohten Alkoholkon- sum stehen. Da dies jedoch den Umfang der Forschung nach Einschatzung des inhaltlichen Gehaltes der einzelnen Auswertungsbestandteile unverhaltnismaBig erhoht hatte, wurde dieser Untersuchungsgegenstand schlieBlich verworfen bzw. auf Variable der Altersunterschiede in diversen Altersgruppen (11-13J. & 14-17J. bzw. 12-13J., 14-15J. & 16-17J.) reduziert, welche im Zuge dessen als Moderatorvariablen fungieren werden.

Weiterhin sollten im Zusammenhang der Moderator-Funktion jene Variablen einbezogen wer­den, welche Aufschluss uber das korperliche und seelische Wohlbefinden, den Selbstwert, das Verhaltnis zur Familie, zu Freunden und zur Schule sowie uber das insgesamte Empfinden der Lebensqualitat liefern sollen. Das Ganze lieBe sich jeweils bemessen an den Einschatzungen durch die Eltern (Fragebogen zur Lebensqualitat von Kindern & Jugendlichen: Kid- und Kiddo-KINDL Elternversion) und/oder durch die Kinder und Jugendlichen (Fragebogen fur Jugendliche: Kiddo-KINDL) selbst. Die Entscheidung uber den Umfang der Untersuchung - und damit uber das Verwerfen jener Analyseaspekte - hat sich letztlich aus der Einschatzung des inhaltlichen Gehaltes der einzelnen Auswertungsbestandteile ergeben.

Somit wurden in den Bereich der Moderatorvariable lediglich benannte Altersgruppen einbe­zogen, um damit aufzuzeigen zu konnen, dass - der Hypothese entsprechend - eventuell beein- flussende Faktoren in der sozialen Schichtung vorherrschen, welche sich vor allem in Verbin- dung mit der Entwicklung vom Kindesalter zur Jugend auf die Haufigkeit des Konsums von alkoholischen Getranken auswirken.

Letztendlich sollte die Moglichkeit des eventuellen Alkoholkonsums der Mutter in der Schwan- gerschaft betreffend, als intervenierende Variable miteinbezogen werden, da die Einschatzung dahingehend besteht, dass dieser Umstand als sozialschichtunabhangige Vorbelastung auf die Kinder und Jugendliche wirken konnte. Ein moglicher Zusammenhang zwischen sozialer Schichtung und der benannten Variable sollte an dieser Stelle vernachlassigt (bzw. lediglich an dieser Stelle benannt) werden, da diese Betrachtung eine zusatzliche und fokusverandernde

Dimension beinhaltet hatte, welche der Komplexitatsreduzierung der zu untersuchenden Fra- gestellung entgegengewirkt hatte. SchlieBlich wurde auch dieser Aspekt der Untersuchung ver- nachlassigt, da nicht zu uberprufen ist, inwiefern bei der Beantwortung dieser auBerst heiklen Frage in den jeweiligen Fragebogen mit einer ehrlichen Antwort zu rechnen ist.

1.1 Statistisches Modell mit Variablen in der X-Y-Z-Schreibweise

Somit ergibt sich aus Untersuchungsbereiches folgendes statistisches Modell:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2 Pfaddiagramm fur die Untersuchung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2. Interpretative Auswertung der generierten Daten

2.1 Betrachtung der Altersgruppen

Zunachst betrachten wir die absoluten Zahlen sowie die prozentualen Anteile derjenigen Kinder und Jugendlichen, welche den jeweiligen Altersgruppen zugeordnet werden konnen, um damit einen Uberblick uber die anteilsmaBigen Verteilungen in der Gesamtheit der Befragten gene- rieren zu konnen.

Dabei unterscheiden wir einerseits durch die Einteilung in eine Gruppierung, welche beginnend beim 11. Lebensjahr drei Jahre umfasst (Tab. 1) und andererseits betrachten wir eine Zusam- menstellung derjenigen Kinder und Jugendlichen, welche ab dem 12. Lebensjahr einen maxi­mal zweijahrigen Altersunterschied voneinander vorzuweisen haben (Tab. 2). Bei letzterer Be­trachtung werden zusatzlich die kumulierten Werte der jeweiligen Altersgruppenverteilungen hinzugezogen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 1

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 2

Wenn wir uns an diesen beiden tabellarischen Darstellungen orientieren, konnen wir feststellen, dass wir es einerseits mit relativ ahnlichen Verteilungen zu tun haben: In der 2-Jahresalters- gruppe (Tab. 2) bildet jede Gruppe ungefahr ein Drittel der Befragten. Somit lasst sich mit dieser tabellarischen Darstellungsform voraussichtlich zielfuhrender arbeiten, um erkenntnis- bringende Ergebnisse in der Auswertung und Interpretation generieren zu konnen. Andererseits konnen wir die etwas weniger differenzierte 3-Jahresaltersgruppierung (Tab. 1) betrachten und feststellen, dass der Anteil der Jugendlichen im Bereich von 14 bis 17 Jahren mit ca. 65% beinahe doppelt so hoch ist, wie der Anteil der 11 bis 13-Jahrigen (ca. 35%).

Da die ungleichmaBige Verteilung zu missverstandlichen Irrschlussen fuhren konnte, soll die Differenzierung in Tabelle 1 im weiteren Verlauf vernachlassigt werden und der Fokus bei der Betrachtung des Alters auf den Werten von Tabelle 2 liegen.

2.2 Betrachtung der Haufigkeitsverteilungen bei der Einschatzung des Bierkonsums

Zentral fur unsere Forschungsfrage ist die Kenntnis um die Menge an Alkohol, welche sich die Kinder und Jugendlichen zufuhren.

Dabei soll in einer Dimension der Fokus darauf liegen, dass in der Befragung lediglich der Untersuchungsgegenstand des Bierkonsums thematisiert und nachgefragt wurde. Diese Spezi- fikation mit der Konzentration auf das klassische alkoholische Braugetrank blendet selbstver- standlich jegliche anderen alkoholhaltigen Flussigkeiten (und Speisen) aus. Ebenso gibt es keine konkretisierenden Angaben dafur, wie bspw. das Volumen von einem Glas Bier definiert wird. In einer anderen Dimension differenzieren wir in der Untersuchung in die Selbsteinschat- zung der Heranwachsenden (Tab. 3) gegenuberstehend zur Fremdeinschatzung durch deren El- tern bzw. Erziehungsberechtige (Tab. 4), welche an spaterer Stelle der interpretativen Auswer­tung zusammengenommen betrachtet werden sollen. Diese vage definierten Untersuchungs- merkmale und Besonderheiten mussen in der Interpretation stets im Hinterkopf behalten wer- den, um sich nicht von einer vermeintlichen Transparenz der Daten tauschen zu lassen.

Die folgenden Tabellen verdeutlichen die absoluten Mengen, die prozentualen Anteile sowie deren kumulierte Werte fur die Einschatzung des Bierkonsums durch die Heranwachsenden selbst und durch deren Bevormundete. Die durch die Befragten einzeln anwahlbaren Items be- herbergen in sich eine VerhaltnismaBigkeit von Menge pro Zeitraum, was zu einer besonderen Aufmerksamkeit in der Interpretation anhalt, da es sich hierbei nicht um gleichverteilte Unter- schiedsmengen bzw. Zeitabstande handelt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 3

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 4

[...]


1 Hillmann, Karl-Heinz. Worterbuch der Soziologie. Stuttgart, Kroner, 5. Auflage, 2007: 771.

2 Winkler, Joachim / Stolzenberg, Heribert. Adjustierung des Sozialen-Schicht-Index fur die Anwendung im Kin­der- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) 2003/2006. In: Prof. Dr. Jost W. Kramer (Hrsg.): Wismarer Dis- kussionspapiere, Fakultat fur Wirtschaftswissenschaften, Hochschule Wismar, Heft 07/2009: 4.

3 Klasen, Henrikje / Woerner, Wolfgang / Rothenberger, Aribert /Goodman, Robert. Die deutsche Fassung des Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ-Deu) - Ubersicht und Bewertung erster Validierungs- und Nor- mierungsbefunde. In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. http://hdl.handle.net/20.500.11780/2700. Vandenhoeck & Ruprecht, Saarbrucken, 2003: 491-502. Zuletzt uber- pruft am: 19.01.2018.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Einfluss der sozialen Schicht (und damit assoziierbarer Faktoren) auf den Alkoholkonsum von (Kindern und) Jugendlichen
Untertitel
Präsentation und Diskussion der eigenen Daten-Analyse
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Note
2,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
23
Katalognummer
V463590
ISBN (eBook)
9783668926509
ISBN (Buch)
9783668926516
Sprache
Deutsch
Schlagworte
einfluss, schicht, faktoren, alkoholkonsum, kindern, jugendlichen, präsentation, diskussion, daten-analyse
Arbeit zitieren
Maximilian Hemmerling (Autor:in), 2018, Einfluss der sozialen Schicht (und damit assoziierbarer Faktoren) auf den Alkoholkonsum von (Kindern und) Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463590

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